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Von Caorle über den Lorbeerkogel nach Maria Waitschach

1. September 2013 von Bernhard Baumgartner

Die Berichte über die letzten zehn Urlaubstage zäume ich sozusagen von hinten auf – daher der letzte Tag zuerst, auch ganz weitschweifig, wie die folgenden Bilder zeigen:

Die romanische Kathedrale von Caorle, Bischofssitz des frühen Mittelalters

"Gestörtes Wetter" bringt auch typische Sonnenaufgänge - Morgenrot, schlecht Wetterbot, war aber gar nicht so arg!

Wallfahrtskirche Maria Waitschach (zwischen Guttàring und Hüttenberg), dazwischen mit den alten Geigen am Althofener Lorbeerkogel

Eigentlich war der fast obskur klingende Wunsch des fünfjährigen Enkels Felix der Auslöser für die Besonderheit dieses Tages – er wollte unbedingt Geigen spielen lernen! Dadurch angeregt und vermittelt von seiner lieben Geigenlehrerin Irene (Musikschule Lilienfeld) verständigte ich mich mit dem Geigenbauer “Thomas von Althofen” zu einem Termin mit unseren alten Geigen. Das Treffen sollte bei der Heimfahrt vom kurzen Meerurlaub in Caorle gut dazupassen.

Eigentlich wollten wir auf Empfehlung von Helga und Wolfgang Wald (den Santiagomarschierern) nach Bibione, an den Sandstrand und in die warme Adria nach den Bergtagen… Durch eine zu spät bemerkte Verdrehung der Mailadresse wurde es aber das Hotel Parigi in Caorle! Wir waren aber auch dort bestens untergebracht, das versprochene Zimmer mit seitlichem Meerblick öffnete das allmorgendliche Panorama zum Sonnenaufgang. Leider hat das intensive Oberitalienische Tief der letzten Ferienwoche den Strand- und Badegenuss zwar beeinträchtigt, aber immerhin donnerte und schüttete es nur nachts. Wir waren sogar im Wasser und nützten die Strandliegen, uns fehlten aber die Naturausflüge, die es überraschend bei Bibione doch gibt (Leuchtturm an der Tagliomentomündung, Valle Vecchia Richtung Caorle), und für einen Strandurlaub werden wir uns daher nicht so schnell wieder entschließen…

Zum Dom von Caorle, eine hübsche Runde über die erhöhte Strandpromenade und durch die bescheiden malerische Altstadt

Im Dom aus dem 11. Jh.

An der Landspitze zwischen östlichem (Spaggia levante) und westlichem (Spaggia ponente) Strand steht auf dem Platz vor der Wallfahrtskirche ein uralter Olivenbaum

Wallfahrtskirche Madonna dell´Angelo

Manche Nachbarorte – wie Duna Verde oder Eraclea Mare – klingen ja ganz verlockend, aber bieten nur das gewöhnliche Strandbild der urbar gemachten und touristisch ausgebauten Adriaufer. Vielleicht würden die empfohlenen Radwege, auch hinein ins Landesinnere, mehr bringen – empfehlenswert ist jedenfalls die in den Hotels gratis aufliegende Broschüre “Grado / Tourist Guide”, sogar mit ausreichender Straßenkarte für Ausflüge. Eine Bootsfahrt wie letztes Jahr durch die Lagune von Grado scheiterte am gemischten Wetter, wurde aber auch angeboten.

Hier bleibt nun Platz für ein Bild unserer “Böhmischen Geige” – einem ruinösen Instrument, das als Erbstück von Annis Vater an uns gekommen ist. Allerdings stellte sich heraus – eines von Hunderttausenden Instrumenten, die in der Gegend hergestellt wurden, wie sie ein im Geigeninnern eingeklebtes Etikett nennt: Josef Winter Schönbach Nr. 415 bei Eger (Böhmen) Instrumentenfabrikation.

Bei der Rückfahrt über Kärnten landeten wir also zur Mittagszeit beim angepeilten “musikalischen Ziel”, für das ich hier die Kontaktdaten angebe, weil sie für andere Interessenten vielleicht zu gebrauchen wären:

Mag. Thomas Adunka, Geigenbauer, Am Lorbeerkogel Nr. 8, 9330 – Althofen

Unser mittäglicher Überfall mündete in einer Einladung zum Mittagessen – vielen herzlichen Dank für alles! – und beim “Essen kommen d´Leut zsamm” – unser gemeinsames Interesse gilt auch dem Pilgern, und bei Thomas´Frau Anita ist man da auch an der richtigen Adresse:

Dr. Anita Kager-Adunka, Klin. Psychologin, Praxis im Haus, ein überaus interessantes Seminar hält sie im Oktober im Bildungshaus St. Georgen am Längesee, schade dass das so weit von uns entfernt ist! Alle weitere Angaben dazu findet man im Internet.

Mein eigenes Instrument – von mir “Salongeige” genannt – wurde zur Instandsetzung übernommen, es hat sicher auch schon gute 60 Jahre am Corpus, ist aber nur halb so alt wie die “Böhmische”, über die uns Thomas leider enttäuschen musste…

Im nahen Guttaring hätten wir uns mit den Waldis für die heurige Judenburger Wallfahrt einquartieren wollen (wurde – wieder einmal leider – nichts draus). Von diesem hübschen Ort mit zwei passenden Gasthäusern (Krassl und Moser) fuhren wir aber zum Ziel dieser nur alle drei Jahre abgehaltenen Wallfahrt hinauf – nach Maria Waitschach.

Gotische Wallfahrtskirche Maria Waitschach

Nach dem steilen Urtlgraben kommt man zur freien Berghöhe hinauf, wo die großartige Kirche aufragt. Diesmal holten wir uns im Haus vor (!) der Kirche (nicht im Gasthaus!) den Schlüssel und besichtigten auch das Kircheninnere, wofür wir uns beim letzten Besuch nicht Zeit genommen hatten.

Kirchenportal mit Steinköpfen unter dem Tympanon

Die großräumige Halle der gotischen Kirche (um 1500, in einem reichen Bergwerkgebiet entstanden, auch das nahe Hüttenberg war bekannt für sein schon im Altertum abgebautes Norisches Eisen)

Als bemerkenswert werden die einheitlichen Barockaltäre angegeben, faszinierend ist jedoch vielmehr das gotische Sakramenthäuschen

Der Karner neben de Kirche (vor dem Hintergrund der Seetaler Alpen) reicht ebenfalls weit ins Mittelalter zurück

Nicht so berühmt wie in Hallstatt, aber ebenso fastzinierend-makaber ist das Beinhaus im Gewölbe unter dem Karner

Seit 1473 gibt es nachweislich die Judenburger Wallfahrt nach Maria Waitschach, wobei der Weg über die Berge der Seetaler Alpen und zurück in drei Tagen zurückgelegt wird (Beschreibung in meinem “Wandererlebnis Pilgerwege”, Kral-Verlag 2011), nächstesmal 2016 Anfang Juli.

Votivbild der Stadt Judenburg in der Waitschacher Kirche (in der Pfarrkirche Judenburg gibt es einen eigenen Waitschacher Altar)

Gnadenstatue von Waitschach ist die auf der Mondsichel ruhende Madonna

Gotische Architekturdetails am Chorgewölbe, die Kirche wurde in den letzten Jahren (vor allem außen bemerkbar) mit großem Aufwand restauriert

Vor der Waitschacher Kirche liegt an der Südseite ein riesiger Steinbottich, vermutlich ein in die Keltenzeit zurückreichender Kultstein. Ebenso in die Vorzeit weist der an der Nordseite eingemauerte Römerstein.

Vom hohen Waitschach könnte man auch einem der Hemmawege folgend hinüber nach Friesach gelangen. Wir nahmen aber Richtung Heimat die steile Abfahrt nach Hüttenberg mit seinem längst aufgelassenen Eisenbergwerk, das wir allerdings in den achtziger Jahren mit den Kindern sogar schon besichtigt hatten. Die Gegend würde schon einen Aufenthalt lohnen, nicht nur wegen des Heinrich-Harrer-Museums mit seinen Sammlungen Tibetischer Altertümer, sondern auch wegen der Pilgerwege über die hohen Almen – aber das wäre schon wieder “eine andere Geschichte”, die wir erst angehen müssen.

Geschrieben in Allgemein | Kommentar

1 Reaktion zu “Von Caorle über den Lorbeerkogel nach Maria Waitschach”

  1. am 01 Sep 2013 um 18:241eliNo Gravatar

    Schöne Bilder! Und interessante Erzählungen!
    Schön, daß Ihr wieder daheim seid!

    Ich war Freitag und Samstag unterwegs, 4 bzw. 5 Stunden (Berichte schon online auf meiner Seite) – als Test für die heuer noch geplante Zweitagestour von Schwarzau nach Mariazell. Und als Test für nagelneue Wanderschuhe – die alten haben nach 8 Jahren w.o. gegeben. Beide Tests positiv verlaufen, 2. Sept.Woche peile ich Mariazell an!
    Kommenden Mittwoch überlege ich noch eine kleinere Tour, ev. in Eurer Gegend!

  • Kurzvorstellung

      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
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Übersetzung von Fabian Künzel