Wachau-Wandertipp: Panoramaweg mit Kügerlwand
31. Oktober 2008 von Bernhard Baumgartner
Detailbeschreibung (mit heimat- und naturkindlichen Hinweisen und Bezeichnung der Flurnamen nach Auskunft von Herrn Bürgermeister DI Anton Bodenstein, Weingut Prager-Bodenstein Weißenkirchen)
Weißenkirchen – Panoramaweg Achleiten
Spaziergänger und Wanderer durchqueren auf diesem Rundweg „Rieden voll edelsten Weines”. Auf Trockensteinmauern gestützte Weingartenterrassen staffeln sich steil übereinander bis zu den bizarren Gneisfelsen von Achleiten und Kügerlwand. Von St. Michel bis Dürnstein und Göttweig reicht das Panorama, im Blickpunkt aber steht die burgartige Anlage der „Weißen Kirche”. Als imposante Kulisse ragen jenseits der Donau die mit Felstürmen durchsetzten Waldhänge des Dunkelsteiner Waldes.
Toureninfo:
Mit gelben Markierungstafeln in der beschriebenen Richtung bezeichnet, reine Gehzeit ca. 1 Stunde auf bequemen Fahr- und Gehwegen. Ausgangspunkt – Marktplatz von Weißenkirchen (beschilderte, aber an Wochenenden stark ausgelastete Parkplätze im Ortsgebiet, ferner an der Wachaustraße). Empfehlenswerte Zufahrt mit der Donauuferbahn!
Routenbeschreibung:
Vom Marktplatz durch die malerisch an einem Terrassenrand verlaufende Kremser Straße zur Abzweigung des gelb markierten Höhenweges, der hohlwegartig zwischen hohen Trockensteinmauern verläuft. Am „Biritor” (Zugangspforte zur Ried Achleiten) vorbei zum „Klausmarterl”, wo die bis hierher begangene alte Wachaustraße zur einer felsigen Engstelle (= Klause) hinabführte. Hier links bergan, am „Jamek-Keller” mit Aussichtsterrasse vorbei, zur Wegteilung hinter dem bewaldeten Hangvorsprung mit der historischen Bezeichnung „ad claustrum” (Abzweigung rechts zum Höhenweg in den Schildgraben mit dem Heurigen Pomassl und Anschlussmarkierungen Richtung Dürnstein oder über den Weitenberg zurück nach Weißenkirchen, nur für ausdauernde und geübte Wanderer). Der Panoramaweg führt im Bogen links kurz steil aufwärts und quert dann wieder mit herrlichsten Ausblicken zum „Rebgarten Stockkultur” des Weingutes Prager-Bodenstein.
Hier werden präsentiert – die bis etwa vor 50 Jahren übliche „alte Erziehungsform” der Stockkultur (14 500 Stöcke pro Hektar) im Gegensatz zur derzeit gängigen Hochkultur, weiters der „Grüne Veltliner in der Vielfalt seiner genetischen Variabilität” (mit derzeit 108 Selektionen, mit dem Ziel, der „Gen-Erosion” im Weinbau entgegen zu wirken). Dieser auf Initiative von Bürgermeister DI Anton Bodenstein entstandene „Vorzeigeweingarten” soll auch als Anregung für andere Weinregionen dienen.
Unter den aus Gföhler Gneis (Alter mehr als 450 Millionen Jahre!) aufgebauten Felsen der Achleiten vorbei zum „Bedenkkreuz” der Weißenkirchener Wandergruppe und weiter zu der in einer Hangnische förmlich aufgetürmten Weinriede „Himmelreich”. Mit himmlischer Aussicht geht es weiter, auf Fahrweg zwischen Weinterrassen unterhalb der Kügerlwand mit ihrem auffallenden Gipfelkreuz vorbei (Panoramarastplatz mit Bänken), dann auf asphaltierten Kehren hinab in das Kainrichstal. Auf dem Güterweg rechts haltend zur dem vom Weitenberg vorspringenden Aussichtspunkt oberhalb der Weingärten „Hinterkirchen”. Bald danach links in der als „Weinweg” bezeichneten Seitengasse die Häuserzeile entlang abwärts – malerischer Ausblick gegen die Pfarrkirche und über die „Dachlandschaft” des Ortes! Zuletzt weist ein Wegpfeil links hinauf zur Kirche, und durch die Wehrmauer betritt man den um 1520 befestigten Kirchhof mit der ältesten noch in Gebrauch stehenden Schule Niederösterreichs (1385). Der Abstieg in den Ort erfolgt über die gedeckte Kirchenstiege zum Marktplatz oder im Wehrgraben links gehend über das „Pfarrersteigerl” zur Kremser Straße.
Auf die Kügerlwand:
Nur für geübte Wanderer, nicht markiert und teilweise nur spärliche Steigspuren, Gehzeit ca. ¾ Stunden.
Bei der nach dem „Himmelreich” folgenden Bergkante rechts Karrenweg und anschließender Steig zum „oberen” Sattel gegen das Kainrichstal. Dort links über den Bergkamm auf Steigspuren Übergang zur Kügerlwand möglich und aus dem „unteren” Sattel über die Felsstufen zum Gipfelkreuz. Keine Beschreibung könnte besser passen als die Inschrift auf dem „Bedenkkreuz” des Panoramaweges: „ Lieber Wanderer mache hier Rast, denn Dein Auge hat das schönste Tal erfasst!” (Wandergruppe Heller, Weißenkirchen 2007). Abstiegsmöglichkeit – vom „unteren” Sattel auf Steigspuren durch aufgelassene Weinrieden hinab, dann über Steinstufen zwischen den Terrassenmauern zum Höhenweg nahe den Panoramarastplatz.
6 Reaktionen zu “Wachau-Wandertipp: Panoramaweg mit Kügerlwand”
Bilder folgen noch, auch “Erlebnisvarianten” bei früheren Besteigungsversuchen der Kügerlwand – für Einheimische ein “Klax”, sonst wegen fehlender oder ungenauer Markierungen gar nicht so ohne: Man schaut hinauf zur Kügerlwand und nirgends “gehts” hinauf…
Die perfekte Runde im “Waldviertel&Wachau” vom heurigen Jahr!
Ich bin schon gespannt wie´s dort aussieht.
Vor lauter anderem Neuen – noch dazu unsere letzte Tour auf der Via Sacra im höchsten Mostviertel, die auch schon auf den Blog wartet – müsst ihr immer noch auf die Kügerlwandbilder warten… Aber es wird schon werden!
Na Hauptsache, die Wand gibt´s in Natura schon, sonst würd´s noch länger dauern
Kügerlwand-Bilder: Leider habe ich keine Bilder von meinen “Verirrungen” auf den Kügelwand-Anstiegen gefunden, dafür einige Stimmungen vom Panoramaweg und vor allem von den Novembertagen in den Wachauer Weingärten.
Es ist dort noch immer herrlich bunt, nur eher gelb als rot – rote Blätter beim Rotwein? Auf jeden Fall die roten Blätter schon verdorrt oder abgefallen.
Meine Empfehlung – schnell in die Wachau, bevor es auch dort kahl wird. Außerdem gibt es jetzt ab Martini schon den Jungwein, mit diesem Tag hat es sich nämlich “ausgesturmt” und “ausgestaubt” – ist das klar?
Wow, echt super Fotos ! Was, stimmt das wirklich, daß die Rotweinstöcke jetzt rötere Blätter haben ?