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Heute ist wieder Wandertag! Wir fahren ins Lessachtal (nicht zu verwechseln mit dem Kärntern Lesachtal!), am Beginn der Ortschaft Lessach links ein schmales Bergstraßerl hinauf zum Pueggergut (angeblich dem höchsten Bauernhof des Lungau’s). Kurz vorher gibt es einen kleinen Parkplatz.

Von hier geht es nun zunächst auf einer Forststraße in Serpentinen bergauf. Ein „Erlebniswanderweg“ wurde hier eingerichtet, mit Schautafeln zu verschiedenen Themen, wie: Vögel des Waldes, Wasser, Riechen, Sehen und Hören, Bäume, etc. Zumindest teilweise haben wir Schatten, sodaß die Hitze nicht so arg wird.

"Überraschungskoffer" am Erlebnisweg bei Station "Vögel des Waldes"

"Überraschungskoffer" am Erlebnisweg bei Station "Vögel des Waldes"

Weiter oben können wir dann auf einen Waldweg wechseln, später wieder Straße, dann wieder Waldweg. Nach ca. 1 ½ Std. (bedingt durch das Studium der Schautafeln) erreichen wir die Wildbachhütte. Noch kehren wir jedoch nicht ein, ich will noch ein bissl höher.

Weiter oben wurde nämlich bereits in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine sehr effektive Art der Lawinensicherung gebaut: viele Steinkegel, teilweise schon bewachsen, jeweils seitlich versetzt. Einige werden zurzeit außerdem instandgesetzt. Ein Stück oberhalb dieser Kegel hab ich dann genug für heute und wir kehren wieder um.

Die Lawinenkegel

Die Lawinenkegel

Die Ersteigung des Gummaberges (an dessen Hang sich die Kegel befinden) hätte zwar gereizt, das wäre aber noch fast eine Stunde gewesen, mir heute zu viel. Also wieder runter zur Hütte, wo wir einkehren und uns laben.

Anschließend spazieren wir fast eben hinüber zur Granglitzalm. Die ist nicht bewirtschaftet, und bietet auch sonst eigentlich nichts besonderes, die Aussicht ist woanders auch schön. Macht nichts, wär sonst eh ein bissl kurz gewesen, die Wanderung.

Granglitzalm

Granglitzalm

Über eine Forststraße erreichen wir wieder unseren Aufstiegsweg und sind recht bald (diesmal ohne Lese-Pausen) wieder unten beim Auto. Wir haben insgesamt ca. 4 Std. gebraucht und sind 615 Höhenmeter und 9 km gewandert. Auch heute war es sehr heiß, mit ein Grund, warum ich nicht ganz rauf auf den Berg wollte. Muß ja nicht immer ein Gipfel sein.

Heute ist also wirklich Ruhetag! Die nächsten zwei Tage soll es noch sehr schön bleiben, daher können wir uns das „leisten“ – nötig haben wir’s aber eh, weil wir es beide nicht gewohnt sind, mehrere Tage hintereinander zu wandern.

Zunächst fahren wir zum Schloß Moosham, das etwas abseits der Straße von Mauterndorf nach St.Michael/Lungau liegt. Das Schloß ist etliche Jahrhunderte alt und gehört seit mehr als 100 Jahren der Familie Wildczek. Ein Mitglied dieser Familie hat auch die Burg Kreuzenstein bei Korneuburg erbauen lassen – diese ist ja keine originale Burg, im Gegensatz zu Moosham.

Zweiter Innenhof

Zweiter Innenhof

Man kann das Schloß mit einer Führung besichtigen. Der Graf Wilczek hat sehr viele Kunst- und Kulturgegenstände, aber auch bäuerliches Gut gesammelt. Das Schloß ist ziemlich groß und beeindruckend – und zumindest optisch sehr gut erhalten. Nach der Führung fahren wir über Tamsweg hinauf zum Prebersee.

Prebersee

Prebersee

Dieser ist ein Moorsee, dessen Umgebung großteils geschützt ist, es gibt aber ein paar Zugangsstellen, wo man baden kann. Und es gibt hier das berühmte Preberseeschießen, wobei auf das Spiegelbild der Schützenscheibe im See gezielt wird.

Wir umrunden den See auf einem teilweise eigens angelegten Weg aus Holzplanken, der nötig ist, weil große Teile des Seeufers wie ein Moor sind und man da nicht gehen könnte bzw. das aber auch geschützt werden muß. Man braucht eine gute halbe Stunde für eine gemütliche Umrundung. Es gibt einige Schautafeln, auf denen man allerhand Wissenswertes zur Entstehung des Sees, dem Leben im See, über das Preberseeschießen, etc. lesen kann.

Anschließend genießen wir jeder einen Teller Blattsalat mit Putenstreifen im GH Ludlalm, direkt am See. Danach fahren wir heim und entspannen den Rest des Tages im Zimmer. Die Hitze ist nach wie vor ungebrochen.

Eigentlich sollte es heute ein „Ruhetag“ werden – aber dann waren wir doch wieder über 4 Std. unterwegs, allerdings nicht ganz so anstrengend. Ausgangspunkt unserer Wanderung war ein kleiner Parkplatz an der Zufahrt zur Felseralm, ca. 4 km nördlich von Obertauern (Radstädter Tauernpaß). Auf der Felseralm befindet sich ein Jugendhotel.

Zunächst gingen wir auf der asphaltierten Zufahrtsstraße bis dorthin, dann hinter den Häusern ein Stück hinauf zu einer Wegkreuzung. Weiter hinauf ginge es zu einem See, wir aber wenden uns nach rechts zum Hirschwandsteig. Der quert unterhalb der Hirschwand mit wenig Auf und Ab hinüber zur Südwiener Hütte.

Hirschwand

Hirschwand

Hier ist es richtig schön zu gehen, auch landschaftlich sehr fein. Nach ca. einer halben Stunde kommen die Dachstein-Berge erstmals ins Blickfeld, zuerst der Gosaukamm mit der Bischofsmütze, dann Torstein, Mitterspitz, Hoher Dachstein, und dann auch die restlichen „Herrschaften“ östlich davon.

Die gelben Tafeln geben hier Fantasie-Gehzeiten an, es hieß 1 Std. von der Wegkreuzung bis zur Hütte – tja, 1:40 wars dann (normalerweise sind die Zeiten auf diesen neuen Tafeln zu lang). Macht aber nichts, wie gesagt, der Weg war sehr schön, zum Glück auch teilweise im Schatten, weil die Sonne kann’s auch heute gehörig.

Südwienerhütte

Südwienerhütte

Nach langer Pause bei der Südwiener Hütte (mit Kaspressknödelsuppe und Heidelbeerschnitte) gehen wir hinunter zur Hintergnadenalm. Diesen Weg sind wir im Winter schon gegangen, wie wir in Radstadt Langlauf-Urlaub gemacht haben, damals zu Fuß auf der gut ausgetretenen Forststraße. Die ist jetzt natürlich alles andere als fein – zum Glück ist aber der frühere Wanderweg noch intakt, sodaß man nur ganz unten ein kurzes Stück die Straße benutzen muß.

Hintergnadenalm

Hintergnadenalm

Im Talkessel der Gnadenalm brennt die Sonne arg. Wir wenden uns nach rechts und bald auch wieder – teilweise steil – bergauf, bis wir zur Abzweigung zum imposanten Johannesfall kommen. Den darf man sich nicht entgehen lassen! Da er über einen Überhang herabfällt, kann man dahinter durchgehen!

Johannesfall (Taurach-Bach)

Johannesfall (Taurach-Bach)

Wir drehen aber wieder um und gehen zurück zu unserem Weg. Nun wird es noch einmal sehr steil – die Geländestufe, über die der Fall herabstürzt, müssen wir im Aufstieg bewältigen. Ich keuche mich wieder mühsam hinauf – die Sonne ist mir halt zu viel. Aber dann kommen wir doch wieder ins Flachere, in den Schatten, und dann wieder zum Parkplatz zurück.

Abgesehen von dem letzten Stück war es eine sehr schöne und auch wenig anstrengende Wanderung! 4:15 waren wir unterwegs, heute warens nur 550 Höhenmeter und ca. 11,5 km. Und morgen ist dann wirklich Ruhetag!

Zweiter Tag unseres Wanderurlaubs – heute fahren wir Richtung Innerkrems. Am höchsten Punkt der Straße, in Schönfeld bei der Dr. Josef-Mehrl-Hütte starten wir unsere Tour auf die Gaipahöhe. Diese befindet sich genau an der Grenze Salzburg – Kärnten, nördlich von Innerkrems.

Dr. Josef Mehrl-Hütte

Dr. Josef Mehrl-Hütte

Es geht gleich ziemlich steil einen Hang hinauf, wird dann noch steiler. Und die Sonne brennt unbarmherzig auf uns herab, kein Lüftchen machts erträglicher. Ich habe ja mit der Hitze bzw. Sonne so meine Probleme. Aber dann sind wir doch endlich oben auf der ersten Höhe – Matehanshöhe.

Ab nun wird’s deutlich bequemer – in stetem Auf und Ab geht es dahin, mit großartiger Aussicht – leider sehr diesig, sodaß Fotos in die Ferne nichts werden. Hier ist im Winter ein Schigebiet – kein Wunder bei den herrlichen, baumfreien Hängen. Wir wandern also weiter, kurz bergab, dann wieder bergauf, bis zur Zechnerhöhe. Hier brauche ich eine kurze Pause für ein halbes Weckerl.

Hier heroben weht ein leichter Wind, der die Hitze etwas besser aushalten läßt. Weiter geht’s bis zum Ziel des heutigen Tages – wieder ein Stück hinunter und dann wieder rauf. Hier weiden bzw. ruhen einige Hochlandrinder – eines steht mitten in einer Lacke! Dann haben wir mit der Gaipahöhe die dritte Höhe für heute erreicht!

Mein Mann vorm Kreuz auf der Gaipahöhe (rechts sieht man die Steinscheibe)

Mein Mann vorm Kreuz auf der Gaipahöhe (rechts sieht man die Steinscheibe)

Hier steht ein einfaches Gipfelkreuz und es gibt eine Steinscheibe, mit den wichtigsten Bergen rundum eingraviert – sehr hilfreich für mich, denn hier kenne ich nicht allzuviel. Hochgolling ist klar, den Berg mit Gletscher im Westen (Nordwesten?) hätte ich für die Hochalmspitze gehalten, ist lt. Tafel aber der Gr. Hafner.

Großer Hafner (lt. Orientierungstafel)

Großer Hafner (lt. Orientierungstafel)

Nach einer weiteren kurzen Pause (und dem Verzehr der zweiten Weckerlhälfte) gehen wir genau nach Süden sehr steil über den Wiesenhang hinunter zu einer Almstraße, die uns, nach links gehend, zur Blutigen Alm bringt. Hier ist trotz Urlaubszeit und bestem Wetter absolut nichts los. Wir sitzen drinnen, die Hitze draußen ist heftig. Ich bekomme meine Suppe, mein Mann seinen Kaiserschmarrn.

Unsere Wanderstrecke: von ganz rechts bis ganz links

Unsere Wanderstrecke: von ganz rechts bis ganz links

Nach ausgiebiger Pause (in der Hütte sitzt er schon länger!) machen wir uns an den Abstieg – doch zunächst müssen wir noch einmal ca. 100 Höhenmeter hinauf! Sie sind aber leicht zu bewältigen, da sehr flach. Vom Gipfel der Matehans-Höhe geht es dann wieder sehr steil hinunter zur Mehrlhütte. Und hier trifft mich fast der Schlag! Die Sohlen der Schuhe meines Mannes haben sich weiter aufgelöst – mit denen kann er keine Tour mehr gehen!

Mit der heutigen Tour sind wir trotz der Anstrengung am Beginn wieder sehr zufrieden – sowas taugt uns halt beiden sehr! Nicht so sehr das steile, aber oben das Dahinwandern über die Almen! Wir waren auch heute 4:15 unterwegs, haben 645 Höhenmeter und 12 km geschafft. Nach dem Heimkommen und dem dringend nötigen Duschen gehen wir in das örtliche Sportgeschäft, wo wir Schuhe für meinen Mann bekommen, außerdem zwei Buffs erstehen – er hat ja nie was am Kopf, aber heute war das doch zu viel Sonne für ihn.

Wie schon 2009 machen wir (mein Mann und ich) Wander-Urlaub im Lungau. Unser Quartier ist das Hotel Steffner-Wallner (sehr empfehlenswert!). Heuer haben wir offenbar besonderes Glück mit dem Wetter: es sieht so aus, als bleibt es die ganze Woche schön – und zusätzlich haben wir genau die extrem heiße Woche erwischt und uns die Hitze daheim erspart.

Heute die erste Wanderung: wir fahren ein kurzes Stück Richtung Tamsweg, dann über Steindorf und Fanning hinauf zum GH Fanningberghof (der offenbar zurzeit geschlossen ist). Von hier gehen wir zunächst entlang eines Schilifts zur Sauschneideralm, dann weiter in einem großen Linksbogen (auf Sandstraßen) zur Raderalm. Nach einem Rechtsbogen erreichen wir bei der Bergstation eines Liftes den Kamm, der in Süd-Nordrichtung bis zum Kl. und Gr. Gurpitschek reicht.

Kl. (links) und Gr. Gurpitschek

Kl. (links) und Gr. Gurpitschek

Links (westlich) von uns befindet sich das Taurachtal, durch das die Straße hinauf nach Obertauern (und drüben runter nach Radstadt) verläuft. Das östliche Tal ist das Weißpriachtal. In diesem waren wir am letzten Tag vor 2 Jahren unterwegs.

Fanninghöhe

Fanninghöhe

Hier oben ist es nun ein herrliches, müheloses Wandern über einige „Hügel“, Frischlingshöhe, Fanninghöhe, Zechnerriegel – der ist ein bissl steiler,hat dafür aber ein Gipfelkreuz. Wir gehen dann noch weiter bis zur Aiblhöhe, die fest in der Hand einer Herde – friedlicher – Kühe ist. Wir drehen wieder um, gehen ein paar Minuten zurück, bis links ein Weg abzweigt, der weiter unten wieder auf unseren Aufstiegsweg stößt (unterhalb der Raderalm).

Aiblhöhe mit Rindviechern

Aiblhöhe mit Rindviechern

Zuvor jedoch mache ich eine kleine Pause, muß mein Weckerl essen. Mein Mann, der Pausen am Berg nicht viel abgewinnen kann, spaziert derweil langsam weiter. Es geht dann zunächst mittelsteil, später flach und teilweise sogar wieder ein bissl bergauf weiter. Zieht sich etwas, aber dann sind wir doch wieder bei der Sandstraße und recht bald bei der Sauschneideralm.

Hier ist viel los, aber wir bekommen einen Schattenplatz und eine Suppe. Die Hitze ist ziemlich heftig, aber immer noch leichter zu ertragen als es daheim der Fall wäre. In einer ¼ Std. sind wir wieder beim Auto – wo ich feststelle, daß die Sohlen der Wanderschuhe meines Mannes leichte Auflösungstendenzen zeigen. Ob die halten bis zum Ende?

Die erste Tour hat uns sehr gut gefallen, war auch nicht übermäßig anstrengend. Wir waren insgesamt ca. 4 ¼ Std. unterwegs, haben 720 Höhenmeter und 12,5 km bewältigt. Daheim wird erstmal geduscht, dann genehmigen wir uns ein Getränk und entspannen, bis zum – köstlichen – Abendessen.

Etwas ganz ungewöhnliches ist passiert! Ein Sonntag mit schönem Wetter! Und weil das der einzige schöne Tag des langen Wochenende’s war, hat Günter Zeit für eine Tour mit mir (sonst wäre er drei Tage woanders unterwegs gewesen). Da ich schon sehr lange nicht mehr auf der Hinteralm war, möchte ich heute dorthin. Günter’s Begleitung hat den zusätzlichen Vorteil, daß ich ihn heimfahren lassen kann, sollte ich nach der Tour zu müde sein.

Wir fahren über die S6 bis zur Abfahrt Mürzzuschlag Ost, durch den Ort und in das obere Mürztal, vorbei an Neuberg und Mürzsteg (hier Abzweigung rechts) bis Scheiterboden. Kurz vor dem Forsthaus gibt es rechts einen kleinen Parkplatz.

Von dort gehen wir zunächst wenige 100 m an der Straße weiter, bis rechts eine Forststraße weggeht, die sich hinter dem Forsthaus gleich teilt. Für den Aufstieg wählen wir die linke (rot markierte) Straße zum Alplgraben. Nach ca. 3 /4 Std. verlassen wir die Straße und gehen auf dem steilen Waldweg weiter. Wir hätten schon früher auf diesen abzweigen können, haben’s aber vertratscht.

Im unteren Alplgraben

Im unteren Alplgraben

Der Weg ist teilweise recht rutschig vom vielen Regen in den letzten Tagen, führt aber recht gut angelegt und nicht besonders steil durch den Wald hinauf, bis man wieder auf die Straße stößt und von dieser auf einem Karrenweg hinauf bis zum Almgebiet der Hinteralm gelangt.

Unterwegs bieten sich immer wieder schöne Blicke auf die Kleine und Große Proles – mit der eindrucksvollen Proleswand -, die Königskögel und die Lachalpe. Den Alplgraben begrenzt visavis die Edelweißmauer.

Königskögel (li) und Kl. und Gr. Proles mit Proleswand

Königskögel (li) und Kl. und Gr. Proles mit Proleswand

Nach etwas mehr als 2 Std. sind wir bei den Hütten auf der Hinteralm angelangt. Leider hat hier keine mehr geöffnet, die früher sehr beliebte Wiener Lehrer-Hütte (Hinteralmhaus) wurde leider geschlossen. Dadurch ist hier nicht einmal an einem schönen Sonntag besonders viel los. Wir machen eine Pause kurz oberhalb der Hütten.

Das "Almhüttendorf" auf der Hinteralm

Das "Almhüttendorf" auf der Hinteralm

Dann gehen wir noch weiter, 40 min. bis zum Spielkogel. Von diesem hat man eine geradezu grandiose 360°-Fernsicht! Nachdem wir gemeinsam die wichtigsten Berge bestimmt haben – ich hab ganz schön viele erkannt! – fotografiert Günter ausgiebig.

Günter am Spielkogel-Gipfel

Günter am Spielkogel-Gipfel

Dann wandern wir wieder zurück zu den Hütten, wo wir nochmals kurz Pause machen. Für den Abstieg wählen wir den unmarkierten Höllgraben, der genau beim Forsthaus wieder herauskommt. Zunächst jedoch gehen wir quer über die Alm zur Kapelle und dahinter steil und etwas mühsam hinunter zur Forststraße, die uns über den Oberen zum Unteren Haselboden bringt. Unterwegs müssen wir kurz anhalten, weil wir an den Himbeeren an der Böschung leider nicht vorbeigehen können!

Ob da wirklich noch ein Briefträger hinkommt? (Unt. Haselboden)

Ob da wirklich noch ein Briefträger hinkommt? (Unt. Haselboden)

Hier könnte man nach links zum Naßköhr, Capellarowiese, Richtung Schneealm gehen, oder geradeaus zum Eisernen Törl und hinunter nach Krampen (bei Neuberg). Wir aber wenden uns nach rechts, zunächst auf einem Karrenweg, von dem der schmale Pfad hinunter in den Höllgraben abzweigt.

Mit genauem Schauen erkenne ich den Pfad, ein kleiner Steinmann am Beginn gibt Gewißheit. Durch große umgestürzte Bäume muß man genau aufpassen, wo es jeweils weitergeht. Lange zieht sich der Weg am linken Hang entlang und verliert erst später deutlich an Höhe.

So schauts im oberen Höllgraben aus

So schauts im oberen Höllgraben aus

Nach der Teufelsbadstube (dazu gibt es eine ausführliche Sage) wendet er sich nach rechts hinunter in die Grabensohle, wo es dann schon etwas bequemer weiter bergab geht bis zur Forststraße. Nun heißt es noch, diese in ca. ¾ Std. bis hinaus verfolgen.

Nach insgesamt gut 5 Std., 800 Höhenmetern und 16 km sind wir wieder beim Auto. Ich bin sehr zufrieden – es ging mir heute viel besser wie letzthin am Wechsel! Ich bin zwar schon etwas müde, aber immer noch fit genug, um selber heimzufahren. Danke an Günter, der eine andere Einladung ausgeschlagen hat, damit wir endlich wieder einmal eine gemeinsame Wanderung unternehmen konnten! Ein wunderbarer Tag war das!

Fotos von Günter Berhart und mir.

Freund Michl aus Graz hat um eine gemeinsame Wanderung gebeten – wir „treffen uns in der Mittn“, nämlich in Mönichwald (von NÖ aus A2 Abfahrt Pinkafeld, Rohrbach/Lafnitz, weiter Ri. Wenigzell). Von dort mit einem Auto noch hinauf zur Mönichwalder Schwaig. Von hier könnte man mit dem Auto auf einer Mautstraße bis ganz hinauf zum Wetterkoglerhaus, aber wir wollen ja wandern.

Blick von der Schwaig nach Süden

Blick von der Schwaig nach Süden

Zunächst gehen wir eher flach auf einem nach Nordwesten ausholenden Weg, bis wir bei einer Kapelle wieder auf die Straße treffen. Die ist hier noch asphaltiert, wir folgen ihr bis zur Kaltwiesenhütte. Dort zweigen wir rechts ab auf eine Forststraße. Später geht es dann auf einem Waldweg weiter hinauf.

Kapelle an der Hochwechsel-Straße

Kapelle an der Hochwechsel-Straße

Der Weiterweg ist teilweise fast eben, zieht sich ziemlich über die Almen. Schon lange sieht man den spitzen Turm des kleinen Kircherls ganz in der Nähe des Wetterkoglerhauses. Dieses selbst versteckt sich allerdings bis zum Schluß. Vorher müssen wir noch mitten durch eine Herde Kühe durch – die sind aber gottseidank friedlich!

Nach 2 ½ Std. (incl. einiger kurzer Pausen) sind wir dann doch oben. Wir betrachten zuerst ein bissl die Aussicht bzw. mache ich eine Serie Fotos, aus der Michl dann ein Panorama basteln möchte. Dann zieht uns der Hunger zum Haus. Trotz Wochentag ist hier viel los, nach einiger Wartezeit bekommen wir dann aber doch unser Essen und Trinken.

Stuhleck und Veitsch(?)

Stuhleck und Veitsch(?)

Nach langer Pause machen wir uns auf den Rückweg. Wir nehmen die vom Aufstieg bekannten Pfade – man hätte Richtung Vorauer Schwaig und dann über die Almen retour zur Kaltwiese gehen können, aber uns reicht es auch so.

Bergab geht’s natürlich viel schneller und so sind wir nach 1 ¾ Std. wieder beim Parkplatz. Unten in Mönichwald kehren wir noch kurz im Mönichwalder Hof ein (wär das verlockend, jetzt ein Zimmer nehmen und sich hinhauen!), ehe wir uns verabschieden und nach Hause fahren.

Auch wenns für mich ein bissl weit zum Fahren war – gelohnt hat es sich allemal! Für die Statistik: gute 4 Std., 565 Höhenmeter und 14 km.

Schon fast traditionell ist das Wetter Mitte der Woche noch am ehesten zum Wandern geeignet. Und schon wieder zieht es mich zur/auf die Rax. Diesmal aber von unten weg und erst bergab mit der Seilbahn. Als günstiger Ausgangspunkt, weil schon 1070 m hoch gelegen, bietet sich das Preiner Gscheid, ein Übergang zwischen Niederösterreich und der Steiermark, gut an.

Ich lasse mein Auto in Hirschwang bei der Raxseilbahn stehen. Um 8:30 geht ein Autobus von dort auf das Preiner Gscheid (nur von Ende April bis Ende Oktober). Um 9 Uhr entsteige ich diesem und blicke mich ein bissl um. Die dunklen Wolken weiter oben machen mir ein bissl Sorgen, aber ich werde ja sehen, was da draus wird.

Preiner Gscheid mit Wolken

Preiner Gscheid mit Wolken

Der Reißtaler Steig (der untere Teil davon) bringt mich zunächst mäßig steil ein paar hundert Höhenmeter hinauf (gelb markiert). Nur eine Minute bevor man bei der (privaten) Reißtaler Hütte herauskommt, zweigt rechts blau markiert der Kontrußsteig ab, der in den Siebenbrunnenkessel (und weiter zum Waxriegelhaus) führt. Hier wäre auch die Abzweigung des grün markierten Gretchen-Steigs. Die ersten sehr steilen und schlechten Meter kann man sich ersparen, indem man links zur Reißtalerhütte und dann eben ca. 100 m nach rechts geht.

Jetzt hilfts aber nix mehr, es geht steil hinauf – momentan zusätzlich mühsam durch kurz vorher stattgefundene Schlägerungen (der Steig war einige Zeit gesperrt). Immer wieder muß man eine Umgehung eines großen Strunks suchen und danach den Weg wiederfinden. Die Wolken steigen mit mir höher, sie sind immer so ca. 100 m über mir.

Relikte der Holzarbeiten oberhalb von der Reißtaler Hütte

Relikte der Holzarbeiten oberhalb von der Reißtaler Hütte

Kurz bevor man die Felsen der Raxenmäuer erreicht, zweigt rechts der rot markierte Martinsteig ab. Den will ich gehen! Will ich das wirklich? Angesichts dessen, was ich da sehe, zögere ich kurz. Aber, ja – ich wills wissen.

Martinsteig

Martinsteig

Der Steig quert die sehr steilen Abhänge bis unter die Materialseilbahn zum Karl Ludwig-Haus (KLH), wo auch der Karl Kantner-Steig heraufkommt.

Resumee: so aussichtsreich wie mühsam! Immer wieder gibt es Stellen, wo man ganz genau schauen muß, wohin man seinen Fuß setzt. Man würde hier nicht ins Tal fliegen, aber beim unfreiwilligen Abgang in die Latschen könnte man sich auch ganz schön verletzen.

Markierungs-Kunstwerke (auch am Gretchen- und Reißtalersteig)

Markierungs-Kunstwerke (auch am Gretchen- und Reißtalersteig)

Erst ganz am Schluß gibt es ein paar eher unlohnende Kraxelstellen. Dann noch ein paar Schotterserpentinen – und ich bin oben!

Nachdem ich kurz ausgeschnauft und mich umgesehen habe – wow, das total renovierte KLH schaut toll aus! – gehe ich hinein. Auch drinnen – alles ganz neu! Mir gefällts – andere werden wieder meinen, hat den Charme einer Bahnhofshalle. Geschmäcker sind halt verschieden. Ich leiste mir ein Getränk und eine Suppe, dann breche ich wieder auf, habe noch einen weiten Weg vor mir.

Karl Ludwig-Haus von außen...

Karl Ludwig-Haus von außen...

... und von innen

... und von innen

Die Wolken ziehen herum, aber sie bleiben mir immer von Leib. Trotzdem hindern sie die Sonne, allzu intensiv herunterzubrennen. Ich wandere nun ein Stück Richtung Habsburghaus, wobei ich noch in der Nähe des KLH ein Rudel Gemsen beobachten kann. Nachdem man ein paar Minuten bergab geht, kommt man zum „Törl“, wo es rechts zum Schlangenweg geht, dem einfachsten Weg auf dieser Seite der Rax. Bergauf kann man von hier auf den Predigtstuhl, in dessen (bröseliger) Südwand der Bismarcksteig (Klettersteig) verläuft.

Predigtstuhl - durch die Felsen geht der Bismarcksteig

Predigtstuhl - durch die Felsen geht der Bismarcksteig

Ziemlich flach aber verläuft mein Weg, bis ich ihn nach rechts leicht bergauf verlasse und mir damit die eher unnotigen Höhenmeter über den Predigtstuhl erspare. Beim „Schiff“ treffe ich auf den anderen Weg, wenige Minuten danach passiere ich die Raxgmoahütte, eine Bergrettungshütte, am Trinksteinsattel.

Das "Schiff" - angelegt von der Bergrettung als Orientierungspunkt (lt. Tafel)

Das "Schiff" - angelegt von der Bergrettung als Orientierungspunkt (lt. Tafel)

Von hier geht es bald steil und etwas geröllig bergab zur Seehütte, wo ich nochmals eine Pause mache und mir einen Topfenstrudel genehmige. Bis hierher waren nicht viele Leute unterwegs, ab hier aber wahre Horden von – ja, was? Wanderer sind das keine. Mit weichen Sportpatscherln, einer sogar mit Flipflops (das muß leiwand sein auf dem Schotterpfad!), kommen sie daher. Na jeder wie er meint – hier sind wir ja nicht in den Bergen, oder? Ich mag den Seeweg zum Ottohaus überhaupt nicht – er wird immer unangenehmer – aber rauf zum Preinerwandkreuz und oben rüber zum Jakobskogel (oberhalb vom Ottohaus), das mag ich jetzt auch nimmer.

Und wie ich dann endlich zur Bergstation komme, trifft mich leicht der Schlag – alles voller Menschen! Wartezeit bei der Seilbahn gute ¾ Std.! Sowas hab ich überhaupt noch nie erlebt. Aber kein Wunder, wenns genau einen schönen Tag in der Woche gibt. Ich vertreibe mir die Zeit mit einem Eis und kann dann mit einer Bahn früher runterfahren. Es fehlen immer etliche Leute, sodaß man, wenn man sich rechtzeitig an die richtige Stelle begibt, früher drankommt. In 8 Minuten bin ich wieder unten.

Fazit: hat sich gelohnt, vor allem das um diese Jahreszeit sehr vielfältige Blumenmeer ist einfach wunderschön! Es waren 5 Std., fast 1000 hm und 13 km. Wenn auch der Aufstieg nicht sonderlich lohnend war – als Training wars gut und jetzt weiß ich, wo ich nimmer gehen brauch! Das Wetter hats gut gemeint, die Wolken waren immer dort, wo ich grad nicht war. Aber jetzt hab ich mal genug von der Rax für eine Weile. Von unten rauf und wieder runter ist doch ein bissl viel, und die Seilbahn ist ganz schön teuer geworden.

Schon lange wollte ich einmal von der Nordseite auf den Gahns – die Hochfläche südlich des Schneebergs – rauf. Daß es dort steil rauf geht, war mir schon klar, aber soo steil hätte ich es mir nicht erwartet. Da ich außerdem einen Gutschein für die Zahnradbahn einlösen will, ergibt sich die heutige Runde irgendwie logisch. Außerdem ist diese Gegend recht einsam – günstig, weil ich Argo mithabe.

Zunächst einmal fahre ich nach Puchberg zur Talstation der Zahnradbahn, Karten für die Talfahrt kaufen. Mich trifft fast der Schlag, wie teuer die geworden sind. Trotz Gutschein hätte ich für mich und den Hund über 30 Euro zahlen müssen – dann doch lieber meine Karte per NÖ-Card gratis, für den Hund sind 11,70 auch noch teuer genug.

Dann fahre ich noch ein Stück weiter, kurz nach der Querung der Bahntrasse links hinauf bis zu einem kleinen Parkplatz vor der Galerie Voka. Hier ist auch eine Station der Bahn, sodaß ich nach der Talfahrt gleich wieder beim Auto bin. Argo ist schon ganz aufgeregt, er weiß schon, wenn ich mit Rucksack unterwegs bin, wird’s eine richtige Wanderung! Er muß sich aber noch eine Weile gedulden, denn zunächst gehen wir – nach Überquerung der Gleise, die jetzt rechts oberhalb von unserem Weg verlaufen – durch eine Siedlung. Das bedeutet für ihn Leine.

Idyllisches Hengsttal

Idyllisches Hengsttal

Nach den letzten Häusern darf er sich dann endlich frei bewegen, weit weg von mir oder gar in den Wald hinein läuft er aber ohnehin nicht. Wir steigen ca. 200 hm an, der Weg wendet sich links und dann geht es an einer Kuhweide (zum Glück mit Zaun) entlang wieder hinunter nach Rohrbachgraben (dorthin kann man auch von Puchberg mit dem Auto fahren, ein paar km Richtung Neunkirchen, dann rechts hinein).

Rohrbachgraben

Rohrbachgraben

Ein Stück müssen wir auf Asphalt gehen, teilweise gibt’s aber ein „Wiesenranftl“ (Bankett). Bei einer Bank mit 2 Bäumen (Schatten!) und einem Kreuz machen wir eine kurze Rast, für mich gibt’s Frühstück, für Argo Wasser. Dann gehen wir weiter, durch Rohrbachgraben durch (rechtshaltend, bei einer Teilung linkshaltend), vorbei an Maria’s Land. Dann endlich zweigt unser blau markierter Weg links ab, zunächst noch nicht steil.

Doch bald geht es richtig zur Sache! Teilweise sehr verwachsen, dann wieder besser im Hochwald, aber steeeiiiil. Eine flache Querung ist auch nicht weniger mühsam, weil das Pfaderl sehr uneben und auch sehr verwachsen ist. Die Markierung ist zwar recht gut, aber trotzdem muß man genau schauen, wo es verläuft. Und dann geht’s eh schon wieder steil bergauf. Es gibt zwei Quellen, die Argo zum Trinken und ich zum Auffüllen seiner Wasserflasche benütze.

Dann endlich kommt die freie Fläche beim Jagdhaus Bürschhof in Sicht! War ich da nicht letzthin? Damals wars aber viel weniger anstrengend! Die letzten Meter sind zwar flach, dafür gibt’s plötzlich gar keinen Weg mehr – durcharbeiten durch den mannshohen Bewuchs ist angesagt. Wenigstens wachsen hier keine Brennesseln mehr – weiter unten hab ich ausgiebig Bekanntschaft mit denen gemacht. Wie hat meine Oma immer gesagt: „gut gegen Rheumatismus“! Wer sagt, daß ich Rheumatismus hab?

Jagdhaus Bürschhof

Jagdhaus Bürschhof

Ich suche und finde ein Pausenplatzerl auf einem Baumstumpf, Argo sucht und findet einen Schattenplatz im hohen Gras zum Liegen. Ich verzehre mein zweites Weckerl und nasche ein paar Walderdbeeren, die gleich neben dem Baumstumpf wachsen. Nachdem ich mich ausgeruht habe, gehen wir wieder weiter – jetzt nur wenig bergauf und –ab, und auf Forststraße. Recht bald sind wir bei einer Wegkreuzung, wo wir rechts abbiegen, und einen Waldweg nehmen können, bis zum Alpleck, einer weiteren Weg- bzw. Straßenkreuzung.

Von hier könnte man Richtung Krummbachstein gehen, von der ersten Kreuzung Richtung Knofeleben, wo das im Frühjahr leider abgebrannte Friedrich Haller-Haus stand. Wir aber wenden uns nach rechts und nehmen eine gelb markierte Forststraße Richtung Zahnradbahn. Ich bin ein bissl unsicher, weil laut Karte sollte die gelbe Markierung auf einem Pfad etwas unterhalb verlaufen. Allerdings – der Hang ist so steil, kaum vorstellbar, daß da ein Weg geht. Ich will aber eh auf der Straße bleiben, nur sollte die nicht zu weit rechts hinunter führen.

Bilekalm unterm Kaltwassersattel

Bilekalm unterm Kaltwassersattel

Wir treffen ein paar Holzarbeiter, die mir aber bestätigen, daß ich eh am richtigen Weg bin. Also weiter bis in den Graben, der vom Krummbachsattel hinunter Richtung Bilekalm und Ternitzerhütte führt. Hier wendet sich die Straße nach rechts aufwärts, etwas später zweige ich ab auf einen Weg, der die Wiese unterhalb der Bahn quert – und schon sind wir bei der Station Baumgartner angelangt!

Wir haben noch viel Zeit bis zu unserem Zug, Zeit zum Essen und zum Ausruhen. Erst hier treffe ich wieder Leute, unterwegs waren wir – abgesehen von den Arbeitern – völlig allein. Argo ist sehr brav, legt sich neben mich und ignoriert die anderen Leute. Ich hatte gehofft, wenn ich mit dem Zug um 14:42 fahre, dann wird der nicht sehr voll sein – Irrtum! Aber ich finde einen Platz (muß ja einer frei sein!) und Argo legt sich neben mich in den Gang. Wir haben Glück, die Leute visavis und daneben sind hundefreundlich.

Salamander bei der Station Baumgartner

Salamander bei der Station Baumgartner

Eine halbe Stunde rattern wir bergab, Argo benützt sie zum Dösen. Bei der Galerie Voka (die Station heißt Hengsttal) steigen wir aus – und damit ist die Tour auch aus! Wettermäßig war’s recht fein – endlich wieder ein bissl Sonne – aber nicht zu viel, es zogen auch wieder Wolken auf, sodaß es nicht zu heiß wurde. Durch den vorangegangenen Regen wäre es sonst ziemlich dampfig geworden im Wald. Gebraucht haben wir 4:30, Höhenmeter waren diesmal ganz ordentlich: fast 1000! Die Weglänge betrug 13 km. Für Argo bisher die längste Tour und die mit den meisten Höhenmetern! Ob er müde war? Aber wo – im Gegensatz zu mir!

Meine Freundin Andrea hat zurzeit einen Austauschschüler aus Frankreich, Alexandre, zu Gast. Mit ihm und ihren zwei eigenen Kindern, Vilma und Georg, machen wir einen Ausflug auf die Rax. Ich habe mich als „Führerin“ für die Wander-Laien angeboten und komme so zu einem gemütlichen und entspannten Rax-Tag.

Daher starten wir auch nicht so zeitig, wie ich es sonst gewohnt bin. Am einzigen – zumindest halbwegs – schönen Tag der Woche um 9:30 warten ganz schön viele Leute in Hirschwang bei der Seilbahn auf die Auffahrt. Das hat aber den Vorteil, daß wir nicht bis 10 Uhr warten müssen, sondern mit der nächsten Bahn schon mitkommen.

Es hat ein bissl „Gemurre“ gegeben, weil ich drauf bestanden habe, daß Pullis UND Windjacken mitgenommen werden – kaum oben ausgestiegen, wissen die jungen Herrschaften, warum! *ggg* Und Vilma weiß, warum die Mutter gemeint hatte, eine lange Hose wäre besser als die kurze. Aber was soll’s, ein bissl kalte Beine hält die junge Dame schon aus.

Bei der Bergstation: Alexandre, Georg, ich und Vilma

Bei der Bergstation: Alexandre, Georg, ich und Vilma

Nachdem wir ein bissl die Aussicht bewundert haben und ich ihnen erklärt habe, was man da alles sieht – bzw. Georg mit seinen 10 Jahren sich seines Volksschul-Wissens erinnert! – marschieren wir los. Die Rax hat ja den Vorteil, daß man von der Bergstation weg um diese Jahreszeit sofort in ein Blumenmeer eintaucht. Vor allem Andrea ist ganz begeistert!

Leider hüllt sich der Schneeberg, den man ja von hier aus in seiner ganzen Pracht bewundern kann, in sein übliches Wolkenhauberl. Später werden wir dann aber doch bis zum Gipfel sehen. Nach Pause hier und Schauen da kommen wir zunächst zum Ottohaus – wo die Kinder erst einmal „Hunger“ schreien. Es ist zwar erst 11 Uhr – aber das Wetter ist nicht allzu einladend, also warum nicht? Gibt es drin schon was zum Essen? „Ja freilich!“

Gut ists eh, weil etwas später stehen die Menschen dann schon Schlange vor der Essensausgabe. Nachdem alle mit „Futter“ und Getränk versorgt sind, suchen wir uns einen Platz in der gemütlichen Gaststube. Schon bei der Schank hat ein Mann gefragt, ob „es da sehr steil hinunter geht“ und er zeigt Richtung Törlweg. Er sei nämlich nicht schwindelfrei. Ich rate ihm eher ab, er kommt dann zu unserem Tisch und wir sprechen nochmal darüber. Der einzige Abstieg, der für jemanden mit Höhenangst leicht ist, wäre zur Gloggnitzer Hütte und durch den Kesselgraben. Alle anderen Wege sind sehr steil.

Am Weg zur Höllental-Aussicht

Am Weg zur Höllental-Aussicht

Nach dem Essen packen wir uns ein bissl wärmer ein und spazieren zunächst einmal zur Höllental-Aussicht. Die wird gerade mit einem neuen Zaun versehen und die Arbeiter bitten uns, ein bissl hinten zu bleiben. Andrea reicht das auch vollkommen, ins große Höllental sieht man von der Seite auch ganz gut. Wenn man solche Tiefblicke nicht gewohnt ist, dann hat man schon ganz schön Respekt davor!

Und was jetzt? Wieder zurück zum Ottohaus? Bissl gar kurz. Auf den Jakobskogel möchte ich eher nicht, weil meine Begleiter alle keine richtigen Wanderschuhe anhaben. Aber zur Dirnbacher Hütte könnten wir gehen! Energie haben die Kinder eh genug – und sie gehen auch sehr brav! Es gibt kein großes Gejammere, kein Trotzen – dadurch daß sie zu dritt sind, ist ihnen auch nicht so fad.

Der Weg ist teilweise ein bissl rutschig heute, aber wir kommen alle gut hinunter zu der kleinen Wiese, auf der die Hütte steht. Natürlich muß ich mein Gschichtl loswerden, von den zwei Damen, die mich einmal gefragt hatten, ob sie auf der Dirnbacher Hütte einen Kaffee bekämen. Wir machen ausgiebig Rast, ich zeige Andrea, wie es weiterginge hinauf zum Klobentörl – dort gehen wir heute aber nicht (Erleichterung!).

Dann machen wir uns auf den Rückweg – damit wir nicht denselben Weg gehen müssen, nehmen wir den gelb markierten Weg hinauf zum Seeweg, der kurz vor dem Ottohaus auf diesen stößt. Ich kenne diesen Weg noch gar nicht (was ich meinen Begleitern aber wohlweißlich nicht verrate!). Aber verirren ist hier kaum möglich (es sei denn bei dichtem Nebel), der Weg ist zusätzlich mit Stangen markiert, die das Auffinden im Winter sicher sehr erleichtern.

Am Rückweg zum Ottohaus

Am Rückweg zum Ottohaus

Weiter oben kommt man auf eine Wiese mit hohem Gras und vielen Blumen, oft geht hier wohl nicht jemand. Es zieht sich etwas, bis wir auf den Seeweg stoßen, aber die Kinder sind brav mitmarschiert! Jetzt allerdings ist wieder eine Pause und essen angesagt! Kuchen und Strudel, ein Schokoriegel und was zum Trinken – und alle sind wieder zufrieden. Erstaunlich, wie die Zeit vergeht – es ist schon nach 15 Uhr! Schön gemütlich machen wir uns an den Rückweg zurück zur Bergstation.

Dort ist gar nicht so viel los, wie ich dachte, wir müssen nicht lange warten, bis wir wieder ins Tal gondeln können. Allen hat es richtig gut gefallen – das freut mich natürlich sehr! Sowas müssen wir jedes Jahr einmal machen! Für mich war es wie gesagt ein sehr entspannter und gemütlicher Bergtag – normalerweise ist ja lange marschieren angesagt, wenn ich hier heroben bin. Aber so dahinbummeln, das hat absolut auch seinen Reiz!

Ca. 10 km und 250 hm haben wir bewältigt, die Zeit hab ich nicht mitlaufen lassen, aufgrund der vielen Pausen, die Kinder ganz einfach brauchen, ist sie nicht relevant. Die Wolken blieben uns zwar erhalten, aber dazwischen kam doch immer wieder die Sonne hervor und wärmte uns ein bissl. Ich hätte mir besseres Wetter erhofft, aber am Berg ist das halt oft anders wie unten im Tal. Immerhin, wir sind trocken geblieben und haben so wenigstens nicht so viel geschwitzt.

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