Ringkogel als Rundtour von der Schwarzalm
7. August 2012 von Bernhard Baumgartner
Routenbeschreibung:
Rundtour Schwarzalm – Planstiege – Ringkogel – Kesselberg – Wiesenalm – Schwarzalm (Gehzeit ca. 4 Std., für geübte und orientierungssichere Wanderer bei gutsichtigen und sicheren Wetterverhältnissen, Zustieg auch von Hochreith / Leckermoor – mit gleichem Abstieg insgesamt 7 Std.).
Von der Schwarzalm-Hütte (1536 m) dem Wegweiser „Ringkogel“ nach über den schütter bewaldeten Hang entlang der Markierung hinauf zur sattelartigen Anhöhe mit Wegteilung Wiesenalm / Ringkogel. Hier rechts auf dem markierten Ringkogelsteig weiter, aber nicht am Wiesenrücken entlang, sondern leicht links durch die Senke oberhalb einer weiten Doline. Waldgassen und steinige Lichtungen führen hinauf zum Sattel östlich vom Lahnerkogel (1600 m. ca. 20 Min.).
Hier von der Markierung rechts abzweigen – oberhalb einer jenseits eingesenkten Doline am linken Hang querend zu einer sumpfigen Waldecke. Die schwache Steigspur ist mit vereinzelten roten, schon etwas verblassten Farbpunkten bezeichnet! Keinesfalls ohne diese alten Markierungszeichen irgendeiner Steigspur folgen! Die Routenführung ist nun äußerst verwirrend und kann im einzelnen nicht genau beschrieben werden, denn immer wieder wechseln Neigung und Richtung.
Markant sind jedenfalls Karstgassen mit Karrenbildung aus Dachsteinkalk, der hier allenthalben stark zerklüftet hervortritt. Die Steigspur wendet sich mit mehreren kleinen Biegungen und Durchquerung von Dolinen allmählich nach links (Osten), und über die letzten Steinriegel hinweg wird die auf einer freundlichen Wiesenlichtung gelegene, schön hergerichtete Bernlehnerhütte erreicht (1580 m, in der ÖK ohne Beschriftung eingezeichnet, 1 Std. von der Schwarzalm).
Nun südwärts wendend, an der Wasserfassung vorbei, auf einem Forstweg leicht bergab in den „Kessel“ an der Westseite des Ringkogels hinein. Bei der gesamten Querung dieses „Ringkogel-Kessels“ geht es zwischen markanten Dolinen hindurch und an Karrenflächen vorbei. Dann wird in einer weiten Biegung um die ausgeprägte, eher wiesenhafte Karstmulde herum (noch nicht hier abzweigen!) ein kleiner Sattel erreicht. Von der folgenden auffallenden Geraden öffnet sich links eine schmale Lichtung, in deren Verlauf bei einem kleinen Einschnitt neben Baumgruppe auf einem Steinblock die rote Punktmarkierung gefunden werden muss. Denn nur so ist man auf dem richtigen Weiterweg! Dieser folgt wieder einer schwachen Steigspur und gelangt in eine Mulde mit kleiner Lacke und darauf folgendem umgestürztem Moderbaum – im Bild der „Ringkogeldrache“.
In derselben Richtung leicht ansteigend weiter, immer ziemlich geradeaus auf den schon sichtbaren Hauptkamm zu, wobei zuletzt keine Punktmarkierungen mehr zu bemerken sind. Der Kamm wird jedenfalls bei einem kleinen Wiesensattel östlich vom auffallend steinigen Munzenplan erreicht (1560 m, ½ Std.; vom Ringkogel her macht die Alpintour-Markierung einen auffallenden kleinen Bogen nach rechts, nahe ein Leckstein, Felsblock mit kleinem Steinmann und Holzpflock). Hier vom mit wenigen Schritten erreichten Bergrand besonders eindrucksvoller Tiefblick in die Schloif-Schlucht mit dem von Rotwald kommenden Lassingbach.
Weiterweg nun links entlang der roten Alpintour-Markierung, über Latschengruppen und Blockriegel zu einer Wiesenfläche und leicht bergab zu einer tiefen Einsattlung (1540 m, in der ÖK Bezeichnung „Planstiege“, was sich laut Werner Tippelt auf einen kleine Felsrippe beziehen soll). Nun steil den Bergrand zwischen Latschen und über Steinstufen hinauf und allmählich verflachend in den Gipfelbereich des Ringkogels, wobei der markierte Steig sich nur wenig vom Bergrand entfernt.
Nach der Wegkreuzung mit der Markierung Richtung Schwarzalm steigt man durch den Weidezaun und kommt am südlichen Steilrand entlang dann gleich zum Gipfelbuch auf dem Ringkogel (1666 m, ¾ Std.). Der Weiterweg Richtung Wiesenalm geht kurz zurück bis zur Kreuzung der Markierungen und nun rechts abzweigend zuerst Richtung Schwarzalm. Der Hangsteig durchquert mit geringem Gefälle das immer wieder gelichtete Krummholz und umgeht so den ersten, dicht verwachsenen Kammverlauf zum Kesselberg.
Unterhalb taucht die Bernlehnerhütte auf, und über dem zur Schmalzmauer ziehenden Hauptkamm (der Hochkargipfel ist eher versteckt) zeigt sich das prachtvolle Panorama der Westseite mit den Gesäusebergen, Gamsstein und „Voralm“ (Tanzboden und Stumpfmauer), weit hinten die Haller Mauern und nahe der lange Königsbergrücken. Sobald die folgende breite Bergwiese erreicht wird, geht man rechts am Krummholz entlang und durch Latschengassen leicht bergauf zum Bergrand der Kesselhöhe.
Ebenso verläuft der Weiterweg zum Kesselberg (1657 m), an der linken Seite kleine beweidete Rasenmulden und Latschenfelder, rechts der Steilabbruch ins Steinbachtal mit dem markanten Dürrenstein im Hintergrund, auf den der weitläufige Kamm vom Ringkogel über den Tremlsattel zuläuft (Route der Alpintour).
Der Abstieg zu den schon sichtbaren Wiesenalmhütten erfolgt direkt über einen etwas feuchten Hangriss oder besser weiter rechts bei einer kleinen Jagdhütte vorbei. Die Wiesenalm (1486 m, 1 bis 1 ½ Std., nicht bewirtschaftete steinerne Almhütte und Stall, Einmündung des Zustieges von Hochreith / Leckermoor in 1 ½ Std.) befindet sich auf einer sanften Anhöhe nördlich von dem mit geringem Höhenunterschied eingesenkten Almboden mit einzelnen Lacken und Wasserschluckern, wo das spärliche Nass der Mulden und einzelner Gerinne in kleinen Schachtdolinen verschwindet.
Die Markierung Richtung Schwarzalm wendet sich nun nach Süden, über das flache Gelände entlang dem rechten (westlichen) Waldrand zu einem steinigen Rücken, auf dessen Anhöhe sich ein Jagdstand in einem turmartigen Fundament aus Hausteinen befindet. Jenseits führt der Weg bergab in die wild zerklüftete Karstschüssel (so der Fachausdruck) an der Westseite des Kesselberges, die „Im Kessel“ genannt wird.
Während unterhalb eine Forststraße Richtung Kirchauer Lucken zu bemerken ist, die über eine Lichtung die zuletzt ungebahnte Zufahrt zur Wiesenalm ermöglicht, wendet sich der markierte Steig nun weiter in den Kessel hinein und verläuft ein Stück quer am Rand von Steilabbrüchen. Uriger Baumwuchs mit vorwiegend Fichten, auch Latschen dazwischen, dazu zahlreiche Dolinen, Karstgassen und Karrenflächen prägen das Bild dieser Wildnislandschaft.
Zwar im obersten Bergwald gelegen, aber stellenweise von schluchtartigem Charakter oder als Felsfluren hervorstechend, findet man hier eine überaus vielfältige Flora (kennzeichnend im Übergang vom Spätfrühling bald nach der Schneeschmelze zum Frühsommer die dichten Bestände der Clusius-Primeln, im Volksmund „Jagabluat“ genannt). Zwar ist der Steig deutlich ausgeprägt, aber wo Totholz herumliegt ist trotzdem auf die immer schwächer werdende rote Markierung zu achten. Zuletzt geht steiler über Lichtungen hinauf ins freie Gelände auf der sattelartigen Anhöhe mit der Wegteilung Ringkogel / Wiesenalm und kurz bergab zur Schwarzalm (1 Std.).
2 Reaktionen zu “Ringkogel als Rundtour von der Schwarzalm”
Danke für diese sehr ausführliche Beschreibung der Tour!! Steht an sich mal auf dem Plan für nächstes Jahr, wenn wir wieder nach Göstling fahren. Bin mir nur nicht sicher, ob ich den Weg auf den Ringkogel wirklich gehen soll – oder besser doch am gut markierten anderen Weg? Möchte mich dort (v.a. mit meinem Mann) nicht x-fach verhauen… Vielleicht hab ich bis dorthin schon ein GPS, dann wärs leichter.
Hallo Eli, die Strecke über die Bernlehnerhütte zur Planstiege ist wirklich sehr knifflig, bin selbst dabei ganz schön ins Trudeln gekommen!
Den Auskünften vom TB Göstling nach werden beide Zufahrtsmöglichkeiten beibehalten.
Idealroute ohne größere Orientierungsprobleme: Schwarzalm – Wiesenalm – Kesselberg – Ringkogel – direkter Abstieg zur Schwarzalm (ca. 3 Std.). Oder ganz schön und insgesamt 5 Std. – Ringkogel – Munzenplan – Geißhöhe – Brunneckerhütte – Schwarzalm.
Bin gerade am Überarbeiten dieser Tour (sonst Ybbstaler Alpen von meiner Seite fertig und als Entwurf an meinen Freund Werner, der allem noch den Feinschliff geben wird; er ist sozusagen der Hausherr westlich vom Ötscher wie ich östlich davon…).
LG BB