Niederösterreichische Landesausstellung 2009: Raabs -”Rundwanderung Kollmitz”
27. April 2009 von Bernhard Baumgartner
Meine besondere Empfehlung zum NÖ Landesausstellung-Ausflugsplaner Wandertipp 2: Wer bei einem Besuch der Landesausstellung in Raabs nur eine kleine Wanderung unternehmen will, wird mit diesem Wandervorschlag zufrieden sein!
Wandertipp Rundweg von Kollmitzdörfl zur Ruine Kollmitz und zum Klinger-Mausoleum
Route: Kollmitzdörfl – Thayatalweg – Böhmische Mauer – Ruine Kollmitz (Einkehrmöglichkeit) – Böhmische Mauer – Klinger-Mausoleum – Kollmitzdörfl.
Anforderungen: Leichte Wanderung auf großteils markierten Wegen mit geringem Höhenunterschied, Gehzeit 1 ½ bis 2 Stunden.
Ausgangspunkt: Kollmitzdörfl, Zufahrt von der Straße zwischen Raabs und Eibenstein abzweigend, durch die Dorfstraße hinauf und rechts zur Parkmöglichkeit am Ortsende (Naturdenkmal Linden, Hinweis: Parken auf eigene Gefahr).
Wandertipp Rundwanderung von Kollmitzdörfl zur Ruine Kollmitz
Vom Parkplatz am oberen Ortsende durch die Dorfstraße zurück und gegenüber dem Feuerwehrhaus (daneben Linde, Glockenstuhl und Nepomuksäule) kurz die beschilderte Zufahrtsstraße zur Ruine Kollmitz entlang. Bei der ersten Abzweigung aber unmarkiert auf Fahrweg rechts gehen, wo bald die Thayatalweg-Markierung rot-630 von Raabs her einmündet. Dieser folgend kurz danach links auf Steig in den Graben hinab und in wechselnder Neigung auf schönem Weg die Waldhänge entlang, nach Querung eines alten Forstweges wieder zur Sandstraße der Ruinen-Zufahrt. Auf dieser zum Parkplatz vor der Böhmischen Mauer, durch deren mächtiges Portal weiter und bergab zur Ruine Kollmitz (ca. 3/4 Stunde). Einkehrmöglichkeit täglich, Schlüssel für die beiden Türme erhältlich (der Nordturm links oben mit neu ausgebautem Zugang leichter ersteigbar, sehr eindrucksvoll !).
Rückweg nach Kollmitzdörfl: Auf der Zufahrtsstraße zurück bis zur Böhmischen Mauer und gleich danach (bei altem hölzernem Wegweiser und nicht erneuerter rot-gelber Markierung) rechts auf einen Steig abzweigen, der bald als Forstweg weiter bergauf führt.
Bei dessen Linksbiegung kann man an der rechten Seite eine deutliche unmarkierte Wegspur ins Gebüsch hinein bemerken, die zum Bergrand führt. Dort am Rücken auf Steigspuren weiter aufwärts zum „Uhufelsen” – herrlicher Ausblick über den Flussbogen der Thaya rund um den Hadlitzberg (ein sogenannter Umlaufberg, ebenso wie bei der Ruine Kollmitz, pannonisch anmutende Flora). Kurz zurück und in Gehrichtung rechts durch die Mulde hinüber zum Forstweg. Auf diesem weiter bis zur Berghöhe, aus der Senke danach rechts auf deutlichem Steig und bald danach breiterem Weg zum Klinger-Mausoleum (mit Seitenweg 3/4 bis 1 Stunde).
Über dieses berichtet Karl Lukan in seinem „Waldviertelbuch”: 1912 wurde Baron Hugo Klinger von Klingersdorff Besitzer von Schloss Raabs. Nach dem 1. Weltkrieg verliebte sich dessen Frau Sybille in den aus Rußland geflüchteten Großfürsten Cyrill von Orlow (Anmerkungen nach Gespräch mit einem „Kollmitzdörfler” – während einer Kur in Italien, also ein „Kurschatten” mit folgenschwerem „Kurschaden”). Sie lud diesen sogar auf ihr Schloss ein, und bald beschloss das Liebespaar, den Baron zu ermorden. Als Baron Klinger am 2. Juni 1926 auf der Jagd war (unweit der Seitenstraße nach Kollmitzdörfl), krachte plötzlich aus dem Hinterhalt ein Schuss. Klinger, der nur leicht an der Schulter verletzt war, riss blitzschnell sein Gewehr hoch und feuerte zurück (er war der bessere Schütze). An diesem Schuss starb Orlow zwei Wochen später, und einen Tag darauf beging Sybille Klinger Selbstmord oder wurde – wie die Bewohner dieser Gegend einhellig behaupten – von ihrem Mann umgebracht. Hoch über der Thaya und nahe der Ruine Kollmitz ließ dann der Baron für sich und seine Gattin (an deren Lieblingsplatz) ein Mausoleum errichten. Es ist ein kühler, nüchterner Bau, der keineswegs an die heißen Leidenschaften erinnert, denen er seine Entstehung verdankt. Die Aussicht von ihm ins Thayatal jedoch ist einmalig.
Der Rückweg nach Kollmitzdörfl dauert nun nicht mehr lang: Zurück zur Einmündung des bereits begangenen Weges von der Ruine Kollmitz her, auf dem breiten Forstweg weiter, bei Verzweigung links zum Waldrand und diesen entlang. Rechts von einem direkten Zugangsweg zur Ruine Kollmitz abzweigend den Feldrain entlang zum Parkplatz bei den hohen Linden am Ortsrand von Kollmitzdörfl.
2 Reaktionen zu “Niederösterreichische Landesausstellung 2009: Raabs -”Rundwanderung Kollmitz””
Genauso sind wir damals bei einem Schulausflug zur verfallenen Ruine gewandert. Jetzt sieht die Ruine gut renoviert aus und richtig einladend. Ich denke, wir sollten hier wieder einmal vorbeischauen.
LG Jonny
Ich weiß nicht, warum mir angesichts der Fotos die Ruine in Güssing einfällt. – Ich hoffe, wir schaffen´s jetzt im Mai bis ins Waldviertel.