Annaberg / Hennesteck: “Anna commota” mit Abkürzung
16. Februar 2010 von Bernhard Baumgartner
Die trüben Tage sind vorbei! Und ehe der milde Föhnwind zu uns findet, soll wieder das Hennesteck drankommen – diesmal auf der noch nicht ausprobierten Route:
Die “Anna commota” Route zur Anna-Alm am Hennesteck
Es könnte kein schöneres Schiwetter geben – unter minus fünf Grad, wolkenloser Himmel, klare Sicht, noch immer Pulverschnee und glitzernde Raureifkristalle… Als auf der Wiese vor dem Karnreiter der Ötscher auftaucht, verleitet uns eine frische Tourengeherspur rechts hinauf zur Nordostecke der großen Wiese. Bei einer Gruppe stattlicher Rotbuchen geht es ins Waldgelände, dahinter aber gleich ein erster Windbruch vom Kyrill-Orkan (das war Anfang Februar 2007, meine Bilder von Wastl am Wald am 6. 2. 2007), der nicht nur das gegenüber aufragende Hocheck über der Schmelz, sondern auch den Südhang vom Hennesteck “niedergemäht” hat. Die Schispur leitet uns zur einer Kehre der Schipiste (Ausweiche unter dem oberen Steilhang), dort steigen wir gerade hinauf zur 2. Kehre der “Anna commota” (genaue Routenbeschreibung in eigenem Beitrag)
Eine Panorama-Forststraße
Diese vom Karnreiter zum Hennesteck führende Forststraße bewältig in vier Kehren den Steilhang, der von der Kammerhebung knapp westlich der Anna-Alm herab zieht. Es geht ganz “kommod” bergwärts (uns kommt schon eine Idee für eine neue Backcountry-Route), etwas heikel ist im Wald der Wechsel zwischen Sonne und Schatten – gerade ausreichend frostig, dass die Steigfelle nicht ankleben (bei nächsten Touren das Fellwachsl mitnehmen !). Nach der dritten Kehre kommen wir hinaus in die Sonne und zum “Wahnsinnsausblick” – nur am Hüttenfeld ist´s genau so schön, aber dorthin kommen wir heute sowieso nicht!
Wie in einem Zauberwald
Wie bei den letzten Touren (Runde über die Karnreiteralm und “Anna rabiata”) schon gesichtet, endet die Forststraße vor dem Zaun zum links gelegenen Hüttenfeld (dorthin würden wir mit BC-Ski weiterwandern). Die prima Spur zieht rechts durch den Wald hinauf zum ebenfalls von Windbrüchen baumfrei geschlagenen Kammrücken. Der kaum spürbare Südwind (noch immer kalt zum Glück) löst kleine Schneeschauer aus, die wie Schleier von den Baumwipfeln niederrieseln. Im Freien präsentieren sich dann vereiste Wurzelstöcke, die Schneegestalten der Wetterbäume und der Ausblick zum Ötscher auf´s Allerschönste. Der Stadelberg blickt ganz unscheinbar rundlich herüber, dabei hat er uns vor einer Woche die schönsten Abfahrtsfreuden beschert…
Anna-Alm und Pistenabfahrt
Dann sind wir bei der Anna-Alm: Anni erwischt wieder die letzte Portion Linsen, ich genieße eine vorzügliche Krautsuppe. Die größte Schwierigkeit in der gemütlichen, im Nichtraucher-Panorama-Raum gar nicht ganz volle Hütte, ist der Andrang bei der Schank – die nette Wirtin und ihr ebenso gestalteter Compangnon bemühen sich nach Kräften – ein harter Job bei einem solchen Betrieb, aber alles klappt, und sogar das Zahlen der Zeche gelingt mit etwas Geschick!
Die Abfahrt war sicher den ganzen Winter noch nicht so gut wie jetzt. Allerdings beginnt der Schnee am prallen Südhang schon an den steileren Stellen gerade eine Spur weich zu werden. Traumhaft geht es vom Hennester rechts hinunter, wo neben dem Stadlerhof die ganze Wiese wie ein Teppich (abseits der Reidlpiste) präpariert ist.
Wie lang wir gebraucht haben? Leider, Uhr zuhause vergessen – aber dem Glücklichen schlägt keine Stunde, wie es so heißt, und das hat heute für uns bestens gepasst !