Schon wieder Neues im Blütenjahr 2011
16. März 2011 von Bernhard Baumgartner
Die Küchenschellen haben wir letzten Sonntag (13. März 2011) im Kamptal schon blühen gesehen. Da wird auch in der Wachau und an der Thermenlinie auf sonnigen Hängen die “Kuhschellenblüte” voll eingesetzt haben. Im Gölsentaler Blumengarten sind immerhin die puscheligen Knospen schon deutlich größer geworden, und wenn es nicht zu sehr abkühlt, werden sich die ersten Blüten bald öffnen, weil es schon ein bisschen blau herausschimmert. Interessant könnten dabei die Arten sein – die Große (Pannonische) Küchenschelle treibt zwischen den abgedorrten Blättern ihre Knospen wie Wollknäuel heraus, die Gewöhnliche (Bayrische) Küchenschelle entwickelt zuerst ihre zarten Blätter; eine dritte, im Süden beheimatete Art (Berg-Küchenschelle ?) öffnet soeben (Mittwoch, 16. März) ein bisschen ihre Knospen.
Für die geplante Tour in die Wachau hat das Wetter heute nicht gepasst, dafür zur Gartenarbeit, dass noch nicht einmal Zeit für den Bericht aus dem Kamptal geblieben ist – folgt mit Verspätung, aber als Anregung zum Nachwandern kann ohnehin noch eine Woche Zeit vergehen.
Inzwischen hab ich das große Vergnügen, nicht ein neues tolles Buch zu lesen (“Jeder Kramer lobt sei´ War´ !”), sondern dieses sogar noch zu verbessern (Fahnenkorrektur der Pilgerwege, hoffentlich sind nicht zu viele Fehler drin – schaut aber im Gegenteil ganz schön aus, vor allem durch die empfindsam eingesetzten Bilder - danke www.vielseitig.co.at !).
So, und jetzt zum Garten: Ohne jemals gepflanzt geworden zu sein, sprießen überall Blausterne hervor! Die Zeit von Winterling, Schneeglöckchen und Wildkrokussen neigt sich allerdings schon dem Ende zu. Nur die Märzenbecher-Frühlingsknotenblumen sind ebenso wie die Botanischen Krokusse voll erblüht.
Weiter geht es nun auch bei den Sträuchern! Das Duft-Geißblatt hat sich lange zurückgehalten, als noch der Wind so eisig war, jetzt öffnen sich die wie anmutige Ballettröckchen wirkenden, süß duftenden Blüten. Duft-Schneeball und Winter-Jasmin hatten schon vor den strengen Wintertagen offene Blüten, die vom Frost ganz übel zugerichtet wurden. Die ersten Frühjahrsblüten (Vorblüte war schon im Spätherbst) sind noch zu wenig fotogen!
Ja, im “Hintaus” tut sich jetzt auch allerhand – die ersten Hochstengeligen Primeln beginnen schon zu blühen, sogar die Buschwindröschen, aber nur im tiefsten Schatten: Eigentartig, aber verständlich, dort sind sie nicht nur geschützt, sondern müssen sich mit dem Blühen und Fruchten auch beeilen, bevor das Laubdach der Strauchhecke sich über ihnen schließt und das Sonnenlicht wegnimmt!
4 Reaktionen zu “Schon wieder Neues im Blütenjahr 2011”
Krokusse fangen bei uns (in Baden) auch schon an. Kuhschellen muß ich sobald wie möglich schauen gehen – Sowohl in der Einöd (an der Strecke von Pfaffstätten nach Gaaden) als auch außerhalb von Gainfarn gibts immer welche.
Und bei uns haben sich heute die ersten Forsythien-Blüten geöffnet – in ein paar Tagen wird alles gelb sein!
Leberblümchen gestern bei einem Spaziergang am Römerberg (Ried am westlichen Rand von Baden) gesehen (im Wald natürlich, nicht in der Ried), recht viele.
Eigentlich sollte ich das alles genießen – aber das fällt mir in diesen Tagen voller Sorge um die Zukunft sehr schwer.
@ eli
Danke, ich sammle alle phänologischen Berichte und trage sie in einen langjährigen Kalender ein – recht interessant und wird auch von offizieller Seite betrieben. Für mich gehört das aber nur zum Nachschlagen, wann und wo und was in der Natur los ist!
Zu den obigen Bildern – die wunderschöne blaue Korbblüte ist die Anemone blanda / Balkan-Windröschen (kriegt man zu kaufen, am besten die kleinen Knollen schon im Herbst): Hab gerade nachgeschaut (Exkursionsflora und Garten) – es gibt auch das Apenninen-Windröschen – sehr selten verwildert in Burgenld. und NÖ, Heimat Italien und Albanien = die ominöse “Blaue Blume von Gresten” – früher dort sehr zahlreich, angeblich noch letzte Exemplare im Schlossgarten von Stiebar, wir haben sie dort nicht (mehr) gefunden.
Beide Arten leicht zu unterscheiden – die A. apennina hat unterseits behaarte Laub- und Blütenhüllblätter. Meine im Garten sind eindeutig kahl – daher A. blanda, sehr selten verwildert in Oberösterreich und Salzburg, Heimat Balkanhalbinsel bis SW-Asien.
Man muss sich wirklich mit so schönen Dingen beschäftigen, denn ich kann Dir vollkommen beipflichten – die Nachrichten und Zukunftsaussichten können verzweifeln lassen. Am anderen Ende der Welt – so eine blöde Rederei, irgendwie kommt das Nuklearabfallszeug sicher auch zu uns, ganz zu schweigen davon, was die Menschen dort Schreckliches mitmachen und noch erleiden werden…
Trotzdem, Kopf hoch und liebe Grüße! ABB
Aktuelle Lage – Bericht von meinem Freund Werner (Tippelt) – Versuch am Kilnprein und Besuch auf der Turrach: Hochlagen mit ganz wenig Schnee abseits der (künstlich) präparierten Pisten!
Nichts mehr mit Tourenschi? Dafür Krokuswiesen im Tal?
Werden sehen …!
Heute ist übrigens ein Hundszahn knospig zum Vorschein gekommen!!!!!!!!!
Ach Wunder!!!! Foto folgt!
BB
Ich werd mich heut warm einpacken und Kuhschellen schauen gehen! Im Wald vielleicht ein bissl windgeschützt (ordentlicher Blasius bei uns) etwas weiter gehen und Leberblümchen schauen.
Die ersten Forsythien-Knospen sind aufgegangen, der Rest traut sich doch noch nicht.