Winter-Touren-Tipp: Vom Niederalpl zum Herrenboden und auf die Tonion
12. Januar 2010 von Bernhard Baumgartner
Im Heft 1 / 2010 des “Naturfreund” erscheint ein Artikel von mir über meine Erfahrungen mit dem Schneeschuhwandern. Beigefügt sind auch Tourenvorschläge – im Wienerwald zur Gföhlberghütte und zur Stockerhütte (schon mehrfach darüber berichtet > Suche mit Stichwort öffnet diese Berichte), ebenso bekannt ist die Feldwiesalm (allerdings auf modifizierter Route mit Ausgangspunkt Zellerrain). Der folgende Tourenvorschlag – meine Empfehlung mit Alpin-Tourenschi (obwohl ich selbst schon mit BC diese Tour gemacht habe, allerdings eher zur Firnzeit) oder mit Schneeschuhen. Meine Bilder stammen von der Alpintour zum Herrenboden am 12. Februar 2008 (nur Digitalbilder verwendet).
Herrenboden und Tonion vom Niederalpl
Anforderungen: Höhenunterschied zwischen Ausgangspunkt und Gipfel zwar nur 480 m, aber mehrfacher Wechsel von An- und Abstiegen, insgesamt 15 km Länge und 6 bis 7 Std.
Routenbeschreibung (Sommer) in meinem Buch ”Wandererlebnis Mariazeller Land & Ötscher” (Residenz Verlag), diese gilt auch für Schneeschuhgeher. Nachfolgend beschrieben als Schitour!
Routenverlauf bis zum Herrenboden: Von der Passhöhe am Niederalpl Auffahrt mit dem Sessellift zur Wetterin, Abfahrt zur Wetterinalm, mit Schlepper auf die Anhöhe nördlich davon, Abfahrt in den Wetterl-Sattel, dort Einstieg in die Route (Schiland Voralpen Punktekarte gekauft, gilt von Annaberg bis Mariazell-Mitterbach usw.). Oder – von der Passhöhe am Pistenrand hinauf zur Wetterinalm und um den nächsten Waldkegel links herum zum Wetterl-Sattel – so geht es für Schneeschuhwanderer. Dann am Gegenhang starker Anstieg (Forstweg meist verweht) und flach in die Mulde der Weißalm. Nun rechts haltend hinauf zu einem Seitenkamm (von der rechts gelegenen Anhöhe – Waldrand des Brachkogels der ÖK – bester Fotoblick auf Tonion und Ötscher, war ein Tipp von Werner Tipp-elt!) und am Pilgerkreuz vorbei jenseits hinab zum Ochsenboden. Leicht rechts haltend über die Sattelmulde, dort am Waldrand etwas schwierig zu findender Einstieg in den markierten Steig (meist Spuren vorhanden). Mit Kehre durch den dichten Wald und rechts zum Bergrand über felsigen Abbrüchen (vom Steilhang oberhalb eventuell Schneebrettgefahr, danach Abzweigung für die Überschreitung des Schneekogels – siehe Variante). Eine relativ flache Trasse leitet nordwärts durch die Waldhänge entlang der aber nur schwer zu findenden Markierung weiter zum Herrenboden (ca. 2 Std.). Rastplatz bei der Almhütte oder noch schöner beim kleinen Jagdhaus am Nordostrand der Almfläche – von den weithin sichtbaren Pilgerkreuzen rechts querend zu erreichen, Ausblick von der nahen Kuppe (Ötscher, Student, Göller, Proles usw.)
Weiterweg auf die Tonion:
Etwa in der Mitte der Almmulde abzweigend links über freie Hänge hinauf zum Hochschnäbeltörl, jenseits leicht bergab rechts queren bis vor das Jodelloch (felsiger Plateaurand über dem gegen Schöneben abbrechenden Kessel). Nun scharf links Steilaufstieg zwischen Felsdolinen in die Krummholzregion, am rechten Rand des unübersichtlichen Plateaus neben dem Sonntagskogel westwärts und aus der später folgenden Senke (nahe dem Bergrand) links hinauf zum originellen Pilgerwegweiser und zum Gipfelkreuz. Mit gleichem Rückweg eine anspruchsvolle Tour für alpin erfahrene Schneeschuh- und Schitourengeher, nur bei sicheren Wetter- und Schneeverhältnissen!
Gipfelabfahrt von der Tonion: Über das Plateau zurück und eher leicht rechts haltend Abfahrt direkt in das vor dem Hochschnäbeltörl eingeschnittene, in die südseitigen Felsabstürze mündende Hochtal – Achtung! links einige tiefe Felsdolinen, Anstieg jenseits zum Törl.
Schlussstrecke für Schitouristen: Im Wetterl-Sattel links der Schiabfahrt folgen (Straßenunterführung), dann mit dem langen Schlepplift Auffahrt zur Passhöhe.
Aufstiegsvariante über den Schneekogel (nur bei ganz sicheren Schneeverhältnissen): Nach Querung des felsigen, oberhalb vom Ochsenboden folgenden Bergrandes kann links zum Kamm angestiegen werden (an dessen Ostseite eine rings von Felsen umgebene tiefe Doline, wohl der in der ÖK eingetragenen “Teufelskessel”). Diesen Kamm je nach Verhältnissen (Verwehungen!) entlang über den Schneekogel hinweg und zuletzt sehr steil und etwas abschüssig zur Westseite des Hochschnäbeltörls hinab (meine Begehung dieser interessanten Variante ist aber schon einige Jahre her und erfolgte bei optimalen Verhältnissen, d. h. nicht zu tiefer Schnee).