Hoher Lindkogel: Kälte, Erfrierungsgefahr, eine Kinder-Wanderung mit Höhen und Tiefen (30.12.2008)

Posted on Dez 31, 2008 under Bad Vöslau, Baden, Besonderheiten, Kinderwagenwanderung, Kinderwanderungen, Lokationen (Orte, Berge,...), Outdooraktivität, Wienerwald, wandern & bergsteigen | 13 Kommentare

Gestern vormittag um 10 Uhr trafen wir uns mit meinen Eltern zu einer gemeinsamen Wanderung auf den Hohen Lindkogel in der Nähe von Baden. Zum Ausgangspunkt kommt man am einfachsten über Bad Vöslau und Gainfarn. Man fährt immer das Tal zurück bis zur Abzweigung Rohrbach (rechts abbiegen) und erreicht nach dem Ort Rohrbach an einem großen Steinbruch vorbei den Ausgangspunkt des Weges.

Die Wegskizze findet sich am Ende der Foto-Gallerie.

Als wir aus dem Auto ausstiegen, fanden wir es sofort viel kälter als zu Hause. Die kalte Luft biß im Gesicht und auch durch meine eher dünnen Handschuhe. Unsere Kinder waren ausgestattet wie immer – Strumpf- und Schihose, Winterstiefel, T-Shirt, Pulli, Winterjacke, Hauben und dünne Strickhandschuhe. Da unsere Veronika mit über 2 Jahren schon recht groß ist, haben wir den Wintersack auf unserem Kinderwagen schon lange nicht mehr in Verwendung. Eine zusätzliche Decke vergaßen wir im Auto.

Mit nur wenigen Ausblicken ging es immer eine Forststraße mit mäßigen Steigungen entlang bis wir nach ca. 1 Stunde das Hirschenkreuz (laut Karte, da ich nicht darauf achtete) erreichten. War Veronika anfangs noch fröhlich selbst gegangen wollte sie bald nur noch im Kinderwagen sitzen und etwa 15 Minuten vor diesem Wegpunkt begann sie dann zu wimmern und zu weinen. Daß sie vor dem Einschlafen jammert sind wir ja gewohnt, aber mir kam die Luft so kalt vor, daß ich mir wegen Kleidung und Kälte sofort ernstlich sorgen zu machen begann und mich wegen meiner Nachlässigkeit in den A beißen hätte können.

Ab dem Hirschenkreuz nahm ich Veronika aus dem Kinderwagen – ihre Klagen waren in nicht mehr zu beruhigendes Dauergeheul übergegangen – und lief mit ihr auf dem Arm, besorgt wie ich war, den direkten Weg hoch zur Schutzhütte am Eisernen Tor.

Kaum in der Schutzhütte angelangt, hieß es ein paarmal leise “Mama” und dann saßen wir nur noch still und erleichtert da, bis diese eintraf. Veronika war wie ausgewechselt, wollte unbedingt Schnitten kaufen und das Kältedrama von zuvor war sofort vergessen. Bei milderen Temperaturen hätten wir Veronika einfach jammern lassen, bis sie eingeschlafen gewesen wäre, aber die Kombination aus Eiseskälte und schlechter Ausrüstung hat mich ziemlich erschreckt. Gottlob ist alles gut gegangen bzw war´s vielleicht auch nur eine Überreaktion. Aber eine warme Decke werde ich so rasch nicht wieder vergessen.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen auf der Hütte ging es dann recht lustig-hurtig zurück zum Auto. Veronika quietschvergnügt und von Kälte und Weinen keine Spur. Unsere beiden Kinder teilten sich, immer bergab, den Kinderwagen und Veronika krakälerte permanent-fröhlich ihr “Der Kasperl ist DA !!!”

Auf der Rückfahrt schliefen uns beide Kinder sofort im Auto ein, vielleicht Folge einer Überdosis “frischer” Luft.

( Diese kinderwagengeeignete Wanderung kann ich sehr empfehlen. Gehzeit 1 1/2 Stunden je Richtung. Allerdings darf man sich keine imposanten Ausblicke erwarten. Wir gingen immer auf einer Forststraße und meist in lichtem Wald.

Die Anreise, 45km von Maria Lanzendorf, südlich von Wien, war die Strecke betreffend recht moderat. Positiv war, daß wir permanent Sonne hatten, während in Baden und auch in Maria Lanzendorf zumindest zeitweise Nebel herrschte. )

13 Kommentare to “Hoher Lindkogel: Kälte, Erfrierungsgefahr, eine Kinder-Wanderung mit Höhen und Tiefen (30.12.2008)”

  1. RobertNo Gravatar meint:

    i sog nix – http://wandertipp.at/abenteuerwandern/2008/12/29/die-grose-floslbergrunde/ – außer das ich da schon mal gesagt hätte

    strecke kenn ich nur vom biken – da ist mir das stückerl (quasi der abschluß der aufffahrt) schon immer recht zaaach vorgekommen – wenn man vom helenental wegfährt glaubt man irgendwie man wäre in zobelhof schon fast oben … dem ist aber nicht so . zu fuß war ich noch nie oben und dzt. ist es mir sowieso zu kalt (mir weil das tempo mit kindern zu gering ist und den kindern wenns nicht selber gehen sowieso)

  2. AndreasNo Gravatar meint:

    Zum Teil ist´s ganz bestimmt eine Frage der richtigen Ausrüstung und daß man – wie von dir erwähnt – die Dauer der Wanderung richtig bemißt.

    Wenn den Nachwuchs die Kälte zwickt und die ersten Tränen fließen, dann hört sich auch bei mir der Spaß auf.

    Andererseits am Rückweg war´s nicht wirklich wärmer – bei der Hütte minus 3 Grad C in der Sonne am Thermometer, im Schatten bestimmt kälter, meist windstill. Aber die Stimmung war eine andere.

    Bei den aktuellen Verhältnissen muß man einfach beachten, daß Umdrehen auch eine Möglichkeit ist & Ausstiegsszenarien (Einkehrmöglichkeiten) wichtig sind.

  3. Bernhard BaumgartnerNo Gravatar meint:

    Danke, dass wir mitsammen diese “Vor-Sylvester-Wanderung” machen konnten! Außerdem haben wir wieder einmal so angenehme Gefühle entwickelt, dass “ihr” alle schon so erwachsen seid, und wenn die “Minis” etwas außer Gleichgewicht geraten, wir schon im Hintergrund verschwinden (oder beim Wandern ein bisschen voraus gehen). Die Wanderung war aber insgesamt wie dein Bericht ganz nett und angenehm!
    Zur Warnung für alle Wienerwald-Wanderer: Anziehen wie für den “Wiener Nordpol”, denn gerade in dieser Höhe wird es nun zum Wochenende noch kälter, mit dem eisigen Südostwind echt arktisch!
    LG und eine Neujahrsnacht mit Oropax für die ganz Familie! A&B

  4. RobertNo Gravatar meint:

    frage der ausrüstung sicher – aber wer hat schon solch equipment daheim ? fußsack wäre schon ein muß gewesen – mit anziehen alleine ist es kaum getan (wir ziehen noch leggings dazu drüber würde das kraut aber auch nicht fett machen ) – ich denke mir immer dem kind ist so wie wenn ich mich für eine stunde auf eine bank setze – ich denke mir das halte ich nicht aus!
    ohne einkehr geht sowieso nix – picknick erst wieder im frühjahr :( wanderungen mach ich erst wieder wenns “wärmer” wird (wind spielt da eine große rolle)

  5. AndreasNo Gravatar meint:

    @ Papa: Das ist ja sehr erfreulich, daß du dir keine Sorgen gemacht hast und angenehme Gefühle entwickeln konntest, während ich mir auf dem Weg zur Hütte – die Ohren voller Geplärr – fast das Beuschel rausgekeucht habe und mir noch beim Verfüttern der Fritattensuppe die Hände zitterten…

    In Summe war´s auch für mich eine prima Tour – alles ist besser, als zu Hause zu hocken !

  6. RobertNo Gravatar meint:

    zitat ” In Summe war´s auch für mich eine prima Tour – alles ist besser, als zu Hause zu hocken !”

    na bravo bei euch daheim muß es ja zu gehen – also ab und zu so ein tagerl daheim find ich schon sehr nett – manchmal sogar erholsam

  7. JonnyNo Gravatar meint:

    Hallo aus Zwettl – wünschen euch eine Guten Rutsch – bei uns wird’s nichts mit wandern oder feiern – die Grippewelle hat voll zugeschlagen.
    Das alte Jahr verabschiedet sich mit tiefer Stimme ;-) und Himbeerkracherl.

  8. AndreasNo Gravatar meint:

    Oje, du Armer ! Pflegst du oder wirst du gepflegt, oder seid ihr am Ende beide erkrankt ?!

    Von uns Gute Besserung und daß das Neue Jahr trotzdem gut beginnt und sich fortsetzt und….

  9. JonnyNo Gravatar meint:

    Ich sage nur BEIDE – dauert sieben Tage mit oder ohne Medikamente.

  10. AndreasNo Gravatar meint:

    Na dann ! Abwarten und Tee-Trinken bzw kaltes Bier soll ja auch gut bei Halsweh sein.

    Ich muß gestehen, ich bin immer froh, wenn ich dann wirklich krank bin. Bevor eine Erkältung ausbricht, wenn sie sich anzukündigen beginnt, fühle ich mich meistens total ko und unwohl und weiß nicht warum…

  11. Bernhard BaumgartnerNo Gravatar meint:

    Mit einem Jahr Verspätung unsere Bilder von dieser Tour – war damals viel kälter und herrlich mit Raureif und Sonne, heute eher grau in grau, dafür schöne Abfahrt!
    Wahnsinnig viele Rodler (von Rohrbach, Forststraße bei grüner Markierung, muss super sein) und etliche wahnsinnige Schitourengeher – vieles Schall ist sehr gut (danke für das neueste Werk des rührigen Herausgebers), aber manches halt mehr Rauch als es Schall wert ist:
    Ich bringe noch was vom St. Veiter Staff in den nächsten Tagen aktuell im Vergleich zum Schall-Führer!
    LG auch von der Oma, ist noch immer beim Pfarrfasching… Bopa

  12. EliNo Gravatar meint:

    Na sowas – Du warst in meiner Gegend!
    Womit? Zu Fuß? oder mit Schi?
    Ja, Rodelbahn geht von Rohrbach aus, gibt dort kl. Parkplatz, Straße wird “präpariert”. Geht recht flott und gut, diese Bahn!
    Schirouten auf den Lindkogel gibts mehrere!
    Ich war ja letzthin mit Schneeschuhen von der Südseite oben.

  13. Bernhard BaumgartnerNo Gravatar meint:

    Bericht kommt gleich – wie erwartet super BC. Leider kenn ich die Alpinschimöglichkeiten nicht – die vom Schallführer von der Orchideenwiese her ist ja gut gemeint, aber oben halt nur für Langläufer geeignet. Muss direkt bei mir selbst nachlesen (Staff hab ich schon verglichen aus meinem Schifahren in NÖ mit dem neuen Schall /2008 – Weihnachtsgeschenk für A & A, gerade recht für diesen Winter)!
    LG BB

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