“Graniting”: Mit Langlaufschi durch das hohe Waldviertel
6. Februar 2009 von Bernhard Baumgartner
Wetter & Schnee aktuell
Indem morgen Samstag (7. 2.) der Föhn durch eine Westströmung abgelöst wird, dürften wir unsere erfreuliche Schneelage wohl behalten. Dazu kommt noch ein Wetterbericht, der mich an den Februar vor schon ganz schön vielen Jahren erinnert, als wir unsere länger vorbereitete Durchquerung des “hohen Waldviertels” endlich verwirklichen wollten…
Wie kam es zum ”Graniting” ?
Aus unserem Langlaufführer Tippelt / Baumgartner “NÖ nordisch”, NÖ Pressehaus 1984 (!): In Skandinavien unternehmen Langläufer ausgedehnte Touren durch die Wälder mit Nächtigung in Schutzhütten oder Zelten, was nach der norwegischen Landschaft als “Telemarking” bezeichnet wird. Umgelegt auf österreichische Verhältnisse würde “Graniting” (nach dem in der nordischen Landschaft Österreichs, dem Waldviertel, verbreitetsten Gestein) das Weitwandern auf Langlaufschiern bedeuten.
Grün ist nicht nur die Theorie…
Reihte sich da nicht Loipe an Loipe, vom Weinsberger Wald bis hinauf nach Karlstift? Auch tauchten in Zeitschriften und Prospekten immer wieder hübsch bebilderte Berichte auf – querfeldein durchs winterliche Waldviertel, das Urerlebnis! Leider lösten sich beim näheren Hinsehen Unternehmungen in Pläne und Tourenhinweise in Vermutungen auf… Wo sollte man also wirklich von Gutenbrunn nach Karlstift laufen?
… auch die Planung erfolgte im Grünen
Zehn Jahre nach der Idee zum Graniting bot sich mit Helmut Frießenbichler, damals Chefredaktör vom ‘”Land der Berge”, auch ein publizistischer Interessent für die Graniting-Tour an. Gemeinsam erkundeten wir die Strecke an ihren neuralgischen Punkten, allerdings ohne nennenswerter Schneelage, eher auf Eisresten… So gab es im Winter 1993/94 überhaupt keinen nennswerten Loipenbetrieb im Waldviertel! Ende Februar passten endlich Schnee- und Wetterbericht: Angesagt ist Sturm aus Nordwest, Polarkälte und starker Schneefall, dazu Sechstagesprognose mit Zwischenbesserung, Bärenkopf 30 bis 40 cm Schnee. Da gab es kein Zögern mehr! Letzte Telefonate – bitte Zimmer vorheizen (bei winterlicher Übernachtung immer empfehlenswert) und Loipen spuren, wir kommen!!!
22 Reaktionen zu ““Graniting”: Mit Langlaufschi durch das hohe Waldviertel”
Ich war gestern in Kleinweißenbach am Purzelkamp mit den Schneeschuhen (Bericht folgt). Es ist stark am tauen. Gestern und heute hat es zimmlich viel weggeschmolzen. Hast du geplant noch heuer ins Waldviertel zu kommen.
LG Jonny
@ Jonny
Danke für den aktuellen Bericht! Wir schwanken noch, ob wir in der zweiten Februarhälfte (da haben wir etwas mehr Zeit – direkt paradox für “Freischaffende” = Pens.!) uns den Alpen zuwenden oder eher langlaufen sollen. Die Loipen im Waldviertel aktuell zu erkunden wäre schon besonders lockend! Ich rechne ohnehin eher mit den höheren Lagen zwischen Gutenbrunn und Nebelstein. Man soll gar nicht glauben, was in dem eher ebenmäßigen Hochplateau ein wenig Höhenunterschied ausmacht. Und das Waldviertel hat sicher auch recht beachtliche Höhenlagen, die aber bei der Weitläufigkeit nicht so auffallen. In Zwettl schaut es da sicher wesentlich anders aus (und auch bei Rastenfeld) als etwa in Arbesbach oder Langschlag.
Meinen konkreten Bericht vom “Graniting” setze ich auf jeden Fall fort, schon allein um die Erinnerungen daran auszukosten. Die Bilder davon sind nicht nur ein wenig “überwutzelt”, sondern auch “wild” wegen der Wetterverhältnisse.
Der Beginn deiner Serie liest sich jedenfalls schon mal sehr interessant. Wie geht´s jetzt weiter ? Wann folgen die ersten granitenen Tatsachen ? Oder willst du in der nächsten Folge auch wieder nur übers Wetter schreiben ?
Ab Nebelstein, Hunderte Gelsenstiche, eine Nacht bei Altmelon, Hatscher über Ottenschlag und Fußsohlenablöse in Spitz an der Donau, 2 Tage, länger hab ich im Frühsommer dort nicht durchgehalten. In Spitz hat mich Herr BB dann aufgesammelt. Ernüchterung.
Ich hoffe, deine Serie wird nicht auch so ein “Auf Granit beißen” (krrrtscht) – dort überleben nur die Härtesten, sag ich dir.
Diesen Winter würd ich eher in die Berge fahren – Kalk ist sicherer !
Andererseits, BB ist ein Wander-Urgestein !
andreas:
wie darf ich das verstehen – hast du was gegens waldviertel?? dass hier nur die härtesten überleben stimmt schon, aber so schrecklich wie du schreibst ist es auch nicht.
bernhard:
es taut schon, aber ab dem wochenende solls kälter werden und schnee soll wieder kommen. ich bin ja in der nähe von altmelon daheim und da ist die schneedecke noch recht geschlossen.
aber du kannst mich gerne immer nach aktuellen schneelagen fragen und ich gebe nach bestem wissen und gewissen auskunft.
liebe grüsse
ingrid
@ waldviertelleben:
Aber nein, im Gegenteil ! Ich wäre gern viel öfter im Waldviertel unterwegs (vergangenes Jahr nur 1x), leider ist´s von Maria Lanzendorf schon ein etwas breiterer Weg.
Was ich da geschildert habe, war mein erster und bisher einziger Versuch auf cool, mit Zelt im Rucksack einen Weitwanderweg zu gehen – ich war damals noch keine 20 und hab am Nebelstein begonnen. Jahreszeit war Juni.
Als ich bei Altmelon an einem Waldrand übernachtet habe, war´s mit den Gelsen / Mücken / Bremsen ein Wahnsinn ! Mir war total heiß im Schlafsack, aber ich hab mir mit Sicherheitsnadeln auch noch ein Badetuch bei der Öffnung anheften müssen und übers Gesicht ziehen. – Die Nach war ein Horror !
Hab aber nichts mit dem Waldviertel an sich zu tun . Mittlerweile kann ich mir eh die Übernachtung in einem Gasthaus leisten.
Und ich glaub Mr BB braucht das ein wenig.
@ ingrid
Da wirst du gleich am ersten Tag einige Bekannte treffen – den Hammerschmied Peter als (natürlich nicht) alten Studienkollegen von mir, die Familie Lichtenwallner-Kirchenwirt und den (nehme ich an) Vater von den tüchtigen jungen Kolm-Wirtsleuten in Schönfeld. Es geht schon los – Graniting, 1. Tag! Ein paar Minuten nur noch…
Gute Nachrichten aus dem Waldviertel !!
Seit 03:00 früh Schneefall mit dicken großen Flocken.
Das legt die Landschaft in ein neues schönes weißes Kleid und die Loipen kommen wieder in Schwung.
LG Jonny
BB: meldung aus taschelbach : seriöser schneefall, minus vier grad um sechs uhr noch, jetzt schon wärmer mit gerade ein grad minus, weiter dichte
flocken, zellerrain ketten auflegende durchreisende
PKW’s und natürlich laut pflicht die LKW’s mit den üblichen ausnahmegenehmigungen ……
HB
BB : ja, jetzt wirds winterlich in TB , mittlerweile denken wir ans “auto hinausstellen zur straße”, zunahme richtung schneetreiben, 55 cm auf dem dach des heraussenstehenden autos, es wird zeit ….
bis morgen um diese zeit ( solange solls dauern )wird es dann wohl über ein meter sein …
hurraa! material zum bearbeiten …
HB
@dr: dann stell mal ein paar winterfotos ins netzt – bei uns regnets nur und das mit leichtem wind – herrlich – will wieder in die stmk
robert :
gib mir deine mail-adresse, dann mache ich sofort mit dem handy ein foto von meinem schreibplatz aus und schicke es dir !!!
HB
wozu hast du denn einenen eigen blog?? der ist für sowas ja vorgesehen!!!!!!
robert: so meint er das also, glaube aber nicht, daß ohne eine digitaldingsbums was wird …..
werde mal im nächsten dienst( vielleicht morgen )in den “ersten schritten”nachlesen, wie’s geht ….
ich komme immer jeden tag (wenn nicht nachtdienst)erst zwischen halb fünf und fünf nach hause, kaum mehr licht für bilderln ..
werde also warten müssen bis länger licht ( in TB bzw. in unserem seitental, siehe bild bei titel von meinem “blog” , geht die sonne derzeit halb zwei weg)
gar nicht so einfach derzeit, wie “man” sieht
HB
ist die massendienstansammlung noch immer nicht vorbei – schade – das mit den bildern geht janz einfach , andreas wirds dir erklären
robert: danke für deine mutmachenden worte .
tja, mit den vielen diensten wird es IMMER so weitergehen,
solange das mariazeller spital nicht endgültig zugesperrt wird (geht aber nicht wegen den wallfahrern, hoher geistlichkeit, paragleitern, motorradfahrern, urlaubern, holzknechten , graf meran ,prinz von bayern mit hubschrauber… politikern mit zweithäusern -prokop war nicht die einzige- ehemalige minister wie kreuzer, jetzt mit dem großen EUROPEUM – baulich grauenvoll-usw. usw. ),
und dabei gleichzeitig der eiserne sparstift beim nachbesetzen des personals …
der HB wird herhalten müssen solange er noch kriechen kann , oder wegen reichtum irrsinnig wird wie der ludwig von bayern …
so schauts aus !
werde also üben
HB
@ Taschelbach
Danke Dir für die aktuellen Wetter & Schnee Berichte, jetzt gibt es bei euch natürlich mehr aus als bei uns am Wienerwaldrand!
Vielleicht packen wir nächste Woche den frischen Lauf durchs Rotmösl, wäre schon Zeit, aber nur wenn nicht allzu viel Neuschnee liegt, sonst versinken wir…
Für alle Nichttaschelbachkundigen: Wohnhaus von Dr. Jungl befindet sich ein paar hundert Meter von der geräumten Bundesstraße entfernt, und wenn er gach ausrücken muss, hat das Auto möglichst nahe der Straße zu warten – hoffentlich wird es nicht von der Schneeräumung zugeschoben, wie bei unserem letzten großen Schneesegen bei ein paar Häusern in St. Veit geschehen!
Grüße ins Schneeloch Taschelbach! Bernhard
PS (soll es auch einmal bei Kommentar geben): An der ehemaligen Taverne in Neuhaus befand sich eine aufgemalte Skala mit den extremsten Schneehöhen vieler Jahrzehnte, ganz historisch, der neue Besitzer hat das leider überstreichen lassen – entweder er hat nicht verstanden, um was es da geht, oder er hat das Denkmalamt verarschen wollen….
BB: kennst also die geschichte von der übernachtung des kaisers in neuhaus
und die anzeichnung der schneehöhen …
ja , das ist richtig mit den 700 metern zur straße raus,
und da ich morgen wieder notarzt – dienst habe , werde ich in den nächsten minuten das auto hinausstellen,
wenn man richtung straßenlaterne schaut, dann sieht man wie es jetzt so richtig “fuchtelt”, meine danebenstehende frau möchte gerade betont haben, daß das fuchteln nichts mit ihr zu tun hat ….
so, jetzt muß ich ins gelände
HB
BB: ja,das war jetzt wieder was :
fast hätte es mein braver allradler ( octavia ) nicht mehr geschafft
dauernd der schnee über die kühlerhaube gekommen, nur ja nicht stehenbleiben, halb im blindflug weiter..
nicht zögern, laß den scheibenwischer schwitzen, sonst kommst du weder vor noch zurück …
und dann retour mit dem regenschirm gegen das linde lüftlein, fast eine halbe stunde für 700 meter…
und das schneetreiben mal von links ,dann von rechts, kruzitürken ….
so darf man wohl sagen :
in Taschelbach braucht es RICHTIGE AUTOS
und
RICHTIGE MÄNNER
seht ihr alle : das sind MEINE WANDERUNGEN !!
gute nacht
HB
Die Gebirgsbewohner aus dem Herzen des stoasteirischen Mariazeller Landes und aus dem bärigen Ötscherland – die wissen schon, womit man sich durchwurlt mit einem “Straßenauto” – als Nichtjäger haben wir keinen Geländewagen, sondern den Straßenallradler, den wir uns als gewöhnliche Financiers auch leisten können – willkommen in der Octovia-Gemeinde!!!
Als es noch die alte Zellerrainstraße gab, die jetzt südöstlich vom Gasthaus als Forststraße heraufkommt, hätten wir gern so ein Auto gehabt, aber damals galt es eben – Anlauf und durch oder Ketten auflegen. Peinlich war es nur, wenn man bergauf Gas gab, und das Auto trotzdem rückwärts fuhr…. so geschehen mit einem Käfer auf der Meiselhöhe bei Eschenau.
Ratschlag ins Gebirge – fest Holz schleppen und Schnee schippern, das hält warm und jung… LG BB
BB, octaviakollege : ja , wir wissen schon was gut ist !
betreffend alten Rain : hatte damals vectra – allrad, war auch sehr brav, habe sogar im winter autos mit dem schleppseil “hinaufgeschleppt”.
Hat dann trotzdem über 200.000 km in 13 Jahren geschafft.
auto gutes , aber auch “treiber” gutes …
Holz schleppen ( haben übrigens teilweise mit der schneehex nachgezogen ) und schnee fräsen werden also befehlsgemäß fortgesetzt .
LG
HB
BB : aktuelle lage : seit vormittag teilchen( nicht veilchen)blauer himmel, milde 2 grad plus, angeblich aber rückfall an schneefall geplant …
wir bleiben am schneeball
HB