Advent-Impressionen aus dem Waldviertel
2. Dezember 2009 von Bernhard Baumgartner
Weitraer Advent
Ein guter Anlass, ins Waldviertel zu fahren! Noch dazu, wo am ersten Adventsonntag das Wetter auch voll mitgespielt hat – eine richtige Mischung von Spätherbst (dichter Nebel in Zwettl) und Vorahnung des sicher bald einmal kommenden Winters (am 1. Dezember mit den ersten Schneeflocken in Karlstift und sogar in Groß Gerungs).
Dazu ein Gipfel – Johannesberg
Diesen historischen Berg haben wir schon mehrfach von Weitra oder St. Martin oder St. Wolfgang aus erwandert. Diesmal war es nur eine kleine Runde von Harmannstein aus. Dabei pfiff uns der Föhnsturm nur so um die Ohren, und zugleich hatte es in den Talorten des Waldviertels mehr als 10 Grad plus. Kurzwanderung – auf dem Asphaltstrasserl durch den an der Südseite des Berges locker gereihten Ort, im folgenden Wald wirklich das in der Karte verzeichnete Wegkreuz entdeckt (obwohl gut zwischen Fichtengrün getarnt), dort gleichsam auf einem alten Burgweg hinauf zur gotischen Kirche neben den Gipfelblöcken – der Johannesberg war tatsächlich Standort einer Kuenringerburg: 1162 urkundlich, die Burg Hadmars II. (das Dörfchen hieß damals Hadmarsstein) in den Auseinandersetzungen mit den babenbergischen Landesherren um die Vorherrschaft im Waldviertel zerstört, die Kirche wohl als ehem. Burgkapelle1381 ausgebaut.
Als Draufgabe – der Nebelstein
Der Vormittag war noch zu früh, um mit dem Wandern (oder besser Bummeln) aufzuhören, daher ritschratsch über Harmannschlag zum Nebelstein gewechselt. Nur kurz hinauf zu den Gipfelblöcken – das Land ringsum schon im einförmigen Licht und Farbton der späten Jahreszeit, die nur darauf wartet, vom Raureif oder Neuschnee verzaubert zu werden (dann ist das Wandern im Waldviertel wieder ein reizvolles Erlebnis). Aber doch einen Ausblick wert – am südlichen Horizont türmten sich die Wolken der Föhnmauer, und darin wie ein Schatten, aber deutlich auszunehmen (mit dem Aug besser als mit der Digitalkamera, analog mit Dia ist doch immer wieder unersetzlich) – der Ötscher!
Ein Genuss-Wochenende
Neben dreimal zu Mittag speisen in den Kurhotels von Bad Harbach und Groß Gerungs, war es der Schnupperbesuch im Sole-Felsen-Bad von Gmünd. Außer den winzigen Garderobenkästchen alles ganz perfekt, von den Becken mit ihrer konzentrierten “Meeresbewässerung” (Salz wird aus dem Salzkammergut zugeführt und Wasser intensiver als im Meer - 5 % – wenn ich richtig liege) bis zur Sauna-Landschaft (wie das so üblicherweise heißt). Landschaft gab es wirklich – vom wohltemperierten Schwimmgewässer hinaus auf den Asangteich, hinter dessen Waldkulisse die Abendstimmung sich ausbreitete und all dem Wasser malerisch spiegelte… (leider Kamera im Zimmer gelassen, dabei wäre die neue IXUS sogar in der Badehose unterzubringen…)
Insgesamt ein kleine Adventreise, mit sehr netten Besuchen, auch diese machten diese drei Tage zu einem lohnenden Kurzurlaub! Sogar abenteuerlich war es – von Hirschenwies in immer wieder sich verdichtenden Nebelschwaden über den Manndlstein nach Heinrichs und retour, noch dazu bei Finsternis – auf dieser Strecke läuft unser “Murrli” aber schon fast von selber, wenn sich der Pilot versteuern sollte… Übrigens – das letzte Bild wurde bei unserem Weitraer Adventbesuch vor einigen Jahren aufgenommen, so stimmungsvoll war es heuer natürlich nicht…