Alte Natur und Kultur in Südtirol
4. Juni 2009 von Bernhard Baumgartner
Am Tag 5 unseres Urlaubes machten wir die schon im Vorjahr “angezielte” Rundwanderung über Grissian, nachdem wir damals nur die Kirche besichtigt hatten.
Route: Von Lana Richtung Gampenpass und über Tisens und Prissian – eine herrliche Terrassenlandschaft hoch über dem Etschtal mit zahlreichen alten Höfen und Schlössern – nach Grissian. Dort führt ein Sandweg mit ganz neuen Meditationsbildern (leider und erstaunlicherweise ohne Fahrverbot !) hinauf zur Kirche St. Jakob. An der Chorwand befinden sich kurz nach 1200 entstandene romanische Fresken mit der (laut Literatur = Dumont) ältesten Abbildung der Dolomiten als wolkenumkränzten Berggipfeln! Unsere Rundwanderung über Sirmian zur Kirche St. Apollonia und durch den Tobel hinüber nach Grissian war ein voller Genuss! Zuerst markiert die Schlucht querend (Abzweigung von der Straße 500 m unterhalb vom Feuerwehrhaus – aber so genau werdet ihr das ja nicht wissen wollen bzw. könnt ihr bei mir mit Kommentar erfahren), von Sirmian dann auf uralten Wegen hinauf zum schönen Gasthaus unterhalb des Apollonia-Kirchberges. Dort oben blühten noch Mannaeschen und Geißklee! Nach einem ganz urig-blockigen Anstieg (die Forststraße folgte erst später) konnten wir bequem durch den wilden Schutttobel hinüber nach St. Jakob wandern. Die Kirche ganz einmalig – die Fresken “korrespondieren” mit dem Panorama! Von der Chorwand mit ihren vor 800 Jahren gemalten Dolomitenzacken mit wenigen Schritten hinaus zum Blick auf Schlern und Rosengarten…
Wieder am Ultener Höfeweg
Am Tag 7 fuhren wir nachmittags ins hinterste Ultental und machten in zarter Frühlingsstimmung eine Runde am Höfeweg und zu den Ultener Urlärchen, die angeblich bis in die Römerzeit zurück reichen. Am schönsten ist die Runde auf dem Höfeweg von St. Nikolaus am Sonnenhang talein bis St. Gertraud und bei den Urlärchen vorbei am Schattenhang wieder hinaus zum Ausgangspunkt (wie bereits einmal im April begangen). Durch die gigantischen Schneemassen des heurigen Winters war alles noch recht frühlingsmäßig. Wir kürzten bereits talaus wandernd bei Gasteig die Tour ab, denn durch den späten Aufbruch (vormittags die im Radio Bozen übertragene Messe in der Pfarrkirche Niederlana mit ihrem – schon wieder einzigartigen ! – gotischen Flügelaltar) ging der Tag recht schnell zu Ende. In Lana schon wieder recht warm, im hinteren Ultental auf 1500 m hätten wir doch den Anorak mitnehmen sollen…
2 Reaktionen zu “Alte Natur und Kultur in Südtirol”
Da sieht´s aber noch sehr noch Frühlingsbeginn aus ! – Ich hoffe schon, dass wir übernächste Woche bei Brixen schon Sommerflair erleben und nicht wegtauende Schneepatzerl vom vergangenen Winter.
Bin schon sehr gespannt – ich nehme mal an, um Brixen ist die Gegen schon deutlich weniger auf almig und gebirgig, was mir im Augenblick ganz recht ist.
Wenn ihr auf den Bergterrassen oberhalb von Brixen seid, wird´s bestimmt schon schön sommerlich, und vor allem nicht so heiß wie im tief gelegenen Lana. Auf den Bergen herrscht noch Frühling, ganz sicher, daher mit der Seilbahn hinauf, gibt dort mehrere Möglichkeiten. Im nahen Franzensfeste findet die Südtiroler Landesausstellung statt – die alten Festungsanlagen könnten die Schatzsucher vielleicht begeistern oder zum Gruseln bringen…
Wir hören uns ja noch vor eurer Abfahrt, derzeit sind wir mehr oder minder krank mit Graushusten und gerade am Fieber vorbei, arbeiten trotzdem im Garten – Wildsau bleibt eben erdverbunden…
Grüße Aoma und Bopa an die Kinder, und euch natürlich auch!!