Gasteiner “Wanderschaukel”
5. September 2016 von Bernhard Baumgartner
Was man im Winter als “Schisafari” unternimmt, ist neuerdings auch als touristische Sommerattraktion möglich: Bad Hofgastein – Schloßalm – Almspaziergang – Kasereben – Angertal – Senderbahn – Stubnerkogel – Badgastein.
Touristisches Zentrum Schloßalm – der Speicher für die Beschneiungsanlagen wird zum “Bergsee” samt allerlei Wasserspielen und Spazierrunde!
Als wir am Sonntag, 21. August, in Bad Hofgastein ankamen, wendete sich gerade das Wetter. Am Montag passte es gerade gut genug, um ins Angertal hinein zu wandern und die erste Pilzmahlzeit zu erbeuten!
Beim abendlichen Spaziergang entdeckten wir die für den nächsten Tag angekündigte Veranstaltung – die “Wanderschaukel” von der Schloßalm zum Stubnerkogel. Dafür werden die Kasereckbahn und die Senderbahn in Betrieb gesetzt, und mit den übrigen zwei Bergbahnfahrten zum Gesamtpreis von 25,50 € (die Schloßalm würde allein 36 € kosten). Also ein schnelles Gipfel(panorama)erlebnis, noch dazu bei angekündigtem Schönwetter!
Schon um 9 Uhr geht es los, mit Schrägaufzug und Gondelbahn (werden 2017 durch eine neue Seilbahn vom Tal bis hinauf ersetzt) zur Schloßalm, begrüßt vom Blick auf das frisch verschneite Schareck.
Zwar haben einzelne Gipfel noch Wolkenfahnen von der letzten Störung, etwa der Ankogel, aber sonst wird das Wetter immer besser. Der Spaziergang über die Almböden hinüber zum Ochsenriegel ist wie immer ein Traum.
Der schönste Rastplatz befindet sich am Ochsenriegel oberhalb der Kasereck-Bergstation. Rund um das Bankerl des Almenweges ziehen Zwergstrauchheiden den Rücken hinauf, jetzt im Spätsommer leuchtend von lila Heidekrautblüten und sich in immer dunkleres Rot verfärbenden Heidelbeersträuchern.
Dann geht es mit der Kasereckbahn “ruckzuck” hinab ins Angertal und gleich wieder mit der uns noch gar nicht bekannten Senderbahn hinauf zum Stubnerkogel. Einzige Belastung – der Höhenwechsel von womöglich 1000 m für den Kreislauf. Daher schnaufen wir uns auf dem Stubnerkogel einmal aus, ganz kurzweilig, denn zum Anlass des “Gipfelschaukelns” spielt natürlich beim Bergrestaurant eine “Almmusi” auf. Sonst geht es hier zu wie auf einem Jahrmarkt!
Hauptattraktion ist vor allem die Hängebrücke vom Sendergipfel zur Stubnerkogel-Bergstation, dicht bevölkert, samt Fotoautomat, alles touristisch professionell. Mit ein paar Schritten abseits ist man jedoch schon wieder in der etwas einsameren Natur, und die Ausblicke sind ohnehin das eigentliche Naturerlebnis dieses Gipfels.
Das Gewimmel setzt sich noch bis zum Südgipfel fort, wo eine Panoramaplattform aufgebaut ist, dann geht es zurück zur Seilbahn-Bergstation und in gemütlicher Fahrt hinunter nach Badgastein. Dort zwischen Talstation und Felsenbad gelandet, geht es erst recht zu! Aber praktischerweise ist auch der Autobus gleich bereit, der uns zurück nach Bad Hofgastein bringt. Insgesamt vier Stunden “Bergzirkus” – ein Gipfelerlebnis der “anderen Art”, das aber die meiste Anziehungskraft zu haben scheint – “Spielplatz Alpen pur”!