Auf da Olm, do gipts…
17. Juni 2008 von Bernhard Baumgartner
“Auf da Olm, do gipts ka —- Bluman” ! (* für Not-Insider des Stoasteirischen Idioms: Auf der Alm, da gibt´s keine — Blumen!)
Vorspann: Treffen mit Tirolerkogelwirtin Vroni vor ein paar Tagen, am Kogel und auf der Kuchlalm ist schon voll “aufgetrieben” (* das Wiedevieh auf der Alm). Daher schnell zur schönsten Almenwanderung, bevor alle Blumen abgeweidet sind…
Samstag 14. Juni: Anfahrt über Mariazell – Gußwerk – Fallenstein nach Schöneben (Naturstraße derzeit gut zu befahren). Schranken gleich nach dem Parkplatz bei der !!! Busstation !!! Schöneben (>eigener Beitrag), dort soeben der “Wetsch” (* Werner = “Holta” * Viehhüter) von der Dürrieglalm. Schon aufgetrieben? Seit drei Wochen schon…. Das Staunen hat eine Ende beim Falbersbachtörl (= Beginn der Alm), denn von überallher läuten die Kuhglocken. Neben dem Fahrweg steht ein Prachtbulle, daher Ausweichmanöver bei der Selbstversorgerhütte des AV Mariazell, deren Plastikbandumzäunung gerade von einer Kalbin “gschmackig” (* ?) empfunden wird. “‘Bulli” soll aber harmlos sein, wenn man ihm nicht zu nahe kommt, meint zumindest der Halter.
Ergebnis der Wanderung (bis auf den Königskogel) vorweggenommen:
Sogar die Germerblätter sind angeknabbert, nur in der Straßenkehre vor der Dürriegelhütte einige aufblühende Mücken-Händelwurz und Höswurz, selbst auf dem Kleinen Königskogel nur mehr voralpine (Entschuldigung !) Trivialflora. Aber dafür eine Entdeckung (weil meine Kinderwagentouren schon einige Jahrzehnte her sind und damals der Weg noch nicht, wahrscheinlich EUgefördert, in eine Almstraße verwandelt war):
Von Schöneben bis zur Königsalm ist eine ganz ausgezeichnete Kinderwagentour möglich, mit Dreiradgeländewagen natürlich, dazu nette Ausblicke und Fotomotive zu den Gipfeln der Umgebung (Proles, Veitsch, Steirische Hinteralm…) und zweimal Einkehr in den Almhütten.
Wir sind bei Irmgard und Rudl in der Königsalmhütte zugekehrt – selbst ausprobieren! So nette und freundliche Almleute von waldviertlerisch-voralpiner Besetzung gibts selten! Danke für diese nahrhafte, hüttengeistige und gesprächsinteressante Stunde!
Einge Menge gäbe es noch zu berichten: Von der Sage über den Höllenhund der Königsalm, vom entschwundenen Buchalpenmarterl … Aber davon könnt ihr auch in meinen “Wandererlebnis Mariazeller Land & Ötscher” gleich nachlesen, und wenn ihr euch das Buch erst besorgen wollt, dann müsst ihr auf meinen nächsten Blogbeitrag warten, denn jetzt wartet das Unkraut im Garten auf mich…
*** Bei allen Sprachliebhabern bitte ich um Nachsicht, denn die Übersetzung vom Stoasteirischen (?) in meine Gölsentaler Mundart ist sicher ganz schön gewagt. Aber wer nicht wagt, gewinnt nicht – zumindest keine Leser, die auch antworten! Oder doch? BB
4 Reaktionen zu “Auf da Olm, do gipts…”
Hallo Papa!
Danke für den interessanten Hinweis mit der Kinderwagentour!
Ich hab´ im Gipfeltreffen-Forum Beiträge zum GROSSEN Königskogel gefunden.
Tour vom April: Schneegestöber und Schnee, Schee, Schnee
Tour Mitte Mai: Schneereste und ein bißchen Grün
Deine Tour Mitte Juni: alles grün & bereits abgefressen
Auf einem Foto im Forum sah man auch das Gipfelkreuz vom KLEINEN KÖNIGSKOGEL wie in deinem Blog.
Daher die Frage: Wart ihr auch am Großen Königskogel? Bei aller steirischen Mundart, bitte a bisserl mehr Präzision in den sachlichen Aspeken .
LG Andreas
An unserem Wandertag war es “saukalt” – ob die Schweinchen gefroren haben, weiß ich nicht, denn sie schützen sich vor Kälte anscheinend nur durch ihre Speckschicht und haben weniger Haare am Rücken als ich am Scheitel!
Also sind wir nur bis auf den Kleinen Königskogel marschiert und haben uns in der Königsalm aufgewärmt. Empfehlenswert: Pfefferminztee mit Hüttengeist (Spendlingbrand aus Gresten!!!), dazu ein “Viererlei” (3 Aufstrich- und 1 Fleischbrot), gleich noch einen Spendling nachgeleert…
Mein Beitrag über die Marterl uns Sonstiges kommt möglichst bald, muss zuerst noch einen Artikel über “Asperl – Dirndl – Odlasbiar” für den Granatapfel ( > ?) fertigschreiben.
Erwischt! – Der kleine Königskogel!
Liegt wohl in der Familie – du bist so gefräßig wie ich! Allerdings das mit dem Schnaps hat sich (noch) nicht zu mir vererbt!
LG Andreas
Ich glaub, meine 66 sind gestürzt auf 99 – ich bring gar nichts weiter, aber bin schon an der “Arbeit” (wie das Pensivergnügen heißt). Nur schön der Reihe nach aufarbeiten!
Übrigens – Voralpenwetter = nicht pannonisches Wetter, bei uns regnet es zwar (noch) nicht, aber “ganz schön schiach”. Hoffen auf morgen, für alle nicht Stockerhüttenkandidaten empfehle ich gleich mein “Herzblatt”!