In meinen heimatlichen voralpinen Kalkbergen sind ja Klammbildungen keine gar so seltene Landschaftserscheinung. Sogar im Wienerwald (dem echten, nicht Wiesenwienerwald) gibt es die Hagenbachklamm. Aber die ist wahrscheinlich noch weniger “klammig” als die Ysperklamm, von der ich letztens berichtet habe.
Bei einer meiner Touren auf dem “Dotterblumen-Marathon” im Waldviertler Urgebirge ist mir aber, wie ich glaube, eine echte Entdeckung gelungen – die Granitklamm oberhalb der Heumühle am Großen Kamp (zwischen Rappottenstein, Kirchbach und Arbesbach). Dazu schreibe ich wieder von mir selbst ab, aus: BB / Karl Oswald (spezielle Botanik !), Naturerlebnis NÖ. Landschaft-Botanik-Geologie, ResidenzVerlag 2000:
“GRANITKLAMM” BEI DER HEUMÜHLE
Schon unterhalb der Hausmühle zwischen Arnreith und Feuranz befindet sich eine völlig verblockte Flussenge ähnlich der Großen Schütt. Ebenso unbekannt wie diese Stelle ist auch der Durchbruch des Großen Kamp in einer tatsächlich zum Teil als Klamm ausgebildeten Schluchtstrecke oberhalb der Heumühle. Zugang von Neustift (zwischen Pretrobruck und Rappottenstein von der Hauptstraße abzweigend) nahe dem westlichen Ortsende auf einem Fahrweg bis zur Heumühle. Dort am Südufer flussaufwärts (etwas schwierige Orientierung, am Kamp entlang eher dicht verwachsen) bis zur Engstelle der Klamm, wo man über den steilen, mit Blockstufen abbrechenden linken Begrenzungsriegel ansteigend ausweichen muss (der höchste Punkt liegt nahe dem von Neustift kommenden Fahrweg, wo dieser Richtung Heumühle abwärts in einen Seitengraben führt). Jenseits kann man wieder zum Kamp absteigen und das zunächst noch stark verblockte und dicht bewachsene Wildwassertal etwas mühsam, aber äußerst lohnend weiter entlang wandern, bis die Hausbacher Straße bei der Brücke P. 694 m erreicht ist (ca. 2 Std.).
Soweit die Beschreibung nach meiner “Erstbegehung” am 23. Mai 1994 (Scan von meinen damals aufgenommenen Dias). Am 22. April 2005 stieg ich mit Anni von der am Fahrweg gelegenen Anhöhe direkt zur Klamm ab – von damals stammen auch Annis Digitalbilder, noch dazu bei Hochwasser als einmalige Gelegenheit aufgenommen.
Zur Reihenfolge der Bilder: Von der Kampbrücke bei Neustift flussabwärts bis ins “Paradies” (zwischen Heumühle und Kirchbacher Straße bzw. unterhalb von Rappottenstein flussabwärts von der Hausmühle (tatsächlich mit Hausdurchfahrt des Fahrweges !).
1 Reaktion zu ““Waldviertler Wanderzuckerl”: Die Granitklamm am Großen Kamp”
Nun ja – endlich wird verraten wo die “Granitklamm” genau liegt. Sehr interessant, besonders der Felsvorsprung auf der Südseite. Ich werde mir vornehmen, diesen Kampabschnitt zu besuchen und neuere Fotos liefern.
Danke für den Hinweis und LG
Jonny