Landesausstellung NÖ Tschechien – Grenzlandwandern: Slavonice
11. September 2008 von Bernhard Baumgartner
Grenzland-Extra
Unter diesem Titel “erforsche” und präsentiere ich Wanderwege in der Region der grenzübergreifenden NÖ Landesausstellung 2009. Dabei sollen auch nicht zu kurz kommen – Kulturstätten, Rückblicke in die Geschichte, Leben im Grenzland…
Begonnen hat es schon mit dem Grenzland-Extra in meinem 2008 neu aufgelegten “Wandererlebnis Waldviertel & Wachau” beim Residenz Verlag.
In meinem Blog sind dazu Beiträge am 28. und 30. August erschienen. Dabei ging es um “Grenzschritte” im Internationalpark Thayatal / Podyji und um eine Erkundungstour nach Telc.
Nun ist es soweit: Die “Expedition zum Nachbarn” im Grenzland zwischen Südmähren, Südböhmen und Niederösterreich hat begonnen. Erstes Ziel und Standpunkt – für unsere Erkundung des Ausstellungsortes Telc – war die Stadt Slavonice / ehem. Zlabings kurz “hinter” der Staatsgrenze. Aus den Unterkunftmöglichkeiten wählten wir das Hotel Arkada am Namesti Miru (= “Friedensplatz”, ehem. Unterer Platz), also mitten im Zentrum der seit 1961 zum Denkmalschutzgebiet erklärten Stadt, und wir waren sowohl mit der Unterbringung als auch mit Küche und Personal sehr zufrieden. Slavonice ist zwar nicht so berühmt wie Telc, aber unserem Gefühl nach irgendwie schlichter, echter und anheimelnder als das touristisch mehr geprägte Telc. Für das Erlebnis von “Land & Leuten” sicher besser geeignet und autentischer.
Ein Rundgang durch das historische, seine Blütezeit im 16. Jahrhundert erlebende Slavonice wird mittels der Bilder illustriert. Dabei haben wir auch nicht versäumt, in den Friedhof zu gehen, denn auch solche “Orte des Friedens” vermitteln einen Eindruck über Geschichte und Leben der Bewohner.
Wichtige Hinweise: Tschechische Kronen erhält man problemlos beim Bancomat (Kurs vor einem Jahr 28 CKN für 1 Euro, heuer 23,50 !). Die Informationsstelle ist wirklich eine reichhaltige “Informationsquelle” (im Flur ein wertvolles “Zellen- oder Brillantgewölbe”). Leider haben wir das Stadtmuseum nicht besucht, und den Stadtturm zu besteigen, ist uns nicht gelungen – die Öffnungszeiten muss man einplanen! Kontakt zu Unterkünften und Informationen knüpft man am besten über das Internet oder eventuell über Mobiltelefonnummern (die angegebenen Nummern im Telefon-Festnetz konnte ich nicht erreichen).
Kuriosa: Anni ist als “Halbwaldviertlerin” ein Fan von Erdäpfelpuffern, selbige sind in jeder “Wirtschaft” als Bramburacky zu bestellen, auch wenn sie nicht auf der Speisekarte stehen. Auffallend ist die Freundlichkeit vieler Einwohner, mit dem Personal verständigt man sich in einem Mischmasch von Tschechisch-Deutsch-Englisch. Ich versuchte es auch mit Russisch (mit den Rudimenten meiner als Maturathema erworbenen Kenntnisse) – siehe da - die Einwohnergeneration der etwa Vierzigjährigen hat mich unter wohlwollendem Lachen sogar ein bisschen verstanden! Also müssen sie auch zum Russischunterricht verpflichtet gewesen, wie wir nach den Staatsvertragsbestimmungen (!) in der seinerzeitigen Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten! Die Jungen sprechen teilweise überraschend gut Deutsch, obwohl sie meinen “nur ein bisschen”, etwas Ältere bedienen sich vielleicht lieber des Englischen. Noch etwas – die typische böhmische Küche haben wir trotz Bramburacky (bei uns der Ausdruck “Bramburi” für Erdäpfel) nicht so recht gefunden.
2 Reaktionen zu “Landesausstellung NÖ Tschechien – Grenzlandwandern: Slavonice”
Ich hab gerade geschaut, Slavonice ist ca. 23 km nördlich von Waidhofen an der Thaya, also wirklich nur einen Sprung über die Grenze.
Wie ist das Preisniveau in Slavonice, noch immer deutlich günstiger als in Österreich, oder schon vergleichbar ? Was habt ihr fürs Hotel bezahlt ?
Slavonice – Waidhofen an der Thaya – Raabs an der Thaya, das dürfte ein interessantes Dreieck sein.
Ich bin schon gespannt auf den ersten Wanderbericht !
LG Andreas
Die Preise in diesem Gebiet von Tschechien sind – im Gegensatz zu dem ganz scharf nachziehenden Ungarn – auf einem solchen Niveau, wie es die Deutschen vor drei und mehr Jahrzehnten bewogen hat, massenhaft nach Österreich zu fahren, wo auch bei uns die Preise schon oft zum Missfallen der Einheimischen im Mark angeschrieben waren.
Ganz konkret – wir bezahlten im “Arkada”, dem ersten Hotel am Platz, für zwei Nächtigungen zu zweit und mit ausgiebigem Frühstück 2400 Kronen (offizieller Kurs 23,50 Kronen / Euro, im Hotel wäre 22 / Euro gerechnet worden). Man zahlt meiner Meinung nach immer besser in der Landeswährung, und vor allem braucht man Kleingeld für Eintritte, Parkautomaten usw. (10, 20 Kronen-Münzen). Das Hotel war übrigens ***, und im Restaurant (wir aßen auch sehr gut gegenüber im “Appetitno” oder so ähnlich) bezahlt man zu zweit für eine gute Hauptspeise (nichts ganz Spezielles) und Bier dazu derzeit so um 300 Kronen. Natürlich kann man auch “mehr auf den Tisch hauen”, dann kostet es so viel wie bei uns ein Normalessen. Sehr gut war es auch in Dacice, das ist halbwegs zwischen Slavonive und Telc, im Hotel am Hauptplatz – und vor allem das Personal war überaus angenehm. Also gut zu Gast beim Nachbarn, möchte ich zusammenfassen.