Seekopf von der Maschekseite

Posted on Apr 28, 2009 under Donau Niederösterreich, Dunkelsteiner Wald, Gastbeiträge, Wachau, wandern & bergsteigen | 8 Kommentare

(Gastbeitrag von WalterS aus Paudorf am Göttweiger Berg)

Wir haben vergangenen Sonntag, 26.4.2009  den SEEKOPF, hoch über dem Donautal gegenüber von Wösendorf in der Wachau, einmal von einer ungewohnten Seite, der “Maschekseite” sozusagen, bewandert.

Ausgangspunkt ist die Kreuzberg-Stelle, etwa 1 km nordwestlich des Ortes Schenkenbrunn, tief  im Dunkelsteinerwald.

Die Kreuzberg-Stelle

Die Kreuzberg-Stelle

Das Auto kann man hier abstellen, eine Übersichtswanderkarte (siehe Kartenausschnitt) ist vorhanden.

Ausschnitt der Übersichtswanderkarte

Ausschnitt der Übersichtswanderkarte

Durch hellen Mischwald gehts zuerst leicht abwärts (dem Jakobsweg folgend), dann wieder ansteigend, immer der Wegkennzeichnung B10 nach, bis man schließlich das HERRENPLATZL, eine Lichtung mit Wegweisern ,erreicht.

Etwas steiler bergab, dann kreuzt recht brutal eine neue Foststraße den Weg – und hier heißts aufpassen, weil leider sämtliche Markierungen fehlen:
Der neuen Foststraße nicht nach rechts oder links folgen, sondern die Diritissima in Wegrichtung steil hinunter (der Verrenner nach links kostete uns gute 20 Minunten und führte ins Nichts), bis man die ADELE-UNTERSTANDSHÜTTE an der Waldstraße (von Rossatz) kommend, erreicht.

Adelehütte

Adelehütte

Hier gut bezeichnet links und hinauf zum idyllischen RÜHRSDORFER SEE .

Am Rührsdorfer See

Am Rührsdorfer See

Von hier gut markiert zum SEEKOPFGIPFEL (671 m) mit Aussichtswarte. Die Richtungsanzeiger am Geländer der Warte wechseln zwischen Nordpol, New York, Wösendorf, Kapstadt, Dürnstein, Großglockner, Jauerling usw, recht unterhaltsam, mit Kindern ist ein interessantes Ratespiel gut möglich.

Aussichtswarte am Seekopfgipfel

Aussichtswarte am Seekopfgipfel

 

Aussicht von der Warte

Aussicht von der Warte

Toll wäre es, nun den Meurersteig ins Donautal nach Oberkienstock bergabzuwandern und mit organisiertem Auto wieder zum Ausgangspunkt zurückzufahren ,oder alternativ über die Hirschwand, einem kleinen Kletterfelsen etwas östlich des Seebergs mit Prachtsicht zur Donau und weiter nach St.Lorenz an der Donau abzusteigen..

Uns blieb aber der Rückweg zum Kreuzberg nicht erspart.

Rechnet für die gesamte Wanderung gute 3 Stunden, gegenüber den 470 hm ab dem Donautal wandert es sich hier weit bequemer und schöner ,da Schenkenbrunn schon auf 526 m liegt, daher auch mit Kindern wegen der Abwechslung, viel besser geeignet.

8 Kommentare to “Seekopf von der Maschekseite”

  1. Bernhard BaumgartnerNo Gravatar meint:

    Na ja, die Maschekseite vom Seekopf ist halt die flache Seite – drüben in die Wachau ist es aber echt gebirgig! Die Steinige Ries und der Meurersteig sind ganz zackig.
    Von der Natur her ist der Rührsdorfer See am interessantesten – ein periodisches Gewässer, einmal fast ausgetrocknet, jetzt vom Winter her trotz des fehlenden Niederschlags wirklich ein See, habe ich leider noch nie erleben können!
    Sagt dir das was – Pemexel – ? Auch in der Gegend, aber von der Rossatzer Seite her.
    BB

  2. AndreasNo Gravatar meint:

    Ich find´s interessant, weil ich den Dunkelsteinerwald als Wandergebiet kaum kenne – eher nur die Wachau. Interessant wäre bestimmt eine Kombination aus flacher Höhenwanderung und Abstieg in die Wachau, denn mit unseren kleinen Kindern aus der Wachau rauf…

  3. WalterNo Gravatar meint:

    Ja, Bernhard, der PEMEXEL ist ja nun wirklich eine Erhebung (Berg kann man

    ihn ja fast nicht nennen) für Insider im tiefen Dunkelsteierwald.

    Bietet zwar fast keine Aussicht, ist aber ein nettes Ruheplatzerl.

    Wichtig im Dunkelsteierwald ist für mich immer, einen Kompass dabeizuhaben, da die Wege oft verwirrend und fernab jeder Wanderkarte sind, eben noch ein echtes Abenteuer.

    Liebe Grüße

    Walter

  4. WalterNo Gravatar meint:

    Hab jetzt noch ein paar ergänzende (geschichtliche)Angaben (vielleicht für Bernhard) über den Pemexel erfahren:

    Pemexel lässt an die Kelten denken und an Obelix. Die Römer haben dann handfeste Spuren hinterlassen. Ihr Straßenbau bei Mauternbach und Mitterarnsdorf lässt Radrillen und Steinplatten erkennen. Kein Wunder, denn Mautern zeigt heute noch die Umrisse der römischen Festung, wo der heilige Severin im 5. Jahrhundert unter dem Göttweiger Berg lebte und wirkte. Die “Sieben Gräber”, westlich von Oberbergern, auch ein römisches Relikt, sind von den Archäologen erforscht und wieder geschlossen worden. Ein “burgus” nach dem anderen stand an der Donau. Das Mauerwerk eines dieser Wacht- und Verteidigungstürme ist heute noch Teil eines Baues in Mitterarnsdorf. Unheimliche Erzählungen ranken sich um den Wald südlich von Oberbergern. Die Namen der Höhen “beim toten Mann” und “zur toten Frau” erinnern an eine längst vergangene Moritat. Am besten, du lasst dir die schaurige Geschichte vom Wirt in Oberbergern erzählen, bei dem es sich schon deswegen einzukehren lohnt. Er wird dich auch fragen, ob du schon auf der Ferdinandswarte warst. Ein Punkt am Abfall gegen die Donau gefiel einem erlauchten Herrn so gut, dass er einen Aussichtsturm erbauen ließ, von dem man die Wachau von Dürnstein bis Krems überblickt und das Schlachtfeld von Unterloiben, wo Österreicher und Russen eine napoleonische Armee schlugen, was selten genug vorkam. Am Weg zum Pemexel kommt man an einem Roten Kreuz vorbei, das auf einer Wegkreuzung auf dich herab blickt. Rot wurde es deshalb genannt, weil man in alter Zeit das Holz mit Ochsenblut schützen wollte. Sucht man aber einen Weg gegen Osten durch einen Seitengraben über die Pfeffermühle und steigt dann am Giritzer hinauf, dann trifft man dort, wo sich der Abstieg nordwärts gegen Mautern wendet, auf ein anderes Kreuz. Hier ist man geneigt, an einen groben Scherz zu denken. Und jetzt nimm die Karte zur Hand und plane deine nächste Wanderung!

  5. Bernhard BaumgartnerNo Gravatar meint:

    Vielen Dank für all das Interessante – die Pfeffermühle und erst recht den Giritzer (was für ein Name !) werden wir uns samt dem Oberbergernwirt einmal “geben” ! Ferdinandswarte – richtig Blick zum Russendenkmal (allerdings aus der Zeit Napoleons !), gleich oberhalb ein tolles pannonisches Naturschutzgebiet, es könnte Höhereck heißen, aber da verwechsle ich etwas vielleicht mit dem Setzberg bei Spitz.
    Beste Grüße! BB

  6. wirbelNo Gravatar meint:

    lieber bernhard,

    das denkmal in loiben ist das franzosendenkmal!

  7. Frank JohannNo Gravatar meint:

    Die Aussichtswarte beim Seekopfgipfel war in meinen Augen vor wenigen Tagen noch absolut als lebensgefährlich zu bezeichnen. Schön bei der Ankunft machte mich ein handgeschriebener Zettel darauf aufmerksam, dass ein Holzbalken nach der ersten Eisenstiege morsch ist. Das wirkliche Problem zeigte sich aber erst im Anschluss: Die nächste Holzstiege (fast senkrecht nach oben) war nur mehr an einer Seite wirklich fest verankert und baumelte auf der anderen Seite sehr lose….Ich habe dann auf den weiteren Anstieg zur Aussichtsplattform verzichtet. Zwei Wanderern aus Rossatz habe ich dann von diesem Problem berichtet, die auch versprochen haben, die Verantwortlichen davon zu informieren. Vielleicht ist der Schaden ja in der Zwischenzeit schon behoben?

  8. bahr gottfriedNo Gravatar meint:

    Ja, war heuer (wie im Vorjahr – habe mich nicht raufgetraut) am Seekopf, wirklich abenteuerlich, diese Warte – habe es bleiben lassen. Schade, dass sich in Rossatz niemand darum schert !

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