Durchfahrtsverbot Leopoldsdorf: ORF-Sendung Bürgeranwalt vom 13.9.2008
Posted on Sep 15, 2008 under Bloggen, Blogs & Blogger, Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, So Allerlei, auf wandertipp.at | 5 KommentareErstaunlich, wieviele Aspekte der ORF-Sendung Bürgeranwalt vom 13.9.2008 zum Thema “Durchfahrtsverbot Leopoldsdorf” sich in meinem Blog in eigenen Beiträgen, Leserbriefen und Kommentaren bereits wiederfinden ( hier geht´s zu den Beiträgen und Kommentaren ).
Sabine Brunowsky, die zu Beginn der Sendung vor einer der Durchfahrtsverbots-Tafeln im Süden Leopoldsdorfs interviewt wird und ich haben uns erst über meinen Blog und dieses gemeinsame Thema kennengelernt. Mittlerweile führt Sabine ihren eigenen Blog “Vertebralis” hier auf Wandertipp.at.
Für mich ist das ein gutes Zeichen, daß über einen seriös (so hoffe ich) geführten Blog einderseits Menschen einander begegnen können und andererseits, ähnlich wie bei einer umfassend recherchierten sachlichen Sendung wie dem Bürgeranwalt, Stimmungen eingefangen und “die öffentliche Meinung” zu aktuellen Themen dokumentiert werden kann.
Nachdem ich mir gestern abend nachträglich die Sendung angesehen habe, hier nun meine Meinung, die ich ebenfalls bereits im Blog von Sabine als Kommentar gepostet habe:
“Hallo Sabine !
So, jetzt hab ich mir den Beitrag in der Sendung “Bürgeranwalt” zum Durchfahrtsverbot Leopoldsdorf angesehen.
Die Sendungsinhalte erinnern mich sehr an den Eindruck, den ich selbst aus den Zuschriften und Beiträgen in meinem Blog gewonnen habe.
Folgende Stichworte:
- das Mittel “Durchfahrtsverbot” irritiert die “Durchfahrer” (wer läßt sich schon gerne etwas vorschreiben)
- die Betroffenen “Durchfahrer” empfinden den “Umweg über die S1″ und überschätzen das Ausmaß ihrer Benachteiligung dadurch
- die Betroffenen “Bewohner” stellen Bedürfnisse in den Vordergrund, die bald jemand hat und nicht ändern kann (in vielen Straßen Wiens geht´s ärger zu), dh auch eine Überschätzung auf der Seite der Betroffenen,
- bei den betroffenen “Bewohnern” handelt es sich nur um einen kleinen Teil der Leopoldsdorfer, jetzt boykottiert werden alle.
Ich war selber überrascht, daß mein Selbstversuch nur eine um 20 Sekunden längere Durchfahrt ergab – siehe http://wandertipp.at/andreasbaumgartner/2008/08/05/durchfahrtsverbot-leopoldsdorf-20-sekunden-fur-die-leopoldsdorfer/
In der Sendung ist 2x die Rede von 5km Umweg, tatsächlich sind´s 2km, die man wesentlich schneller fahren kann…
Mich wundert, daß die subjektive Fehl-Einschätzung des Ausmaßes der Benachteiligung in der Sendung nicht noch deutlicher rauskommt und daß nicht erwähnt wird, daß nur ein kleiner Teil der Leopoldsdorfer durch die Durchfahrtsverbote begünstigt wird (das hätte ich mir von einer sachlichen Sendung wie “Bürgeranwalt” erwartet).
…
LG Andreas”
am 15. September, 2008 um 14:27
Hallo Andreas!
Die zwei Kilometer, die du mehr gefahren bist, beziehen sich aber tatsächlich nur auf die Umfahrung.
Wenn ich tatsächlich auf die S1 fahren würde, ist die Strecke zur Auffahrt schon ein Umweg. Bei mir wären es wirklich über fünf km mehr (in eine Richtung). Ich hab es mir vom Routenplaner ausrechnen lassen.
Die sinnvollste Alternative ist für mich die Laxenburgerstraße. Aber dass die eine Nervenprobe ist, hat sie mir heute wieder bewiesen.
Ich stand an jeder einzelnen Ampel, und das obwohl ich brav 50 gefahren bin.
Das ständige Stehenbleiben und Anfahren kostet Nerven und Benzin, ganz abgesehen davon, dass die Umweltbelastung höher ist.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es ungerecht ist, alle Leopoldsdorfer anzuprangern.
Aber das hätte man sich vorher überlegen müssen, bevor man eine Entscheidung getroffen hat, von der nur wenige profitieren und die viele nicht befürworten.
Es hätte Alternativen gegeben.
Wenn angeregt wird, dass die Autofahrer zu schnell unterwegs sind, schaffen Schwellen Abhilfe.
Wenn man sich beschwert, dass man nachts nicht schlafen kann, wäre ein Nachtfahrverbot eine sinnvolle Lösung.
Wenn man andere Sachen ausprobiert und festgestellt hätte, dass das alles nichts bringt, hätte man zumindest ein Argument für eine schärfere Maßnahme gehabt.
Was ich nicht richtig gefunden habe ist, dass ein Betrieb erreichen wollte, dass zumindest dessen Mitarbeiter durchfahren dürfen.
Da holen sich die nächsten einen Vorteil, und alle anderen kriegen den schwarzen Peter.
Es wäre schön, wenn nur ein einziges Mal eine Entscheidung getroffen wird, die für alle akzeptabel ist. Es ist eigentlich traurig, dass das nicht möglich ist.
am 15. September, 2008 um 14:35
Du, das mit den 5km verstehe ich leider noch immer nicht. Wenn du in den Süden von Leopoldsdorf fährst, dann die Umfahrung + die S1 bis zur Ampel Richtung Oberlaa im Norden (worst case ?) dann sind´s 2km.
Wie sieht die von dir überlegte Route mit den 5km Mehrweg aus ? – Das würde mich interessieren.
Würdest du statt über die Bundesstraße dann in Guntramsdorf auf A2 –> S1 auffahren, dh nicht nur die Umfahrung, sondern völlig anders ?
am 15. September, 2008 um 20:21
So isses.
Ich habe zwar eine Vignette, aber nur, weil ich sie geschenkt bekommen habe.
Andernfalls bin ich einer von denen, die sich die Vignette extra wegen diesen zwei Kilometern kaufen müssten.
Ich fahre nicht bis in den Süden von Leopoldsdorf und dann extra auf die S1.
Das wäre auch ungerecht gegenüber den anderen Ortschaften, durch die ich durchfahre. Durch Laxenburg und Achau fahre ich, aber nicht durch Leopoldsdorf, den Ort mit der geringsten Bevölkerungsdichte entlang der Straße?
Es stimmt mit Sicherheit, dass man auf der Autobahn schneller fahren kann und weniger Sprit verbraucht. Aber für zwei Kilometer?
Die Beschleunigungsphase kostet auch Sprit, und dann kann ich meine Geschwingigkeit nicht ausnutzen, weil ich schon nach zwei km wieder abbremsen muss.
Und wenn ich zur A2-Auffahrt Wr. Neudorf fahre, fahre ich mit der Kirche ums Kreuz.
Diese Strecke schlägt aber auch der Routenplaner vor, die habe ich nicht eingegeben.
Glaub mir, ich fahre nicht aus lauter Spaß an der Freud durch Leopoldsdorf. Ich halte nichts davon, anderen was zu Fleiß zu tun.
Ich finde halt, man könnte auch auf anderem Wege eine Verkehrsberuhigung herbeiführen.
am 21. September, 2008 um 17:25
Also ich versteh die ganze Aufregung nicht. Es ist doch bei (fast) jeder Gemeinde so. Erst kommen die Interessen der Gemeinderäte, und dann erst, wenn überhaupt die Interessen der Bewohner. Hat schon jemand nachgefragt welche Personen an dieser Strasse wohnen. Sind vielleicht Gemeinderäte dabei? Dann ist doch alles klar. In meiner Heimatgemeinde im nördlichen Niederösterreich, hat der Bürgermeister durchgesetzt, dass die Strasse in der er wohnt ein allgemeines Fahrverbot verhängt wurde, damit er in Riuhe sein Swimming Pool benutzen kann. (Ausgenommen Anrainer – es wohnt allerdings nur mehr ein Anrainer ausser dem Bürgermeister in dieser Strasse) Die Bezirkszeitungen waren voll von diesem “Skandal”. Raten Sie mal ob dieses Fahrverbot immer noch existent ist – sie meinen “ja” – woher wissen Sie das?
In diesem Sinne – wählt sie weiter diese tollen Volksschulabbrecher.
am 26. November, 2008 um 14:18
Ich fahre jetzt immer zur Tankstelle in Leopoldsdorf und kaufe ein Packerl Kaugummi, dann fahre ich weiter – mit a bissl Gasgeben dazwischen. Soll nur fest stinkene in Leopoldsdorf bei solchen Vorschriften – Blödsinn