Wilhelmsburger Rundwanderweg – Von der Meiselhöhe nach Rotheau und hinauf zur Stockerhütte (13.9.2008)

Posted on Sep 30, 2008 under Besonderheiten, Hütten, Heurigen & Co, Lokationen (Orte, Berge,...), Mostviertel, Outdooraktivität, Stockerhütte, Traisen, Wald & Wiesen, Wanderwege, Wilhelmsburg, Wilhelmsburger Rundwanderweg, wandern & bergsteigen | 4 Kommentare

Nach dem schon einige Zeit zurückliegenden Bericht über Streuobstwiesen und Bauergärten am Wilhelmsburger Rundwanderweg hier nun einige Eindrücke vom Abschluß des westlichen Teiles und vom Aufstieg zur Stockerhütte:

Da ich die Meiselhöhe erst kurz vor 13:00 Uhr passierte, wurde ich allmählich nervös, daß ich die gesamte Umwanderung von Wilhelmsburg doch nicht an einem Tag bewältigen würde.

Am Weg über den Ehrenecker Kogel sah ich die steile Wiese unterhalb der Stockerhütte schon auf selber Höhe vor mir, mußte aber wieder hinabsteigen ins Tal nach Rotheau. Der Ausblick ins Traisen- und Gölsental, nach Norden bis zum Dunkelsteinerwald  und zum Muckenkogel vermittelte mir – trotz der Eile – ein Gefühl der Weite, das sich mit jedem Schritt hinunter nach  Rotheau immer mehr verflüchtigte.

Die “neue Siedlung”, in Rotheau die Leiten hinunter bis zur Bundesstraße, erinnerte mich wieder an unsere Hausplanung. Ursprünglich dachten wir auch an ein “ländliches” Haus mit Giebeldach, weißen Wänden, Holz, roten Dachschindeln, Sprossenfenster - alles ein wenig traditionell und bieder. Ja und hier in Rotheau fand ich dies konsequent verwirklicht vor.

Nahezu alle Häuser waren eben erst errichtet worden, hatten dieselbe Dachneigung, eine hellgelbe oder weiße Putzfassade, rote Dachschindeln und schlichte, rötlich-braun-gelb gestrichene Holzelemente. Als ob sich 40-50 Häuselbauer mit exakt dem selben Geschmack zusammengefunden hätten ! Ein Billig-Fertighaus oder eine modernere Bauform mit Pult- oder Flachdach ist mir bei keinem einzigen Haus aufgefallen. – Empfinden diese Leute wirklich alle gleich und verwirklichen ihren Traum vom Eigenheim in so nahen, einheitlichen Bahnen ??? Ich wußte nicht recht, ob mir diese Siedlung gefallen sollte.

Bereits vor dem Erreichen des ersten Hauses, spielte die Blasmusik und kurz nach der Überquerung von Werksbach, Traisen und Bahngeleisen hatte ich kurz die Idee, es würde “Das Wandern ist des Müllers Lust” geblasen, was es dann doch nicht war.

Sehr steil ging es über einen Waldweg den Berg hinauf, über Kuhweiden mit mich anblickenden Kühen. Und die Uhr tickte und ich war hungrig und mir kam der Weg unfreundlich vor. Vielleicht lag´s auch daran, daß ich nicht gerne um Kühe kurve, an einigen uralten Holztrümmern auf dem Weg, die keiner wegräumen wollte. Dieses Gefühl gab sich erst wieder, als ich auf den Weg traf, den wir bereits bei unserer Familienwanderung Ende August genommen hatten. 

Nach nicht ganz 2 Stunden, um 14:45 Uhr, erreichte ich etwas KO die Stockerhütte, wo ich mich in der Gaststube bei zwei großen Radlern, einer Fritattensuppe und Fleischknödeln sehr rasch wieder erholte. Daß Astrid mir von ihrem Schönbrunn-Ausflug am Handy erzählte, tat ein übriges, daß die Welt für mich wieder in Ordnung kam.

( Ob ich bei Tageslicht den Weg bis zur Ochsenburger Hütte und zurück zum Auto schaffen würde, war ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz sicher. Aber eins war mir klar – meine Eltern anrufen und mich irgendwo über Schwarzenbach aufsammeln lassen, das wollte ich auf keinen Fall ! Bin ja schließlich kein kleines Kind mehr und was wäre dann aus meiner “Geheimwanderung” geworden ?! )

4 Kommentare to “Wilhelmsburger Rundwanderweg – Von der Meiselhöhe nach Rotheau und hinauf zur Stockerhütte (13.9.2008)”

  1. HeinrichNo Gravatar meint:

    …also ich bin letzten Herbst auch von Rotheau zur Stockerhütte raufgegangen und hätte ähnliches erlebt: allerdings kamen bei mir plötzlich unerwartet, als ich den Weidenzaun passierte und am Waldrand bergauf ging,von links unten drei Stiere brüllend und im Laufschritt(sic!)und mit einem sechszackigen Eisenring(!) an der Nase auf mich zu. Ich beeilte mich zum Übergang am Ende der Weide, ging sich grad noch aus- denn die Stiere liefen mir nach!Zwei wanderer hinter mir bemerkten das und liefen zurück und gingen im wald neben der Weide rauf…

  2. AndreasNo Gravatar meint:

    Unglaublich ! – Ausgewachsene Stiere oder Jungstiere ? Mich hat´s auch gewundert, daß der Weg mitten über die Weide führte und ich war “sehr auf der Hut”.

    Sicherheitshalber nehme ich mir bei Rindviechern immer einen Stecken zur Hand um zumindest drohen zu können.

  3. HeinrichNo Gravatar meint:

    Das waren zwei Jungstiere und ein älterer.
    Seitdem mir als Kind mal beim Wandern auf der Schneealm(Hinteralm) mit einer Kuh was passiert ist, gehe ich immer mit etwas mulmigen Gefühl durch Kuhweiden, allerdings bin seitdem schon durch etliche Weiden und aucher über (Hoch)Almen gegangen. Oft liegen oder stehen die Kühe(manchmal auch Stiere)mitten am Weg und nicht allzu selten ist ein großes Ausweichen, wie oft empfohlen wird im Fernsehen nach div.Vorfällen mit Wanderern, auch gar nicht möglich. Manchmal scheint es auch, dass einzelne Bauern den Weg absichtlich abgezäunt haben(öfters gibt es keinen Übersteig bei Elekrozaun bzw.Stacheldraht) bzw. dort grasen lassen , wo ein Wanderweg durchführt…also deswegen gehe ich auch immer mit Wanderstecken, aber auch wegen mancher (Hof)hunde, da ist mir auch schon mal was ind der Nähe von Forchtenstein(Siedlung)mit einem Hund passiert. Gut, da hat mir mal ja ein Wirt auf der Turracherhöhe in Kärnten empfohlen einen Pfefferspray
    mitzunehmen…

  4. EliNo Gravatar meint:

    Mit Kühen/Stieren hatte ich gottseidank noch nie unliebsame Erlebnisse. Allerdings geh ich auch immer mit etwas mulmigem Gefühl vorbei – oder mitten durch! Oft kann man wirklich nicht ausweichen, das stimmt. Da sieht man, daß die Empfehlungen manchmal etwas praxisfremd sind. Oft gibts auch gar nicht die Möglichkeit, außen rum zu gehen.

    Mit Hofhunden hatte ich allerdings schon mehrmals unliebsame Bekanntschaft gemacht. 1x z.B. im Waldviertel in einem winzigen Ort, wo der Weg an einem Hof vorbeiging. Der Hund schoß raus und griff mich an, der Bauer stand im Hoftor, sah zu und meinte auf mein Schreien nur, ob ich leicht Angst hätt! Den Hundekopf hatte ich da schon wenige cm vor meinem Gesicht! Ähnliches auch beim Schöpfl passiert, nur ohne Besitzer dabei. Damals war ich noch ohne Stöcke unterwegs. Heute könnte ich mich wahrscheinlich besser schützen damit.

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