Im magischen rätischen Dreieck 3 von 7
21. Juli 2008 von Bernhard Baumgartner
Nauders – Reschen – Rojental
Während ich für den “Granatapfel” meinen Artikel über das “Magische rätische Dreieck” verfasste, überraschte mit im Outdoor-Magazin “Land der Berg” Nr. 3 /2008 ein Bericht über “Bergeinsamkeit ohne Grenzen” – (Genuss)Wanderungen rund um Nauders. Mein Urlaubstagebuch ergänzt die Beschreibungen von Peter Freiberger, denn wir hatten zum Teil andere Ziele. Tipp – auch im LdB nachlesen – Nauderer Höhenweg und Piz Lad (fehlt bei mir).
Das hochgelegene Nauders sollte als Ausgangspunkt dienen, diesen geschichtsträchtigen Winkel Österreichs kennen zu lernen und die früher kaum beachteten „Nauderer Schiberge” auch im Sommer zu erkunden. Es war das Hochwasserjahr 2002 an Kamp und Donau, hier im äußersten Südwesten Tirols stauten sich ebenfalls die atlantischen Regenwolken und treiben uns über die Grenze nach Süden. Dort öffneten sich uns wahrlich „magische” Blicke – empor zu den Gipfeln und weit zurück in die Geschichte dieser Kulturlandschaft. Ich werde sie bei den nächsten Beiträgen schildern. Zunächst bleiben wir in der näheren Umgebung von Nauders.
Schwarzsee und Gr. Mutzkopf: Schnell zur Höhe mit dem Sessellift auf den Kleinmutzkopf, rund um den Schwarzen See mit seinen Seerosen gibt es vom eiszeitlichen Gletscher geformte sanfte Mulden, Moorflächen und (zum Nachtmahl verarbeitete) “Eierschwammerlstädte”. Am Grünen See vorbei eine Genusswanderung auf den Großmutzkopf – enge Nachbarschaft zur Dreiländerecke und dem von hier unnahbaren Piz Lad. Von den Heidekrautpolstern als Rastplatz Panorama von Reschensee mit Ortlergruppe im Hintergrund (deutlich erkennbar Cevedale und Königsspitze), im Rücken die Samnaungruppe mit ihren Almen und dunklen Felsgestalten (darin verborgen die Zollenklave Samnaun – dem dortigen Hauptangebot nach muss in der Gegend eine äußerste Zuckerknappheit bestanden haben, für uns völlig unverständlich). Abstieg wieder pilzreich über den Ratschhof. Karte im LdB!
Reschen und Rojental: Fahrt über den Reschenpaß (beim Dorf Reschen = die Etschquelle !) und am Stausee entlang nach Graun im Vinschgau – vom neuen Friedhof aus (dort erschütternde Dokumentation über das im Stau versunkene Alt-Graun, geschehen im Italien der nachfaschistischen Zeit !) Blick auf den aus dem See ragenden alten Kirchturm. Übrigens kann man von Graun ins Langtauferertal fahren und von Melag mit uralter Bergbauernlandschaft zur Weißkugelhütte aufsteigen (Prachtbilder auf die Dreitausender um die Weißkugel und ihre zerklüfteten Gletscher). Wir wendeten uns aber von St. Valentin auf der Heide (noch vor dem naturbelassenen Haiderersee) gegen Westen zum Schigebiet der Haideralm, wo in einem Seitental verborgen der Weiler Rojen liegt. Von den gerühmten Fresken in der Nikolauskirche bekamen wir nichts zu sehen (zugesperrt und zum Schlüsselholen nahmen wir uns nicht Zeit), dafür war die Wanderung ins Tal hinein überaus lohnend – die steilen Gras- und Steinhänge der Sesvennaberge im wechselnden Wolkenschatten, eine Pferdeherde und Heidekrautpolster boten schöne Motive. Eine “zackige” Bergtour ist die Runde über die “Rojener Sonnenuhr” mit Zehner-, Elfer- und Zwölferkopf. Karte: F & B WK S 2 !
Almtag auf der Fluchtwand: Nachdem die TirolMilch (wie die meisten anderen Molkereiunternehmen) alles Kleine verschluckt haben, schienen sie damals wieder die Kleinstrukturen zu entdecken! Nur so ist zu erklären, dass die Nauderer Bergbauern eine eigene Käserei eröffnen konnten – das gab Gelegenheit für einen urwüchsigen Almtag mit Musik und Ausschank und deftigen Köstlichkeiten. Standort ist der “Hochleger” südwestlich vom Schmalzkopf, dorthin Almstraße über die Labaunalm mit Busverkehr. Unsere Wanderung führt nach einem kleinen ”Bergschuh-Tanzerl” hinauf zur Fluchtwand mit Kohlröserln und schöner Edelweißblüte (Kalkzeiger, noch nie gesehen – Stängellose Kratzdistel !). Über steile Wiesenhänge hinab zum querenden Weg und endloser Abstieg nach Nauders. Dafür schöne Ausblicke!
2 Reaktionen zu “Im magischen rätischen Dreieck 3 von 7”
Also “Stiegen zum Himmel” sehe ich noch immer keine und mir fällt es allmählich schwer, mich an den 1. Beitrag zu erinnern!
Und was sind denn das für Praktiken – “Text folgt !!!”
Die Uhrzeit von meinem Beitragsbeginn – steht die irgendwo? Jedenfalls war es schon “nächtens”, und laut Sprichwort habe ich dann auf morgen (ist jetzt schon heute) verschoben.
Der Text folgt wirklich fast gleich!