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Bestes Wanderwetter am Samstag – eine etwas längere Tour muß wieder her! Auf der Waldburgangerhütte war ich schon länger nicht mehr. Die Runde über die Bodenwiese bin ich schon einmal im Frühjahr gegangen, heute geh ich sie allerdings andersrum, d.h. zuerst über die Pottschacherhütte und die Bodenwiese. Und damits noch ein bisserl länger wird, nehme ich auch das Jagdhaus Bürschhof noch mit.

Anfahrt über die A2 bzw. S6, Abfahrt Gloggnitz, und dann nach Prigglitz (durchgehend angeschrieben). Das ist ein kleiner Ort schon halb am Hang oben, mit netter Aussicht und sehr ruhig (wenn nicht grad zwei Wahnsinnige mit lauten Geknatter die Waldstraße raufrasen). Oberhalb von der Kirche gibt es einen kleinen Parkplatz.

Zunächst wandere ich mäßig steil die Waldstraße hinauf, verlasse diese dann und steige steil hinauf zur Pottschacherhütte. Da ich jetzt erst 50 min. unterwegs bin, kehre ich nicht ein, sondern gehe gleich weiter. Ein Stück ist noch steil, dann wird es deutlich flacher, ich komme in eine „liebliche“ Gegend mit hohen Bäumen, die aber viel Licht durchlassen, und einem grünen Grasteppich am Boden. Sehr fein ist es hier zum Wandern! Viele Knabenkräuter säumen den Weg (die Fotos sind leider wieder nix geworden).

Weg auf einem kleinen Damm

Weg auf einem kleinen Damm

Bei einer Teilung halte ich mich rechts, da ich nicht auf direktem Weg zur Waldburgangerhütte will. Einige Höhenmeter muß ich noch bewältigen, dann bin ich am höchsten Punkt des Hinweges angelangt. Mein Magen frägt nach Futter, daher mache ich auf einem Baumstumpf eine kurze Pause und verzehre mein Weckerl.

Danach geht es eine Weile bergab, auf einer breiten, sandigen Waldstraße. An deren Ende betrete ich erstmals die riesige Bodenwiese (3,5 km lang, 0,5 km breit), an ihrem nördlichen Ende. Auch von hier könnte ich direkt zur Waldburgangerhütte gehen – aber das will ich ja nicht. Also quer über die Wiese, rein in den Wald und wieder bergauf.

Bodenwiese

Bodenwiese

Beim Jagdhaus Bürschhof – von dem ich mir eigentlich mehr erwartet hatte – erreiche ich den nördlichsten Punkt meiner Runde. Auf einer Forststraße geht es nun eine Weile eben, später wieder bergab dahin. Bei einer Kreuzung wende ich mich nach links und erreiche bald wieder die Bodenwiese, diesmal ungefähr in der Mitte, visavis des langgestreckten Almhauses, wo der „Hoida-Hias“ wohnt, solange das Vieh auf der Bodenwiese ist.

Nun gilt es noch, die Wiese entlang und am Schluß wieder leicht bergauf zu wandern, bald kommt das Dach des ersehnten Ziels in Sicht, und dann bin ich auch schon am Ziel. Eine Wandergruppe, die schon seit der Kreuzung im Wald vor und hinter mir unterwegs war, bevölkert die Hütte – die meisten sitzen draußen, mir ist aber zu viel Wind, daher setz ich mich hinein.

Ein Getränk, ein großer Teller Fritattensuppe – und als Nachspeise das berühmte Schöberl, eine Mehlspeise, die es sonst nirgends gibt! Nicht so „schwer“ wie Kaiserschmarrn, eher so eine Art Spritzkrapfen-Teig, aber was es genau ist, weiß wohl nur die Köchin. Obendrauf gibt’s Marmelade (und für mich keinen Zucker!) – köstlich!

Schöberl

Schöberl

Nach ausgiebiger Pause, bei der mir ein Bekannter und seine Tochter Gesellschaft leisten, die zufällig auch hierher kamen, mache ich mich an den Rückweg. Ca. 140 hm muß ich nochmals hinauf, zur Schwarzenberg-Aussicht auf der Roten Wand. Gleich hinter der Hütte gibt es eine kleine Warte, bei der ich bisher noch nie war – heute steige ich hinauf (bringt aber nicht viel). Dann weiter hinauf bis zur erwähnten Aussicht, dem absolut höchsten Punkt meiner Wanderung.

Von dort weg geht es zunächst recht angenehm auf Waldwegen bergab, später dann jedoch steil und ziemlich rutschig. Hab mich gar nicht daran erinnern können, daß das so ein steiler Weg war. Weiter unten wird’s dann aber wieder flacher und angehmer zum Gehen. Nach ca. 1 ¾ Std. bin ich am oberen Ortsende von Prigglitz, bei einem Wasserbehälter, angelangt. Nun muß ich noch die sehr steile Asphaltstraße hinunter und in wenigen Minuten zurück zu meinem Auto – das zum Glück am einzigen Schattenplatz steht!

Insgesamt war ich 5:20 unterwegs – ganz ordentlich! Und dafür bin ich gar nicht einmal so sehr müde! Langsam wird’s also wirklich was! 835 Höhenmeter und 18 km können sich auch sehen lassen. Eigentlich kann ich mich jetzt an die konkrete Planung der ersten Zweitagestour machen – die Fortsetzung des Mariazeller Weitwanderwegs wartet ja noch immer auf mich!

Ich suche mir für den – vermeintlich – heißen Tag eine Route, die ein bissl höher liegt und großteils im Wald verläuft. Über den Semmering fahre ich bis zur Abfahrt Krieglach und weiter hinauf Richtung Alpl. Zu meinem Ausgangspunkt, der Waldschule, zweigt eine schmale Straße rechts ab. 100 m nach der Waldschule gibt es Parkplätze.

Genau visavis von der Waldschule beginnt der Weg Richtung Stanglalm, ein Teilstück des 02-Weitwanderwegs, später eines der Mariazeller Weitwanderwege. Zunächst ein paar Kehren auf einer Forststraße, vorbei an einer “Erlöserkapelle”,

Erlöserkapelle

Erlöserkapelle

dann zweige ich rechts ab auf einen Waldweg. Es wird nun steiler, erst weiter oben wieder flacher und geht dann wieder auf einer Forststraße weiter. Dann sogar kurz leicht bergab, zum Jagdhaus Granegg – eine große Villa mitten im Wald! Lt. FFW-Berichten im April 2009 komplett abgebrannt – das jetzige Haus schaut allerdings nicht so aus, als wäre es ganz neu – habe aber im GT einen Bericht mit einem Foto gefunden, auf dem man die Reste der Brandruine sieht – eindeutig derselbe Standplatz.

Das - neue? - Forsthaus Granegg

Das - neue? - Forsthaus Granegg

Danach teilen sich die Straßen – nur Markierung gibt es keine mehr! Links bergab wird’s wohl nicht gehen, rechts leicht bergauf – aber auch hier keine Farbzeichen. Laut Karte sollten diese auf einem Waldweg in der Mitte verlaufen – den finde ich auch. Und obwohl auch nichts zu finden ist, nehme ich diesen in Angriff – auf jeden Fall besser als die Straße. Erst nach längerem dann doch eine alte rote Markierung – ich bin also richtig.

In der Folge wechsle ich zwischen flacheren Straßen und steileren Waldwegen, bis ich zu einer Wegkreuzung komme. Hier wende ich mich rechts und benutze nun den Mariazeller Weg bis zur Stanglalm. Bei dieser wimmelt es nur so von Kreuzen, die von Wallfahrergruppen errichtet wurden.

Pilgerkreuze

Pilgerkreuze

Da es mir noch zu früh ist, gehe ich noch ein Stück weiter, bis zur Leopold Wittmaierhütte, die aber nur am Wochenende geöffnet ist. Langsam macht sich Hunger bemerkbar, also zurück zur Stanglalm. Bis hierher hatte ich großes Glück mit dem Wetter – unerwarteterweise war es durchwegs bewölkt und damit angenehm kühl!

Nach der Mittagspause mache ich mich an den Rückweg. Beim Verlassen des Gasthauses zunächst von drei kleinen Ziegen begrüßt!

Und von der Sonne, die sich durch ein Loch blicken läßt! Sie wird von einigen Leuten freudig begrüßt, von mir weniger. Sie bleibt aber gnädig und versteckt sich am Rückweg immer wieder hinter den Restwolken. Erst ganz am Schluß wird es ziemlich warm.

In Ermangelung einer brauchbaren Runde gehe ich auf demselben Weg wieder hinunter – aber in der Gegenrichtung sieht eh manches anders aus wie vorher. Unterwegs gibt es viele Heidelbeeren, die allerdings noch nicht ganz reif sind. Auf einer Tafel ganz unten steht geschrieben, daß das Sammeln von Pilzen und Beeren strengstens verboten ist – versteh ich zwar nicht ganz, bei der Menge an Heidelbeeren, aber ich hatte eh nicht vor, zu ernten.

Meine Gesamtgehzeit betrug 5 ¼ Std. – schon ganz ordentlich! 635 Höhenmeter und 21 km sind zusammengekommen. So weit war ich heuer eh noch nie! Keine spektakuläre Gegend, aber schön ist es doch in den Fischbacher Alpen! Die Anfahrstzeit von gut 1 Std. hat sich gelohnt, auch wenn ich auf der Rückfahrt doch etwas müde war.

Heute ist ein heißer Tag – also etwas weiter hinauf. Was bietet sich an? Ich möchte eher länger gehen, dafür nicht allzugroßer Höhenunterschied – die Rax! Mit der Seilbahn (der ersten um 8 Uhr) hinauf, die NÖ-Card ausnützend und daher „gratis“.

Bei der Bergstation esse ich erst einmal mein Frühstücksweckerl und genieße die Aussicht. Ich hab den ganzen Tag Zeit, also kein Grund zur Eile. Dann wandere ich zunächst Richtung Ottohaus, auf halbem Weg (etwas unterhalb des Kreuzes) verlasse ich aber den „Trampelpfad“ und benutze ein schmales, kaum sichtbares Steiglein, das rechts des Hauptweges quer durch die Latschen hinüber Richtung Höllental-Aussicht führt. Erst kurz vor dieser stößt es auf den blau markierten Weg, der vom Ottohaus herüberkommt.

Höllental-Aussicht

Höllental-Aussicht

Mein Weiterweg zweigt von diesem nach links Richtung W.Dirnbacher-Hütte ab, aber den kleinen Umweg zur Höllental-Aussicht lasse ich natürlich nicht aus. Danach muß ich dann ca. 150 hm absteigen, einen schattigen, teils etwas felsigen Pfad, bis man auf eine Lichtung kommt, auf der die Dirnbacher Hütte steht.

W.Dirnbacher Hütte

W.Dirnbacher Hütte

Bei einer anderen Tour wurde ich einmal gefragt (noch weiter oben, dort wo der Weg vom Wachthüttelkamm heraufkommt), wie weit es bis zur Dirnbacher Hütte sei und ob man dort einen Kaffee bekäme! Antwort „nein – es sei denn, Sie haben selber einen mit!“. Die Dirnbacher Hütte ist ein winziges Holzhäuschen, praktisch ohne Inneneinrichtung, nur ein Unterstand.

Nach einer kurzen Pause mache ich mich nun an den Aufstieg zum Klobentörl. Zunächst steil in Serpentinen durch Wald, am Schluß dann felsig, mit einem Geländer auf der Talseite. Das braucht man jetzt nicht, aber im Winter geht hier eine Schitour hinauf (die in der Folge in die Abfahrt durch den berühmten Kesselgraben mündet), da ist das Geländer schon sehr hilfreich. Ich muß hier kurz warten, weil eine Schulklasse von oben herunter kommt. Überhaupt sind heute viele Schulklassen auf der Rax unterwegs.

Noch eine kurze Pause bei der Links-Abzweigung des Weges zur Scheibwaldhöhe, dort hinauf zieht es sich dann ein bißchen, und hier ist es auch sehr windig. Dafür entschädigt aber die Blumen-Pracht (leider schaff ich es meist noch immer nicht, schöne Blumenfotos zu machen, wird Zeit, daß ich das lern). Oben suche ich mir ein etwas geschütztes Plätzchen und verzehre mein zweites Weckerl. Es folgt der Abstieg über den Trinksteinsattel zur Seehütte.

Hier ist richtig viel Betrieb, zwei weitere Schulklassen, und viele andere Wanderer bzw. Kletterer. Ich treffe auch drei Leute aus dem Forum Gipfeltreffen, die den Haidsteig gegangen sind. Nach ausgiebiger Mittagspause mache ich mich an den unspektakulären Rückweg über den Seeweg zur Bergstation (das Ottohaus lasse ich rechts liegen).

Die berühmte Preinerwandplatte

Die berühmte Preinerwandplatte

Ich habe noch etwas Zeit bis zur nächsten Seilbahn, die ich zum Ausruhen nütze. Bin ganz schön müde – aber es war so herrlich! Bestes Wetter, erst nachmittags ein paar Schönwetterwolken, angenehme Temperatur, die herrlichen Blumen – ein Traumtag war das! Gebraucht hab ich ca. 5 ¼ Std. für 725 Höhenmeter (kommt doch ganz schön was zusammen!) und 16 km.

Auf BB’s Spuren – aus seinem Buch „Das große Wandererlebnis NÖ“, Tour 163.

Nepomuk-Statue an der Brücke über die Feistritz

Von Feistritz am Wechsel (Anfahrt über A2 Abfahrt Edlitz, Ri. Aspang, beim Wanghof rechts Ri. Kirchberg/W.) gehe ich zunächst neben dem Fluß auf dem neuen Radweg ein Stück das Tal hinein. Früher gabs hier nur Wiese, bzw. eine Straße, die bald den Hang hinauf führte und man mußte dann wieder ein Stück absteigen. Durch den Radweg erspart man sich zwar nicht den Asphalt, aber die (unnötigen) Höhenmeter.

Kurz nach der Einmündung des Malbachls (von links/Süden) erreicht man eine weitere Asphaltstraße, die kurz nach links verfolgt wird. Nach einem Bauernhof auf der rechten Seite war ich zunächst unsicher, wie es weitergeht – die Bäuerin wußte aber Bescheid: zuerst ein paar Meter im rechten Winkel nach rechts und dann links hinauf durch eine Kuhweide über die Wiese bergauf (nicht den Weg, der von der Asphaltstraße direkt neben dem Bach in den Wald hineingeht – Sackgasse!).

Etwas weiter oben erreicht man den Wald, zunächst ein schmaler, bald ein breiter Weg, später über eine Wiese – sehr hübsch hier mit einiger Aussicht und einer Birkenallee – bis man zum Hof Geieregg kommt.

Hof Geieregg

Hof Geieregg

An diesem rechts vorbei und weiter bergauf zum Hof Wieden. Dort zunächst links, und dann rechts haltend – überall mit den neuen gelben Tafeln sehr gut beschildert! – nach St.Corona, das man direkt bei der Kirche erreicht.

Kirche St.Corona

Kirche St.Corona

Hier ist einiges los, ich raste trotzdem in einem Info-Hüttchen, das Schatten spendet und eine Bank bietet, und esse mein Weckerl. Dann weiter ein Stück nach links, bis zw. Häusern der „Grabenweg“ nach Unternberg abzweigt. Wieder sehr „idyllisch“ im Wald etwas bergab, später über Wiesen und am Rand einer Asphaltstraße nach Unternberg.

Links weiter ein kurzes Stück an der Straße, dann links weg und fast parallel zu dieser, vorbei am Schloß Unternberg (das ich links liegen lasse) und einem „Rehab-Zentrum Grüner Kreis“, später durch den Hof „Tauner“ durch, wieder durch Wald, dann auf einer Asphaltstraße – hier sind halt alle Hofzufahrten befestigt – bis zu einer Kapelle. Bei dieser scharf links und auf einer Schotterstraße zur Paßkapelle.

Paßkapelle

Paßkapelle

Die ganze Zeit beobachte ich die Wolken, die schwarz dräuend über dem Wechsel sich aufbauen. Es gibt aber noch genug blaue Flecken am Himmel, es wird sich wohl ausgehen, daß ich trocken bleibe (hätte zwar guten Regenschutz mit, aber auf ein Gewitter hier heroben kann ich gut verzichten). Deswegen lasse ich auch das Gasthaus Reithofer, das von der ersten Kapelle in wenigen Minuten erreichbar gewesen wäre aus.

Von der Paßkapelle gehe ich nun ein Stück auf einer Sandstraße leicht bergauf, dann links davon weg – und jetzt geht’s los – Bernhards Beschreibung „Der weitere, rot markierte Wegverlauf ist etwas verwinkelt“ untertreibt nobel! Der Weg ist wirklich sehr verwinkelt – und für meine Begriffe nicht besonders gut markiert. An Abzweigungen oder Wegbiegungen (deren es zahlreiche gibt) zwar schon, aber dazwischen war ich mir oft etwas unsicher.

Das eine oder andere unvermittelt von breitem Weg abzweigende schmale Waldpfaderl könnte man leicht übersehen, wenn man nicht in jedes Wegerl reinschaut, ob dort eine Markierung ist. Auf der Karte zu verfolgen, wo ich mich gerade befand – völlig unmöglich. Aber solange die Richtung ungefähr stimmt und es bergab geht und doch immer wieder eine Markierung auftaucht, kann nicht viel verhackt sein.

Irgendwann sieht man dann doch die ersten Häuser von Feistritz. Zunächst komme ich zu einem etwas eigenartigen Gebäude, ein großer Klotz, Stein und drüber Holz. Beim Näherkommen lese ich „Alte Reitschule“ – nas sowas! Ein paar Meter weiter rechts steht die Burg Feistritz, ein stattlicher Bau, leider privat und daher nicht ohne weiteres zugänglich. Nun nur noch eine Sandstraßenkehre bergab und ich überquere wieder den Feistritzbach und bin in wenigen Minuten beim Auto – trocken geblieben. Die 4 Stunden, die BB angibt, passen gut zu meinem gemütlichen Tempo, 490 hm und 14 km sind nicht viel, aber besser wie nichts (zu mehr reichts momentan zeitmäßig leider nicht).

5. Tag: Spaziergang rund um den Bleder See, Besuch eines kleinen Bauernmuseums, Verkostung Bleder Cremeschnitte, und Heimfahrt.

Schon ist unsere Reise wieder fast vorbei, aber ein bißchen Programm gibt es heute schon noch. Mit Sack und Pack besteigen wir um 8:30 den Bus, der uns nach Bled bringt. Auch heute noch begleitet uns Rado mit seinem umfangreichen Wissen. Gemütlich und so gut wie eben, teils auf asphaltierten Wegen, teils daneben auf Wiesenstreifen, spazieren wir um den See und genießen die wechselnde Aussicht.

Marienkirche auf der Insel im See

Marienkirche auf der Insel im See

Burg Bled

Burg Bled

Z.B. auf die kleine Insel in der Mitte des Sees mit der Marienkirche, zu der 99 Stufen hinaufführen. In dieser Kirche wird oft und gern geheiratet – und der Bräutigam muß seine Braut auf Händen hinauftragen! Oder auf die Burg Bled, die auf einem 150 m hohen Felsen steht, der senkrecht zum Seeufer abfällt. Viele Enten und Schwäne bevölkern den See – lebendige, große hölzerne und ganz kleine flauschige.

Große hölzerne Schwäne

Große hölzerne Schwäne

und kleine flauschige

und kleine flauschige

Wir kommen vorbei am Ruderzentrum, Ende August findet hier heuer die Ruder-Weltmeisterschaft statt. Slowenien hat einige sehr erfolgreiche Ruderer, auf die man sehr stolz ist. Über den See sind Ruderbahnen permanent eingerichtet und wir sehen auch einige, die hier trainieren.

Nachdem wir den Großteil des Sees umrundet haben, biegen wir rechts ab in eines der Dörfer, aus denen Bled bestanden hat, bevor es zusammengewachsen ist. Nach wenigen Minuten erreichen wir den Hof von Rado’s Mutter Simona. Sie und ihre Freundinnen freuen sich sehr über unseren Besuch – sie haben auch Festes und Flüssiges vorbereitet, um uns zu bewirten.

Das Highlight aber ist das von ihr und ihrem Mann liebevoll zusammengestellte kleine Bauernmuseum. Im Erdgeschoß findet sich vieles an häuslichem Werkzeug und Einrichtung aus alten Zeiten, liebevoll zusammengestellt. Näh- und Schusterwerkstatt, Küche, Schlafstelle, Herrgottswinkel, etc. Und – Simona ist eine begeisterte und begnadete Handarbeiterin! Seit ca. 20 Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Sticken und Häkeln.

Simona's Werke

Simona's Werke

Ihre Werke entstehen meist als Ergänzung zu Geschirr, das sie kauft und dann die Muster übernimmt auf Tischdecken, Servietten, oder was immer ihr dazu einfällt. Selbst die Ränder der Decken hat sie selbst gemacht. Sie tut das alles nur für sich bzw. zum anschauen für ihre Gäste – verkauft wird nichts.

Im ersten Stock finden sich viele Geräte und Werkzeuge, die von den Bauern früher verwendet wurden. Außerdem ein paar Wintersportgeräte, von denen Rado erzählt, daß er sie selbst verwendet hat. Z.B. auch ein alter Rucksack, so einer, wie ihn meine Eltern in den 60ern auch noch in Verwendung hatten.

Bäuerliches Arbeitsgerät

Bäuerliches Arbeitsgerät

Nach ausgiebigem Schauen sind wir durstig und hungrig. Wir lassen uns im Schatten nieder und verzehren belegte Brote und Schmalzgebäck, bekommen dazu Saft bzw. Most. Auch etliche selbstgebrannte Schnäpse werden verkostet, diese können auch erworben werden.

Dann müssen wir aber doch Abschied nehmen. Wir gehen zurück zum See und noch ein Stück weiter bis in die Nähe des Ortskerns. Ein Teil der Gruppe geht noch in eine Konditorei, wir wollen ja noch die berühmte Bleder Cremeschnitte verkosten! Es ist mittlerweile ziemlich heiß und schwül geworden, fühle mich momentan nicht sehr gut. Trotzdem gehe ich mit, die Cremeschnitte lass ich mir nicht entgehen. Eine Mitreisende möchte gerne teilen, weil ihr eine ganze zu viel ist. Das kommt mir sehr zupaß.

Danach dann noch ein paar Minuten Weg zum Bus, wir steigen ein. Rado auch noch mal kurz, aber den „druckts“! Der Abschied scheint ihm nicht ganz leicht zu fallen – ein paar Sätze, und draußen ist er. Ich kanns gut verstehen, ich glaube, wir waren eine nette und angenehme Gruppe! Vielen Dank, Rado, für Deine Führung, Begleitung und die vielen Erzählungen von Dir!

Unsere Reiseroute führt uns diesmal über den Loibl-Paß, der auf slowenischer Seite nicht besonders hoch ist, aber auf österreichischer Seite geht es sehr steil und mit vielen engen Kurven bergab – Fahrer Hans ist aber souverän. Einmal geht es sogar noch mal bergauf! Hier erwischen wir die ersten Regenschauer, auch später regnet es wieder, in Graz beim Umsteigen in den kleinen Bus zum Glück dann nicht.

Der kleine setzt uns in umgekehrter Folge wie bei der Hinfahrt wieder ab, ich steige diesmal auch in Kapfenberg aus, da mein Mann heute in St.Michael und Trofaiach war und mich am Heimweg mitnimmt. Die ganze Fahrt darf ich ihm erzählen und er freut sich sehr, daß diese Reise so schön war!

Vielen Dank auch an Rosa für die kompetente und lustige Reiseleitung, und an den Fahrer Hans, der uns gut und sicher überall hingebracht hat. Mit der Leistung des Reisebüros Retter war ich voll und ganz zufrieden. Für den einzigen Minuspunkt – das Essen im Hotel – kann das Reisebüro nichts. Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich nächstes Jahr wieder so eine Reise machen werde. Plitvicer Seen wäre verlockend, aber auch Osttirol + 3 Zinnen. Oder vielleicht doch Elbsandstein?

Viele weitere Fotos gibt es HIER!

4. Tag: Aussichtsberg Vogel („Wogell“) – Wasserfall Savica.

Auch heute müssen wir zeitig raus aus den Federn – um 8 Uhr startet der Bus und bringt uns am Südufer des Bohinjer Sees entlang nach Ukanc (bedeutet „Ende“ – dort geht’s wirklich nicht mehr weiter). Von dort geht eine moderne Seilbahn ca. 1000 hm hinauf ins Schigebiet Vogel (der eigentliche Gipfel wäre von der Bergstation noch ca. 2 ½ Std. zum Gehen).

Zum Wandern ist es hier nicht besonders schön, wie das halt Schigebiete oft so an sich haben – Schotterwege. Die Aussicht ist aber so wunderbar, daß es sich allemal lohnt, hier heraufzufahren. Wieder erklärt und erzählt uns Rado sehr ausführlich, einerseits was wir hier alles sehen, andererseits viel Geschichtliches. Und heute zeigt sich uns der Triglav zwar etwas weiter weg – aber davor ohne jedes Wölkchen!

Tiefblick auf den Bohinjer See und Ukanc

Tiefblick auf den Bohinjer See und Ukanc

Triglav

Triglav

Z.B. ist von hier im Westen im 1. Weltkrieg die berüchtigte Isonzo-Front verlaufen. Es gab oben auf der Hochfläche ein Lazarett, der Nachschub auch für die Truppen wurde zunächst per Pferdewagen, dann per Pferdeeisenbahn bewältigt. Heute geht die Bahn nicht mehr bis zum Bohinjer See. Wir halten uns hier eine gute Stunde auf, spazieren ein bissl herum oder sitzen in der Sonne, je nach Belieben. Ein bissl Blumen-Fotografieren lohnt sich auch. Ich empfinde es als sehr entspannend hier heroben!

Dann fahren wir mit der Seilbahn wieder hinunter und gehen zu Fuß zunächst durch den Soldaten-Friedhof  (1. Weltkrieg) – auch hier hat Rado wieder viel Interessantes zu erzählen. Es liegen hauptsächlich ungarische Soldaten hier begraben und der Friedhof wird auch vom ungarischen Staat unterstützt.

Soldaten-Friedhof aus dem 1. WK

Soldaten-Friedhof aus dem 1. WK

Weiter gehen wir dann durch das kleine Dörfchen Ukanc, vorbei am Hotel Zlatorog (goldener Bock), dem Schwesterbetrieb von unserem Hotel, von dem wir auch unser Essen bekommen.

Savica bei Ukanc

Savica bei Ukanc

Bald danach verlassen wir den Asphalt, es geht jetzt auf einer Schotterstraße leicht bergauf in Richtung Talschluß. Heute ist der wärmste Tag, und ich plage mich schon ein bissl. Bin diesmal die letzte (macht mir aber nichts, einer muß es ja sein). Irgendwann hört man schon das Rauschen des Flußes – ein Versprechen? Ja, doch! Eine Brücke über den Fluß, dann kommt links das Gasthaus (Koča pri Savici), wo wir nach dem Besuch des Wasserfalls essen werden.

Das Essen müssen wir uns aber erst „mühsam“ verdienen! Denn jetzt warten über 500 Stufen auf uns! Nach dem Kiosk beim Eintritt geht es los. Immer drei oder vier Stufen, dann wieder ein paar Meter flach, wieder Stufen, usw. Nach ca. 2/3 gibt es einen kleinen Platz nebenan, wo man schon ein bissl was sieht. Aber wir steigen weiter hinauf, die Gruppe zieht sich auseinander, was gut ist, weil oben in der Aussichtsplattform ist nicht Platz für so viele Leute.

Und dann haben wir den Endpunkt erreicht – eine überdachte „Kanzel“, von der man einen wunderbaren Blick auf den Savica-Wasserfall – eigentlich sind’s zwei – hat. Man kann doch noch ein paar Meter leicht bergab weitergehen, um noch näher heranzukommen.

Savica Wasserfall

Savica Wasserfall

Der Wasserfall fließt 38 Meter über Felsen in einem Winkel von 50 Grad abwärts und fällt dann 51 Meter hinab in den Stausee des Ukanc Kraftwerkes und über die Staumauer hinweg hinunter in den zweiten Stausee des Ukanc Kraftwerkes im Flusstal der Velika Savica. Ein zweiter Wasserfall stürzt 25 Meter in den Stausee hinab.

Die Velika Savica vereint sich mit dem zweiten Quellfluss Mala Savica zur Savica (“kleine Save”). Die Savica durchfließt den Bohinjsee, verlässt ihn als Sava Bohinjka und vereinigt sich bei Radovljica mit der Sava Dolinka zur Save. Die Savica wurde im Gedicht “Krst pri Savici” (dt. “Die Taufe an der Savica”) des slowenischen Nationaldichters France Prešeren (1800-1849) verewigt. Der Erzherzog Johann von Österreich besichtigte den Savica-Wasserfall im Jahr 1807. Ein Denkmal erinnert an seinen Besuch. (Quelle: Wikipedia)

Nach ausgiebigem Schauen und Fotografieren machen wir uns an den Abstieg, Stufe für Stufe – ich achte darauf, immer abwechselnd einmal mit dem linken und einmal mit dem rechten Bein hinunterzusteigen, um beide Knie gleichmäßig zu belasten. Runter geht’s ein bißchen schneller und bald ist das Gasthaus erreicht. Für uns wurde im Freien bereits gedeckt, und zuerst gibt’s einmal etwas zum Durstlöschen.

Es dauert dann ein bißchen, so viele Leute auf einmal zu versorgen geht nicht so schnell, v.a. außerhalb der Saison, wo nicht viel Personal da ist. Es ist aber so angenehm, hier im Schatten zu sitzen und auszuruhen, da macht das nicht. Und dann kommt sie, die versprochene Sauerkrautsuppe mit (oder ohne, je nach Wunsch) Krainer Wurst! Solche Würste esse ich daheim ja nicht, aber im Urlaub sind solche „Sünden“ gestattet –und die Suppe samt Wurst schmeckt herrlich!

Sauerkrautsuppe

Sauerkrautsuppe

mit Wurst

mit Wurst

Als Nachtisch gibt’s eine „Nationalspeise“ von Slowenien: Gibanica (Schichtkuchen). Apfel-, Topfen-, Nuss- und Mohnfülle wird jeweils von einem Strudelblatt getrennt, eine Sauerrahm-Eier-Mischung kommt auch noch hinein – eine richtige Kalorienbombe. Ich hab leider nicht gekostet, eine ganze wäre mir zuviel gewesen und zum Teilen hab ich niemanden gefunden. Aber ausgesehen hat sie köstlich!

Nach der Mittagspause machen wir uns an den Rückweg – zunächst wieder den Schotterweg Richtung Ukanc, dann links weg und auf einem hübschen Waldweg immer fast am nördlichen Seeufer entlang. Immer wieder einmal gibt es einen Zugang zum See – langsam aber doch kommt unser Ziel näher. Da der See gut 4 km lang ist, dauert es doch recht lange, bis man ganz durch ist. Da ich ja am 1. Tag ein Stück am See entlang spaziert bin, kenne ich dieses schon – fein, nicht mehr weit. Die Sonne meint es sehr gut mit uns, und ich sehne mich schon nach der Dusche!

Heute kommen wir deutlich früher nach Hause, und so geht sich auch noch eine Stunde neben dem Schwimmbad liegen und lesen aus – hinein gehe ich nicht, dafür ist es mir zu kalt, aber die Beine reinhängen ist recht erfrischend. Nach drei Tagen Wandern bin ich richtig müde, und froh, daß wir morgen nur noch einen Spaziergang geplant haben, rund um den Bleder See. Mehr als diese drei Tage wäre mir doch zu viel gewesen. So aber hats gut gepaßt – und ich weiß jetzt genau, wo ich konditionell steh – gar nicht so übel für das wenige, das ich bisher heuer tun konnte!

Unterwegs war ich heute ca. 4 Std., immerhin 250 hm sind zusammengekommen, und ca. 15 km (hier gehen die Meinungen auseinander, GPS meinte 17 km, aber irgendwie kann ich mir das nicht recht vorstellen, angesichts der Gehzeit. Also Kompromiss und ein bissl weniger).

Viele weitere Fotos gibt es HIER!

3. Tag: Pokljuka – Debela Pec.

Heute starten wir schon um 8 Uhr! Wir fahren mit dem Bus zunächst nach Bled und dann eine Bergstraße hinauf auf die Hochebene Pokljuka („Pokluka“, d.h. das J bleibt stumm). Pokljuka ist eine ca. 20 x 20 km große, flache Hochebene, bedeckt von dichtem Fichtenwald – erstklassiges, sehr langsam gewachsenes Holz, das sogar von Instrumenten-Bauern verwendet wird. Im Winter ein herrliches, gut gepflegtes Langlaufgebiet, auch ein Biathlon-Zentrum gibt es hier, in dem Weltcup-Rennen durchgeführt werden.

Wir verlassen kurz nach der Abzweigung zum Sporthotel (dessen Betriebsleiter Rado ist) die asphaltierte Straße und fahren noch ein paar Minuten auf einer Sandstraße (fest und breit genug für den Bus) bis zu einem kleinen Parkplatz mitten im Wald.

Von hier geht es nun zu Fuß zunächst auf einem wurzeligen Waldweg mittelsteil bergauf, später auf der Zufahrtsstraße zur Blejska Koča (Bleder Hütte, auf der Webseite auf Punkt “Beschreibung” gehen), einem Schotterweg. Weiter oben kommen wir immer mehr auf Almmatten mit herrlicher Flora – Enzian, Anemonen, Trollblumen, usw. – und eine Blume, die ich in Österreich noch nie gesehen habe: die Zwerg-Alpenrose.

Zwerg-Alpenrose

Zwerg-Alpenrose

Blejska Koča

Blejska Koča

Bei der Hütte machen wir kurz Pause, am Rückweg werden wir hier Mittag essen. Es geht nun auf Bergpfaden weiter bergauf, es sieht hier so ähnlich aus wie z.B. im Hochschwab. Das Gestein ist Kalk, mit den dafür typischen Erscheinungsformen. Immer schöner wird auch die Aussicht, je höher wir kommen. Steilere Abschnitte wechseln ab mit flacheren, wirklich anstrengend wird es aber nie.

Nach einem Sattel mit schönen Karren geht es wieder ein Stück flach unter einem Grat dahin und dann folgt der letzte Steilaufschwung zum Gipfel des Debela Pec („dicker Ofen“). Ein Kreuz gibt es hier nicht, aber ein Gipfelbuch. Und die Aussicht – ein Traum! Gegenüber, leider etwas von Wolken verdeckt, der Triglav! Davor bzw. darunter ein tief eingeschnittenes Tal, weiter hinten andere slowenische Berge, und bis nach Österreich sieht man, zur Hochalmspitze mit ihrem Gletscher.

Triglav

Triglav

Nach Osten zu folgen die Karawanken mit dem Hochstuhl und auf slowenischer Seite dem Grintovec. Auch im Süden gibt es Berge, nicht ganz so hoch, aber auch noch mit Schneeresten. Die anderen Namen hab ich mir nicht gemerkt, slowenisch ist mir halt nicht so geläufig :-) . Macht aber nichts, traumhaft schön ist es trotzdem hier!

Nach einer Pause, die mit Schauen, Genießen, bissl was essen und trinken verbracht wird, macht sich die Gruppe langsam an den Abstieg. Am Sattel warten wir alle noch einmal zusammen – von hier weg geht eine kleine Gruppe mit Rado noch am Kamm nach Westen weiter, und erst viel weiter hinten hinunter zur Hütte. Ich bleibe diesmal bei der „gemäßigten“ Gruppe, bin von gestern noch etwas müde, und würde die anderen nur aufhalten in diesem Gelände. Bin auch so sehr zufrieden und glücklich, das hier erleben zu dürfen!

Gemütlich, von Foto-Pausen unterbrochen, steigen wir ab zur Hütte, wo schon eine köstliche, gehaltvolle Gerstensuppe auf uns wartet. Es dauert gar nicht so lange, und die andere Gruppe kommt auch schon herunter. Ein bißchen warten wir noch, die wollen ja schließlich auch noch was essen und trinken. Dann machen wir uns an den Abstieg hinunter zum Bus.

Oben war es recht angenehm von der Temperatur her, immerhin ist der Debela Pec 2014 m hoch. Unten ist es dann doch ziemlich warm. Zum Glück hat der Bus eine gute Kühlung, sodaß wir nicht lange schwitzen müssen. Wir statten noch dem Sporthotel einen kurzen Besuch ab, und trinken etwas. Rado erzählt ein bissl, was es hier für Möglichkeiten gibt, sowohl sommers wie winters. Dann fahren wir zurück über Bled zum Bohinjer See. Auch heute bleibt gerade noch Zeit zum Duschen, umziehen und ein bissl ausruhen, dann gibt’s Abendessen.

Gehzeit war heute 4:45 (2:30 bis zum Gipfel, 2:15 Abstieg), 700 hm und ca. 13 km.

Viele weitere Fotos gibt es HIER!

2. Tag: Mostnica-Klamm, Voje Wasserfall, Alm Uskovnica.

Um 9 Uhr geht es heute los – der Bus bringt uns ins Nachbardorf Stara Fužina (um uns ca. 2 km Fußmarsch auf Asphalt zu ersparen). Vor der Abfahrt ist Rado, unser einheimischer Wanderführer, zu uns gestoßen. Er spricht sehr gut Deutsch – und er hat ein sehr großes Wissen, das er großzügig zum Besten gibt.

Der Triglav von Stara Fužina aus

Der Triglav von Stara Fužina aus

Rado erklärt uns die Aussicht

Rado erklärt uns die Aussicht

Von Stara Fužina aus gehen wir zum Eingang der Mostnica-Klamm. Unterwegs erzählt Rado einiges über das Dorf und einzelne Gebäude. Später geht es dann über insgesamt 3 Brücken. Die erste ist die Teufelsbrücke. Dazu gibt es – natürlich – eine Sage:

Die Leute von Stara Fužina wollten eine Brücke über die Mostnica bauen. Aber jeden Morgen war sie wieder eingestürzt. Da bot ihnen der Teufel seine Hilfe an, unter der Bedingung, daß die erste Seele, die die Brücke überquert, ihm gehört. Die Bewohner stimmten zu und am nächsten Morgen war die Brücke wirklich fertig. Doch ein schlauer Bauer trieb als erstes einen Ziegenbock darüber! Der Teufel hatte sich wieder einmal hereinlegen lassen.

Die Teufelsbrücke über die Mostnica

Die Teufelsbrücke über die Mostnica

Der Fluß hat sich teilweise bis zu 20 m tief in das Gestein eingegraben und das in einer Breite von nur bis zu 1 Meter! Sehr eindrucksvoll, am Rand in die Tiefe zu schauen. Dann wieder kommt eine Strecke, wo er auf gleicher Höhe mit dem umliegenden Gelände verläuft und man über Steine unmittelbar ans bzw. ins Flußbett gehen kann.

Nach dem Ende der Klamm kommen wir zur Voje-Hütte, wo wir kurz Pause machen. Danach geht es über Wiesen weiter bis zum Talschluß, der vom Mostnica Slap (=Wasserfall), auch Wasserfall Šum genannt, gebildet wird. Es schäumt und tost und gischtet – eindrucksvoll!

Mostnica Wasserfall

Mostnica Wasserfall

Nach vielen Fotos und ausgiebigem Schauen gehen wir ein Stück wieder zurück bis zur Voje Alm, wo wir in der Almhütte Pause machen und mittagessen. Es gibt eine Steinpilzsuppe und Heidensterz (Heiden=Buchweizen). Zunächst wissen wir nicht so recht, was wir mit dem trockenen Sterz machen sollen – dann kommt jemand auf die Idee: in die Suppe hinein! Nachher gibt’s noch Kuchen.

Voje Alm

Voje Alm

Nach der Pause trennt sich die Gruppe: der größere Teil schließt sich Rado an, der uns hinauf auf die Alm Uskovnica führen wird. Der Rest geht mit Rosa direkt wieder zurück nach Stara Fužina und weiter zum Hotel. Wir anderen aber machen uns an den 400 hm langen, sehr steilen und etwas rutschigen Aufstieg. Einige sind davon ganz schön gefordert, ich kann mich ziemlich im Mittelfeld halten, obwohl das Tempo an der Obergrenze meiner Möglichkeiten liegt.

Oben warten wir dann zusammen, was mir Zeit gibt, zu verschnaufen. Der weitere Weg ist sehr schön, meist im Wald, fast eben – ein Wandergenuß. Dann kommen wir auf die Alm Uskovnica, mit etlichen Almhäusern – hier in Stein, nicht aus Holz wie bei uns meist. Wir besichtigen die hölzerne Almkapelle und genießen die Aussicht.

Kapelle auf der Alm Uskovnica

Kapelle auf der Alm Uskovnica

Der Abstieg verläuft dann zunächst auf einer Sandstraße, einige Kehren können wir auf einem Waldweg abkürzen, zuletzt geht es ziemlich steil und etwas rutschig hinunter, bis wir über eine Wiese Stara Fužina erreichen. Wir durchqueren das Dorf und müssen dann noch die knapp 2 km bis zum Hotel bewältigen.

Ich bin ziemlich müde, aber sehr zufrieden mit mir! 5:30 Gehzeit – das ist länger her, daß ich das zuletzt geschafft habe! 750 hm und 18 km können sich auch sehen lassen! Viel Zeit bleibt nicht mehr bis zum Abendessen, die Dusche tut jetzt sehr gut! Mit dem Wetter haben wir heute Glück gehabt, es war durchwegs sonnig und warm – am Schluß schon fast zu warm.

Viele weitere Fotos gibt es HIER!

Wanderreise nach Slowenien – Nationalpark Triglav, 28.05.-01.06.2011

Reiseveranstalter: Retter-Reisen (Pöllau/Stmk), Reiseleiterin: Rosa Hren, Wanderführer vor Ort: Rado Urevc. 41 Teilnehmer.

1. Tag: Anreise, Mittagessen in der Nähe von Bled, Besuch der Vintgar-Klamm, Weiterfahrt ins Hotel Bohinj am Bohinjer See.

Ein Zubringer-Bus sammelt einige Teilnehmer in NÖ bzw. im Mürz- und Murtal ein, in Graz umsteigen in den großen Bus mit Fahrer Hans, der weitere Teilnehmer aus Pöllau mitgebracht hat, und einige steigen in Graz zu. Kurze Pause bei der Raststation Kaiserwald, wo auch unsere Reiseführerin Rosa einsteigt. Sie ist sehr nett, lustig, aber auch kompetent, leitet die Reise mit Ruhe und Übersicht und hat viel Interessantes zu erzählen.

Reiseleiterin Rosa Hren

Reiseleiterin Rosa Hren

Über Villach und den Karawankentunnel gelangen wir nach Slowenien. Grenzkontrolle gibt es ja keine mehr, das Gebäude ist noch zu sehen, man fährt aber einfach vorbei. Praktisch ist, daß in Slowenien der Euro das Zahlungsmittel ist. Nicht mehr lange fahren wir jetzt, bis nach Bled am sehr hübschen Bleder See. Dann noch ein paar km nach Norden, zum oberen Eingang der Vintgar-Klamm. Hier stillen wir erst einmal unseren Hunger in der Gostilna (Gaststätte).

Die Gostilna

Die Gostilna

Bisher war das Wetter noch ziemlich nass, es hat aber aufgehört zu regnen und die Vorschau ist ausgesprochen gut. Wir gehen nun gemütlich durch die kurze, aber sehr schöne, eindrucksvolle Klamm. Sie wurde vom Radovna-Fluss bis zu 300 Meter tief zwischen den senkrechten Wänden der Berge Hom und Boršt ausgewaschen, ist ca. 1.600 m lang und endet am 13 m hohen Wasserfall Šum. Damit hat er die größte Fallhöhe aller Flusswasserfälle in Slowenien. Der Radovna-Fluss entspringt in ca. 1.000 m Höhe in den Julischen Alpen nordöstlich des Triglav.

 

Mehr zur Vintgar-Klamm z.B. HIER oder HIER.

Eigentlich wäre geplant gewesen, auf anderem Weg, über Sveta Katarina (Kirche) zurückzugehen. Da es dort nach dem Regen aber sehr gatschig ist, gehen wir die Klamm flußaufwärts wieder zurück – auch sehr nett.

 Nun geht es mit dem Bus zurück nach Bled und weiter zum Bohinjer See. Direkt am See, im Örtchen Ribčev Laz, befindet sich unser Hotel Bohinj. Sehr schöne Zimmer, fast ein Apartment, zwei Räume + Bad/WC, Vorraum. Sauber und schön. Das Essen hingegen ist nicht das, was man sich von so einem Haus erwartet. Aber sei’s drum. Nach dem Einchecken und Auspacken bleibt noch Zeit bis zum Abendessen, die ich mit einem Spaziergang zum See, fotografieren und schauen verbringe. Das Wetter hat sich sehr rasch gebessert, jetzt ist der Himmel schon blau und die Sonne lacht herunter.

Bohinjer See
Bohinjer See
Ein bissl was zur Aussprache noch: das V am Wortanfang wird wie unser W ausgesprochen, ein W selbst gibt es nicht (außer für die Touristen am WC). In der Wortmitte bzw. am Ende wird es wie U ausgesprochen, in Verbindung mit einem A davor wie unser AU – daher sagt man auch Triglau und nicht Triglav. Das H ist ähnlich wie unser CH, dafür können die Slowenen kein H aussprechen. Das J wird oft nicht ausgesprochen. So heißt es z.B. „Bochin“ für Bohinj. Bohinjsko Jezero („Bochinsko Jesero“) ist der See, auf Deutsch Wocheiner See.
Viele weitere Fotos gibt es HIER!

Habe mir unter der Woche endlich wieder einen Tag zum Wandern freigeschaufelt, und Argo mitgenommen. Wir fahren nach Mariensee und weiter nach hinter bis zum kleinen Parkplatz am Beginn des Themenpfades „Wildwasser“. Da unter der Woche, sind wir die einzigen unterwegs. Trotzdem habe ich ihn zunächst an der Leine, die vielen entspr. Schilder sollte man doch nicht ganz ignorieren.

Zunächst geht es immer am Pestingbach entlang, mit ein paar Schautafeln. Nichts wirklich weltbewegendes, aber ganz nett. Nach ca. 2/3 des Weges kommt man zu einer Forststraße, hier lasse ich Argo endlich aus. Er bleibt eh ganz brav in meiner Nähe. So ists für beide angenehmer. Danach kommt dann noch einmal ein Stück Weg, mit einem kleinen Wasserfall. 

Kleiner Wasserfall

Kleiner Wasserfall

Dann wieder länger Forststraße, schon in Richtung Marienseer Schwaig. Die letzten 10 min. können wir wieder einen schattigen Waldweg nehmen, dann sind wir schon bei der Schwaig.

Marienseer Schwaig

Marienseer Schwaig

Die Halter sind schon oben, das Vieh kommt erst nächste Woche. Ich trinke einen Apfelsaft (und Argo kriegt natürlich auch Wasser zum trinken), dann nütze ich die Gelegenheit und gehe mit ihm weiter hinauf zum Gipfel bzw. dem Wetterkoglerhaus.

Dort ist ziemlich viel los, eine größere Gruppe Jugendliche sitzt drin, und etliche andere Leute auch. Wir finden aber einen Eckplatz, wo Argo sich auch hinlegen kann. Ich genehmige mir eine dicke Hüttensuppe und einen Apfelsaft. Nachdem ich ein Gipfel-Beweisfoto von Argo gemacht habe, machen wir uns wieder auf den Rückweg.

Zunächst gehen wir denselben Weg wie beim Aufstieg, bis zur Marienseer Schwaig, dann benützen wir noch ein Stück die Forststraße, um dann auf einer anderen zum direkten Abstiegsweg zu kommen. Den kleinen Umweg habe ich nur genommen, damits ein bissl länger dauert. Es ist mittlerweile ziemlich warm, im Wald aber ganz erträglich.

Nach insgesamt guten 4 Std. sind wir wieder beim Auto, 760 Höhenmeter und 13 km haben wir bewältigt. Immerhin – aber zu mehr reichts irgendwie noch immer nicht. Ich denk schon, daß ich (etwas) länger gehen könnte, aber bisher hat es sich nicht ergeben. Wie es geht, wird sich nächste Woche beim Slowenien-Wanderurlaub zeigen.

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