Gestern – ich gestehe es war beim Wäsche aufhängen – durchbohrte es mich wieder einmal wie ein heißes Stück Eisen. Der permanente Blick von unserer Terrasse auf den Schneeberg und mein gleichzeitiges dzt. schon Jahre andauerndes Unvermögen alte Leidenschaften aufleben zu lassen, brachten mich auf eine Idee.
Nachdem die “Tagesstunden” auf Wochen und Monate quasi der Familie untergeordnet sind, sodaß kaum Zeit für Persönliches bleibt, wäre die logische Konsequenz ebene dieses Persönliche in die Nacht und Dämmerungsstunden zu verlegen. Und wenn es mir möglich ist, in der Arbeit des Nächtens hochzuraffen und in der Folge den anschließenden Tag mehr oder weniger gut runter zu biegen, sollte mir ähnliches in der quasi light-version (kontrolierter Schlaf davor und angenehmere Tätigkeit) auch für den Freizeitbereich möglich sein.
Familiäre Vorgabe: ca. 8 Uhr 30 wieder daheim sein
Ziel: eine der letzten (und vorallem aud früherer Zeit mir gut bekannte) Schneerinne auf der Rax – die sog. Langermannrinne, welche vom Predigtstuhl Richtung Griesleiten zieht und speziell von der S6 gut erkennbar ist.
Mein persönliches Zeitmanagement sah deshalb vor . ca. um 6 Uhr am Predigtstuhl zu sein .
Bei 1h 15 min Autofahrt und ca. 1h 30 Aufstieg samt Wechselzeiten kam ich auf eine Abfahrtszeit von Laxenburg um exakt 3 Uhr, gleichbedeutend einem Weckruf um 2 Uhr 30.
Pünktlich ( ohne Kinder eigentlich keine Kunst) gings mit Minimalausrüstung anno dazumal (sprich Jahr 1999/2000) von Laxenburg weg, wo gleich die erste Herausforderung des heutigen Tages lauern sollte …. die Restln des Feuerwehrheurigens. Ungelogen – ich hatte noch nie viel über für durchzechte Nächte und Alkoleichen …… wenns dann noch eine Arbeit machen bin ich sowieso grantig. Ich für meinen Teil trug allerdings durch extra besonnene Fahrweise (entsprechend jener im Bereich von Kindergärten und Schulen) dazu bei nicht für medizinischen Nachschub zu sorgen.
Die Strassen war bis Gloggnitz nicht autofrei – aber ein durchaus flottes Tempo möglich und so erreichte ich bereits nach 1 h 05 min das Preiner Gscheid und um 4 Uhr 10 war ich bereits im Dunkel der Nacht unterwegs, welche aber keineswegs unangenehm war, sollte doch schon bald die Dämmerung anbrechen. Nach 25 min war ich bereits beim Waxriegelhaus und über den Waxriegelsteig gings stetig bergauf (schneefrei natürlich) zum Preditstuhl, welchen ich nach 1 h 10 min erreichte. Nach kurzer Pause samt Gipfelbucheintragung gings zuerst noch kurz bergab bis zum Beginn des Schneebandes der Rinne.
Dort Wechsel von Turn- auf Tourenschischuh und Figgler (Big Foot) und auf einem noch durchgehenden Schneeband mit mäßig gutem Schnee (erstens generell schon Altschnee und dann doch noch sehr früh dran) bis knapp oberhalb der Felsabbrüche (wo auch bei viel Schnee jegliche Abfahrt endet) . Da ich ein sattes Plus bei den “Durchgangszeiten” hatte, konnte ich nun noch meinen geheimen Gedanken folge leisten und ebenfalls wie anno dazumal durch die Rinne wieder aufsteigen für eine zweite Abfahrt. Dazu blieben natürlich die Schischuhe am Fuß und bei leider schlechter werdendem Wetter (tw. Regen) gings in knapp 40 min wieder ans obere Ende des Schneebandes.
Abermalige Abfahrt, wobei diesmal bei der Querung des Göbl – Kühn Steiges gestoppt wurde, die Figgler am Rücksack wieder deponiert wurden und zu Fuß entlang des Steiges das Waxriegelhaus wieder erreicht wurde. Der weitere Abstieg erfolgte entlang der “Schischneise” zum Parkplatz zurück. Gesamtgeh/Figglzeit: 3 h
Rückkehr nach Laxenburg: 8 Uhr 25