Der St. Laurent-Weinwanderweg in Tattendorf – unser gestriger Lichtblick
Posted on Mai 31, 2009 under Einkehrmöglichkeiten, Kinderwagenwanderung, Kinderwanderungen, Tattendorf, Wienerwald, wandern & bergsteigen | 4 KommentareNachdem es gestern vormittag noch so ausgesehen hatte als müßten wir den ganzen Tag im Haus verbringen – unwirtlich kalte 8 bis 9 Grad C und strömender Regen -, riß es nachmittags auf. Spontan besuchten wir mit Erika und Josef den kleinen Ort Tattendorf. Irgenwo im Internet hatte einer von uns über den “legendären Großheurigen” gelesen. Tatsache war aber, dass der gestern nicht stattfand, nichtmal ein Schild dazu fanden wir.
Kurz entschlossen sind wir dann den am Parkplatz auf einer Tafel beschriebenen St. Laurent-Weinwanderweg gegangen – eigentlich mehr ein nett beschilderter, komplett asphaltierter, brettlebener Spaziergang, der einem interessante Einblicke in den Tattendorfer Weinbau bietet.
Interessant fand ich, dass als Steher für die Weinreben durchwegs alte Eisenbahnschwellen verwendet wurden – nicht die üblichen Beton- und Metallsteher.
Der Boden in Tattendorf ist sehr schottrig – angeblich gut für den St. Laurent. Wir fanden zwar auf unserer Schatzsuche kaum alte Tonscherben, dafür aber schöne Steinchen und sogar ein Plexiglasstück.
In Tattendorf gibt es unzählige Hollunderstauden, deren Saft meines wissens für den Rotwein verwendet wird. Hier fanden wir auch diesen schönen alten Hydranten :
Höhepunkt des Weinwanderweges war eindeutig die Aussichtswarte. Etwas krass fanden wir eine fehlende Sprosse beim Geländer, die wir recht spät bemerkten und durch die unsere Veronika leicht hätte runterköpfeln können. – Das hätte mehr als ins Auge gehen können.
Die St. Urbanus-Kapelle, Baujahr 1996, mit wunderbaren Glasbausteinen ist glaub ich nicht sehr historisch .
Am Wegesrand gab´s auch einige recht schöne Blumen – am 1. Foto Wiesensalbei, die recht hübsch blühende Pflanze am 2. Foto kenne ich leider nicht.
Der Tattendorfer Holler ist wirklich sehenswert, daher hier nochmals ein ‘Abschiedsfoto’:
Nach Abschluß der sehr schönen und gemütlichen Wanderung versuchten wir noch einen Heurigen zu besuchen, aber aufgrund des kühlen Wetters spielte es sich bei den 2 näher inspizierten Heurigen ziemlich ab – schließlich fuhren wir nach Guntramsdorf, wo wir dann etwas mehr Glück hatten.
An einem lauen Sommerabend laden jedoch wirklich schöne Innenhöfe zum gemütlichen Beisammensitzen ein. – Dann wäre jeder dieser Heurigen in Tattendorf perfekt gewesen.
Hier noch ein Foto von der Übersichtskarte zum St. Laurent-Weinanderweg:
(Den Verlauf des Weinwanderweges sieht man rechts auf der Karte, ganz rechts außen die Aussichtswarte.)
am 31. Mai, 2009 um 09:58
Schön wieder von euch zu hören (lesen).
Dein Schmetterlingsfoto hat mich neugirig gemacht. Es ist ein Bläuling, das ist sicher. Es gibt aber unzählige Arten die Gattung. Es könnte ein Geißklee-Bläuling sein, bin mir aber nicht sicher.
Blüht der Wein schon? Die Winzer Kremstal haben uns nämlich am 6. und 7.Juli zum Weinblüttenfest eingeladen.
LG Jonny
am 31. Mai, 2009 um 10:33
Hallo Jonny !
Bläuling hab ich auch gewußt, aber welche Sorte ??? Die Schmetterlinge – mehrere – saßen ganz ruhig, wahrscheinlich weil´s für ihre Bedürfnisse eher kühl war.
Der Wein hat teilweise schon geblüht, bin mir zu 95% sicher, nicht völlig.
Hab gestern einen Gesamtausdruck zum Korrekturlesen an meine Schwägerin weitergeben können. – Ist halt sehr aufwändig. Aber ich bin heilfroh, dass ich nicht auf Deutsch schreiben muß – von wegen neue Rechtschreibung .
Heute ist endlich wieder ein echter “freier” Tag angesagt und der Ausgleich gestern in T-Dorf hat gut getan. Manchmal, wenn man sich nichts erwartet (Sauwetter), gelingen die schönsten Unternehmungen.
LG ins WV !
Andreas
am 31. Mai, 2009 um 12:34
Hallo !
Bei dem zweiten Blumenbild handelt es sich meiner Meinung nach um
eine Kornrade, einer Pflanze, die in letzter Zeit immer seltener
worden ist. Vor etlichen Jahren hat das Land Niederösterreich
kleine Samenpäckchen verteilt, um die Pflanze wieder vermehrt anzu-
siedeln.
Wie schön, dass Du eine vor die Linse bekommen hast.
am 31. Mai, 2009 um 22:52
Da hattet ihr aber nach dem Regenvormittag noch einige schöne Sonnenblick! Allerdings der Vroni ihrer Haube nach zu schließen, nicht allzu warm – ist beim Wandern in der Ebene sicher von Vorteil!
1. Blume = Steppensalbei, 2. = (richtig Helma! LG, auch von Anni) die Kornrade – ein Ackerbeikraut, das durch den Chemieeinsatz von den Feldern schon fast verschwunden ist.
Apropos Gift – die Eisenbahnschwellen als Stützen im Weingarten dürften ja recht dauerhaft halten und auch billig gewesen sein. Nur habe ich unlängst eine Nachricht von einer Milchverseuchung gehört – die rührte von imprägnierten Telegrafenmasten her, die mit demselben Mittel dauerhaft gemacht wurden wie die Eisenbahnschwellen. So ist man drauf gekommen, woher der Dioxingehalt der Kuhmilch von dieser Weide gestammt hat……
Unsere Blumenwanderung war ganz super, ideal mit 21 Teilnehmern und ganz schöner Blüte, die Höhepunkte haben aber (noch) gefehlt. Jedenfalls hat sich Werners Vermutung nicht bestätigt, dass ich die Wanderung am Pfingstsonntag angesetzt habe, damit niemand kommt und ich die Führung nächstes Jahr ausfallen lassen kann. Nach der heutigen so animierten Wanderung, nicht zuletzt durch die Teilnahme unserer Blogger Eli und Josey, freu ich mich sogar schon aufs nächste Jahr. Der etwas absurde Termin ist durch den Veranstaltungskalender zustande gekommen, denn alle in Frage kommenden Wochenenden waren schon verplant.
Grüße an euch alle in MaLa, und Bernis Schatzkiste ist noch immer nicht ausgegraben, ruht noch in St. Veit!