Schneeschuhtour aufs Kieneck, 28.03.2009
Posted on Mrz 29, 2009 under Schneeschuhwanderungen, wandern & bergsteigen | 12 KommentareVorigen Sonntag wollte ich – da war zu viel Sturm. Vorigen Dienstag hab ich die erste Hälfte der Tour erkundet. Gestern hat alles perfekt gepasst für die ganze Tour!Ausgangspunkt war der Parkplatz Ramsental (Zufahrt über Pernitz – Muggendorf – Thal). Am Dienstag stand mein Auto dort einsam und alleine rum, gestern war – nona bei dem herrlichen Wetter – alles gerammelt voll. Einen guten Platz am Straßenrand bekomme ich diesmal trotzdem noch.
Ca. 100 m trage ich die Schneeschuhe, bis zw. zwei Häusern die Räumung zu Ende ist. Dahinter beginnt die “Schi-Autobahn”! Am Dienstag gab es keinerlei Spuren, diesmal viele. Die meisten Leute, die hier gehen, haben den Unterberg als Ziel, nur wenige das Kieneck. Auf letzterem steht zwar eine Hütte, die hat aber im Winter geschlossen (auch wenn auf div. Anschlägen stand, daß sie am WE offen wäre). Wahrscheinlich bietet das Kieneck auch keine schöne Abfahrt für die Touris.
Ca. 20 min. benutze ich dieselbe Route wie die Tourengeher – aber brav NEBEN der Schispur! Dann beginnen drei “Schleifen” der Forststraße, der Sommerweg geht hingegen steil geradeaus weiter. Die meisten benutzen diesen, ich aber – ich muß mich ja nicht sinnlos anstrengen – gehe auf der Straße weiter. Die oberste Schleife ist kurzzeitig etwas unangenehm, da stark angeweht – und Querungen sind ja mit Schneeschuhen nicht gerade optimal.
Beim Bettelmannkreuz angekommen – eine Wegekreuzung, links zum Unterberg, geradeaus hinunter in die Hainfelder Ramsau, rechts zum Kieneck – kurze Pause.
Dann weiter meinem heutigen Ziel entgegen. Es gibt eine Schi- und eine Schneeschuhspur, die es mir erleichtern, einen günstigen Weg zu suchen. Der markierte Weg wäre jetzt nicht gut gangbar. Über eine Mugel muß man drüber, dann wieder ein bissl bergab, teilw. wieder an steilen Hängen querend, aber immer nur kurz.
Dann kommt man in den Sattel vor dem Kieneck, aus dem es rechts hinunter in den Viehgraben und hinaus nach Thal ginge. Die Enzianhütte ist schon gut sichtbar – aber das dauert noch ein bissl.
Ich bin jetzt schon ziemlich müde und setze langsam Schritt vor Schritt. Es ist nicht mehr steil, und dann bin ich bei der Hütte angelangt. 2 ½ Std. incl. vieler kleiner Pausen ist schon ok. Der Schnee ist schwer, der Föhn setzt mir etwas zu, und müde bin ich vom Vortag, wo es sehr spät wurde.
Ich bin ganz allein, habe auf der ganzen Tour bis jetzt nur eine Handvoll Leute getroffen. Der Wind ist erträglich, und relativ warm. Ich finde ein trockenes Platzerl an der Hüttenwand und verzehre mein Weckerl. Zum Glück hab ich mich nicht drauf verlassen, daß die Hütte offen hat.
Für den Rückweg nehme ich zunächst die gleiche Route in den Sattel, dann aber eine Forststraße westlich des Anstiegsweges. Ich wollte nicht noch mal über den Mugel drüber – gescheiter wärs aber gewesen. Die Straße ist auch sehr angeweht, der Schnee sehr weich und daher rutschig. Es ist eine ziemliche Plagerei und nicht ganz ungefährlich. Aber schön langsam, Schritt für Schritt, bringe ich diese Strecke hinter mich.
Man kommt dann ein paar Meter unterhalb des Bettelmannkreuzes heraus. An diesem vorbei geht es wieder hinunter ins Ramsental. Da die Schispuren inzwischen sehr “versaut” sind – sogar ein Fußgänger war unterwegs und hat leider tiefe Löcher hinterlassen – kürze ich die unteren zwei Forststraßen-Schleifen ab und gehe den direkten Weg. Durch die Löcher setzt es mich zweimal hin, aber im weichen Schnee passiert ja nichts. Ganz unten kommt mir noch ein Tourengeher entgegen, der meint, es geht sich noch aus für ihn auf den Unterberg. Die Tage sind ja schon so lang, er wird recht haben.
Nach gut 4 Std. reiner Gehzeit bin ich wieder beim Auto. Es war eine herrliche Tour bei sehr warmem Wetter, blauer Himmel, Sonnenschein – Herz, was willst Du mehr? Obwohl ich ziemlich müde bin, bin ich sehr zufrieden mit dem Tag! Die kommende Woche verbringe ich in Ottenschlag, aber am folgenden WE geht sich hoffentlich noch eine Schneetour aus – genug liegen tät ja noch!
am 29. März, 2009 um 17:50
Hallo Eli !
Das sieht nach einer wirklich schönen Tour aus, wenn auch recht einsam so allein. – Ich wollte gestern den Tag nutzen um im Garten zu arbeiten, hatte aber (sonst nicht so krass) keine Kraft und dann ging zum Schnupfen und Halsweh das Fieber los…
Hab aber ein paar schöne Fotos im Garten gemacht, die stelle ich jetzt noch vor, bevor ich hier alles in den Kommentar schreibe…
Danke für deinen schönen und ausführlichen Bericht.
LG Andreas
am 29. März, 2009 um 19:19
Naja, bei meinem Schneckentempo bin ich halt meistens allein. Aber das macht mir an sich nichts aus. Ich hab eh schon überlegt, die Tour ins Forum zu stellen. Aber da ich nicht wußte, wann ich aus dem Bett komm (Vortag lange auf, weil Theater), hab ich es dann sein lassen.
Ja, die Tour war wirklich sehr schön – vor allem, daß es endlich mal wieder den ganzen Tag sonnig war und schon so warm!
am 30. März, 2009 um 15:36
Als stille Mitleserin genieße ich, mir sehr vertraute Gegenden, Pernitz (25Jahre gelebt), Unterberg- beim 1. Skibobrennen ca 1970 den 1. Preis gemacht, Sommerwanderung von der Haltestelle Dreistetten auf das Kieneck weiter zum Unterberg und runter ins Drahthal. Tagestour mit vielen lieben Freunden, von denen sich einige schon für immer verabschiedet haben.
Aber die Erinnerung bleibt.
Lieben Gruß von dem älteren Mädchen
Heide
am 30. März, 2009 um 16:00
Hallo Heide !
Das freut mich – 1970 haben meine Eltern auch sowas wie den ersten Preis gemacht , bin in diesem Jahr zur Welt gekommen.
Eli, der wir diesen Artikel zu verdanken haben, ist jetzt einige Tage im Waldviertel und wird sich nach ihrer Rückkehr bestimmt über deinen Kommentar sehr freuen.
Liebe Grüße & alles Gute,
Andreas
am 30. März, 2009 um 17:35
Hallo Andreas,
meine Ehrlichkeit quält mich, muss zu dem 1. Preis noch sagen, dass mir beim 2. Durchgang geflüstert wurde: Wennst den Bob jetzt z´Fuaß owe trogst, gwinnst a.
ABER: alle Teilnehmerinnen waren im 1. + 2. Durchgang bereits ausgeschieden. Weiß ja fast niemand mehr, zum Glück!
Es war eine Riesengaudi!
am 30. März, 2009 um 17:38
Da kann ich nur zurückflüstern: Meine Eltern haben 1970 auch nur mich bekommen
am 3. April, 2009 um 19:59
Da ist sie schon, die Eli! Wieder daheim seit heute nachmittag!
Freut mich sehr, Heide, daß Dir mein Beitrag gefallen hat!
Und was das Bobrennen betrifft: die, die alle gar nicht durchgekommen sind, hast Du trotzdem geschlagen! Weil die sind nicht mal so weit gekommen, wie Du – also warst Du eindeutig besser!
Zählen tut die Anzahl der Starter, nicht die der Finisher!
No serwas – von der Hst. Dreistetten aufs Kieneck is aber schon seeeeeehr weit!
am 6. April, 2009 um 10:28
Wahnsinn – noch immer diese Schneemassen! Obwohl es jetzt so warm ist, liegen sogar am Gerichtsberg noch einige “Schneegwadn” herum!
Mein Nachbar Wolfram war jetzt jeden Tag unterwegs, aber für die Abfahrten geht es nur mehr bis am frühen Vormittag – vielleicht sollte man jetzt Schitouren nachts unternehmen, es ist ohnehin bald Vollmond…
am 6. April, 2009 um 10:30
Lt. Forumsberichten ist der Schnee schon massiv zurückgegangen. Ist ja auch schon wieder eine warme Woche her! Jetzt muß man doch schon höher rauf. Ich hoffe sehr, zu Ostern noch einmal mit Schneeschuhen etwas machen zu können. Viell. Hochwechsel vom Feistritzsattel aus…
am 8. April, 2009 um 22:54
Liebe Eli,
über den Feistritzsattel drüber, direkt nach Feistritzwald, da steht mein Geburtshaus.(Jetzt wohnt irgend ein Graf drinnen)
Bis zu meinem 10.Lebensjahr durfte ich dort meine Kindheit genießen. Am Hochwechsel waren wir Kinder sehr oft. Mein Papa als Förster hatte uns Kinder im Schlepptau gerne mit auf die Hubertushütte und Eustachiushütte (Jagdhütten des Forstamtes)genommen.
1x im Jahr muss ich meine Sehnsucht stillen,da wandere ich durch den Muttlergraben hinein in die Hölle oder in den Maisbach und mache dann in Rettenegg Quartier.
Das grüne Herz der Steiermark darf dort wörtlich genommen werden.
am 9. April, 2009 um 06:16
Liebe Heide!
Jetzt hab ich mir die Gegend gleich auf der Karte angeschaut! Und das meiste auch gefunden. Nur die Hubertushütte dürfte in der Amap nicht bezeichnet sein.
Breitenbrunn sagt Dir wahrscheinlich was – vor gut 10 Jahren hatte ich dort bei Fam. Lueger mein Pferd im Herbst. Der Sohn der Familie hatte dort seinen Hengst auf der Alm, und ich durfte meinen Wallach dazustellen. Wir sind von dort einmal bis auf den Hochwechsel geritten! DAS war ein Erlebnis!
am 23. April, 2009 um 08:28
[...] (Da dieser Artikel ursprünglich in Andreas’ Blog erschien und dort einige interessante Kommentare gepostet wurden, hab ich den alten Artikel nicht ganz gelöscht, sondern hierher verwiesen. Die Kommentare wiederum finden sich hier!) [...]