Urlaubstagebuch vom26. Juni – Nockberge / Schönfeld / Knappenweg
9. Juli 2023 von Bernhard Baumgartner
Bereits am nächsten Tag verlockte uns das Schönwetter wieder zu einer Wanderung, diesmal an die Südseite des Lungaus, zu den Nockbergen. Zufahrt über St. Margarethen und Bundschuh hinauf zum Schönfeld an der Passhöhe gegen Innerkrems, wo man durch das Rosanintal oder über den Sauereggnock zum Königstuhl gehen kann. Uns interessierte aber der niedriger verlaufende Rundweg am Knappenberg, wo durch Jahrhunderte Eisenerz abgebaut wurde (dazu habe ich die Infotafeln dieses interessanten Themenweges fotografiert). Landschaftlich ein Hochgenuss – in der oberen Waldzone mit Lärchen und Zirbenbeständen, durchmischt mit den blühenden ‘Almrauschfeldern!
Gleich am Anfang des Rosanintals, Parkplatz beim Merl-Haus des Alpenvereins, daneben ein Hüttensiedlung (wie in Kärnten vor allem üblich), überblick man die Bachmäander des Hochtalbodens und zweigt rechts aufwärts in den lockeren Bergwald ab. Markant sind hier vor allem die überwiegenden Zirben, ein großflächiger und stattlicher Bestand.
Bald sind die Hangmulden am Knappenberg erreicht, wo die Abraumhalden der einstigen Bergbaue auffallen. Hier teilt sich die Route – bergwärts kämen wir über den Sauereggnock zum Kammweg Richtung Königstuhl und hinteres Rosanintal, wir folgen aber dem Querweg, der uns direkter ins Rosanintal zurückführt. Zwar nicht markiert, aber leicht zu finden, an Abbaustellen entlang und immer leicht bergab, bis ein Forstweg hinab ins Tal weist. Prachtvoll gerade unterhalb der Baumgrenze und durch die Almrauschbestände!
Die üppigen Weiden werden für Rinder und zahlreiche Pferde ausgenützt, die sich im Gelände verteilt herumtreiben. Zurück zum Ausgangspunkt geht es auf dem Almweg. Was wir diesmal leider nicht entdecken konnten – den kleinen und sehr seltenen Bestand von Polarbirken (einem ziemlich auf den Lungau beschränkten Eiszeitrelikt) bei der Alpenvereinshütte. Interessant in diesem Hochtal sind die moorigen Flächen mit Knabenkräuern u. a., reizend der Blick über die weite Mulde, wo sich die Pferde so richtig wohlfühlen, wohl auch, weil die Sauergräser der Sumpfwiesen ihr spezielles Futter sind.
Am nächsten Tag machen wir eine Fahrt über den Radstädter Tauern nach Altenmarkt im Pongau, vielleicht um dort alte Urlaubserinnerungen aufzufrischen, bevor es wieder ans Wandern geht…