Großes und Kleines Kremstal & Waldviertler Wegmarkierungen
13. November 2008 von Bernhard Baumgartner
Zur Einstimmung auf meine Überlegungen zu Wanderweg-Markierungen am Beispiel Waldviertel gibt´s zuerst eine Bilderfolge von einer ganz großen Rundtour durch das Große und Kleine Kremstal bei Albrechtsberg.
Zu den Bildern: Das sind eingescannte Dias von einer Tour vor ein paar Jahren, natürlich analog aufgenommen mit ISO 100, als Verwacklungsschutz nur die eigenen (hoffentlich ruhigen) Hände, Blende auf, daher Nahaufnahmen mit wenig Tiefenschärfe.
Weil diese Tour speziell im späten Herbst mit seinen spärlichen Farbtupfern noch sehr lohnend ist, hier der Routenverlauf: Hartenstein – Gudenushöhle – Höhlensteig und Teufelsrast – Kremszwickl – Großes Kremstal – Brauhaus – Albrechtsberg – Weißes Kreuz – Marbach – Kleines Kremstal – Hartenstein; gesamte Gehzeit 7 bis 8 Std. (da kann es jetzt schon leicht finster werden, überhaupt wenn man in Albrechtsberg einkehrt).
Mein Spezialtipp (auch als eigene Runde sehr nett, wobei man über den Millas Zauberweg von Albrechtsberg zum Brauhaus absteigt, 2 bis 3 Std.) ist die Variante Richtung Königsmühle mit der reizvollsten Stelle des Großen Kremstals flussaufwärts entlang des rot markierten Weitwanderweges Nr. 606: Vom Brauhaus auf der Straße Richtung Albrechtsberg bis nach der Kurve, dort rechts auf Forstweg bis östlich vom “Kogel”. Hier beginnt ein überaus romantischer schmaler Steig hoch über dem in der Tiefe rauschenden Fluss, durch felsige Abbrüche mit Steinstufen und Holzgeländer wieder hinab zur Großen Krems. Bei Abzweigung eines Forstweges links auf dem Rundwanderweg Nr. III nach Albrechtsberg.
Aber Achtung – in Albrechtsberg und daher im Kremstal gab es heuer im Sommer einen sintflutartigen Wolkenbruch mit Hochwasser. Diesem ist z. B. der Steg zur Gudenushöhle zum Opfer gefallen, wie es mit den anderen, höher gebauten Stegen ausschaut, konnte ich noch nicht erkunden! Interessant ist, dass an manchen gar nicht verdächtigen Stellen plötzlich irrsinnige Wassermassen auftraten. So etwa am Ortsende von Gillaus Richtung Weißes Kreuz. Der dortige Hausbesitzer zeigte uns bizarr geformte Steine, die beim Baggern nach dem Hochwasser zum Vorschein kamen. Es sind Blöcke aus Spitzer Marmor, kalkhältig und daher wasserlöslich, und die Auswaschungen der Blöcke zeigen, dass dort schon immer Wasser am Werk war. Jetzt steht dort eine naturgewachsene Steinsitzgruppe – die Bank aus einer während der Gebirgsbildung im Erdaltertum verbogenen oder zum Anlehnen zurechtgebogenen Marmorschicht! Angewandte Geologie zur Gartengestaltung…. überaus selten und sehenswert!
7 Reaktionen zu “Großes und Kleines Kremstal & Waldviertler Wegmarkierungen”
eine ganz tolle wanderstrecke haben wir da im waldviertel, nicht wahr?
@ bernhard
du hast auch ganz ganz feine bilder reingestellt!
die gudenushöhle is ja auch für alle kenner der frühgeschichte ein muss: hier hat man das älteste musikinstrument österreichs (eine knochenpfeife) gefunden – da sieht man wieder, wir waldviertler waren immer schon musikalisch
prof. alexander tollmann (1946-2007; früherer besitzer von schloss albrechtsberg, jetzt von seinem sohn raoul bewohnt) hat hier auch einen geologischen lehrpfad angelegt und der hartensteiner marmor (grau-lachsfärbig gebändert) wurde früher hier auch abgebaut
der weg wurde kurz nach den unwettern wieder hergerichtet – werde noch ein paar bilder vom zustand gleich nach den sintflutartigen regenfällen reinstellen – wenn mich die nerven nicht verlassen (s.u.)
@ andreas wie bekomme ich die “schiachen” blauen ränder von den bildern weg?!?
@conny Sind das dieselben Ränder wie bei meinen Bildern? Ich hab den Prof. Tollmann in der Bilderläuterung beim Hartensteiner Marmor erwähnt – man muss das Bild vergrößern, und kommt dann auf die Erläuterung dazu, passt für mich vor allem prima, weil ich zu den Bildern auch einiges hinzufügen möchte. Nur bin ich mir in zwei Sachen nicht ganz sicher – rosa ist der Hartensteiner Marmor, ob die grauen Schichten ebenfalls zum Marmor gehören, oder eine Pegmatitgang sind? – schon sehr speziell (Pegmatit ist noch dazu eher weißlich). Ich muss erst in meinen Unterlagen nachschauen, dass ich nicht Weisheiten verbreite, die keine sind… Ebenso mit den 400 Mill. Jahren beim Steingartenmöbel!
Was sagst du übrigens zu dem alten Märchenbild vom Brauhaus? Der Weg weiter flussaufwärts, den ich etwas freihändig empfohlen habe, könnte natürlich auch nicht recht gangbar sein – war bei meiner Wanderung von ? drei Jahren schon etwas wackelig bei den Geländern. Aber vielleicht lässt sich ein Wanderer dorthin locken und droht mir dann mit dem wackeligen Geländer!
Bezüglich der neuen Projekte melde ich mich direkt auf Mail!
jetzt hab ich doch glatt diesen Beitrag über “rosa Marmor” und Hartenstein übersehen und mir ist die Gegend erst bei den Hochwasserbildern eingefallen.
@ Conny: wegen der Bildränder, ich schau´s mir an !
Hallo Papa !
Kannst du dich erinnern, ich wollte mit Bus, Astrid & Bernie schon mal vor ca 2 Jahren wieder zum “rosa Marmor” fahren, aber irgendwie sind wir dann nördlich von Krems doch woanders herumgekurvt und haben schließlich ein paar schöne Granitsteine mitgebracht, über die wir mittlerweile schon 1 1/2 Jahre ins Haus gehen.
An die Wanderung damals als Kind kann ich mich noch immer erinnern. Das war damals meine Geologen-Zeit mit Geologenhammer. Da gab´s so schwarze Nadeln und grüne Einlagerungen im Gestein.
Epidot ??? – dieses Wort fällt mir gerade noch ein. Ich glaube, das war das grüne Zeug.
LG Andreas
Auf diese Tour kann ich mich auch erinnern! Hast du schon die Bilder von Conny über das Hochwasser im Kremstal gesehen?
Übrigens – vor deiner Umgestaltung des Blogs war der Hinweis auf die Kommentare bereits am Anfang des Beitrages unter der Überschrift. Das ist mir praktischer vorgekommen als jetzt, wo man den Beitrag abrollen muss, bis man zum Hinweis auf Kommentare gelangt. Vielleicht geht´s wem anderen auch so?
Weiß du, was witzig war. Ich hab zuerst Connys Bericht gelesen und nach rosa Marmor gefragt, weil mir das sofort eingefallen ist. Und erst dann hab ich deinen Beitrag gefunden…
Das heißt das Foto vom Bach und ein Ort mit “Harten…” hat gereicht und schon war ich gedanklich dort.
Das mit dem Kommentarhinweis kann man sich ansehen, ist aber glaube ich nicht so kritisch (auch ein Zeitthema).
Woran ich derzeit eher denke, ist eine Anleitung für Dummies zum Blog-Lesen. Denn als ich Anfang 2008 zum ersten Mal bewußt Blogs wahrgenommen habe, hat mich der Aufbau total verwirrt…
Mittlerweile bin ich eher Betriebsblind und weiß genau, wo ich was finde…
LG & Gute Nacht, Herr Blogger !
[...] Kremstalhöhlen by BB [...]