Dunkelsteiner Wald – unterwegs zu “alles Marille” !
17. Juli 2008 von Bernhard Baumgartner
Fast scheu ich mich zu berichten – vor der Wachau, dem einzigartigen Weltkulturerbe, noch der Besuch einer ganz schlichten Landschaft! Als Zufahrt allerdings ungewöhnlich und voll von Überraschungen. Geht es doch im Dunkelsteiner Wald durch ein Stück Waldviertel. Die Donau trennt diesen südöstlichen Ausläufer der Böhmischen Masse vom Waldviertler Hochland und schlägt ihn damit dem Mostviertel zu. Lichtungen mit Feldern und stillen Dörfern liegen in die flachwelligen Wälder eingebettet. Alpin wird es auch dort, wo nämlich die Gewässer des Hochplateaus steil hinab müssen zur Donau.
Die wahre Überraschung sind aber die Kulturdenkmäler (über die oft ganz wilden Wanderrouten unterhalten wir uns ein andermal).
Maria Langegg, ehemaliges Servitenkloster und Wallfahrtsort – in der sorgsam renovierten Kirche fällt mir vor allem die kunstvolle Scheinarchitektur auf. Kuppel mit Laterne, Heiligenfiguren und Säulen beim Hochaltar u. a., alles nur Schein und gemalt.
Kartause Aggsbach – Kirche und Kartäusermuseum stehen offen und können frei besichtigt werden! Kleiner Einblick in das strenge Ordensleben, hochragend das gotische Kirchenschiff, eine liebliche Insel der Garten. Dort gäbe es noch viel mehr zu sehen, neben der Hammerschmiede noch das Mineralienmuseum! Gerald Knobloch ist der Geologie- und Kristallexperte, wir müssen bald mit ihm Kontakt aufnehmen…
Ruine Aggstein – sagenumwoben auf der Felszinne hoch über der Donau, ebenfalls eindrucksvoll renoviert. Mich erinnern die oberhalb des Klettergartens (dort schönster Ruinenblick) die Königskerzen an die Mär vom “Königskerzenschloss”: Als Feinde ins Land drangen und die Bewohner flüchten mussten, warf der Kastellan den vielarmigen goldenen Leuchter in den Burggraben (oder wollte er ihn hier inmitten der von Felsfenstern durchzogenen “Wackelsteine” verstecken?). Als wieder Friede einkehrt, lag das Schloss in Trümmern – aber jeden Sommer sprießen aus dem Felsboden die vielarmigen goldig blühenden “Leuchter” der Königskerzen.
Bei der Fahrt über Arnsdorf und Rossatz nach Krems gab es jede Menge Marillen zu sehen, trotz angeblich nur halber gewohnter Ernteausbeute (kein Bild mehr gemacht, denn von Marillen habe ich jetzt schon genug). Unser Ziel war ja auch nicht, noch einmal ins Einkochen zu verfallen…
4 Reaktionen zu “Dunkelsteiner Wald – unterwegs zu “alles Marille” !”
[...] Vater berichtet in seinem Blog, daß es sich beim Dunkelsteiner Wald geologisch um ein Stück Waldviertel handelt [...]
Hallo Papa!
Das könnte dich interessieren – ein Blog über den Dunkelsteiner Wald (soeben gefunden), zum Beispiel die Renovierung eines Kalkofens !
Link: http://dunkelsteinerwald.wordpress.com/
LG Andreas
Sieht so aus als ob Ihr über den Blog komuniziert wie meine Schwester und ich. Wir wohnen benachbart und mailen und posten uns. Sprechen tun wir schon auch miteinander.
Ich glaub, ich weiß was du meinst. Mir ist´s ein bißchen so gegangen, als ich gestern bei meinen Eltern auf Besuch war. Ich mache den Mund auf, beginne was zu erzählen und dann denke ich mir: Das steht ja eh im Blog. – Man widerholt sich.
Da mein Vater derzeit noch mehr im Kopf als im Internet bloggt, so viele Ideen und Pläne hat er, geht´s ihm möglicherweise noch nicht so.
Mein Weg vom Hirn in den Blog dürfte ein bißchen kürzer sein. – Hab aber auch jede Menge unveröffentlichte Fotos und Ideen!