Wolkenstimmung über Schwarzenbach – keine Herausforderung Dank HDR-Fotografie
Posted on Feb 13, 2009 under Landschaftsaufnahmen, Meine Fotoausrüstung, Mostviertel, Naturfotografie, Wienerwald | 13 KommentareIch hab mich schon oft geärgert, daß die schönsten Fotomotive zu kontrastreich waren. Meine D70 oder jetzt die D300 hat den Dynamikumfang des Bildes noch bewältigt, aber am Foto paßte dann einfach nichts zusammen. Die Schatten zu dunkel, die hellen Partien gerade richtig oder umgekehrt.
Gelesen hatte ich bereits über die HDR-Fotografie – HDR steht übrigens für High-Dynamic-Range bzw “großer Dynamikumfang. Man fotografiert das selbe Motiv mehrmals mit verschiedenen Belichtungseinstellungen (Belichtung auf dunklere Bildpartieen –> … –> Belichtung auf hellste Bildpartieen eingestellt) und eine Software rechnet dann diese Aufnahmen zu einem optimierten Bild zusammen, in dem alle Bildpartien ausgewogener dargestellt sind.
Vor einigen Tagen habe ich dann bei Barry auf myfotohome.at recht natürlich wirkende “HDR-Fotos” gesehen und etwas genauer nachgefragt.
Meine Nachfrage – wegen Stativ und so – hat dann ergeben, daß Barry mit seiner D300 aufgenommene RAW-Bilder in Nikon-Capture und dann in Photoshop weiterbearbeitet und so aus einer Aufnahme herausholt was geht. – Etwas zeitaufwendig, meint er.
Er war so nett, mir schnell eines der Fotos von vergangenem Samstag – Wolkenstimmung über Schwarzenbach – beispielhaft zu überarbeiten.
Die ursprüngliche Aufnahme – die Belichtung auf die Wolken paßt:
Wenn ich Helligkeit und Kontrast etwas anpasse um den Ort sichtbar zu machen, geht die Wolkenstimmung verloren:
Die von Barry überarbeitete Aufnahme:
Ich muß gestehen, daß mir derzeit die Zeit fehlt, mich mit diesen Möglichkeiten mehr zu beschäftigen, aber interessant finde ich die HDR Fotografie schon und gerade für fotobegeisterte Wanderer ein Thema.
( Wenn jemand zufällig diesen Artikel liest und schon Erfahrung mit einer am besten kostenlosen HDR-Software hat, die eine schnelle, weitgehend automatisierte Bearbeitung ermöglicht, würde es mich sehr interessieren. )
am 13. Februar, 2009 um 23:56
Nun, die HDR-Technologie lässt sich mit einem einzigen Bild nur nachahmen. Den echten “HDR”-Effekt kann man eigentlich nur mit einer Belichtungsreihe erreichen. Programme dafür gibt es einige –> http://www.hdr-foto.at/software/ aber die meisten Programme bringen einen Nebeneffekt mit, der eigentlich nicht erwünscht ist: die so genannten “Halos” an den Übergängen zwischen hellen und dunklen Bildbereichen – also z.B. wo der Himmel auf den Horizont trifft. So ziemlich am besten von allen Programmen kommt das Programm “FDRTools” mit diesem Effekt zurecht. Es kostet nicht viel und ist zudem sehr flexibel in der Anpassung. Es gibt auch eine kostenlose “Home”-Version die allerdings nicht so viel kann. Am Beispiel einer 3er-Reihe kann man beurteilen, welche Effekte man mit welcher Software erreichen kann –> http://www.hdr-foto.at/software/beispiel/
Gerhard
am 14. Februar, 2009 um 09:39
Wie der Gerhard recht klar beschreibt, eigentlich eine Sache wo man bewusst von einem Bild und Standort eine Reihe von Aufnahmen mitunterschiedlichen Belichtungswerten erzeugt.
Und diese Bilder dann mittels geeigneter Software zu einem Bild vereinigt.
Meines Erachtens empfiehlt es sich ein Stativ zu verwenden, um Überschneidungen und Verwaschungen (Halos?)zu vermeiden.
am 14. Februar, 2009 um 09:54
Danke Kurt für die Bestätigung.
Es ist nicht zwingend notwendig, ein Stativ mitzuschleppen.
Aber es kommt eben sehr darauf an, wie gut man nicht nur seine Kamera sondern auch seine Nerven im Griff hat.
Ein gutes Beispiel dafür ist hier zu finden –> http://www.hdr-foto.at/fotos-berichte/2008/martiniloben/weinverkostung ganz ohne Stativ. Allerdings muss man da seine Kamera schon recht ruhig halten, wenn man ohne Blitz und ohne Stativ eine Belichtungsreihe machen will. Ist mir auch nicht bei jeder Reihe gelungen. Innerhalb einer gewissen Toleranz kann man mit jedem Programm die horizontalen und vertikalen Verschiebungen ausgleichen. Was nicht geht ist ein eventuell gekipptes Bild einzubinden – da wird das HDR-Bild unweigerlich unscharf!
Also – wie gesagt – das ganze ist nur Übungssache. Kopf hoch und testen!
Gerhard
am 14. Februar, 2009 um 10:14
Ich finde, die Fotos von der Weinverkostung sind unglaublich gut gelungen. – Alle Freihand ??? Das kann ich fast nicht glauben !
Auch die von der Ysperklamm finde ich sehr interessant. Bei Wasser ist ja der unscharfe Effekt auch ein wertvolles Gestaltungselement.
Mein persönlicher Eindruck ist, daß es auch wichtig ist darauf zu achten, mit der HDR-Fotografie “wichtige” / “interessante” / “ergänzende” Bild-Details herauszuholen.
Zum Beispiel wenn ein Baum in praller Sonne einen harten Schatten auf eine Schotterstraße wirft könne es unsinnig sein, den Schatten so aufzumischen, daß man jedes Körndl sieht. – Das wirkt dann nur unnatürlich.
Ein alter, wettergezeichneter Maronibaum mit schönen Früchten im Herbst, wo der Kontrast zwischen Licht & Schatten zu heftig ausfällt (im Licht ginge das schöne Grün der Blätter und Früchte verloren, damit man im Schatten die zerfurchte Rinde der Äste & des Stammes sieht), da macht´s schon Sinn.
LG Andreas
am 14. Februar, 2009 um 17:35
Ich bin ja grundsätzlich ein Gegner jeder Manipulation an Fotos, außer einer Ausschnittsvergrößerung oder Beschneidung des Fotos.
So als otische Spielerei und als Header ja, aber sonst bin ich dafür nicht zu haben.
am 14. Februar, 2009 um 19:01
Hallo lieber Kurt,
was verstehst Du unter “Manipulation” von Fotos?
Haben das nicht alle Fotografen bisher gemacht?
Manipuliert nicht jeder Maler, indem er “seine” Sichtweise in das Bild bringt?
Hast Du schon einmal ernsthaft darüber nachgedacht, wer eigentlich das Bild macht, wenn Du nachträglich nichts änderst?
Ich kann es dir sagen: Die Kamera hat das Bild erzeugt, nicht Du!
Du selber hast lediglich das Motiv ausgewählt (nicht erzeugt!) und den Auslöser betätigt.
Aber eine nachträgliche Bearbeitung trägt dann deine Handschrift.
Und genau durch diesen Vorgang bist auf einmal Du selber der Künstler wenn Du selber Hand anlegst und “Deine” Sichtweise einbringst.
Oder bist Du so viel “Realist” dass Du auch Malerei ablehnst, die nicht der Natur entspricht?
Eben. Ein Maler dürfte seine Sichtweise ins Bild einbauen, nicht aber der Fotograf!
Aber wo liegt der Unterschied?
Ich bin der Meinung, erst durch die Nachbearbeitung bin ich selber der “Erzeuger” des Werkes!
Und das Leben gibt mir recht: Was ist schon wirklich so wie es anfangs erscheint? Egal wann, wo und wie!
Nichts für ungut, sorry, scheinbar habe ich auch nichts besseres zu tun als zu bloggen …
Gerhard
am 14. Februar, 2009 um 19:50
ich finde obige ausführung über das “einhauchen von persönlichkeit” in fotos ( oder eben bilder allgemein ) spitze !
also in keinster weise “sinnloses bloggen “, gerhard
künstler des wortes tun ja auch nichts anderes , oder , Herr K ?
HB
am 15. Februar, 2009 um 09:33
Hallo mitsammen,
@ Dr.Jungl,
eigentlich wollte ich gar nicht so weit ausholen. Nun aber macht es mir richtig Spaß, noch weiter zu gehen!
@ Kurt,
lehnst Du alles ab was nicht dem Original entspricht? Dann können wir gleich anfangen, mindestens 99% aller Bücher und annähern 100% aller Filme zu vernichten etc. etc.
Ganz zu schweigen von jeder figuralen Kunst – denn welche Statue entspricht schon einem Original? Wer hat jemals die Pallas Athene in natura gesehen und weiss wie die aussah – wenn es sie denn überhaupt gegeben hat. Die vor dem Parlament in Wien können wir also getrost sofort entfernen, da sie nicht dem Original gleicht oder überhaupt der Fantasie entspringt …
Nein? Aha, hier akzeptierst Du also Verfälschungen, nicht aber bei meinen Fotos? Nun, ich denke dass Du selber hier auf dem Holzweg bist. Ich hole aus den Bildern lediglich das wieder zurüch was mir die Kamera durch ihre technische Unzulänglichkeit gestohlen hat. Und komm mir bitte jetzt nicht mit einer Marke oder Type, denn dieser Mangel geht durch alle Marken und Typen – egal ob Ost oder West, weil er technologiebedingt ist. Eine Digitalkamera hat nun eben durch den 8-Bit-Chip maximal einen 1.000:1 Dynamikumfang. Und auch der chemische Film hat nur 10.000:1 – egal ob Mittelformat oder was weiss ich noch alles – im Vergleich zu ein bis 2 Millionen zu eins beim menschlichen Auge!
Du jedoch lässt dich lieber von deiner Kamera belügen als selber tätig zu werden. Oder wie kann ich es interpretieren, dass Du “dafür nicht zu haben bist”?
Ich habe heute Nacht keine Mühen gescheut, um dir einmal deine scheinbar schon trockenen Augen zu öffnen. Auf meiner Website findest Du eine neue Unterseite mit einem direkten Vergleich von beliebig ausgewählten Bildern aus meinen Serien –> http://www.hdr-foto.at/technik/belichtungsreihe/der-vergleich .
In der oberen Reihe siehst Du das jeweils mittlere Bild aus Belichtungsreihen. Das entspricht also jeweils dem, welches als Einzelbild gemacht werden würde. Für mich enttäuschend. Die untere Reihe beinhaltet die gleichen Bilder, jedoch zusätzlich mit über- und unterbelichteten Bildern aus 3er und 5er Serien.
Also für mich gibt es keinen Zweifel: Die Bilder in der oberen Reihe belügen mich. Und mit der HDR-Technik hole ich mir also nur zurück, was ich im Moment der Aufnahme tatsächlich gesehen habe und mir bei den entsprechenden Einzelfotos brutal vorenthalten wird.
Sieh dir doch einmal die Zeichnung am Bauch der Schildkröte in der oberen Reihe an. Wie – da ist keine? Sonderbar, während des fotografierens habe ich sie doch ganz deutlich gesehen. So, und nun betrachte das gleiche Foto in der unteren Reihe. Wow – wo kommt denn da auf einmal die Zeichnung her!
Genau so könnte ich argumentieren bei den Weintrauben die ich während der Aufnahme ganz deutlich gesehen habe und wo ich auf dem Foto nicht keine einzelnen Beeren unterscheiden konnte. Als HDR-Foto jedoch sehe ich diese einzeln …
Ja lieber Kurt, das sind nur exemplarische Auszüge, Du aber bist für so etwas “Nicht zu haben”. Schade, aber ich könnte noch stundenlang so weitermachen und jedes deiner eigenen Fotos auf diese Weise zerlegen. Mir sagst Du nach, dass ich meine Bilder manipuliere. Aber Du selber lässt dich von deiner Kamera nach Strich und Faden betrügen und glaubst das was Du auf deinen Fotos siehst. Oder siehst Du wirklich schon so schlecht, dass Du den Unterschied des Motives während der Belichtung und nachher auf der Aufnahme nicht mehr erkennst? Schade, aber dann würde ich andere nicht kritisieren wenn sie sich die von er Kamera unterschlagene Information auf anderem Weg wieder zurückholen!
Ich denke es reicht und jeder der mehr zum Thema (echtem) HDR wissen möchte kann sich hier –> http://www.hdr-foto.at informieren. Und jeder, der seine HDR-Fotos öffentlich präsentieren möchte kann dies jederzeit hier –> http://www.hdrfoto.at machen – Registrierung ist Voraussetzung um Missbrauch vorzubeugen.
LG Gerhard
am 15. Februar, 2009 um 10:30
@ Gerhard: Da spricht wahre Leidenschaft !
Für meinen Geschmack spricht mich das 1. Vergleichsfoto am meisten an. Bei den anderen wäre mir das Motiv / die Detaillierung nicht so wichtig.
Eins muß ich jetzt schon dagegen setzen. Die wichtigste Gestaltung ist – Wahl des richtigen Motives, einer guten Perspektive und des optimalen Bildausschnittes, damit ein Foto so richtig zu sprechen beginnt.
Mit HDR holst du vor allem Details raus. Da ich eher spontan und in “ungünstigen Situationen” (quängelnde Kinder) festhalten will, was ich erlebe, ist mir die Nachbearbeitung nicht so wichtig.
Ob das “eine Kunst” ist, was ich so treibe, ich will´s mal bescheiden nicht behaupten. Bin ja auch kein “Lichtbildner” der früheren Zeiten, der Tage in seiner Dunkelkammer verbringt (die Phase gab´s bei mir mal).
Ich finde, daß es – wie beim Wandern – auch beim Hobby Fotografie verschiedenste Ausrichtung gibt. Ein Blog-Artikel mit vielsagenden Bildern und einem leiwanden “Gschichtl” ist mir die Zeit wert, die es mich kostet und kann mich “kreativ beflügeln”.
Wenn ich mit Photoshop über einem Foto stundenlang verstauben müßte, ich wäre todunglücklich ! Ich kenne aber andere, für die ist das die Erfüllung. Besser ein perfektes Foto als 100 halb-gute Schnappschüsse. – Bin da also eher der Schnappschießer.
Und das Nachbearbeiten hebe ich mir auf für die Pensi, wenn ich mir dann nicht meinen Lebensunterhalt mit Pfuschen zuverdienen muß !
LG Andreas
am 15. Februar, 2009 um 10:32
P.S.: Habe ich schon gefragt / eine Antwort wie lange man (best case) für die Erstellung eines HDR-Fotos aus einer 3-er Belichtungsreiche benötigt ?
am 15. Februar, 2009 um 10:53
Hallo Andreas,
es geht ja gar nicht darum, ob es notwendig ist oder nicht.
Ich wollte ebne nur festhalten, dass nicht ich der Betrüger bin wenn ich ein Foto als HDR nachbearbeite (ich spreche hier nicht von anderen Manipulationen!) sondern jeder der das nicht macht automatisch von der Kamera betrogen ist! Und es kann sicher keiner behaupten, dass nicht bei den HDR-Aufnahmen – trotz gleicher Ausrüstung – mehr Details sichtbar sind als bei den gewöhnlichen! Aber grundsätzlich sind die besseren Details ja nur ein Ergebnis des besseren Dynamikumfanges einer HDR-Aufnahme! Es geht schlicht nur darum, beim Fotografieren einfach nur auf “Belichtungsreihe” und “RAW” (HDR geht natürlich auch mit jpg) zu schalten. Ob man das vorhandene Material dann später nutzt oder nicht bleibt ja jedem selber überlassen.
Die Erzeugung eines HDR-Bildes (egal ob 3, 5, 7, 9 Aufnahmen) braucht mit FDRTools ca. 5 Minuten – und natürlich vorher die Zeit für´s fotografieren – die man aber sowieso braucht.
Gerhard
am 15. Februar, 2009 um 11:17
Nachtrag
Wenn man eine Belichtungsreihe macht ist es ja nicht zwingend notwendig, dass man ein HDR daraus macht. Wenn das Ergebnis zufriedenstellen ist kann man ja das “normale” – also das mittlere – Bild nehmen und passt. Ist man mit dem Ergebnis nicht zufrieden hat man allerdings die Möglichkeit, eine Änderung herbeizuführen!
Schau doch einmal auf diese Website –> http://www.hdr-foto.com/ und klicke auf das Bild.
Oder diese Bilder –> http://www.foto360.at/index.php?load=stadt_linz
Beeindruckenden Szenerien, die mit Einzelaufnahmen niemals möglich sind!
am 17. Februar, 2009 um 06:18
5 Minuten Zeitaufwand um aus einer Belichtungsreihe ein HDR-Foto zu machen, das überrascht mich wirklich. Ich hoffe, ich finde wirklich bald die Zeit, da etwas auszuprobieren – im Augenblick bin ich leider mit der Umfrage-Vorbereitung Land unter (geistig im Tunnel), aber das wird schon wieder !
Danke für deine Hinweise – immerhin weiß ich jetzt, wie der Einstieg ginge und es einmal mit HDRs auszuprobieren ist´s ganz bestimmt wert.
Die beeindruckenden Panoramen sind dann aber ganz bestimmt nochmals in einer anderen Liga.