Winter-Touren-Tipp: Schöpfl “für alle” !
8. Februar 2010 von Bernhard Baumgartner
Der Schöpfl ist mit 893 m der höchste Wienerwaldgipfel, und samt der Matraswarte erklimmt man sogar einen „Neunhunderter”. Der langgestreckte und dicht bewaldete Bergkamm erhebt sich über einem wahren „Schneeloch”, daher ist der Schöpfl für Wintertouren im Wienerwald am besten geeignet.
Ausgangspunkte und Zufahrt: Von der Westautobahn / Altlengbach bis Laaben, dort links abzweigend bis Forsthof oder geradeaus weiter bis zur Klammhöhe. Von der A 21 / Alland Richtung Klausenleopoldsdorf und weiter über Schöpflgitter bis Forsthof oder links abzweigend nach St. Corona. Oder von der A 21 / Meyerling über Alland und Hafnerberg nach Altenmarkt an der Triesting (hierher auch von Südautobahn / Leobersdorf) und rechts abzweigend nach St. Corona am Schöpfl.
Einkehrmöglichkeiten: Gasthäuser an den Ausgangspunkten in Forsthof, Schöpflgitter, St. Corona, Klammhöhe.
Schöpfl-Schutzhaus: Österr. Touristenklub, im Winter durchgehend geöffnet mit Montag als Ruhetag (nach Feiertag am Dienstag), aktuell – im Februar 2010 nur am Wochenende geöffnet, Pächterin Isabella Brader, Tel. 02673/8305, Nächtigungsmöglichkeit in der vorzüglich ausgestatteten Schutzhütte, reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken.
Gespurte Winterwanderwege (Karte rot)
Von Forsthof: Entlang der roten Markierung auf dem „Pensionistensteig” oder dem steileren „Heinrich-Gith-Steig”, leichtere Variante über den Obergrödlhof; Gehzeit 1 ¼ bis 2 Stunden.
Von St. Corona: Auf dem blau markierten Waldweg, sehr lohnend, Gehzeit 1 bis 1 ½ Stunden, Zugang auch vom Rastbank-Sattel auf flacher Forststraße.
Von der Klammhöhe (nicht in der Karte eingetragen): Von der Straße Richtung Kaumberg abzweigend rot markiert, lange Kammwanderung, Gehzeit 2 ½ bis 3 Stunden,.
Rodelbahn (Karte hellblau)
Vom Schöpfl-Schutzhaus durch den Salygraben, 4 km, Ausgangspunkt zwischen Schöpflgitter und St. Corona.
Schirouten
Von Schöpflgitter (Karte dunkelblau): Entlang der roten Markierung, Länge 6 km, Aufstieg 2 ½ bis 3 Stunden, geeignet für in ungespurtem Gelände geübte Langläufer oder als ganz leicht alpine Schitour.
Vom Rastbank-Sattel (Karte lila): Ausgangspunkt am Parkplatz zwischen Schöpflgitter und St. Corona, 6,5 km lange unmarkierte Forststraßen, Aufstieg in 2 ½ bis 3 Stunden, leichte Schiwanderung für in ungespurtem Gelände geübte Langläufer.
Dazu meine Spezialtipps – in der beigefügten Karte ersichtlich!
Schneeschuh-Routen: Gespurte Hüttenanstieg nicht geeignet (zu wenig Ausweichmöglichkeit im Tiefschnee), Langlaufrouten zu flach und weitläufig! Mein Vorschlag (Karte dunkelgrün): In St. Corona auf der Forststraße den Coronabach entlang talein, bis kurz nach einem umzäunten Landhaus links aufwärts ein Forstweg abzweigt. Auf diesem teilweise hohlwegartig und etwas feucht bis zu einer querenden Forststraße und gleich gegenüber auf einem noch dürftigeren alten Forstweg weiter. Dieser erreicht steinig und im Jungwald etwas verwachsen den Sattel nördlich vom Miesenberg mit Kreuzung mehrerer Forststraßen und Mountainbike-Markierung. Hier der rechts aufwärts führenden Forststraße bis zur nächsten scharfen Rechtskurve (Abzweigungen, seichter Sattel) folgen. Dort führt geradeaus eine schmale Waldschneise zu den Kammwiesen. Nun auf der von der Klammhöhe kommenden roten Markierung rechts weiter zum Gipfel mit der Matraswarte (893 m + 17 m). Abstiegsmöglichkeit zum Ausgangspunkt – nur entlang der blauen Markierung nach St. Corona.
Für Backcountry-Ski bestens geeignet ist die Route von Schöpflgitter, für Langläufer bei passenden Schneeverhältnissen leicht zu bewältigen ist die Forststraße vom Rastbank-Sattel (Aufstieg entlang der blauen Markierung abkürzen).
Genaue Routenbeschreibungen in meinem Blog unter www.residenzverlag.at
7 Reaktionen zu “Winter-Touren-Tipp: Schöpfl “für alle” !”
Danke – super!
Falls wir dieses WE nicht nach Judenburg fahren, dann geh ich wahrsch. mit BC-Schi rauf!
War heute vom Schöpflgitter mit BC-Schi oben.
Fazit: Bernhard, du hast recht! Ich brauch Felle! Zeitweise (auf den steileren Stücken) war es mehr als mühsam. Die Abfahrten auch schwierig, aber da hülfen natürlich Felle nichts (nur mehr Mut für das kleine Eli!).
Auch bei mir keine Sonne, nur grau. Dafür oben dicker Rauhreif!
Nicht wirklich lohnend, aber als Trainingstour ok.
Nachtrag: jetzt hab ich grad gelesen: Aufstieg 2:30 bis 3 Std.! Da brauch ich mich ja über meine 2:15 gar nicht ärgern!
Raureif am Schöpfl – leider nicht am Lindkogel…
Eli – BC ist halt so in diesen Waldgegenden, wirklich interessant erst in den wiesigen Gegenden etwa des hohen Waldviertels, wo es halt für Alpinschi zu flach und dennoch nicht etwas bewegt ist.
Sogar ich hab heut bei der stärkeren Steigung bald nach dem Zoblhof die Felle aufgeschnallt, gleiten ohnehin fast so gut wie die Schuppen, nur Superstieg. Abfahrt damit ? In der Silvesternacht vor 4 oder 5 Jahren vom Traisenberg/Zdarskyhütte im Finstern herunter, wär ohne Steigfelle Wahnsinn gewesen..
Nochmals Grüße! BB
Ah – das ist eine Idee! MIT Fellen runter! Damits nicht so schnell geht! Hab das übrigens vor Jahren mal bei einem alten Mann gesehen, der auch meinte, “dann wirds nicht so schnell!”
Dachte mir heut eh – ein bissl flacher wär netter! Der flache Teil zw. der Abzweigung der Markierung und dort, wo man auf die Rodelbahn (=Hüttenzufahrt) kommt, der war echt fein! Dort waren auch keine Spuren, weil die Fußgänger und Schsch-Geher alle der Markierung folgen.
Vielleicht war ich der “alte Mann” – unbekannterweise?!
Mein Schlüsselerlebnis war auch die Begegnung mit einem Backcountry-Touristen vor 20 Jahren auf den Wastlböden (Name fällt mir gerade nicht ein, war aus Kilb), als wir mit den gewöhnlichen Langlaufschiern (damals noch die alte Schnapperlbindung, aber 50 mm-Norm, nicht zu vergleichen mit der heutigen Salomonbindung) herumgestolpert sind. Beim Kapfenberger in Hainfeld haben wir uns dann gleich die ersten BC besorgt, und seitdem gibt es die noch immer, aber auch neuere Modelle. Werden zwar im Sporthandel nicht angeboten, weil zu wenig Nachfrage, aber bei Fischer immer noch im Sortiment.
Aber wo´s steil ist, sind mir die Alpinschi inzwischen auch schon lieber – meine wildesten BC-Befahrungen waren – halt dich an: Meransteig vom Hochschwab und durch die Dullwitz nach Seewiesen, Bärental auf der Hohen Veitsch, Zeller Staritzen vom Zinken, mit Anni war ich auf dem Vorderen und Mittleren Bärenkopf von der Oberwalder Hütte (1991). BB
Nein, der alte Mann warst ganz sicher nicht Du! Das ist schon leicht 20 Jahre her!
Na Wahnsinn – Meransteig! Bärental sagt mir jetzt nichts, welche Seite ist das?
Zeller Staritzen ist auch nicht ohne!