Zur “Märzenbecherwiese” im Wiesenwienerwald
27. Februar 2020 von Bernhard Baumgartner
Dieser Standort der sog. Märzenbecher / Leucojum vernum westlich der Kukubauerhöhe bzw. nördlich des Gehöftes vulgo Göllersreiter (in Kerschenbach / Gemeinde St. Veit an der Gölsen) ist insofern bemerkenswert, als er sich in der Wienerwald-Flyschzone befindet. Diese Frühlingsblume kommt sonst (eher) in den Kalkalpen, aber auch im nördlichen NÖ (etwa Jauerlinggebiet) vor, wo sonst die Schneeglöckchen / Galanthus nivalis heimisch sind. Wir entdeckten diese “Märzenbecherwiese” bereits ungefähr 1969 (parallel zum stark entwickelten Knospenzustand der Rotbuchen) und haben sie seither oftmals im Frühjahr besucht.
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Zum Vergleich: 24. März 2001 volle und späte Blüte, 28. März 2003 verblühend, 5. März 2017 Vollblüte, 25. Februar 2014; Schnittlermoos in der Walster 14. März 2014.
Nachdem die Frühblüher im Garten (St. Veit an der Gölsen) schon seit etwa 10. Februar sich immer mehr öffneten und auch Berichte im Internet auftauchten, war es höchste Zeit, wieder bei unserer “Märzenbecherwiese” nachzuschauen – 20. Februar 2020. Diesmal gab es auf der Wiesenfläche gar keine Märzenbecher (sonst auch dort blühende Pflanzen), aber im Wald und Graben westlich davon Knospen und volle Blüte. Am Ostrand der Lichtung im Wassergraben, am Wald- bzw. Strauchrand und im sumpfigen Wald ebenso.
Ein neu ausgeschobener Forstweg quert nun auf etwa zwei Drittel Höhe die Halblichtung (im westlichen Waldstreifen ein kleiner Teich nun eher verstärkt), wirkt sich aber auf den Märzenbecherbestand nicht aus. Die vor etwa 20 Jahren versuchte Trockenlegung des unteren Wiesenteils blieb erfolglos, weil die Maschinen (Traktor oder Bagger) im Sumpfboden zu tief einsanken. Von den damals angelegten Entwässerungsgräben (diese nur im Versuchsstadium verblieben) ist nur mehr der tiefe Graben am östlichen Waldrand in Funktion.
Also alles gut bis zum nächsten Jahr!
Bildcopyright: Anni & Bernhard Baumgartner