Gastein – wandern für “jedermann” 2 von 3
23. Juli 2008 von Bernhard Baumgartner
Schlossalm und Türchlwand
Von der leichten und blumigen Almbummlerei von der Bergstation an der Niederen Scharte (Schrägaufzug und Seilbahn von Bad Hofgastein) haben wir schon berichtet: Bergstation – Hochkaser – Mittelstation Kitzstein. Diesmal geht es gipfelwärts!
Auf die Türchlwand
Hinauf zum Grat: Wir queren entlang der roten Markierung bis nahe Talstation Sessellift Hohe Scharte. Ganz auffallend – der riesige Lawinenschutzwall, schaut aus wie eine Gletschermoräne, darauf im Feinschutt seltene und sonst hier nirgends gesehen – Saumnarbe oder “Tauernblümchen”! Dann geht es in Kehren den Steilhang “hoch” (wie die Gäste aus dem Nachbarland sagen würden), zuletzt über Riesenblöcke in eine Gratscharte. Bis hierher ein steiler, aber an sich leichter Weg, sehr eindrucksvoll der in 1 bis 1 1/2 Stunden erreichte Sattel (als Variante für Nichtgipfelstürmer ausgezeichnet, mit Abstieg über den Hochkaser eine wunderschöne Runde).
Die Gipfelroute: Der Weiterweg erfordert mindestens nochmals dieselbe Zeit und ist schon viel anspruchsvoller, denn immer wieder geht es die Steilhänge querend über Abgründen dahin, einmal sogar mit Seilsicherung über eine luftige Felspassage. Wer hier nicht schwindelfrei und trittsicher ist, leidet Qualen und begibt sich unnötig in Gefahr, also sich lieber mit dem vorher erreichten Sattel begnügen! Das Gelände wird dann etwas weniger schroff und weitläufiger, die Landschaft großartig in Ausblick und Kleinformen, zuletzt überraschend einfach auf den schon die ganze Zeit sichtbaren Gipfel. Unterweg blüht es wie “wild”, die Dreitausender der Tauern und die hohen Kalkberge sind zum Greifen nah, und jenseits stürzen Felsmauern hinab ins Rauriser Tal. Vielleicht kreist noch ein Steinadler oder Gänsegeier (?) um die Gratzacken. Ganzen Tag hatten wir das schönste Wetter, obgleich etwas kühl, und vor allem kein Gewitter, das möchte ich dort oben auf den exponierten Steigen nicht erleben…