Im magischen rätischen Dreieck 2 von 7
20. Juli 2008 von Bernhard Baumgartner
Zur Einstimmung – Berninatour 1964 (!)
Wo sich die Ostalpen den westalpinen Massiven der Schweiz nähern, bildet der Oberlauf des Inn die markanteste Strukturlinie. Er entspringt am Malojapass, überragt von den Eisriesen der Bernina mit dem ersten Viertausender. Die mobilen Bergsteiger der jüngeren Generation können sich kaum vorstellen, welche „Weltreise“ noch vor wenigen Jahrzehnten (heuer sind es 44 Jahre seit meiner Berninatour – an den Bildern unübersehbar !) dorthin erforderlich war: Mit der Westbahn bis Landeck, per Postauto hinein ins Engadin, zuletzt mit der Rätischen Bahn nach Pontresina, trotz Nachtschnellzug von Wien insgesamt zwei Tage!
Doppelt so lange dauerte aber dann der Schneesturm, der uns auf über 3500 m im winzigen Rifugion Marco E. Rosa gefangen hielt (damals war gerade die Blechschachtel der neuen Hütte im Bau). Ein Sonnenfenster rettete schließlich das Gipfelglück auf Piz Bernina und Piz Palu. Das war auch die Hauptsache, denn im jugendlichen Tatendrang zählten nur solche „Eroberungen“, alles unterhalb der Dreitausender zählte nicht als erstrebenswert…
Mit der fortschreitenden Lebenszeit treten dann auch andere Ziele in den Vordergrund. Sogar die Täler verdienen immer mehr Interesse, wenn für mich auch noch nicht der Wahlspruch meines früheren Hausarztes MR Dr. Otto Hausleitner (2008 +) gilt – „der Weise geht um den Berg herum!“
So entstand die Idee (angeregt von Sisi und Karl Oswald, die schon öfters bei Waldegger in Nauders zu Gast waren), diese für uns Ostösterreicher entlegenste Ecke Tirols (wozu ich auch Südtirol zähle) und die “Jugendgipfel” in einem ausgiebigen Urlaub zu besuchen. Wir lernten dabei auch die Waalwege im Vinschgau und Meran kennen. Aber bei den Berichten aus dem “Magischen rätischen Dreieck” wäre das zu weitschweifig und wird ein eigenes Thema bilden…