Tourenbericht: Neuhaus – Mösern – Oisschlucht – Neuhaus
27. Februar 2017 von Bernhard Baumgartner
Hier folgt mein Tourenbericht von 2009 zum letzten Beitrag:
Oisschlucht mit Langlaufschiern – das ist Wildnis pur!
23. Januar 2009 von Bernhard Baumgartner Bearbeiten |
Hart & zart
So war unsere Langlaufgruppe zusammengestellt, mit der ich bei einem PI-Kurs (= Pädagogisches Institut NÖ) eine Tour in die tiefste Wildnis unternommen habe. Typische Flurbezeichnung - “Auf der Bärtanne” – vielleicht hat dort einmal ein Holzknecht Zuflucht vor einem Bären auf einer Tanne gesucht… Hinter dieser Geländestelle, eigentlich knapp nordwestlich davon und in der Karte nur als kleine Lichtung ausgewiesen, verbirgt sich eines der ursprünglichsten und schönsten Hochmoore der nordöstlichen Alpen – das “Rotmösl” bei Neuhaus. Wir waren auch schon im Sommer dort und fanden das ungeheuer seltene Herz-Zweiblatt sogar blühend neben vielen anderen raren Moorpflanzen. Im Hochwinter mit seinen strengen Frosttagen kann man über das hoch aufgewölbte Moor laufen und erlebt dabei eine ganz besondere Naturerscheinung – vielleicht strömen feuchte Schwaden aus dem Torfgrund durch die dicke Schneeauflage und bewirken auf dieser die phänomenalen Raureifkristalle? Verirren darf man sich dort möglichst nicht, allerdings käme man an der dem Steilhang der “Bärtanne” gegenüber liegenden Nordwestseite zu einer Forststraße, die das Moor umrundet (und leider auch schon von Südwesten her Richtung Moor gebaut wurde – so eine Sauerei!!!!!).
Nach meiner Karte müssten man sich eigentlich gut orientieren können – aber ich werde bei meinem ResidenzVerlagBlog noch eine genaue Beschreibung erstellen. Vorerst nur ein paar Hinweise: Nach Durchquerung des Rotmösls Abfahrt auf Forststraßen zum Stausee Oisklause oder gleich zurRehberghütte. Die Durchquerung der eigentlichen Oisschlucht hat fünf (!) Schlüsselstellen, nämlich die Bachüberquerungen! Wo im Sommer nur Trittsteine zu finden sind, dazwischen beherzte Sprünge notwendig, ist jetzt eine trügerische Eiskruste. Wer mit den Langlaufschiern das Wasser berührt, kann die Tour aufgeben, denn dann pickt der Schnee erbarmungslos an. Aber Aufgeben gilt hier nicht, nicht in dieser Wildnis! In der Schlucht hat es ärgste Minusgrade – ein Kältesee! – nicht umsonst wachsen auf ihrem Grund die Latschen, während an den Hängen der stattliche Oisurwald stockt.
Von der Faltlhöhe würde eine direkte Forststraßenabfahrt zurück nach Neuhaus führen. Dort gibt es aber eine riesige Wildfütterung. Beim Kurs wurde durch Intervention bewirkt, dass die Sperrtafeln knapp daneben entlang der Forststraße postiert wurden und diese dadurch frei befahrbar war. Wie das jetzt ausschaut, müsste ich erst probieren? Wir nahmen jedenfalls eineHöhenroute auf Forststraßen gegen Westen bis zur Jägertalhöhe und fuhren von dort auf der alten Zufahrt des Oistals (Jägertalstraße) zügig hinab zum Ausgangspunkt. Auch beim Anstieg nahmen wir das unterste Stück dieser Forststraße (Wegkreuz) und kamen dabei gar nicht an der Wildfütterung vorbei.
Für Nachbegeher – wenn keine Sonne zu sehen ist, Kompass nicht vergessen, und Handyempfang gibt es dort wahrscheinlich nicht, eher die Begegnung mit einem der schon wieder fast ausgestorbenen Bären -keine Angst, die halten derzeit (wahrscheinlich !) noch Winterschlaf….