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Heute gehe ich dieselbe Tour wie vor etwas mehr als einem Jahr – damals hatte ich ja die heftigen Zahnschmerzen. Der Übeltäter ist – gemeinsam mit zwei Kollegen – inzwischen ja rausgeschmissen worden. Heute gibt’s daher keine gesundheitlichen Probleme.

Der Bärlauch blüht! (man riecht es auch)

Der Bärlauch blüht! (man riecht es auch)

Ich parke wieder im Triestingtal bei der ehemaligen Bahnhaltestelle Tasshof – gegenüber von dem großen Pferdehof. Die gelbe Markierung verläuft lange auf einem Kamm, ein sehr hübscher Weg mit durchwegs nur mittlerer Steigung. Auf der Wiese unterhalb vom Mittagskogel weiden diesmal schwarze Kühe und ein paar Kälber – und, oh Schreck! – ein Stier! Nachdem mich das ganze Getier aber nicht weiter beachtet, wandere ich ruhig an ihnen vorbei. Bin ihnen egal – das frische Gras ist viel verlockender!

Das schwarze Rindervolk auf der Mittagskogel-Wiese

Das schwarze Rindervolk auf der Mittagskogel-Wiese

Nach etwas mehr als zwei Stunden bin ich beim Hocheck-Schutzhaus, ziemlich durchfroren. Es ist heute nicht nur kalt (eh klar, Eisheilige), sondern auch ziemlicher Wind. Drinnen jedoch ist es warm, und gar nicht viel los für einen Sonntag. Heute hat die Köchin gewuzelt, es gibt Mohnnudeln! Die muß ich natürlich verkosten, dafür verzichte ich sogar auf eine Suppe.

Hinunter gehe ich zunächst auf dem Aufstiegsweg, an der Kuh-Wiese noch vorbei und bei der nächsten Wegkreuzung eine alte Forststraße nach links (Norden). Diese stößt später auf den rot markierten Weg Richtung Altenmarkt, den ich nun verfolge. Erst ganz unten vor der Bahn (die nicht mehr in Betrieb ist) verlasse ich diese, gehe einen Weg im Wald oberhalb vom Radweg und am Schluß dann auf diesem zurück zum Auto.

Da war jemandem nach Malen zumute!

Da war jemandem nach Malen zumute!

Ich habe insgesamt 4:20 gebraucht, 740 Höhenmeter und 15 km absolviert. Ich steigere mich von Mal zu Mal – gute Aussichten für meine Kroatien-Wanderreise im Juni!

Nicht ganz auf die Wetterin (vom Niederalpl) – warum nicht ganz? Werdet Ihr noch lesen!

Ich war ja den ganzen Winter hindurch gesundheitlich angeschlagen. Jetzt erst geht es wieder besser. Angeregt durch einen Bericht im GT vom Aufstieg auf die Veitsch mit noch viel Schnee, kam ich auf die Idee, vom Niederalpl auf die Wetterin zu gehen. Keine lange Strecke, gut 300 hm – das sollte zu schaffen sein. Die Wettervorschau für Dienstag versprach brauchbares Wetter, also los.

Ich war recht zeitig dran, da zu erwarten war, daß tagsüber der Schnee sehr weich und damit anstrengend zu gehen wird. Um ¾ 10 Uhr (ok, ganz so zeitig dann auch wieder nicht) machte ich mich vom großen Parkplatz auf der Paßhöhe auf. Zunächst ging es ziemlich steil den Schihang hinauf – längst kein Schibetrieb mehr, Schneequalität mäßig und schon etliche apere Stellen. Mir macht das nichts.

Nicht mehr viel Schnee am Niederalpl

Nicht mehr viel Schnee am Niederalpl

In Kehren komme ich ganz gut hinauf, steile Hänge sind ja mit Schneeschuhen immer etwas mühsam. Queren geht fast gar nicht und senkrecht rauf ist sehr anstrengend (vor allem, wenn man, so wie ich, keine Steighilfen hat). Weiter oben, auf Höhe der Wetterinalm, wird es deutlicher flacher. Ich verschnaufe erst mal, betrachte die Aussicht, mache ein paar Fotos und schaue, wo es weitergeht.

Wetterin-Alm

Wetterin-Alm

Links ganz hinten Schneealpe, davor Lachalpe. Mitte der Kamm Kampalpe - Tratenkogel - Große Scheibe. Rechts guckt das Stuhleck hervor.

Links ganz hinten Schneealpe, davor Lachalpe. Mitte der Kamm Kampalpe - Tratenkogel - Große Scheibe. Rechts guckt das Stuhleck hervor.

Nach links, Richtung Bergstation der Sesselbahn, auf einem gut erkennbaren Weg, nur wenig steil. Später kommen die ersten Lawinen-Verbauungen in Sicht, die die links unten liegende Straße schützen sollen. Wieder ein kurzes flaches Stück – und was ich dann sehe, läßt mich am heutigen Unternehmen zweifeln.

Es ist nur ein kurzer, aber steiler Hang hinauf zu einem Vorgipfel – im Sommer geht der Weg rechts herum in der Flanke weiter. Jetzt mit Schnee ist das aber ein, wie sich zeigen wird, nicht zu überwindendes Hindernis. So schnell gibt die Eli aber nicht auf, versucht wird es doch. Nicht ganz gerade hinauf, das wäre mir zu anstrengend. Sondern schräg nach rechts oben.

Aber das klappt auch nicht. Der Schnee – weiche Auflage vom zuletzt gefallenen Neuschnee – ist sehr weich. Ich rutsche mehrfach ab. Rechts von mir geht es ziemlich steil ziemlich weit hinunter – das wird mir zu gefährlich. Sehr vorsichtig drehe ich um, gehe waagrecht retour, erreiche eine Schispur, die minimal Halt gibt, taste mich im „Treppenschritt“ hinunter, bis ich endlich wieder im gefahrlosen Bereich und dann im Flachen bin.

Mein mißglückter Versuch

Mein mißglückter Versuch

Schade – es wär ja nicht mehr weit gewesen. Die einzige vernünftige Möglichkeit wäre über den Vorgipfel drüber – aber dafür bin ich noch zu schwach. Außerdem muß ich ja zurück auch wieder. Kann man nichts machen, hat heute nicht sein sollen. War auch auf der Karte nicht erkennbar, weil der Hang dort auch nicht steiler aussieht wie der vom Paß herauf.

Ich gehe ein Stück zurück, mache dann unter einem Baum eine kurze Pause, esse mein Weckerl, dann weiter retour zur Wetterinalm und den steilen Hang hinunter. Das geht ganz gut, zum Rutschen ist der Schnee leider nicht geeignet. Ich lege meine Abstiegsspur etwas steiler an wie beim Aufstieg. Viel zu rasch bin ich wieder beim Auto zurück. Insgesamt habe ich ohne Pause 1:45 gebraucht, 280 Höhenmeter (ich war ja nicht ganz am Gipfel), und keine nennenswerten km sind zusammengekommen.

War etwas unökonomisch, das Ganze, aber manchmal passiert das eben so. Immerhin, ich hab mich aufgerafft, hinzufahren und es zu probieren. Alleine das ist ja schon wieder ein Fortschritt. Müde bin ich eigentlich nicht, ein gutes Zeichen für die nächsten Unternehmungen. Kondition muß her, im Juni wartet eine Wanderreise nach Kroatien (Plitvicer Seen)!

Da Günter, so wie ich, ein bissl angeschlagen ist, suchen wir ein Ziel, das uns beiden „gerecht“ wird. Die Idee einer Schneeschuhtour verwerfen wir rasch wieder, aber eine Wanderung auf den Hundsheimer Berg – das ist für uns beide was neues und gut geeignet!

Wir fahren über die A4, Abfahrt Fischamend und weiter auf der B9 bis nach Bad Deutsch Altenburg. Dort Abzweigung rechts nach Hundsheim, und den Schildern nach zum Sportplatz, wo man gut parken kann. Das Wetter ist recht schön, ziemlich diesig zwar, aber doch Sonne.

Auf Anraten unseres Forumsfreundes Wolfgang wählen wir nicht den Aufstieg durch die „Große Klamm“, weil um diese Jahreszeit sehr gatschig, sondern den blau markierten „einfachen Weg“. Der geht zunächst recht flach nach links, dann in einem weiten Rechtsbogen höher und erst weiter oben etwas steiler hinauf zur Hochfläche.

Beim Aufstieg

Beim Aufstieg

Die Gegend hier ist etwas steppenartig, auch ein bissl felsig, sehr ansprechend. Und man hat von allen Seiten eine gute Sicht! Zwar heute nicht bis zum Schneeberg, aber doch auf die Landschaft zu Füßen des Berges. Blühen tut hier noch gar nichts, erst auf den nach Nordost geneigten bewaldeten Hängen blühen viele Schneeglöckchen! (Erinnern mich an die Wanderung mit Bernhard und Anni zur Hahnwiese im Frühjahr 2011!)

Wir folgen den Wegweisern zum „Hainburger Blick“, von denen einer mehr gut wäre – wir finden die Stelle nämlich zunächst nicht, weil wir bei einer Teilung rechts gegangen sind. Einheimisch weisen uns aber den richtigen Weg, wir müssen noch ein Stück weiter hinunter – und dann stehen wir auf der „Nase“ und der Blick auf Hainburg, zum Braunsberg, Thebner Kogel und bis nach Bratislava ist wirklich schön!

Blick auf Hainburg, Schloßberg, Braunsberg und Thebner Kogel

Blick auf Hainburg, Schloßberg, Braunsberg und Thebner Kogel

Wir gehen dann wieder zurück hinauf und zum wenig ausgeprägten Gipfel, der aber aufgrund des kleinen Hütterls, einer Orientierungstafel und dem Gipfelkreuz eindeutig erkennbar ist. Eine halbe Stunde „Mittagsrast“ vergönnen wir uns. Der Wind vertreibt uns dann aber doch wieder, so warm ist es halt noch nicht um diese Jahreszeit.

Gipfelbereich

Gipfelbereich

Als Abstieg wählen wir den Schafweg, vorbei am Fliegerdenkmal (das wir aber irgendwie übersehen haben). Hier geht es teilweise doch recht steil bergab, der Weg ist aber gut und trocken. Und heir gibt es auch schon viele Leberblümchen, meine absoluten Lieblinge im (zeitigen) Frühjahr! Unten auf einer großen Wiese beim roten Kreuz angekommen, wenden wir uns nach rechts und gehen einen sehr hübschen Pfad am Hang des Berges entlang.

Beschreibung der Güntherhöhle

Beschreibung der Güntherhöhle

Wir kommen bei der Güntherhöhle vorbei, die aber erst ab April geöffnet ist (Schlüssel in Hainburg zu holen), da Winterquartier von einigen Fledermaus-Arten. So gehen wir weiter das nur mehr kurze Stück zurück bis zum Sportplatz.

Es war eine sehr nette, wenig anstrengende Wanderung, die uns beiden gut gefallen und gutgetan hat! Für mich langer (teils gesundheitsbedingter) Pause wieder eine kleine Steigerung, die mich auf weitere solche hoffen läßt. „Technische Daten“: ca. 2:45 Gehzeit, 380 Höhenmeter und ca. 7,5 km.

Fotos sind von Günter Berhart.

Andreas hat mir ein paar sehr schöne Bilder geschickt, die er vom Stangl aus gemacht hat.

Dieser Berg, 1592 m hoch, liegt im Nordosten der Ortschaft Gams. Diese wiederum in der Nähe von Hieflau (sie heißt auch “Gams bei Hieflau”), an der Straße, die von Göstling/Ybbs (Auffahrt zum Hochkar) kommend etwas nördlich von Hieflau ins Ennstal mündet. In der Nähe von Gams befindet sich auch die relativ bekannte Kraushöhle.

Vom Stangl nun hat Andreas einerseits nach Nordosten fotografiert, wo das Tal der Salza den Stangl vom Hochkar-Massiv trennt. Die Salza entspringt in der Nähe vom Kernhofer Gscheid, fließt dann über Terz in das Halltal, in einer kleinen Schlucht um Mariazell herum, ab Gußwerk in mehr westlicher Richtung über Greith, Weichselboden und Wildalpen, nimmt später den Lassingbach auf und mündet bei Großreifling in die Enns.

Der Höhenunterschied vom Stangl-Gipfel hinunter ins Tal der Salza beträgt über 1000 m – und spektakulär ist auch Andreas’ erstes Foto: Das Salzatal mit dem Eingang zur Wasserlochklamm

Vis-a-vis erhebt sich wie gesagt das Hochkar-Massiv, bekannt als Schigebiet im Winter, Wandergebiet im Sommer – und durch seine große Höhle mit mehreren Sälen. Kurz nach Erschließung dieser Höhle, als es noch keine öffentlichen Führungen gab, haben meine Eltern öfter kleine Gruppen durch die Höhle geführt. Möglich war dies durch die Bekanntschaft mit Gerhard Schirmer, einem Höhlenexperten des Österreichischen Touristenklubs (ÖTK). Der Schlüssel für die Eingangstür war damals beim GH Geischläger in Göstling zu holen, es bekam ihn aber nicht jeder.

Weiter gehts in die andere Richtung – ins Gesäuse, dessen östlicher Eingang Hieflau ist. Das Gesäuse, seit ein paar Jahren Nationalpark, ist seit langem nicht nur Bergsteiger-, sondern auch Klettereldorado. Mein Vater (Jahrgang 1922) hat mir oft erzählt, unter welch schwierigen Umständen die Wiener Bergsteiger damals dorthin gereist sind. Nach dem Krieg gab es ja noch die Besatzungszonen, und die Reise war allein schon dadurch immer mühsam und dauerte sehr lange. Außerdem mußte man schauen, daß man irgendwie zu Essen kam, weil es einige Jahre lang noch Lebensmittelmarken gab. Trotzdem wurden damals viele anspruchsvolle Touren gemacht, und das mit einer Ausrüstung, die heutzutage undenkbar wäre.

Das erste Bild zeigt Lugauer, Hochtorgruppe und Tamischbachturm – Der Lugauer der markante sehr steile Spitz links, auch ein beliebter Schiberg – die Lugauer Plan zu befahren erfordert wohl schon einiges Können!

Hier nun die Fortsetzung: Tamischbachturm, Buchsteingruppe, Grimming, Haller Mauern, Totes Gebirge und Sengsengebirge

Vielen Dank an Andreas für diese herrlichen Bergbilder! Sie machen so richtig Lust, im nächsten Jahr wieder ein bissl weiter zu fahren und diese schönen Gegenden wandernd aufzusuchen!

Eine längere Diskussion im Forum Gipfeltreffen hat mich dazu veranlaßt, mich dort rumzutreiben und zu suchen (und zu finden). Es ging um einen gelb markierten Weg von Furth/Tr. (jawohl, mittlerweile weiß ich, daß der Ort wirklich an der Triesting liegt! Danke Karl Heinz!), Richtung Süden, westlich parallel zum Steinwandgraben, zunächst bis zum Weiler Ebelthal – weiter dann bis zum Beginn der Steinwandklamm. Gefragt war aber nur der Abschnitt Ebelthal-Furth.

Alle Suchenden gingen in dieser Richtung und haben zwar die Abzweigung des Weges von der durchs Ebelthal-Straße gefunden – aber dann nicht mehr weiter. Es gab auch Diskussionen über die Bezeichnung des Weges – Rittsteig steht in der Nähe von Furth in der Amap. Allerdings, man kam zu dem Schluß, daß das nicht der Wegname, sondern der Name eines Hofes etwas unterhalb des Weges sein muß. Wie auch immer – gibt’s den Weg noch? oder nimmer? Die Eli schaut sich das an, mit der Kamera in der Hand!

Und zwar von Furth aus, in der Hoffnung, in dieser Richtung eher voranzukommen. Was zunächst auch gar kein Problem ist. Schon die Abzweigung ist mit einer Tafel versehen und gut markiert. Dann geht’s kurz durch eine Siedlung, rauf in den Wald, um eine Ecke herum (unterhalb, nicht sichtbar, der Hof Rittsteig) und dann im Wald parallel zum Wiesenrand hinauf bis in die Nähe des Hofes Lichtensperg.

Dort ist zunächst mal Schluß mit den bis dahin recht neuen und ausreichenden gelben Markierungen. Jetzt am Waldrand entlang, das ist noch klar. Aber dann sollte es geradeaus weitergehen, mit Querung einer Forststraße, die vom Lichtensperger hinauf in den Wald gehen soll. Nur – da ist kein Weg (Markierung auch keine mehr). Eine dicht mit Gestrüpp verwachsene Böschung – da ist kein Durchkommen.

Der halbwegs erkennbare Weg wendet sich nach links bergab, an einer Baumreihe entlang. Vielleicht geht es dahinter ja weiter? Auf der anderen Seite der Baumreihe – auf der erwarteten Forststraße wieder rauf, nach links – und siehe da, in der Rechtskurve der Straße geht ein deutlich erkennbarer Weg in der gesuchten Richtung weiter! Auch hier Gestrüpp, aber der Weg ordentlich ausgeschnitten. Markierung noch immer keine, aber Richtung stimmt, also weiter.

Bald kommt man wieder in den Wald – und hurra – hier ist wieder gelb markiert. Sichtbar noch alt, noch nicht nachgearbeitet, aber deutlich genug. Bergab zu einem breiten Querweg, dann suche ich kurz den Weiterweg, laut Karte eig. nur geradeaus drüber – ahja, da geht’s eh weiter. Ein sehr schmales Pfaderl, weiter bergab, mit vielen Abzweigungen, aber die Markierungen leiten erkennbar weiter, bis zu einer Wiese.

Und jetzt? Wieder nix mehr. Ich suche länger und systematisch. Da ich ziemlich genau weiß, wo ich hinwill – runter zur von hier schon sichtbaren Straße und das links von einem sichtbaren Haus – schlage ich dann offenbar die richtige Richtung ein. Weg ist keiner erkennbar, die Wiese ist eine Kuhweide (derzeit unbesetzt), zum Glück nicht gatschig. Ich gehe weiter hinunter, denke mir, markiert ist hier aber wieder mal nix – schaue auf – ha, da ist ja eine gut versteckte gelbe auf einem Baum!

Rechtshaltend steige ich weiter ab, dann sehe ich einen hochgezogenen Zaundraht – verdächtig! Und wirklich finde ich dort auch wieder Markierungen. Durch einen Durchlass in der Hecke, rechts entlang dieser weiter – und schon bin ich bei der Straße! „Sie haben Ihr Ziel erreicht“ sagt mein inneres Navi!

Ich habe eifrig fotografiert, werde das am Rückweg auch tun. Zunächst gehe ich aber noch ein Stück weiter, nach rechts die Straße talein und bei einem etwas wackeligen Steg wieder links weg und durch den Wald bergauf zu einer Straße, die Richtung Pograbauer führt. Von der ersten Kehre aus hat man einen sehr schönen Blick über den gegenüberliegenden Hang, auf dem ich den Weg gesucht habe – ein Foto!

Nun kehre ich um, gehe den ganzen Weg wieder zurück und mache noch viele Bilder. Ich freue mich sehr darüber, daß ich den Weg doch gefunden habe – muß aber zugeben, daß ich wohl auch falsch gegangen wär, wäre ich im Zuge einer Wanderung hier gewesen und nicht gezielt zum Wegsuchen!

Daheim bearbeite ich dann die Fotos, zeichne die Wegführung ein, markiere wichtige Hinweise und stelle die Fotos in den entspr. Forumsbeitrag. In den nächsten paar Tagen schreiben alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben, dazu und sind dankbar bzw. bewundern, daß ich diese Doku gemacht hab! Ich habs ja primär aus Freude an sowas gemacht, aber die positiven Reaktionen taugen mir natürlich schon auch sehr!

Ich stelle hier nur ein paar Fotos rein, falls jemand die ganze „Fotostrecke“ haben möchte, bitte per Mail anfordern (ebr@indec.at)! Im Forum ist sie zwar auch zu sehen, aber die Bilder sehen dort nur angemeldete User (Beitrag unter Wanderungen Niederösterreich, „Ruhberg und Steinwand“).

Die Fotos sind vom Rückweg, d.h. vom Ebelthal nach Furth, und nur von den Stellen, die unklar waren.

Überblick vom Gegenhang (rot = Wegführung über die Kuhweide, blau = ungefährer Weiterweg im Wald):

Durch den Durchlass in der Hecke, linker blauer Pfeil auf den hochgezogenen Zaundraht, rechter auf eine Markierung an einer Zaunplanke.

Noch einmal der Durchlass mit dem Zaundraht oben (und einem großen Stein mitten am Weg, im blauen Kastl).

Im blauen Kastl die gut versteckte Markierung

Die Überquerung des breiten Waldweges

Oberhalb vom Lichtensperg, wo es geradeaus nicht weitergeht

Die Umgehung dieser Stelle

 

Und hier im Wald wieder die nächste Markierung!

Von der Pleite beim ersten Versuch dieser Tour hab ich ja schon geschrieben (oder besser gesagt, gemotzt!). Diese Woche ergab es sich, daß ich einen zweiten Anlauf nehmen konnte. Wetter paßt, zwei Tage ohne Termine – also los!

Diesmal eine Stunde früher gestartet, da die Tage doch schon deutlich kürzer sind und ich nicht in die Finsternis kommen wollte. Nach einem vormittäglichen beruflichen Termin komme ich zeitgerecht weg, fahre wieder mit dem Auto nach Leobersdorf und mit der Bahn nach Weissenbach/Triesting. Weiter jetzt aber nicht mit einem Bus, sondern mit dem Anrufsammeltaxi „Trixi“, das man 1 Std. vor Abfahrt bestellen muß.

Ich habe mit zwei Telefonaten auch rausbekommen, wo das Taxi genau auf mich wartet – am Bahnhof-Vorplatz. Hat doch wirklich funktioniert! Fährt sogar ein bissl früher los, eigentlich wären 20 min. Wartezeit. Aber da der Kleinbus (8 Plätze) nur Leute mitnimmt, die auch bestellt haben, kann er auch früher losfahren. So bin ich auch früher in Kaumberg.

Dort erst mal Schuhe umgezogen (bis jetzt habe ich Trekking-Sandalen angehabt, die auf der Hütte dann als Hüttenpatschen dienen), und los geht’s! Aber wo?

Kirche von Kaumberg

Kirche von Kaumberg

Nach einigem Umschauen strebe ich der Kirche zu, an ihr vorbei hinauf, am Friedhof vorbei, weiter auf einer Asphaltstraße, später Feldweg, dann kurz wieder Asphalt. Vom Parkplatz der Araburg weg geht es nur mehr auf Waldwegen bzw. Forststraßen. Nach 1:10 ab Kaumberg bin ich bei der Araburg.

Araburg

Araburg

Hier mache ich eine kurze Rast und verdrücke ein Weckerl (für ein Mittagessen ist es sich heute nicht ausgegangen), dann weiter. Der Weg verläuft zunächst auf einer Forststraße, bergauf, wieder bergab, später Waldweg, bergauf, wieder bergab, und immer so weiter. So kommen viele Höhenmeter zusammen! Beim Veiglkogel kommt von links der 04-Weg vom Hocheck dazu.

Den Raingupf, den man früher ca. 80 Höhenmeter unter dem Gipfel links umgehen konnte, muß man nun besteigen, die Markierung geht obendrüber, der untere Weg ist gar nicht mehr erkennbar. Insgesamt muß man über 300 steile Höhenmeter bewältigen, und drüben einige wieder runter, ehe es an den finalen Gipfelanstieg zum Kieneck geht. Getroffen hab ich bisher niemanden, nur ca. 1 Stunde vorm Ziel ein Pärchen, das dort umdreht, weil es zurück zur Araburg muß.

Der Weg zieht sich ziemlich, fordert auch etwas die Geduld – und der Rucksack ist schwerer als normal. Aber dann kommt doch endlich die langgezogene Wiese in Sicht, nach der es links weggeht und die Enzianhütte nur mehr wenige Minuten entfernt ist. Nach genau 4 Stunden Gehzeit lange ich dort ein. Es ist jetzt bereits ca 17:30 und so kann ich gleich einmal mein Nachtmahl einnehmen.

Ziel erreicht - Enzianhütte!

Ziel erreicht - Enzianhütte!

Etwas später darf ich auch mein Lager beziehen, bin über Nacht alleine auf der Hütte (die Wirtsleute sind aber natürlich da, und noch jemand, davon später). Direkt über der Küche kommt ein bißchen Wärme herauf, Platz hab ich natürlich genug, und seit dem Sanitär-Umbau gibt es ein Bad im 1. Stock! Die Dusche benütze ich nicht (bin ja kein Weichei *gg*), aber das WC heroben, und Warmwasser zum Waschen sind schon Luxus!

Ein Pärchen kommt noch zur Hütte, ißt etwas, geht aber heute noch weiter und biwakiert später. Und noch jemand taucht auf: ein Deutscher, der schon seit Wochen auf Wanderschaft ist, und schaut, daß er möglichst gegen Arbeit gratis übernachten kann. Hier bietet sich Holz schneiden für ihn an. Es stellt sich im Lauf des sehr interessanten Gesprächs heraus, daß er ein Zen-Mönch ist und in Asien schon 4 Jahre in einem Kloster gelebt hat.

Nach 20 Uhr bin ich dann müde und verzieh mich in mein Lager – morgen geht’s weiter. Ich habe heute 950 Höhenmeter und ca. 11,5 km absolviert. Das Wetter war eher trüb, aber ganz angenehm, nicht so schweißtreibend bei den Aufstiegen.

—***—

Zweiter Tag, Weiterweg nach Gutenstein! Ich habe leidlich geschlafen, frühstücke ausgiebig, plaudere noch einmal mit dem Mönch, zahle und mache mich dann auf den Weg zum Unterberg. Herrlich ist es in der Früh zu wandern! Ziemlich kalt noch, aber es wird später deutlich wärmer. Heute ist auch das Wetter viel schöner wie gestern.

Unterberg im Morgenlicht

Unterberg im Morgenlicht

Zunächst gehe ich bergab bis zum Bettelmannkreuz, wo man von links aus dem Ramsental (oberhalb von Pernitz-Muggendorf) und von rechts aus dem Ramsautal (Ramsau bei Hainfeld) aufsteigen könnte.

Bettellmannkreuz

Bettellmannkreuz

Weiter geht es wieder steil bergauf zum Kirchwaldstein und dann im Wechsel zw. Auf und ab sehr schön bis zum Unterberghaus. Den Gipfel erspare ich mir, ich war schon mehrfach oben. Im Haus mache ich eine Jausenpause.

Unterberghaus

Unterberghaus

Dann wende ich mich Richtung Gutenstein – hier am Unterberg verlasse ich die Originalroute des 06-Weges. Schon vor ein paar Jahren bin ich von der Haselrast (Steinapiesting) hier heraufgekommen, damals war sehr schlecht markiert, obwohl das ein Teilstück des Piestingtal-Rundweges 231 ist. Daher passe ich jetzt sehr genau auf!

Mittlerweile wurde aber nachmarkiert und es gibt eigentlich keine Unklarheiten mehr – soferne man nicht nur in die Karte, sondern auch in die Natur schaut. Wenn nicht – verhaut man sich trotzdem, so wie ich! Kostet zum Glück nicht viel Zeit, und ein paar unnötige Höhenmeter. Hoffentlich versäume ich dadurch nicht meinen Bus in Gutenstein!

In der Folge geht es dann sehr steil bergab, bis man auf einem breiteren Weg und dann auf einer Forststraße hinaus zur Haselrast-Straße kommt. Hier treffe ich dann doch um einiges früher als geplant ein, und kann so eine kurze Rast auf einer hübschen Bank unter einem großen Baum machen.

Haselrast-Straße - mein Rastbankerl

Haselrast-Straße - mein Rastbankerl

Nun steht mir noch eine Stunde auf der Straße hinaus nach Gutenstein bevor. Solche Landstraßen haben aber oft einen begehbaren Wiesenstreifen, und so muß ich erst ganz am Schluß auf Asphalt gehen. Auch diese Strecke geht etwas flotter als gedacht, sodaß ich noch genug Zeit bis zur Abfahrt meines Busses habe.

Ich bin jetzt doch schon ziemlich müde, aber sehr zufrieden, daß ich es gut bis hierher geschafft habe! Ich war heute 4:50 unterwegs, es sind doch wieder 430 Höhenmeter zusammengekommen – hauptsächlich am Weg vom Kieneck zum Unterberg – und es waren stolze 18 km!

Per Bus fahre ich nun bis nach Wr. Neustadt, und mit der Bahn weiter nach Leobersdorf, von dort mit dem Auto heim. Schon recht mühsam und zeitaufwendig, 2 Stunden brauche ich für eine Strecke, die ich mit dem Auto in ca. 1 Stunde schaffen würde. Aber bei einer Streckenwanderung geht es nur so. Ob ich heuer noch hier weitergehe? Mal sehen. Zwei Tage gehen sich eher nicht mehr aus, aber ich könnte noch in einem Tag nach Puchberg gehen, von dort komme ich noch gut nach Hause.

Schon lange spuckt diese ausgiebige Kamm-Wanderung in meinem Kopf herum. Heute paßt es genau dafür. Ich hab sie im Forum GT ausgeschrieben, Christine hat sich angemeldet und geht mit. Wir treffen uns am Bahnhof Semmering – ich habe mein Auto in Payerbach stehengelassen und bin mit dem Zug heraufgefahren, sie kommt mit dem Schnellzug etwas später direkt von Wien.

Bahnhof Semmering mit Nebelwalze von der steirischen Seite

Bahnhof Semmering mit Nebelwalze von der steirischen Seite

Um ¼ 10 machen wir uns zunächst an den Aufstieg auf den Pinkenkogel. In einigen Serpentinen erreichen wir die Hochstraße, gehen kurz rechts, dann links hinauf, oberhalb der kleinen Kirche vorbei. Die beschert uns ausgiebiges, in der Nähe sehr lautes Glockenläuten! In Serpentinen geht es im Wald ganz angenehm höher, bis wir nach gut 1 Stunde das – geschlossene – Pinkenkogelhaus erreichen. Lt. einem Anschlag verhindern die Brandschutzauflagen ein Wiederaufsperren – irgendwie verständlich, nachdem in den letzten Jahren ja etliche Berghütten ein Raub der Flammen wurden.

Kreuz auf dem Pinkenkogel

Kreuz auf dem Pinkenkogel

Nachdem wir die Aussicht ein bißchen betrachtet haben, gehen wir weiter. Es geht zunächst wieder ein Stück bergab, dann bergauf, usw. – ein stetiges Rauf und Runter, mehr aber rauf, weil unser erstes Ziel, die Kampalpe, um ein paar 100 m höher ist wie der Pinkenkogel. Es geht großteils im Wald dahin, was ob der spätsommerlichen Hitze heute ein großer Vorteil ist!

Nach insgesamt 3:20 haben wir das Kreuz erreicht, das allerdings nicht ganz am höchsten Punkt der Kampalpe steht – ein wunderbarer Aussichtsplatz ist es allemal! Nachdem ich uns ins Gipfelbuch eingetragen habe, suchen wir ein schattiges Plätzchen auf und machen Mittagspause. Recht viele Leute sind ja hier nicht unterwegs, aber ein paar treffen wir doch.

Ganz rechts Kampl (Schneealm), hinten Proles (Felsen), li vorne Lachalpe und ganz links Tonion

Ganz rechts Kampl (Schneealm), hinten Proles (Felsen), li vorne Lachalpe und ganz links Tonion

Der Weiterweg führt uns zunächst zum Gipfel und einer Wegkreuzung. Wir wenden uns nach rechts (nördlich), wieder geht es runter und rauf – diesmal auf den Tratenkogel, mit 1565 m der höchste Punkt unserer Tour. Von diesem steil runter, später eine lange, etwas mühsame Hangquerung, vorbei an der Paulinenquelle. Hier steht „Preiner Gscheid 1 Stunde“ – so wenig nur mehr? Naja, bissl mehr ist es schon noch, die Gehzeiten auf den alten Tafeln schaff ich nicht ganz (die Gehzeiten auf den neuen gelben Tafeln sind sowieso Zahlenwerte, die mit der Realität nicht viel zu tun haben).

Heukuppe im Nachmittagslicht

Heukuppe im Nachmittagslicht

Es geht noch weiter runter, dann noch einmal kurz sehr steil rauf, auf die „Sitzstatt“ – die hätten da ruhig Serpentinen anlegen können! Danach vertun wir uns kurz, weil durch eine Schlägerung der Weg nicht mehr erkennbar ist. „Holzauge sei wachsam“ – wir haben den Weg doch bald wieder gefunden. Jetzt schon parallel zur sichtbaren Landesstraße suchen wir uns noch den Waldpfad, und kommen wirklich nur wenige Meter vor der Paßhöhe des Preiner Gscheids erst auf die Straße hinaus.

2:40 haben wir seit der Pause gebraucht – ergibt genau die von mir geschätzten 6 Stunden! Mit den Höhenmetern hab ich mich ein bisserl vertan, es waren doch etwas über 1000! Ein bissl Zeit bleibt uns noch, um in der Edelweißhütte einen halben Liter Getränk runterzuleeren (so schnell hab ich das noch selten geschafft!). Dann kommt unser Autobus, mit dem wir nach Payerbach zurückfahren.

Ich bin sehr zufrieden mit dieser Tour! So lange mit so vielen Höhenmetern war ich heuer noch nie unterwegs (voriges Jahr auch nicht)! Ich bin schon müde, aber nicht extrem. Ein bißchen erstaunt, daß ich mit so relativ wenig, wie ich heuer gemacht habe, doch so weit gekommen bin. Daheim stelle ich noch fest: es waren 17 km!

Dank an Christine fürs Mitgehen – und dafür, daß sie mich zeitgerecht darauf aufmerksam gemacht hat (2 Tage vorher), daß ich mich mit den Fahrzeiten des Busses vertan hatte! Da hätte ich wieder ordentlich geflucht! Diesmal wärs aber wirklich mein Fehler gewesen.

Ersatztour deswegen, weil ich ja meine für 6./7. geplante Zweitagestour nicht machen konnte, wegen der Busstations-Misere. Erkundungstour deswegen, weil ich am Rückweg sowohl in Schwarzau wie auch in Gutenstein die Autobus-Situation vor Ort genau erkundet habe (ist dort aber jeweils unschwierig, weil es nicht an einer Kreuzung 4 Stationen gibt).

Am Vortag war das Wetter ja traumhaft schön, heute leider nicht mehr, großteils bewölkt. Aber an sich angenehmes Wanderwetter. Es hat nur zunächst so ausgesehen, als würde es schon vormittags regnen – gottseidank haben sich die dicken schwarzen Wolken aber verzogen.

Ich bin also durchs Piestingtal (A2-Abfahrt Wöllersdorf) nach Gutenstein und kurz danach links weg übers Klostertaler Gscheid ins Schwarzatal gefahren. Dort dann noch ein paar km rechts und schon war ich in Schwarzau („schon“ ist gut – sind doch 1 ¼ Std. von Baden). Geparkt habe ich gleich nach der Brücke über die Schwarza, die eher ein Bach und noch kein Fluß ist.

Ein kurzes Stück auf der Straße weiter, dann weist ein grünes Schild nach links. Bergauf in Richtung Kirche, vor dieser aber scharf links weg und ab jetzt schon auf einem Wiesenweg – so beginnt meine Wanderung. Bald ist der Wald erreicht und die ersten steilen Hänge erklimmt man recht bequem in gut angelegten Serpentinen.

Tiefblick auf Kirche und Friedhof von Schwarzau

Tiefblick auf Kirche und Friedhof von Schwarzau

Erst später, nach Querung der zweiten Forststraße (die erste ist in meiner Karte noch gar nicht eingezeichnet) wird es deutlich steiler – Schluß mit Serpentinen, stattdessen kerzengrad den Hang hinauf. Kurze Verschnauf und Schau-Pause bei der dritten Forststraße, dann weiter rauf.

Der Wald lichtet sich und ich komme auf die freie, allerdings immer zuwachsende Gipfelwiese, mit der leider nur Sonn- und Feiertags geöffneten Waldfreundehütte. Sie lasse ich zunächst links liegen und gehe noch ein paar Minuten weiter, oberhalb der Hütte links, zum Gipfelkreuz. Von hier hat man fast rundum eine gute Aussicht, nur nach Nordosten hindern Bäume daran.

Gipfelkreuz Obersberg

Gipfelkreuz Obersberg

Wie immer auf einem Gipfel mache ich mich an die Bestimmung der Berge, die ich da sehe. Da ich allein unterwegs bin, fehlt mir der „Erklärer“ – macht aber diesmal nichts, die wichtigsten erkenne ich schon selber! Es bläst hier ziemlich, also dann wieder runter zur Hütte und davor eine Pause mit Weckerl-Labung. Währenddessen stelle ich fest, daß ich hier gar kein Handynetz habe – beim Kreuz hatte ich volle Leistung – also noch einmal rauf, damit ich meine üblichen Gruß-SMS wegschicken kann.

Ötscher (re hinten) und Dürrenstein (li hinten)

Ötscher (re hinten) und Dürrenstein (li hinten)

Sonnleitstein und dahinter Amaisbühel (Schneealpe)

Sonnleitstein und dahinter Amaisbühel (Schneealpe)

Dann aber mache ich an den Abstieg – zum Glück muß man nicht dieselbe Route wieder hinuntergehen. Schon auf der Wiese unterhalb der Hütte zweigt ein Pfad ab, mit einer roten Markierung versehen. Der Großteils des Weges ist dann nur mit Tafeln gekennzeichnet, erst weit unten gibt es wieder rote Marken. Durch ein Waldstück erreiche ich bald wieder eine freie Fläche, die Obersberger Alm.

Obersberger Alm

Obersberger Alm

Hier links und dann hinunter, eine lange Querung nach rechts, großer Bogen nach links. Und so geht’s weiter – mal Weg, mal Forststraße, mal links, mal rechts. Bei einer Forststraßenkehre treffe ich auf Holzarbeiter, die hier mit schwerem Gerät am Werken sind. Ob ich da überhaupt durchkomm? Der Kranführer sieht mich, ich deute ihm und er nickt! Glück gehabt.

Weiter unten komme ich am Bauernhof Obersberger vorbei und dann an der Obersberger Linde – ein Naturdenkmal.

Obersberger Linde

Obersberger Linde

Weiter geht es dann noch einmal sehr steil, bis ich zu einer weiteren Forststraße komme, die mich schon zur Siedlung Hirschwand, einem Ortsteil von Schwarzau, führt. Eine knappe halbe Stunde muß ich dann noch auf Asphalt gehen, sogar ein paar Höhenmeter wieder bergauf, bevor ich wieder auf der Hauptstraße und bei meinem Auto einlange.

Ich habe abgesehen von den Waldarbeitern und ein paar Leuten in der Siedlung niemanden getroffen – was mich nicht wirklich gestört hat. Wie gesagt, vom Wetter her ganz brauchbar – und es hat mir gutgetan, und zumindest einen Teil des Frusts von gestern wieder weggespült. Gebraucht hab ich insgesamt 4:30 (2:20 hinauf, 2:10 hinunter), es waren (incl. kurzen Gegensteigungen) 880 hm, und ca. 12 km.

Ich packs nicht – seit  Tagen freu ich mich auf die erste (einzige) Zweitagestour dieses Jahr – Fortsetzung meines 06-Projektes von Kaumberg aufs Kieneck (dort schlafen) und weiter über Unterberg nach Gutenstein. Heute und morgen wär alles perfekt gewesen. Wetter super, nach der Hitze der letzten Tage und dem gestrigen Frontdurchzug heute und morgen herrlich kühl, schön und stabil. Und mein Mann auf Kurzbesuch in der Stmk. bei seinem Sohn – besser wärs nicht gegangen.

Und was is? Ich sitz daheim und ärger mich grün und blau. Ich bin mit dem Auto nach Leobersdorf gefahren und von dort mit dem Zug nach Weißenbach/Triesting (weiter geht der ja leider nimmer). Weiterer Plan wäre gewesen, mit Bus nach Kaumberg (Ankunft ca. 14:30), dann rauf zur Araburg und weiter aufs Kieneck. Bettchen oben schon bestellt.

Und was is? Ich finde die Station des Autobusses nicht und er fährt ohne mich nach Kaumberg!! Bitte WIE??? soll ich wissen, daß der – im Triestingtal aus Richtung Berndorf kommend – in Weißenbach rechts Richtung Alland abbiegt und daher in der Straße Ri. Alland seine Station hat? Wie ich das gesehen hab, war es natürlich zu spät, weil ich ganz woanders stand. Bei der Tankstelle an der Kreuzung hats auch keiner von denen gewußt bzw. meinten sie, die Haltestelle is auf der Rückseite der Tankstelle – ja schneckn, nur für andere Abfahrtszeiten.

Keine Ahnung, wo der Bus nachher rumfährt und wo er wieder ins Triestingtal kommt. Es gibt zwar auf der Seite www.vor.at Streckenfahrpläne – aber für genau diese Linie (und ab 5.9., da Fahrplanwechsel) ist der Streckenplan nicht abrufbar, kommt Fehlermeldung. Dann kann man sich auch einen örtlichen Plan rund um die Haltestelle anzeigen lassen – ja super, das hilft in dem Fall! Es gibt nämlich dort im Umkreis von keinen 100 m 4(!) Stationen!

Ein halbherziger Versuch, nach Kaumberg autozustoppen, war natürlich nicht von Erfolg gekrönt. Nach einer guten halben Stunde zurück zum Bahnhof, nochmal 3/4 std. gewartet, dann wieder heimgefahren. Das wars dann wohl für heuer mit diesem Plan, weil je kürzer die Tage werden, umso weniger geht sich das noch aus. Und daß ich nochmal so eine Situation vorfinde, daß ich zwei Tage unter der Woche wegkann UND das Wetter gut ist – ziemlich unwahrscheinlich. Am WE geht das sowieso nicht, weil da im Triestingtal kein öffentliches Verkehrsmittel fährt (außer der Bahn). 

Muß ich wohl in Zukunft zuerst alle Um- und Einstiegstellen mit dem Auto anfahren, um festzustellen, wo genau sie sind – und dann erst die Wanderung machen. Sehr viel Aufwand für fast nix – aber sowas wie heute will ich kein zweites Mal erleben.

Schon ist die Urlaubswoche wieder um, heute letzter Tag! Wir fahren nicht weit mit dem Auto, nur bis kurz vor Mariapfarr. Von dort nehmen wir den Tälerbus ins Weißpriachtal, der uns ziemlich weit hineinbringen soll. Auf der Sandstraße in das sehr lange Tal hineinzumarschieren, haben wir 1. vor 2 Jahren schon gemacht, 2. bringt uns das heute nichts, wir wollen ja hinauf.

Der Bus, der hier eingesetzt wird, ist ein mittelgroßer, mit 2 Sitzen auf einer und einem auf der anderen Seite, geschätzt 7 m lang – und der Fahrer ein „Künstler“. Der kennt die Strecke natürlich in- und auswendig, aber mit welcher Geschwindigkeit der um enge Kurven rauscht – ein kleines Abenteuer schon bei der Anfahrt!

Der Tälerbus (fährt gerade zurück von der Ulnhütte)

Der Tälerbus (fährt gerade zurück von der Ulnhütte)

Bei der (nicht bewirtschafteten) Ulnhütte ist Endstation. Von hier gehen wir zu Fuß auf der nun für eine Weile steileren Straße los. Weiter oben geht es dann wieder völlig flach in das Tal hinein, vorbei an einigen Almen. Und dann hört die Straße auf – und ein wunderschöner Pfad beginnt!

Kühbarnalm

Kühbarnalm

Nie steil, immer gut gangbar, wunderbare Landschaft rundherum, ein kleiner Wasserfall, der Kontrast zwischen dem eingesprengten Kalk der Lungauer Kalkspitze und dem dunklen Kristallin-Gestein rundherum – einfach ein Traum! Auch die Hitze ist heute besser auszuhalten, weil es ziemlich windet – oben am Oberhüttensattel schon fast stürmt!

Einfach schön hier!

Einfach schön hier!

Nun noch ein paar Minuten am Oberhüttensee entlang – und erst ganz kurz bevor man dort ist, sieht man die Oberhütte. Sie liegt ausgesprochen hübsch in einer Mulde. Von der Nordseite, von Forstau aus, kommt man sehr bequem und rasch hierher, dementsprechend viel ist hier los. Wir essen jeder einen großen Suppentopf mit viel Inhalt (zum Trinken gibt’s zusätzlich was).

Oberhüttensee

Oberhüttensee

Oberhütte

Oberhütte

Nach ausgiebiger Pause machen wir uns auf den Rückweg. Zunächst spazieren wir direkt am Seeufer entlang, dann wieder zum Oberhüttensattel, wo der Sturm das Überqueren des Baches gar nicht so einfach macht. Ein paar Meter weiter staunen wir wieder einmal. Was kommt uns entgegen? 5 Mountainbiker! Sie heben mühsam die Räder über den Weidezaun und auf meine Frage, ab wo sie getragen hätten, meint einer, fast den ganzen Wanderweg (was ich allerdings nicht recht glaube).

Wir lassen uns für den Abstieg Zeit, unser Bus geht erst recht spät wieder zurück. Aber bergab geht’s halt doch schneller wie rauf, und so sind wir bald wieder bei der Straße, die uns hinunter zur Ulnhütte bringt. Wir gehen jetzt noch ca. 10 min. weiter bis zur Granglerhütte, die bewirtschaftet ist. Hier warten wir noch ca. eine Stunde auf unseren Bus. Die Zeit vergeht aber recht schnell, hier ist es sehr angenehm!

Granglerhütte

Granglerhütte

Wir waren heute ca. 4 ¼ Std. unterwegs (irgendwie scheinen wir auf diese Zeit abonniert zu sein), es war mit 13,5 km die längste Tour, dafür waren 585 Höhenmeter nicht so viel. Wir haben beide diese Wanderung besonders genossen und als die schönste der ganzen Woche empfunden!

Und damit ist unser heuriger Urlaub wieder zu Ende! Und was für ein Urlaub das war! 6 Tage bestes Wetter (mir schon ein bissl zu heiß), und genau an dem Tag, wo das Wetter umschlägt, die Heimreise. Besser geht’s wirklich nicht mehr! Zusatz-Bonus: die extreme Hitze daheim vermieden!

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