Der Wilhelmsburger Rundwanderweg – Auflösung meiner “Geheimwanderung” vom 13.9.2008
Posted on Sep 15, 2008 under Besonderheiten, Lokationen (Orte, Berge,...), Mostviertel, Ochsenburger Hütte, Outdooraktivität, Sankt Veit an der Gölsen, Wald & Wiesen, Wanderwege, Wilhelmsburg, Wilhelmsburger Rundwanderweg, radfahren, wandern & bergsteigen | 11 KommentareÜber unser Familientreffen auf der Stockerhütte hat ein Flugblatt zum Wilhelmsburger Rundwanderweg der Naturfreunde Wilhelmsburg seinen Weg auf meinen Schreibtisch gefunden, das mir gerade recht kam, als die gemeinsamen Tourenpläne (zuerst Schneeberg, dann 1. Etappe Haute Route Niederösterreich) mit meinem Vater ins Wasser fielen und ich über eine alternative, tagfüllende “Geheimwanderung” nachzudenken begann.
Der Wilhelmsburger Rundwanderweg bietet die Möglichkeit, immer auf gelb-blauer Markierung das Gemeindegebiet von Wilhelmsburg im wörtlichen Sinne zu umrunden. Die Naturfreunde Wilhelmsburg stellen auf ihrer Homepage eine genaue Karte zum Download zur Verfügung, die für mich völlig ausreichend war, um mich auf der 38 km langen Wegstrecke zu orientieren (meine Gesamt-Gehzeit: rund 10 1/2 Stunden).
Hier einige visuelle Eindrücke von der Wegstrecke:
Wer sehr ambitioniert ist oder wenig Zeit hat, kann wie ich versuchen, den Wilhelmsburger Rundwanderweg an einem Tag zu bewältigen. Empfehlenswerter ist allerdings, sich einzelne Teilstücke vorzunehmen und im Laufe der Zeit so die gesamte Route zu bewältigen. (Wer sowas sammelt: Als Erinnerung kann abhängig von der Anzahl Begehungen eine bronzene, silberne bzw goldene Wandernadel erworben werden.)
Alle nachfolgenden Ortsangaben findest du großteils auf der Karte der Naturfreunde Wilhelmsburg.
Die westliche Hälfte des Wilhelmsburger Rundwanderweges:
Gestartet habe ich meine Begehung vorgestern um 09:00 Uhr im Norden von Wilhelmsburg in der Nähe vom Zielpunkt an der B20 und bin westwärts losgewandert (Kaiserhof – Handelberg – am sehr schönen Gollhof vorbei) und dann Richtung Süden (über Wielandsberg – zum Wiesenzauner – über die Pferderanch am Kuhberg – am Schindeleck und Plambacheck vorbei – zum Steigenberger). Dann ging´s weiter nach Osten von der Meiselhöhe über den Ehrenecker Kogel, wo ich am Weg den einzigen Dirndlstrauch mit Früchten fand.
Gegen 13:00 Uhr auf dem Ehrenecker Kogel hatte ich bereits einen Riesenhunger und mir kamen erste Zweifel, ob ich den gesamten Rundweg noch am selben Tag schaffen würde (eine Übernachtung hatte ich mit Astrid, meiner Frau, nicht vereinbart und eine Teilbegehung sollte es keinesfalls werden !). Obwohl ich auf dem Ehrenecker Kogel bereits die Steinwandleiten und die große Wiese bei der Stockerhütte auf selber Höhe vor Augen hatte, mußte ich zuerst runter ins Tal nach Rotheau um dann erneut zur Stockerhütte aufzusteigen.
Einerseits bietet diese westliche Hälfte des Rundwanderweges einzigartige Ausblicke nach Norden zum Dunkelsteiner Wald, nach Westen ins Pielachtal, Richtung Süden in die Alpen und Richtung Osten ins Traisen- und Gölsental sowie auf die Ausläufer des Wiesenwienerwaldes, andererseits führt der Großteil des Weges über Asphalt- und wenige Schotterstraßen (Ausnahmen: Anstieg auf den Kuhberg und Teile des Weges von der Meiselhöhe über den Ehrenecker Kogel nach Rotheau, beides mit Radfahrverboten.)
Ich würde die westliche Hälfte nicht missen wollen, da mir die Streuobstwiesen und zahlreichen, sehr unterschiedlichen Bauerngehöfte sehr gefallen haben. Die Ruhe und Weite der Landschaft fand ich sehr schön, auch daß ich immer wieder den weiteren und den bereits absolvierten Weg überblicken konnte.
Empfehlen würde ich allerdings, daß du dir eine individuelle Route zusammenstellst und auf großen Teilen der Strecke ein Fahrrad benutzt (Mountainbike muß nichtmal sein, die Strecken mit Radfahrverbot mußt man halt schieben und eventuell den Ehrenecker Kogel auslassen und von der Meiselhöhe auf der Straße Richtung Rotheau abfahren und über den Traisen-Radweg zum Ausgangspunkt zurückkehren. – Ist dann allerdings keine Rundwanderung mehr und nur der halbe Rundwanderweg.
Ab 09:00 Uhr bis kurz vor der Stockerhütte ist mir trotz des ausgezeichneten Wanderwetters kein einziger anderer Wanderer begegnet, nur einige Mountainbiker.
Die östliche Hälfte des Wilhelmsburger Rundwanderweges:
In Rotheau überquert man die Traisen und steigt meist recht steil zur Stockerhütte auf. Ich erreichte die Stockerhütte um ca. 14:45 Uhr und konnte dort noch aus der gesamten kleinen, aber feinen Speisekarte wählen (zwei Radler, Fritattensuppe und Fleischknödel mit Sauerkraut brachten mich gegen 15:30 Uhr wieder auf die Beine).
Nach ca. 20 Minuten im Wald führte der Weg am Höhenrücken oberhalb von Schwarzenbach über Wiesen und durch Wald, an Bauerngehöften vorbei Richtung Kukubauerhütte. Auch die von meinem Vater gemeinsam mit einem Gemeindepraktikanten markierten Tut-gut-Wanderwege Route 1 + 2 habe ich kurz gestreift.
Die Abzweigung beim Haberegg Richtung Ochsenburger Hütte war – Gottlob – nicht zu übersehen. Davor habe ich mich 2x kurz vergangen, aber beide Male nach schönen Aussichtspunkten mit wenig Umweg wieder zurück auf den Weg gefunden.
Grob kann man sagen, daß es von der Stockerhütte zur Ochsenburger Hütte immer hügelauf – hügelab auf den, die beiden Hütten verbindenden Höhenrücken dahingeht. Ab dem Haberegg habe ich ( glaube ich ) einige Blicke in das von meinem Vater in seinem Blog schon mehrfach erwähnte Elsbeerreich werfen können. (In Richtung Kukubauerhütte und Michelbach weiter zu wandern wäre auch interessant gewesen.)
Erst gegen 18:45 Uhr traf ich auf der Ochsenburgerhütte ein, wo ich aufgrund der einbrechenden Dämmerung nur kurz Rast machte und dann rasch von der Rudolfshöhe Richtung Ochsenburg abstieg. Abends auf den Wanderwegen bei der Rudolfshöhe waren erstaunlich viele Mountainbiker unterwegs. Das könnte auch der Grund für die zahlreichen, mit Leuchtfarbe markierten Steine und Wurzen am Weg gewesen sein.
Als ich in stockdunkler Nacht nach ca. 25 Minuten im Tal auf der Straße einschließlich der 2. Überquerung der Traisen wieder mein Auto erreichte, war ich heilfroh, den gesamten Rundwanderweg an einem Tag geschafft zu haben !
Meine Empfehlung wäre: Unbedingt die gesamte Runde in 2 Teiletappen absolvieren (auf den westlichen Teil solltest du nicht verzichten) ! Die westliche Hälfte individuell abgeändert mit dem Fahrrad an einem Tag und die östliche Hälfte als Wanderung an einem zweiten !
(Einzele Teile der Wilhelmsburger Rundwanderung mit zahlreichen Fotos, die bei der Zusammenstellung einer individuellen Route / eigenen Überlegungen helfen können, werde ich in den nächsten Tagen hier in meinem Blog veröffentlichen.)
am 15. September, 2008 um 11:57
Pfau und Gratulation, da bin ich aber noch viel kleiner geworden, als ich ohnehin schon bin. 38 km, so quasi in einem Zug, bin ich das erste und auch letzte Mal beim Bundesheer gegangen. Nachtmarsch nannte man das damals. Philharmoniker-große Blasen an beiden Füssen und einen Mammutwolf waren die wochenlange Erinnerung an diese Geländebegehung.
Alles zum Abgewöhnen und so geschah‘s.
am 15. September, 2008 um 12:10
sehr brav – interessant finde ich nur – ich wandere wahrscheinlich ein bisserl mehr als du – aber solche Gewaltmärsche kämen mir freiwillig nicht unbedingt in den Sinn!! den östlichen Teil hätte ich mir allerdings noch für heuer mit den Kindern überlegt (Start und Ziel im Kreistal entgegen dem Uhrzeigersinn!!)
am 15. September, 2008 um 12:12
Also, beim Bundesheer war ich von sportlicher Betätigung befreit, weil ich als Kind Asthma Bronchialis hatte. Und während der Feldwoche lag ich “zu Hause in der Kaserne” mit Blutvergiftung an einem Zeigefinger vom Gewehrputzen.
Blasen hab ich mir leider auch jede Menge an Zehen und Fersen geholt (zu kleine Schuhe, brauche geeignetere) und sowas – “intimes Detail” – wie “den Wolf zwischen den P*backen” ! Frag mich nicht genauer, ich hab´s mir nicht angesehen & ist schon wieder verheilt.
Für mich war der Marsch schwer ok, ich muß schauen, daß ich ins Training komme und nicht 1 Tag zum Derfangen brauche.
In nächster Zeit sind jetzt aber wieder Family-Aktivitäten dran, bin ja kein Rabenvater und “Fremdgeher” / “Auswanderer” (mir fällt gerade kein passendes Wort ein) !
LG Andreas
am 15. September, 2008 um 12:15
@ Robert: wenn schon, denn schon ! Ich komm ja kaum dazu und abgesehen von der fehlenden Kondi hab ich noch nie über unzureichenden “Biß” bei sowas klagen können. (Da gibt´s die Geschichte mit den Marmeladegläsern beim Radelfahren).
am 15. September, 2008 um 12:24
mein größter Gewalthatscher liegt auch schon wieder 10 Jahre zurück – war aber wie gesagt unfreiwillig – im Rahmen einer 3 Tages – Venedigertour. Von der Prager Hütte gings zuerst auf den Venediger und dann über Rainerhorn und Kristallwand zur Badener Hütte (dort hätte lt. Hüttenwirt der winteraum offen sein sollen – war er aber nicht ) – d.h. wir gingen noch über Löbbentörl zur Neuen Pragerhütte retour (absteigen wollten wir nicht und auto wäre wo anders gestanden) . Nach 11 h 30 waren wir schließlich wieder dort wo wir hergekommen sind – nur halt hundsmüde.
am 16. September, 2008 um 19:03
Hi Andreas:
bei Gelegenheit brauch ich ein paar Fotos vom Bereich Stockerhütte – Ochsenburger Hütte – bzgl WEgbeschaffenheit (Kinderwagentauglich wirds schon sein denk ich mal)
thx ro
am 17. September, 2008 um 06:31
Gerne, wobei soweit ich mich erinnere das Erste Stück ab der Stockerhütte –> Ochsenburgerhütte ein eher schmaler, zum Teil steiniger Fußweg war. Ob das mit dem Kinderwagen ein Problem ist, weiß ich leider nicht.
am 17. September, 2008 um 06:47
das wäre kein Problem , da wir ja nicht von der Stockerhütte direkt kommen würden,sondern , wenn dann vom Kreistal und das wäre lt. Karte eine Forststrasse – und ein bisserl eine Herausforderung darf es schon werden – unser nächstes Ziel die Mamauwiese ist schließlich auch nicht zu 100% kinderwagentauglich in der auszuführenden Version
am 17. September, 2008 um 07:13
Wann wollt´s denn gehen ? Denn bei meiner Wegbeschreibung komme ich erst in den nächsten Tagen zwischen Stockerhütte und Rudolfshöhe.
am 17. September, 2008 um 14:35
im Oktober vorher is eh alles verplant – prinzipiell is eh wurscht – wir gehen sowieso wenns Wetter paßt und nix Besseres dazwischen kommt
am 12. Oktober, 2008 um 06:47
[...] nun der Abschlußbericht meiner Begehung des Wilhelmsburger Rundwanderweges vom 13.9.2008 ( Übersicht über den Rundwanderweg, meine bisherigen Berichte vom Rundwanderweg [...]