Hochsommer-Reise nach München
14. August 2015 von Bernhard Baumgartner
Eigentlich sollten wir den Hochsommer im Gebirge verbringen! Aber eine “familiäre Anforderung” führte uns nach München – fantastisch bequeme Anreise mit ÖBB von St. Veit an der Gölsen bis München-Hauptbahnhof. Bereits am ersten Tag (5. August) konnten wir die Verpflichtung erledigen, und die nächsten Tag blieben frei für das Urlaubserlebnis.
Durch einen schwärmerischen Bericht in der Kneipp-Zeitung war Anni auf Bad Wörishofen, den Wirkungsort von Pfarrer Kneipp und um 1900 dem wichtigsten Kurort Deutschlands, aufmerksam geworden. Eigentlich auf den dortigen Kurpark mit seinen vielfältigen Anlagen – also war das unser erstes Ziel. Die Fahrt wieder per Bahn und überraschend einfach zu organisieren – Bus zum Münchener Hauptbahnhof, Ziel beim Fahrkartenschalter bekannt gegeben, schon hatten wir die Karten (zu zweit für 1 1/2 Stunden dauernde Fahrt und wieder zurück nur 30 Euro – Trick: über uns nicht bekannte Nebenstrecken).
Erste Strecke mit Schnellbahn-4 bis Geitendorf, Zug Alexx bis Buchloe, Regionalzug (modernst!) bis Wörishofen, also zweimal umsteigen, aber sofortiger Anschluss. halb elf Uhr bereits in Wörishofen. Dieser Kurort ist eine eigenartige Mischung von modernen Angeboten mit absoluter Nostalgie, vor allem den Pfarrer Kneipp betreffen. Mit der Orientierung im unübersichtlichen Ortsgebiet haperte es zuerst gewaltig, aber beim Kurzentrum und Kurtheater vorbei kamen wir zur zentralen Promenade mit “Kneippianum” der Barmherzigen Brüder. Richtung Kurpark fanden wir die nächste der vielfach verstreuten Kneipp-Anlagen, und das eiskalte Wassertreten erfreute vor allem Anni samt dem Armguss daneben (ich hielt mich da eher zurück, übrigens ein Handtuch im Rucksack zu haben, wäre schlau gewesen!).
Hier einige Bildeindrücke vom Kurpark, durch den wir mehr als zwei Stunden wanderten:
Besonders eindrucksvoll waren neben den vielfach blühenden Gartenbeeten die “Sonderanlagen”, obwohl wir uns (leider!) nicht zum Barfußweg verführen ließen, etwa der Duftgarten oder die im asiatischen Flair gehaltene Gradieranlage.
Endlich fanden wir dann vom Kurpark wieder hinunter zur richtigen Stelle der Promenade, wo die späte Mittagseinkehr im Hotel-Restaurant Luitpold folgte. Interessant – hier im “fernen Westen” hat Wien einen besonderen Stellenwert, ob bei musikalischen Veranstaltungen (auch in München) oder beim Schnitzelpreis, wobei “Wiener Schnitzel” an oberster Stelle rangiert (27 Euro, sonst normal zu erwartende Preise).
Anschließend zurück zum ersten genossenen Kneipp-Brunnen, dort im Schatten schon 34 Grad, also trotz Kneipp´scher Abkühlungsgelegenheiten nur mehr “Kaffee und Süßes” (am “Großen Braunen” erkennt man den östlichen Össi…). Nach so gemütlich verbrachter Wartezeit auf die Zugabfahrt zurück zum Bahnhof und auf derselben Strecke wieder nach München. Ein stimmungsvolles Motiv aus dem Kurpark als Abschied von Wörishofen (ein kurioses Ausflugsziel, wenn man aus Niederösterreich nach München gekommen ist), und was wir sonst noch im München treiben in einem eigenen Bericht!