Quer durch die Hundsheimer Berge
Posted on Mrz 12, 2009 under Botanik, Burgen und Burgruinen, Donau Niederösterreich, Gastbeiträge, Hundsheimer Berg, Wald & Wiesen, wandern & bergsteigen | 8 Kommentare( Gastartikel von Lili )
Diese Wanderung, die ich letzten Sommer gemacht habe, ist besonders ein Tipp für Öffifahrer, denn der Ausgangspunkt – Hainburg an der Donau – ist von Wien aus in nur einer Stunde mit der Bahn erreicht. Dass bei einer öffentlichen Anreise das Ziel nicht identisch mit dem Ausgangspunkt sein muss, ist ein Vorteil, den ich gerne nutze. So werden Durchschreitungen ganzer Hügelketten möglich, bei der man gleich alle interessanten Orte in einer Tour besuchen kann. Natürlich kann man die Wanderung in abgeänderter Form auch mit dem Auto machen.
Unser Ausflug beginnt mit einem Spaziergang durch die hübsche Altstadt von Hainburg mit ihren alten Stadttoren.
Das erste Ziel, und auch der erste „Gipfel” ist der Schlossberg mitten in der Hainburg. Oben sind wir positiv überrascht: die Burgruine ist völlig frei zugänglich und darf ausgiebig besichtigt werden! Von den alten Mauern bietert sich ein schöner Blick zurück auf die Stadt und auf die Donau.
Auf nett angelegten Wegen geht es wieder hinunter in die Stadt und gleich wieder bergauf zu unserem nächsten Ziel: dem Hundsheimer Berg mit seinen 480 Metern Höhe. Der Weg ist zwar nicht markiert, aber dennoch gut zu finden. Eine Zeit lang steigen wir durch den Wald auf, doch bald eröffnet sich schon das Bild, auf das wir sehr neugierig waren: Steppenlandschaft!
Die Wiesen des Hundsheimer Berges mit ihrer Vielzahl von seltenen Pflanzen und Tieren sind schon etwas Besonderes. Der Weg zieht jetzt sanft steigend dahin, bis man das kleine Gipfelkreuz erreicht.
Eine ausgiebige Pause in der duftenden Wiese ist obligatorisch, dann folgen wir wieder unmarkierten Steiglein hinunter zum „Weißen Kreuz” und damit zurück in den Wald, und später weiter durch Wald und am Rand von Feldern in Richtung des nächsten Gipfels: der Königswarte.
Die Orientierung ist eher etwas für Leute, die dafür Talent und eine gute Landkarte mitbrigen, denn die zahlreichen sich kreuzenden Wege sind kaum markiert. Wir machen uns aber keine Sorgen, eine Landkarte haben wir, und selbst wenn man sich mal irrt, kann einem nicht viel passieren. So weitläufig sind die Hundsheimer Berge schließlich nicht. Unbesorgt erreichen wir also die Königswarte, die sich bereits in der Abendsonne präsentiert. Von der Warte hat man einen herrlichen Ausblick ins benachbarte Bratislawa und auf den zurückgelegten Weg durch die Hundsheimer Berge.
Beim Abstieg nach Wolfsthal stellt sich heraus, dass wir ein Wildgehege durchqueren müssen, das man eigentlich nach Einbruch der Dunkelheit nicht betreten sollte. Nächstes Mal kommen wir früher! Leider haben wir das nicht vorher gewusst, und müssen jetzt dennoch durch. So schleichen wir mit etwas schlechtem Gewissen durch den Wald und erschrecken umso mehr, als uns laut grunzend eine Gruppe von Wildschweinen überrascht. Die Begegnung endet zum Glück friedlich, und wir erreichen an der Ruine Pottenburg vorbei die Bahnstation Wolfsthal.
am 12. März, 2009 um 06:50
Interessanter Bericht mit sehr schönen Fotos!
Verlockt sehr zum Nachmachen! Aber wahrsch. nicht an einem heißen Sommertag? Wie man an den Bildern sieht, wars wohl eher trüb, und daher angenehmer?
Wie lange habt Ihr gebraucht? Habs mir auf der Karte angeschaut. Weißes-Kreuz – Königswarte ist ja ganz schön weit!
Die Wildschweine hätten mich auch erschreckt!
am 12. März, 2009 um 07:03
Hallo
Ja find auch schöne Bilder und ein guter Tipp für einen Tagesausflug !
Auch die Verbindung is super und das mit der Orentierung …
verlauf mich ja bei fast jeder Wanderung, also kein Problem
am 12. März, 2009 um 07:32
@ Eli: Im ersten Moment hab ich gelesen “Die Wildschweine hätten mir auch geschmeckt” – zuviel Asterix gelesen.
Ich kenn den Hundsheimer Berg auch ein wenig, allerdings nur von der Hundsheimer Seite aus. Eine etwas längere Exkursion wie die Eure würde ich gerne auch bald unternehmen.
Ein super Bericht, interessante Gegend, sehr ansprechende Fotos.
Nochmals @ Eli: das “trüb” beim Wetter würde ich eher als “stimmungsvoll” bezeichnen. In trübem Wetter den HB (Hundsheimer Berg) “hoch” stell ich mir anders vor
LG & Danke für den schönen Artikel !
Andreas
am 12. März, 2009 um 08:37
Trüb viell. nicht, aber hochliegende Bewölkung.
Im Sommer gilt für mich: nur eine Sonne mit Schatten (oder eben Wolken) ist eine gute Sonne! *ggg*
(na he, willst mich pflanzen? ich wachs nimmer! )
am 12. März, 2009 um 09:30
Hallo und danke für eure netten Rückmeldungen!
@Eli
wir haben, wenn ich mich recht erinnere, schon etwa 7einhalb Stunden gebraucht, inclusive Pausen, Burg besichtigen, und kreativer Wegfindung durch die Botanik usw. Die Route, die wir gegangen sind, ist etwa 18km lang und die Höhenmeter läppern sich immerhin auch zu fast 600 zusammen, da man ja gleich auf 3 von diesen Bergerln geht.
Gegen Sonne hab ich nichts, also würd ich die Strecke auch im (Hoch-)Sommer gehen. Aber am besten soll’s aber angeblich im Frühling sein, wenn dort alles blüht und die Insekten herumschwirren. Das muss ich mir heuer eh mal anschauen!
@Andreas
die Hundsheimer Seite möchte ich auch mal sehen. Vorallem die Güntherhöhle soll ja sehr nett sein, und den Schlüssel dafür kann man sich im Gemeindeamt holen. Bin ja eigentlich ein Höhlenfan, nur bei dieser Wanderung ist es sich nicht ausgegangen, die auch noch “einzubauen”.
am 19. März, 2009 um 21:39
Andreas – kannst dich nicht mehr erinnern: Wir sind einmal von Hainburg an der Ruine Röthelstein vorbei nach Berg marschiert, dann hinauf zur Königswarte – dort war zur Zeit des Kalten Krieges ein martialisch abgesperrter elektronischer Spionageposten (geladener Zaun und scharfe Hunde innerhalb). Dann zurück über die Berghöhen mit verwirrenden Wegen und kaum Markierung zum Hundsheimer Berg und nach Hainburg. Zum Schluss warst du schon ganz schön sauer, weil die Hatscherei kein Ende nahm…
@lili
Eine ganz ausgiebige Rundtour, wie man sie (ähnlich wie im Leithagebirge) in den pannonischen Niederungen kaum vermuten würde!
am 20. März, 2009 um 10:52
@Bernhard
Toll, das ist dann ja wirklich eine riesige Runde die du da beschreibst! Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, von Wolfsthal an der Donau entlang und an Röthelstein vorbei zurück nach Hainburg zu spazieren, vorallem da man dann ja vollständigkeitshalber noch den Braunsberg in die Runde einbauen könnte, aber uns sind dann in Wolfsthal schon mehr oder weniger die Füße abgefallen, und zu spät dran waren wir ja auch. Uns war die Runde eindeutig schon so lang genug!
Ein militärischer Posten mit diversen Antennen ist übrigens immer noch auf der Königswarte, aber er sieht schon etwas desolat aus. Das war im Kalten Krieg sicher ganz anders.
Welche Route empfiehlst du denn im Leithagebirge? Das interessiert mich jetzt besonders, denn ich habe vor, dort in etwa 2 Wochen hinzuschauen und weiß noch nicht was mich erwartet. Dort soll ja die Kischblüte besonders schon sein, und die Warte auf der Kaisereiche würde ich auch gerne sehen.
am 7. April, 2009 um 05:11
Hallo Lili !
Bei herrlichen, wenn auch etwas dunstigen Wetter bin ich gestern einen Teil Deiner Hundsheimer Wanderung nachgewandert.
Also bin zuerst rauf auf den Schlossberg, wieder runter und dann,
( wie Du schon schreibst, keine Markierungen )
etwas Planlos doch gut beim Gipfelkreuz des Hundsheimer Berges angekommen.
Von da bin ich steil runter Richtung Donaubrücke und da die Donaulände zurück zum Bahnhof.
Werde sicher nochmals nach Hainburg fahren und mir dann aber mehr Zeit nehmen.
Gruß Werner