Balaton
25. April 2014 von Bernhard Baumgartner
Karten für meine Wandertipps im “Land der Berge” ( Heft 3 / 2014) zum Beitrag:
“Vulkanwandern am Balaton”
MEIN ARTIKEL ÜBER DEN BALATON IM LAND DER BERGE Heft 3 / 2014
„Vulkanwandern“ – ohne Weltreise!
Text und Bilder: Bernhard Baumgartner
Im Nationalpark „Balaton Oberland“ ragen schroffe Basaltklippen aus Weingärten, Laubwäldern und pannonischen Steppenböden – ungewöhnliche Wanderziele über dem schimmernden Plattensee.
Wandern auf Vulkanen, das klingt nach Spannung, nach Gefahr, nach Glut in der Tiefe und Landschaften, die von Kargheit oder – im Gegenteil – von überquellendem Leben beherrscht werden. Geographisch denkt man dabei an fernste Weltgegenden, wie die südamerikanischen Anden und Kamtschatka, oder als nächst gelegene an Ätna und Vesuv.
Auch österreichische Tourismusregionen werben mit dem Motto „Vulkan“, und tatsächlich gibt es etwa in der Südoststeiermark Vulkanlandschaften. Aber nur mehr eigenartige Gesteinsformationen oder warme Quellen erinnern dort an den schon vor Jahrmillionen erloschenen Vulkanismus. Der dicht bewaldete Gleichenberger Kogel, die Weinrieden am Burgberg von Kapfenstein oder auf den Bergrücken bei Klöch – diese Ziele sind bei Wanderern sehr beliebt. Ebenso locken die Einkehrmöglichkeiten ringsum mit Spezialitäten der steirischen Küche und typischen Weinen. Markierungen laufen kreuz und quer über die Berghügel hinweg, aber oft sind auf den weitläufigen Routen Mountainbiker besser dran als Fußwanderer! Voll zufriedengestellt werden hingegen Liebhaber von Geschichte und Natur, denn Burgen, Schlösser und malerische Ortschaften beleben die wechselvolle Landschaft. Blumenfreunde können sogar Arten entdecken, die nur hier vorkommen, wie etwa im Frühjahr die Hundszahnlilie.
Weiter zum pannonischen „Vulkanbogen“
Wie an einer Perlenkette reihen sich Kurbäder von der Südoststeiermark über das Burgenland bis zur Thermenlinie nahe von Wien. Hier muss also in den Erdtiefen „einiges los sein“! Warme mineralreiche Quellen sind aber nicht nur vulkanischen Ursprungs. Sie verdanken ihre Entstehung auch Bruchlinien am Ostrand der Alpen, wo sich das pannonische Becken im Lauf der jüngeren Erdgeschichte eingesenkt hat und in der Gegenwart die Ungarische Tiefebene ausbreitet liegt. Wenn man über dieses „brettlebene“ Land dahin fährt, ist nur schwer vorstellbar, dass sich in tausenden Metern Tiefe das Alpengebirge ostwärts fortsetzt, überdeckt von den Ablagerungen des pannonischen Meeres der Tertiärzeit und von Flussanschwemmungen.
Bei klarer Sicht wirkt bis weit in die Ebene hinaus der Schneeberg großmächtig, bis er immer kleiner wird und schließlich nur mehr die Horizontale überwiegt. Sind nun alle Berge verschwunden? Fast scheint es so, aber wer sich nicht von Badezielen wie Sarvar oder Heviz ablenken lässt, wird bei der Weiterfahrt Richtung Plattensee verwundert bemerken, dass es in den Weiten der Ungarischen Tiefebene auch echte Höhepunkte in der Landschaft gibt. Das einförmige Agrarland wird plötzlich unterbrochen von Gipfeln, hoch ragenden noch dazu. „Hochragend“ selbstverständlich nur im relativen Sinn! Aber auf einer Niveaufläche von etwa 100 Metern bewirken schon wenige Hunderter in der Vertikalen respektable Erhebungen. Im Gegensatz zur eher sanften Umgebung und der Weite des Balaton (mit „Platten-See“ treffend übersetzt) wirken die steilen und felsigen Gipfelpartien umso eindrucksvoller. An Vulkane erinnern nicht nur die kegeligen Bergformen, sondern auch ihre Gesteine sind durch Vulkanismus vor einigen tausend Jahren entstanden. Aus der tieferen Erdkruste aufdrängende Lava erstarrte damals zu eisenhartem Basalt. Als achteckige Säulen aneinander gereiht, werden diese Felsformationen treffend „Basaltorgeln“ genannt. Weiche vulkanische Tuffablagerungen formen hingegen die sanfteren Hänge mit ihrem fruchtbaren Verwitterungsboden.
Diese markanten vulkanischen Einzelberge und daneben aus Meeresablagerungen aufgebaute Massive formieren sich zu dem langgestreckten, vielfach von Wäldern und Steppenböden bedeckten Bakonywald. „Ungarische Alpen“ wäre vielleicht eine treffendere Bezeichnung für diese eigenartige Landschaft, die vom Plattensee – dem „Meer der Ungarn“ – begleitet wird. Insgesamt eine höchst eigenartige Landschaft mit ausgeprägter pannonischer Pflanzen- und Tierwelt als Voraussetzung für den 1997 eingerichteten „Nationalpark Balaton Oberland“.
Wein & Berg & Seepanorama
Die direkte Reiseroute von Wien über Sopron zum Plattensee (ohne Autobahn und Mautgebühr) stößt bei der imposanten Festung Sümeg an die Berge. Jenseits eines flachen Sattels erhebt sich ein Miniaturberg mit großer Vergangenheit aus den Feuchtwiesen am Balatonufer. Auf einem Felsen thronen die Ruinenmauern von Szigliget, am Tag der An- oder Abreise ein hübsches Ausflugsziel! Vom Dorf mit seinen alten Kelterhäusern geht man über einen etwas höheren Waldberg bis zur Südseite der einst als Insel aus dem See aufragenden Berggruppe.
Doch schon lockt das nächste Ziel, wenig weiter östlich und um gute 200 m höher schiebt sich der größte und schönste Basaltberg des Nationalparks in den See hinaus. Badacsony – der Begriff steht für die fünf umgebenden Ortschaften, für den Berg selbst und für hervorragende Weine. Auf halber Höhe wird er von der „Römerstraße“ umrundet, von der eine Zufahrt bergwärts zu einem musealen und gastronomischen Zentrum abzweigt. Diese „literarischen Höhe“ erinnert an den Balaton-Dichter Sandor Kisfaludy und Rosa Szegedy, seine Muse und spätere Frau. Auch andere Gedenkstätten zeigen die traditionelle Bedeutung des Berges, wie der legendäre „Rosenstein“. Wenn sich auf dieser mit historischen Inschriften versehenen Basaltplatte ein Paar mit Blick über den Balaton niederlässt, soll es innerhalb eines Jahres verheiratet sein – also Mut oder Vorsicht, je nachdem…
Am besten überschreitet man den Badacsony, zuerst in langer Querung an der Ostseite durch das Gelände der erst 1965 aufgelassenen, aber bereits wieder dicht bewaldeten Steinbrüche. Von der Nordostecke des Berges führt durch einen schluchtartigen Einschnitt („Steintor“ oder Kökapu genannt) der Steilanstieg zur Plateaumulde und weiter zum neuen Aussichtsturm Kisfaludy kilato. Nun unbedingt am hohen Bergrand weiter wandern zum schönsten Aussichtsbalkon auf den Basalttürmen beim Ranolder-Kreuz! Abgestiegen wird erst über die später folgende „Flüchtlingsstiege“. Sie soll an die im 18. Jh. zur Emigration gezwungenen Freiheitskämpfer gegen die Habsburgerherrschaft erinnern. Von ihren 460 Stufen bietet sich der beste Blick auf die „Basaltorgeln“, und der als Naturlehrpfad angelegte „Kurutzenring“ leitet am Fuß der Steilhänge zurück zum Ausgangspunkt.
Der „Feuerkranz“ von Tapolca
Diese nördlich vom Badacsony gelegenen Stadt birgt Überraschungen! Im kleinen historischen Zentrum wird der „Mühlteich“ von einem Bach gespeist, der aus unterirdischen Grotten entspringt. In diese Unterwelt kann man sogar von dem (mit seinem hohen Standard als Ausgangspunkt empfehlenswerten) Thermalhotel hinabsteigen und ein Kontrastprogramm genießen – die kühle und keimfreie Luft der Heilstollen oder das ebenso heilsame Wasser des Kurbades. Aber zuvor sollten die „Vulkantouren“ auf die rings um das Becken von Tapolca aufgereihten Berge absolviert werden! Dieser Gipfelkranz muss in seiner aktiven Zeit faszinierend gewirkt haben. Obwohl längst zur Ruhe gekommen, erschließt er immer noch eine abenteuerliche Natur, auch ohne Lavaausbrüche und Begegnungen mit urweltlichen Sauriern…
Der Halab, eine gigantische Bergruine längst aufgelassener Steinbrüche, liegt am weitesten im Norden und weist keinerlei touristische Erschließung auf. Man muss sich also nach Gefühl im Gelände orientieren, um überhaupt auf die höchste, ganz schön abschüssige Spitze zu klimmen und sich nicht zwischen senkrechten Basaltwänden zu verirren. Das Naturerlebnis ist „rudimentär“ und konzentriert sich darauf, wie die Natur auf den verwüsteten Steinflächen wieder Fuß fasst. Wer lieber in die Ferne schaut, hat von den Klippen aus ein Panorama über die aus den Niederungen hervorstechenden Vulkanspitzen bis hin zum silbern in der Ferne schimmernden Plattensee.
Die Bergmassive südlich von Tapolca vermitteln einen wesentlich freundlicheren Eindruck, weil ihr weniger hartes Gestein den Abbau nicht lohnte. Ähnlich dem Badacsony zeigen sie vielfach kultivierte Abhänge und schroffe, oben abgeflachte Basaltgipfel. Man wandert entlang der Markierungen oder auf Routen, die mittels Wanderkarte oder nur dem Gefühl nach gesucht werden. Zwischen Weinrieden und Obstgärten, dazwischen kleine Wäldchen und Trockenrasen, so geht es abwechslungsreich und ohne viel Mühe bergwärts. Landhäuser und Pincen (Weinkeller, allerdings nur selten mit Ausschank), immer wieder alte Bildstöcke und Bergkirchen, dazu immer weiterer Ausblick – ein malerisches Dahinwandern! Für die Zufahrt zu den Ausgangspunkten ist ein Auto überall unbedingt empfehlenswert.
Da ist zunächst der Csobanc mit seiner bereits im 13. Jahrhundert erbauten Festung, die wie andere Burgberge als Schlüsselstellung gegen die türkische Expansion oft umkämpft war. Von den Türken nie erobert, fiel sie 1709 in die Hand der Habsburger und wurde gesprengt. Neben den Ruinenmauern, einem bei Paragleitern und Drachenfliegern beliebten Startplatz, findet Anfang August das Burgfestival mit Ritterturnieren und Reitvorführungen statt. Aber in der sommerlichen Zeit ist es für das Wandern in dieser Region ohnehin viel zu heiß. Am Monatsbeginn von Mai oder Oktober hingegen erlebt man die Landschaft bei angenehmen Temperaturen und in reizvollster Buntheit.
Am höheren Georgsberg (Szent-György-hegy) ist vor allem die Gipfelregion interessant, und bis zum Steilanstieg benützt man daher besser eine Bergstraße, vorbei an einladenden Pincen. Bei der weit sichtbaren Lengyel-Kapelle beginnt die Rundtour, bald durch urige Wälder zur Nordostecke des Berges querend. Von einem Touristenhaus erfolgt der immer steilere Aufstieg zwischen riesigen Basaltsäulen hinauf zum Bergrand. Der schönste Panoramaplatz befindet sich am südlichen Gipfelrand – zwar nicht so unmittelbar über dem meergleichen Balaton wie auf dem Badacsony, aber dafür dessen mächtiges Massiv im Vordergrund. Daneben erheben sich zwei eher bizarre niedrigere Vulkanspitzen mit den eigenartigen Namen Gulacs und den Toti-hegy (beide auf markierten Wegen erreichbar). Vom Westrand des kleinen und dicht verwachsenen Hochplateaus, das bis um 1950 wie eine Alm sogar als Viehweide diente, führt ein steiler Steig die Hänge hinab. Die typische Waldvegetation mit Flaumeichen, Mannaeschen, Pimpernuss- und Perückensträuchern wechselt am Fuß der Steilhänge über in die Weinrieden. Durch diese führt dann ein idyllischer Weg zurück zum Ausgangspunkt dieser Tour.
Rückblicke in die Erd- und Menschengeschichte
Die subtropischen und eiszeitlichen Klimaperioden der geologischen Vergangenheit haben im bergigen Gebiet nördlich des Balaton ganz eigentümliche Spuren hinterlassen. So entspringt bei Kekkut nicht nur eine der bekanntesten Mineralquellen, sondern sumpfige Niederungen wechseln dort mit „Steinmeeren“ aus harten Gesteinsablagerungen. Den besten Überblick für die Entwicklung der Landschaft und ihre vulkanischen Ursprünge erlebt man bei einem wie ein Riesenzahn aufragenden Basaltgipfel. Zumindest was von diesem vor fünf bis sechs Millionen Jahren noch aktiven Basaltvulkan nach dem Steinabbau noch übrig geblieben ist! Die Zufahrt erfolgt am besten direkt vom Plattensee bei Zanka oder von Westen her durch das „Kalibecken“ zu dem bei Köveskal und Monoszlo gelegenen Hegyestü. Ein Lehrpfad erklimmt von dem überaus informativen Geologischen Museum die aus Basaltsäulen geformte Spitze. Auf dem naturbelassenen nahen Tar-hegy ist übrigens die pannonische Pflanzen- und Tierwelt gut zu beobachten.
Zu den bekanntesten Zielen am Balaton gehört Tihany. Allerdings sollten sich Naturfreunde nicht auf das Zentrum um die Wallfahrtskirche konzentrieren. Denn wirklich lohnend ist das Wandergebiet an der südwestlichen Steilküste der Halbinsel. Vom „Inneren See“ (Belsö-to) führen markierte Wege in die mit Buschwäldern und Trockenrasen bedeckten Geysirfelder. Während der späten Phase des Vulkanismus waren hier über hundert Geysire aktiv, und ihre Ablagerungen sind als Kalksteingruppen erhalten. Im weiteren Verlauf der ausgedehnten Rundtour geht man auf dem Höhenrücken hoch über dem Westufer bis zum Spitzberg (Csucs-hegy) zwar vielfach im Wald, genießt aber dabei immer wieder ein wunderschönes Seepanorama. Zuletzt gibt es noch den Blick über das Vogelreservat am „Äußeren See“ und auf die allerdings erst im Juni blühenden Lavendelfelder. Insgesamt verbindet die Umrundung von Tihany das Naturerlebnis vulkanischer Erscheinungen, wie sie gegenwärtig in Island aktiv sind, mit mediterran anmutenden Stimmungen entlang des Seeufers.
Als außergewöhnliches Ziel, etwa bei der Rückfahrt vom Plattensee als kurzer „Abstecher“, bietet sich der Somlo-hegy an. Es lässt sich schwer feststellen, ob dieser aus der Ebene aufragende Bergklotz irgend etwas mit den beliebten „Somloer Nockerln“ gemeinsam hat. Am Somloberg, westlich von Devecser bzw. nördlich von Sümeg, liegt das kleinste Weinbaugebiet Ungarns. Es konkurrierte aber in der Barockzeit sogar mit dem berühmten Tokaj. Der Gipfelweg aus den (teilweise im Gegensatz zum Badacsony) auffallend gepflegten Weingärten führt zu historischen und kultischen Aussichtspunkten und zur Ruine einer mächtigen Grenzfestung. Kurios und fast wie eine Legende mutet der „Hochzeitswein“ vom Somlo an – nach der Trauung üppig genossen, soll er der Braut die Jungfernschaft und dem Bräutigam einen Sohn garantiert haben! Damit schließt sich der Kreis zum „Rosenstein“ am Badacsony – als Einladung zum Entdecken des Nationalparks an dem zu Unrecht bloß als Badeziel angesehenen „platten Sees“ Balaton.
Info
Nationalpark Balatoner Oberland / Balaton-Felvideki Nemzeti Park: www.nemzetipark.gov.hu
Karten und Literatur:
Kompass Wanderkarte Nr. 245 (für Radtouren und zur Übersicht brauchbar, im Gelände zu ungenau und fehlerhaft trotz Maßstab 1 : 50 000); genauere Wanderkarten und ebenso Führer am besten vor Ort besorgen (Tourismus- und Nationalpark-Infostellen bzw. Besucherzentren). Vom Autor verwendet und empfohlen – Vendegvaro „Die Region Balaton“, Well-Press Verlag, Miskolc 2008 (in Deutsch; umfassender Reise-, Kultur-, Natur- und Touristenführer) und „A Balaton“ turistaterkepe / Wanderkarte 1 : 40 000 (von Cartographia Kft., Budapest).
Praktische Hinweise: Wanderausrüstung wie etwa für Waldviertel oder Wienerwald (statt Bergschuhen besser Laufschuhe mit gutem Profil). Es gibt viele und großteils gut betreute Wegmarkierungen, Beschilderung mit ungarischen Ortsnamen, Infotafeln leider oft nur in Ungarisch & Englisch. Trotz Wegfall der Grenzkontrollen Reisepass (wie die Autopapiere) auch beim Wandern mitnehmen! Jause und Getränke für unterwegs einpacken, da die Gaststätten oft nur in der sommerlichen Hauptsaison geöffnet sind. Bezahlung in Hotels, Restaurants und Einkaufszentren mit Kreditkarte (Euro werden zwar gern, aber nicht überall akzeptiert!), für unterwegs immer Forint mitnehmen (für Einkehr, Gebühren u. a., wichtig auch als Kleingeld – besorgt nur von Bancomat oder Wechselstuben und Beleg aufbewahren!). Spezielle Infos der Autofahrerclubs beachten und sich an Alkoholverbot und Geschwindigkeitsbeschränkungen (im Gegensatz zum einheimischen Verkehr!) strikt halten.
Wandertipps
Badacsony:
Badacsonytomaj oder Badconytördemic – Romai ut (Römerstraße) – Bergstraße Kisfaludy ut bzw. Szegedy Roza utca – Szegedi Rosa haz / Kisfaludy haz – Restaurant und Parkplatz – „Steinmauerweg“ und Lehrpfad – Rozsakö (Rosenstein) – rote Markierung rechts, bei erster (direkter Gipfelanstieg / rotes Dreieck) und zweiter Verzweigung geradeaus – Felsökolonia / Klastrom kut (nordöstliche Bergecke) – blaue Markierung links steil aufwärts – Kökapu (Steintor) – Aussichtsturm Kisfaludy kilato (438 m) – „Steinhaus“ – Ranolder kereszt (Ranolderkreuz, Basalttürme-Panoramaplatz) – Gedenktafel 1871 – Sattel vor Tördemic kilatohely – Abstieg Bujdosok lepcsöje (Flüchtlingsstiege) – Querweg oberhalb Rodosto haz (ehem. Touristenhaus) – rote Markierung links / Kuruc körut (Kurutzenring) mit Naturlehrpfad – Rosenstein – Parkplatz (Gehzeit insgesamt 2 ½ bis 3 Stunden).
Szent György hegy:
Hegymagas – nach Ortsende Richtung Balaton links abzweigen – Bergstraße mit Weinschenken – Lengyel kapolna (Lengyelkapelle, Parkplatz beim barocken Kelterhaus) – Weingartenstraße rechts – Ivy kapolna (verfallende Emmauskapelle) – gelbe Markierung – uriger Waldsteig – Terrassen, Waldbestand, Geröllhalden – Kulcoshaz (historisches Naturschutz- und Touristenhaus) – links Steilaufstieg blau markiert – Kökapu (Steintor) mit „Basaltorgeln“ – Infohütte (Einmündung des direkten blauen Südanstieges) – Bergecke mit Rastplatz – „Panorama“ – Georgsberg (415 m) – Waldweg am Kamm nordwärts bis Infotafel „Geschützte Tierwelt“ – rote Markierung links – Abstieg zu Rundweg (gelb / rot / blau) – links bis zur Abzweigung des blauen Südanstieges – rechts abwärts – Fahrweg links zu Weingärten und Landhäusern – bei Kurve geradeaus auf Steig weiter, danach rechts abbiegen – Asphaltweg – Oroszlonfejü kut (Löwenbrunnen) – Parkplatz Legyelkapelle (Gehzeit insgesamt 2 ½ Std.).
Csobanc:
Gyulakeszi – im Ortsgebiet bei Kirche östlich abzweigen – Parkplatz – unmarkierter Seitenweg rechts – am Ende der Sackgasse rechts durch Obstgärten hinab zum Fahrweg am Rand der ebenen Weingärten – Fahrweg links durch Seitental am Kömagas bergwärts – nahe Sattel rechts abzweigen zur Szt. Donat kapolna (Donatuskapelle, Brunnen) – Hangweg geradeaus weiter bis Oreg hegy an der Südostecke des Berges – (blaue Markierung auf Fahrweg von Kaptalantoti kommend) – links Steig als Steilaufstieg zur Ruine auf dem Csobanc (376 m) – markierter Burgweg als Abstieg – Rossztemplom – links abzweigen – asphaltierte Hohlwege zwischen Wald und Weinrieden – Parkplatz (2 bis 2 ½ Std.).
Infos im Internet: Tourenberichte mit Kartenausschnitten im Blog des Autors: www.wandertipp.at/bernhardbaumgartner/ > Suche: Balaton bzw. auf Seite: Balaton.
Balaton – vom Ferienparadies zum Nationalpark
Der Plattensee – auf Ungarisch Balaton – hat ohne Zweifel seine Liebhaber, das merkt man nicht nur zu den Urlaubszeiten unseres östlichen Nachbarlandes, denn der Zustrom von „westlichen Gästen“ ist bereits bei der nur wenige Stunden dauernden Anfahrt von Graz oder Wien her nicht zu übersehen. Nicht zu vergessen – während der kommunistischen Aera war etwa für Ostdeutsche das ungarische „Bruderland“ eines der wenigen erlaubten Reiseziele… Seit dem Wegfall des „Eisernen Vorhanges“ drängen die Mittel-Ost-Europäer so weit nur irgend möglich in den Westen, und sei es nur die Adria oder im Alpinen etwa der Großglockner. Die Mitteleuropäer scheinen hingegen von Zielen von Madeira bis Ägypten fasziniert zu sein, und ein „Billigurlaubsland“ wie Ungarn widerspricht ja dem vorherrschenden Prestigedenken…
Wer sich nicht scheut, gleich beim Nachbarn Gast zu sein, wandelt hingegen auf historischen und traditionellen Pfaden. Denn sind auch Sprache und Mentalität verschieden, irgendwie eint selbst nach einem Jahrhundert noch die gemeinsame Vergangenheit in der habsburgischen Monarchie. Nur sollte man die Geschichte differenziert betrachten und möglichst auch aus ungarischer Sicht nachempfinden, denn bis zum Ausgleich von 1867 war unser Österreich das „Herrenvolk“ des Vielvölkerstaates.
Der ungarische Plattensee als Reiseziel, Urlaub ohne langen Flug und in wenigen Autostunden erreichbar, mit allem dabei, was zum Erholen und Wandern angenehm empfunden wird. Weil hier um Gipfel- und Naturerlebnisse geht, wie sie die Alpen nicht bieten, muss man sich auf das Motto „Nationalpark“ verlassen.