“Tiroler Winterwoche”: Spertental / Unterer Grund
18. Februar 2017 von Bernhard Baumgartner
Nach dem fast endlosen Schönwetter seit dem Jahreswechsel, sollten gleich am Anfang unserer “Tiroler Winterwoche” sich die Verhältnisse entscheidend ändern. Eine Störung aus Nordwest war angesagt. Schon am Montag, 30. Jänner, gab es nur bis mittags gute Sicht, und ohne solche mögen wir uns nicht einmal auf den Pisten herumtreiben… Aber um ein Ausweichprogramm sind wir auch keineswegs verlegen.
Schon über Nacht war das Wetter winterlicher geworden. Während in Kirchberg nur dichtes Gewölk herrschte, gab es vor allem im Donauraum starken Eisregen. Dagegen schienen uns die paar Tropfen in Tirol zum Vergessen! Nur zu weit wegfahren wollten wir nicht, und so ging es gleich hinein durch das Spertental nach Aschau. Kurz nach der Oberlandhütte heißt es Stop, und am großen Parkplatz und dem Infopoint danach erkennt man, welche Scharen von Schitourengeher hier unterwegs sein müssen. An diesem Tag ist es jedoch fast allzu ruhig, Wolken hüllen die Gipfel ein und hängen tief herab. Außerdem beginnt es ein bisschen zu regnen…
Trotzdem marschieren wir drauf los, hinein in den Unteren Grund, wo wir im Sommer schon schöne Touren machen konnten (Tanzkogel, Westerach Hochalm). Der Fahrweg (im Sommer mit Schranken und wenige Euro Maut, bis weit hinein befahrbar) weist eine gute Spur auf, und wir kommen gut voran. Die alten Schispuren im tiefen, damals sicher pulvrigen Schnee lassen erkennen, wie beliebt diese Berge bei Schitourengehern sind. Für uns genügt auch die Talwanderung, die noch dazu eine uns noch nicht bekannte Attraktion aufweist.
Zu unserem Glück hört das Getröpfel bald (aber leider nur vorübergehend) auf, und vor der Hintenbachalm mit der im Winter geschlossenen Schaukäserei “Kaskistl” kommt sogar etwas die Sonne hervor, und es zeigt sich der felsig hochragende Große Rettenstein ebenso wie die Gipfel im Talhintergrund, wo es über den Kamm ins oberste Pinzgau hinübergeht.
Danach queren wir den Bach, wo es irgendwo zum Tanzkogel hinaufgehen soll (unsere Route ist uns leider ziemlich aus dem Gedächtnis verschwunden), und wir stapfen noch weiter bis etwa zur Karalm. Dann reicht es, und schon wieder beginnt es nun patzig zu schneien…
Insgesamt hat sich seit unserer Begehung vor ein paar Jahren allerhand verändert, nicht nur das nun neue Wegkreuz. Bergab zurück geht es zwar ein bisschen schneller, aber insgesamt sind wir doch mehr als zweieinhalb Stunden unterwegs. Zum Abschluss kamen wir noch einmal am Wasserfall vorbei und bemerkten diese abenteuerliche Schneehöhle im Bachbett.
Insgesamt wäre der Untere Grund auch eine schöne Backcountry-Wanderung gewesen, sicher noch weiter ins Tal hinein. Aber vielleicht bei einem nächsten Urlaub….