Wienerwald – mehr als nur “Wiener-Wald” !
22. Juli 2008 von Bernhard Baumgartner
Wieder einmal (für mich geografieorientierten Wanderer) Ärger mit dem Wienerwald!
Ein Telefonat mit Leopold Dworak, dem Hüttenwart der Gföhlberghütte, brachte mich fast auf sämtliche Wienerwaldwipfel = auf die sprichwörtliche Palme! Da behaupteten schon wieder einmal (Wiener ?) Wanderer, bei der Klammhöhe sei der Wienerwald zu Ende, und weiter westlich gäbe es nur mehr das Mostviertel. Also Äpfel mit Birnen vermischt!
Geografisch eindeutig: Als Landesviertel gehört der Nordwesten des WWs zum Mostviertel und der Südosten zum Industrieviertel von NÖ. Als Landschaft (und damit einer Untergruppe der Ostalpen) hat der WW folgende Umgrenzung – vom Rand des Tullner Feldes über das Donauknie bei Wien zur Thermenlinie (Südbahnstrecke) bis zur Triesting, dann durch das Triesting- und das Gölsental bis zur Traisen. Südwestlicher Eckpunkt ist die Steinwandleiten mit der Stockerhütte bei Traisen.
Vom Schöpfl, dem höchsten WWgipfel, geht es also über die Klammhöhe westwärts über den Gföhlberg (zweithöchste “Wienerwaldmajestät”) weiter, Kukubauerhöhe, Hegerberg, Rudolfshöhe gehören ebenso zum Wienerwald wie Kahlenberg oder Höllenstein & Co.
Nur unterscheiden sich die Naturlandschaften grundsätzlich nach ihrem geologischen Untergrund: Im Südosten (Peilstein, Lindkogel, Anninger, Föhrenberge, bis ins Stadtgebiet von Wien) greifen die Kalkalpen auf den Wienerwald über – nicht zu übersehen in den Felsbildungen der “Klausen” und den diversen Kletterschulen (“Kalkalpiner Wienerwald”). Der übrige Wienerwald von Südwesten bis Nordosten gehört zur Flyschzone (“Sandsteinwienerwald”).
Sozusagen origanisatorisch besteht der WW aus zwei großen Gebieten (die Tourismusregionen Mostviertel und Wienerwald überschneiden sich fast, hat aber damit nichts zu tun): Von Wien bis zum Laabental (Klammhöhe) reicht der Biospärenpark Wienerwald (www.bpww.at ), westlich davon erstreckt sich der neu als Genuss-Region organisierte Wiesenwienerwald (www.genuss-region.at > Wiesenwienerwald Elsbeere).
So, damit sei etwas Klarheit in den Wienerwald gebracht – den Wiesenwienerwald gibt es (trotz mancher Unkenrufe) doch, und nun auch ganz offiziell – am 16. August 2008 wird im Schloss Grafenegg die Auszeichnung als neue Genuss Region NÖs verliehen!
Die Bilder zeigen neben dem Schöpfl-Schutzhaus Impressionen aus dem “Wiesenwienerwald Elsbeere” mit zwei botanischen Raritäten!
2 Reaktionen zu “Wienerwald – mehr als nur “Wiener-Wald” !”
Hallo Papa!
Der Dunkelsteiner Wald ist im Mostviertel und nicht im Waldviertel, oder? Nicht daß du beim Lesen meines Beitrags vom 18.7. – http://wandertipp.at/andreasbaumgartner/2008/07/18/der-dunkelsteiner-wald-ein-stuck-waldviertel-sudlich-der-donau/ – gleich wieder auf eine Palme in deinem Wiesenwienerwald springen mußt?
Hab dort nämlich nur von einer geologischen Zugehörigkeit des Dunkelsteiner Waldes geschrieben und das Ganze auch noch dir angedichtet…
LG Andreas
Alles in Ordnung, ich komm gar nicht zum schauen vor lauter Beiträgen von dir!
Ich mach jetzt meine angefangenen Serien fertig, damit ich nicht mit halber Arbeit in den Urlaub gehe. Wir sehen uns ja am Samstag!