Vielen Quellen und Wässerchen wird eine heilsame Wirkung zugeschrieben, so auch dem so genannten “Augenbründl” in Albrechtsberg. In der Nähe der 4. Station von Millas Zauberweg befindet sich das kleine Bründl, das von unterirdischen Quellen gespeist wird und seit 1915 in einem Becken gefasst wird.
Früher war ein Bildnis der Hl. Odilie, einer blinden Herzogstochter, die ihr Augenlicht nach der Taufe wiedererlangt hatte, der Kultgegenstand der Quelle. Radiästethen der Umgebung bescheinigen dem reinsten, kühl und belebenden Quellwasser kraftvolle Stärke. Es gehört bei uns zur Tradition bei einer Wanderung oder einem Spaziergang, seine Augen mit dem Wasser des Augenbründls zu “waschen”.
Mögst immer Labung finden du,
an dieser schattenkühlen Stelle,
im stillen Wald, an frischer Quelle,
der heil’gen Schöpfung weiter Pracht,
so wundersam für dich erdacht.
Natürlich gibt es dazu auch eine Legende: “Bei den herrschaftlichen Kalköfen durften zu Zeiten auch die Bauern brennen. Als wieder Kalk gebrannt wurde, mussten drei Bauern Wache halten. In der Nacht wurden sie durstig. Da der einzige Dorfbrunnen in der Taverne wegen vorgerückter Stunde nicht mehr zugänglich war, ging einer der Wächter zum Augenbründl, kam jedoch mit leerem Krug zurück, fiel auf sein Angesicht nieder, doch es war nichts aus ihm herauszubringen. Erst am folgenden Tag erklärte er, nicht um 1000 Kronen gehe er mehr zum Augenbründl, denn dort habe er einen Geisterspuk gesehen.” (nach: www.sagen.at)
Am Weg zum Augenbründl passiert man auf der rechten Seite die “Annen-Ruhe” (Station 3). Hier erzählt man, dass ein kleines Mädchen beim Ziegenhüten vom Felsen in den Tod gestürzt sei.
Buchtipp: Hirsch, Siegrid/Ruzicka, Wolf: Heilige Quellen. Niederösterreich und Burgenland. Verlag Freya 2002. ISBN 3-901279-99-7