WALDVIERTEL-NORDOST: Über Hardegg nach Drosendorf
7. Juli 2019 von Bernhard Baumgartner
Standort für unsere Radausflüge im Thayaland war die Burgstadt Drosendorf, wie schon einmal im MOKA-Hotel-Café bei Christian Schweiger gut untergebracht. Tipp – in der Frühstückspension auch ein “Kaufladen” für regionale Produkte, exquisite Weine und Bücher! Wir fuhren also am Mittwoch, 3. Juli, im Anschluss an den Radtripp bei Retz weiter nach Hardegg zur schon verdienten Mittagsrast – überraschend für Anni der idyllische Platz beim ehemaligen Flussbad am Thayaufer beim Brandlesturm der alten Stadtbefestigung.
Hardegg hat selbstverständlich auch ein modernes Waldbad, denn am Thayaufer könnte man kaum mehr ins Wasser gelangen (immerhin ist der Rastplatz schön ausgemäht). Die schon verblassende Grenztafel erinnert daran, dass vor 30 Jahren noch so mancher Ostblockflüchtling glücklich gewesen wäre, ans jenseitige Ufer unentdeckt vorgedrungen zu sein und nur mehr das kleine Stück schwimmend und watend in die Freiheit der westlichen Welt zu entkommen… Jetzt ist alles längst friedlich, etwas flussabwärts überquert die wieder eingedeckte Thayabrücke den Grenzfluss, und man kann ungehindert per Rad oder als Wanderer hinauf zur Hardegger Warte kommen und das tschechische (altösterreichische) Hinterland erforschen – am besten natürlich als Radfahrer! Über Riegersburg (mit dem leider geschlossenen Barockschloss) und Langau, zuletzt mit einer höchst unwillkommenen Umleitung wegen einer verflixten Großbaustelle, kommen wir nach Drosendorf. Es ist gerade die beste Zeit für den Nachmittagskaffee auf der originellen “Stiege” des MOKA, Süßes mit Mohn und ein starker Großer Brauner…
Nach Bezug unseres Zimmers bleibt noch genug Zeit für weiteren Radsport, außerdem sind wir ja MOKA-gedopt! Die schon erwähnte Baustelle bei Drosendorf-Altstadt (bei der großen Kirche im Thayatal Richtung Thürnau) bringt uns jedoch in ein Wirrwarr von Umleitungen. Wir landen schließlich ungewollt beim Bad und Sportzentrum an der Spitze des Drosendorfer Umlaufberges, daher zurück hinauf fast bis zum Raabser Tor. Dann doch noch eine schöne Runde über die Feldlandschaften und durch das Thayatal: Autendorf – Nondorf – Trabersdorf – Primmersdorf. Insgesamt “popofreundliche” 30 km am ersten Tag, indem wir ja keine Radfanatiker sind – ausreichend, und über die kleinen Bergerl fliegen wir ja mit dem E-Bike förmlich hinweg! Anschließend Ausklang des Genusstages im Gastgarten des “Feiller” auf der Stadtmauer im letzten, noch angenehm wärmenden Sonnenlicht. Gut geschlafen mit nächtlicher Abkühlung, keine einzige Gelse und am Morgen putzmunter für die nächste Unternehmung.