“Tiroler Winterwoche”: Pillerseetal mit Schlittenhunderennen
14. Februar 2017 von Bernhard Baumgartner
Sonntag, der 29. Jänner, war der letzte Tag einer seit dem Jahreswechsel fast durchgehend andauernden Schönwetterperiode. Für uns wäre es egal gewesen, ob zuhause oder im Tiroler Wintersportzentrum – sonntags nicht auf die Pisten! Wir hatten aber auch die Langlaufausrüstung eingepackt, und von einem Urlaub in Leogang her kannten wir die schönen Loipen von Hochfilzen – wo jetzt gerade die Biathlonmeisterschaften stattfinden – bis nach St. Ulrich am Pillersee.
Die Anfahrt dauert gar nicht so lang, wenn man einmal “drin in Tirol” ist! Über Kitzbühel – St. Johann und Waidring näherten wir uns bei mäßigem Verkehr und herrlichstem Wetter unserem Ziel. Überraschend war die Schluchtstrecke hinein zum Pillersee und außerdem, dass rund um den See keine Loipe führte! Dafür war an diesem Wochenende eine Hundeschlitten- oder Schlittenhunde-Meisterschaft angesetzt!
Kaum waren wir in St. Ulrich (beim Hallenbad) in das Loipensystem eingestiegen, begegneten wir auch schon dem ersten Gespann. Kurz nach dem Start laufen die Huskies trotz Steigung wie die Wilden daher, ein tolles Bild!
So haben wir´s bei Weitem nicht, sondern wir “laufen” gemütlich vom Talgrund bei St. Ulrich hinauf zu den weitläufigen Flächen bei Schwendt, wo die Leoganger Steinberge als imposanter Hintergrund aufragen.
In weitläufigem Bogen geht es nun zur Loipenkreuzung vor der Abzweigung Richtung Hochfilzen. Dort kurze Pause und Telefonkontakt nachhause, dann weiter unter der Buchensteinwand entlang.
Auf diesem, im Vergleich zu den sonstigen Schigebieten um Kitzbühel eher kleinen Schigebiet befindet sich ein riesiges, begehbares Holzkreuz, wie wir es auch von Veitsch kennen (auch so eine Mode, analog zu den vielen “privaten” kleinen Gipfelkreuzen auf völlig unbekannten oder sogar unbedeutenden Bergen). Hier wendet sich die vorzügliche Loipenspur gegen Westen zu – St. Jakob in Haus (!), und das Kitzbühler Horn kommt von der uns ungewohnten Ostseite in Sicht.
Nach der nächsten Schleife, leicht bergab, sind wir hier schon beim Strasserwirt gelandet. Die Mittagssonne scheint ganz angenehm auf die Terrasse, und wir können nicht widerstehen – Kasnockerl und bäriger Beerenschmarren, für´s Wohlbefinden gut, für die Kalorienbilanz halt gar nicht… Dann geht es von diesem vorzüglichen, fast pompösen Gasthaus wieder auf die flachen Böden von Gschwendt, wo nacheinander die Hundegespanne daher kommen.
Sind sie am Anfang lange Strecken wie die Berserker daher gesaust, hängt ihnen trotz dem flacheren Gelände nun schon die Zunge heraus… Noch dazu dürfte bei der nahen Wende ein “Leckerlyplatz” eingeführt sein, denn dort machen alle halt, bevor es über die weite Fläche zum abschließenden Gefälle geht. Dorthin begeben wir uns auch, und vom Parkplatz beim Hallenbad gehen wir noch das kurze Stück zum Start- und Zielplatz des Rennens, wo noch immer allerhand los ist.
Ein Prachtkerl – na, der wird jetzt anstarten! Aber er hat einen eigenen Kopf und will nun eher mit seinem Herrl plauschen, bevor er sich wieder auf seine Lauflust besinnt!
Besonder der Startvorgang ist eindrucksvoll – zu Dritt müssen Fahrer und Helfer zusammenarbeiten, um die Hunde im Zaum zu halten, bevor sie losstürmen dürfen. Meine im facebook geäußerten Bedenken, dass sich (vermeintliche) Tierschützer gegen die Plackerei der Hunde aufregen könnten, haben sich ohnehin zerstreut, und wenn man sieht, welchen Laufdrang die Hunde entwickeln, merkt man ihnen (trotz späterer Erschöpfung) förmlich das Vergnügen an… Ein besonderes Vergnügen hat wohl der “Zuschauer” auf dem nächsten Bild!
Mit dem abschließenden Bild vom Zieleinlauf endet auch unser Ausflug ins Pillerseetal mit der Überraschung des Hundeschlittenrennens. Über St. Jakob in Haus und Fieberbrunn und St. Johann fahren wir zurück nach Kirchberg und freuen uns schon auf den (endlich) am Montag kommenden Schitag!