Wachau Welterbesteig: Mautern-Krems-Jauerling
19. Dezember 2016 von Bernhard Baumgartner
Schon am 22. November machten wir vormittags eine Runde zur Ferdinandswarte. Ein nebeliger Tag anfangs, daher die Aussicht von der Warte nur verschleiert, aber dafür konnten wir die Zustiege von der Donauleithen (neuerlich !) erkunden. Ergebnis für die Spuren des Römerweges bei Mauternbach – weitaus nicht so eindrucksvoll wie jene bei Hofarnsdorf.
Wobei insgesamt festzuhalten ist, dass die Rillenspuren (womöglich nach dem herbstlichen Laubfall) bei früheren Besuchen ausgeprägter waren. Dafür glückte Anni (auch nächstes Bild) beim mittägigen Aufklaren eine ganz hübsche Ansicht von Loiben.
Der auffrischende Wind vertrieb den Nebel weiterhin, und so machten wir uns von Stein (gerade noch einen Parkplatz in der Dreistundenzone am Ehmannplatz erwischt) auf den Weg zur Donauwarte. In dem Gewirr von Gassen ist die Markierung gar nicht so leicht aufzufinden, aber schließlich kamen wir hinauf zur Steiner Kellergasse.
Auf jeden Fall ist dieses Gewirr von Gässchen und Stiegen besonders in Stein (und ebenso in Krems zwischen Pfarrplatz und Piaristenkirche) wirklich voll Romantik und Nostalgie! Weiter bergwärts führt dann die Gasse Steingspreng, und da stießen wir auf die Markierung eines uns noch nicht bekannten Rundwanderweges – den “Steiner Hund” mit Nr. 2.
Kurz entschlossen nahmen wir diese Abzweigung und gelangten auf eine wunderschöne kleine Route: Eher Spazierwanderung, zwar auf Asphalt, aber dafür phänomenaler Ausblick, jederzeit zu empfehlen außer bei Sommerhitze – und mit der hatten wir nicht zu kämpfen, eher wurde uns an diesem späten Herbsttag angenehm warm.
Von der seitwärts gelegenen Bergkuppe am “Hund” hatten wir noch einen Gesamtüberblick über das Donautal vom Tullner Feld bis in die östliche Wachau vor uns, dazu noch die Nahsicht auf den Braunsdorfer Berg mit der Donauwarte. Bei einer nächsten Tour, dem “Stadtwanderweg Welterbesteig Kremser Runde” erzählte uns ein freundlicher Herr beim Weg nahe dem Bahntunnel folgende Sage: In einer einstigen Notzeit wussten sich zwei Steiner Bewohner nicht mehr zu helfen, der eine besaß zwar einen Weinberg (von dem konnte er nicht abbeißen), der andere hatte aber noch einen Hund und war noch nicht ganz am Verhungern. Also beschlossen sie einen Tausch – der Weingartenbesitzer gab seinen Weinberg gegen den Hund des anderen, den er immerhin verspeisen konnte. Seither heißt der Weinberg oberhalb von Stein – “Steiner Hund”. Womöglich hat uns der nette Herr einen Schmäh angehängt, aber ist nicht alles, was im Volk so durch lange Zeit weitererzählt wird und einen gewissen Wahrheitshintergrund hat – eine Sage? Als solche nehme ich das Erzählte…
Nach dem Aufstieg über den Felsenbrunnen folgte später, nachdem wir auf den Weiterweg zur Donauwarte wegen der fortgeschrittenen Zeit verzichtet hatten, der Abstieg über die Frauenbergstiegen. So landeten wir wieder auf dem Steiner Rathausplatz, voll Hunger und Durst… als einziges Lokal vor der Nase: das “Maharaja”, ein Indisches Restaurant! Wir hatten zwar vor vielen Jahren im Londoner Soho keine gute Erfahrung mit der indischen Küche gemacht (was wir wollten, passte nicht, was wir bekamen, schmeckte nicht, und erst die Rechnung….). Aber diesmal waren wir voll zufrieden, wie man vielleicht aus dem Bild erkennen kann.
Na, so sind wir auch noch nie fotografiert worden, und sogar meine frisch operierte Hand nach Karpal-Tunnel-Syndrom ist damit dokumentiert… Als wir wieder voll gesättigt und zufrieden ins Freie traten – ein Blick auf die Uhr: Um 11 die Parkuhr gestellt, jetzt war es bereits halb drei… Beim kurzen Gang zum Ehmannplatz kam uns schon eine “Security” entgegen… auf meine Frage, ob ihr vielleicht ein Auto mit Lilienfelder Nummer aufgefallen war, verwies sie uns leider schon auf den angebrachten Strafzettel. Immerhin erhöhte sich die indische Konsumation nur um 20 Euro.
Mit der “Kremser Welterberunde” geht es ein andermal weiter…