Mittlerer Ötschertrail / Puchenstuben – Erlaufklause 14./15. 08.2012
16. August 2012 von Robert
Zumindest eine Zweitageskindertour, sollte sich pro Jahr im Hause Lado schon ausgehen. Mehr wird es meistens eh nicht, da entweder mangelnde Freizeit, schlechtes Wetter oder sonst irgend eine andere Verpflichtung selbiges vereiteln. Ein paar frustane Anläufe gab es hierfür heuer schon ( da wurden dann halt tw. andere “halbe” Sachen gemacht) – geklappt hat es aber es jetzt wieder.
Vorweg – Streß stand an diesen zwei Tagen nicht einmal ansatzweise am Programm!
Was vor zwei Jahren schon ein nettes Unterfangen , war sollte auch heuer wieder ein Garant dafür sein, das Wandern nicht nur öde und anstrengend sein kann. Und da der Papa nur mangelndes Interesse daran hat seine Kinder um jeden Preis auf einen Gipfel zu schleifen, blieben wir auch heuer wieder im Tal und da biete sich dem Ostösterreicher nun mal nur eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten an, diese allerdings dafür in perfekter Art und Weise.
Da das Gasthaus Vorderötscher zumind. heuer geschlossen hat (über den weiteren Verlauf weiß man anscheinend noch nichts) scheiden die hinteren Ötschergräben leider schon einmal aus. Da mir zudem persönlich der Bereich Vordere Tormäuder/Toreck bis Trübenbach gänzlich unbekannt war, fiel der planerische Schwerpunkt in diese Region, vorallem auch deshalb, weil sich hier zumind. drei Möglichkeiten für Übernachtungen anbieten ( Gasthaus Digruber/Erlaufboden (seit Anfang Juli wegen Krankheit geschlossen, aber Übernachtungen auf Anfrage möglich), Nestelberger Rast/Nestelberg und Jausenstation Alte Schule in Trübenbach).
Da Rundwanderungen ( mit Kindern) in dem Bereich etwas schwierig sind und das Hauptaugenmerk sowieso auf “gehen im Wasserbereich” lag, galt es eine vernünftige Möglichkeit einzuplanen, zum Ausgangstpunkt zurück zu kehren und was liegt hier näher als die Nutzung der Mariazellerbahn.
Tag1:
Als Startpunkt wurde das kleine aber feine Bergdorf Puchenstuben ausgewählt, welches auch gleichzeitig der höchste Punkte dieser Tour sein sollte . Um nicht gute 5 Kilometer auf der Asphaltstrasse nach Sulzbichl/Treffling zurück legen zu müssen, gings zuerst ( 10 Uhr 30) südlich des Mäuerlberges vorbei zum Ötscherbankerl ( da waren so viel Bankerl, dass mir im nachhinein nicht ganz klar war, welches jetzt das jenige welcher war. Den Ötscher erblickten wir erstmals bei der großen Wiese beim Gehöft Aufental. Bis hierher ist ein schöner meist sanft fallender Wanderweg. Nach dem Überqueren der Hofzufahrtsstrasse erfolgt der weitere Abstieg über einen steileren Forstweg direkt im Graben und man erreicht die Panoramastrasse beim Haus Moser. Von hier ca. 1,5 km auf der Strasse bis zum Naturparkeingang Treffling, um ca. 11Uhr 45 ( Trefflinghaus geschlossen (nur Fr-So und an Feiertagen geöffnet), Kiosk beim Eingang geöffnet). Hier erfolgte die erste Pause beim kl. Spielplatz. Der Weiterweg erfolgte entlang des hier noch ruhig fließenden Trefflingbaches bis zum Beginn des Trefflingfalls (im Vergleich zum durch den Staussee Lassing ausgehungerten Lassingfall ein wirklich nettes Naturschauspiel). Im Nahbereich des Wasserfalles Abstieg in die Vorderen Tormäuer. Da für uns ( nach einer kurzen Unsicherheit) doch eine Übernachtungsmöglichkeit in der Alten Schule /Trübenbach möglich war, konnte Plan B (Übernachtung in Nestelberg, welcher ein Durchwandern der Vorderen Tormäuer nach Eibenboden gebracht hätte ) ad acta gelegt werden und der Weiterweg erfolgte durch die Toreckklamm flussaufwärts. Nach dem passieren des Kirchensteges (Aufstieg nach Nestelberg möglich bzw. in die Brandgegend), erfolgte die zweite Pause (ca. 1 h) auf einer “Insel” in der hier allerdings etwas trüben (Gipsausschwemmungen im Bereich Trübenbach/Salzgraben? und relativ guter Wasserstand) Erlauf.
Danach weiter flussaufwärts immer im Nahbereich der Erlauf , vorbei am verfallenden /gesperrten Schul-/Kreuzsteg zum Haus Gerstl beim “Toter Mann” ( auch hier besteht die Möglichkeit eines Aufstieges nach Nestelberg) zum Baumannboden ( schöner Ötscherblick , fototechnisch wäre der Vormittag hier allerdings besser ) . Von hier tw. durch Auwald weiter bis um Teufelkirchensteg, wo wir wieder ans andere Erlaufufer wechseln, um vorbei an der Teufelskirche unseren heutigen Zielort, die Alte Schule in Trübenbach zu erreichen ( 16 uhr 45) . Jausenstation und einfaches Matrazenlager (Hüttenschlafsack erforderlich).
Tag 2:
Nach ausgiebigen Frühstück und “wasweißichallem” (Frühstück 8 uhr 15 – “Abmarsch” 10uhr10?! – aber da war ja war mit Antistreß) wurden letzte Ungereimtheiten der Tour ausgeräumt. Lt. Amap findet sich im Bereich der Schaflahn eine Brücke, wodurch man den Asphaltanteil der Strecke Alte Schule – Erlaufboden etwas verringern könnte. Der vorjährige Lokalaugenschein per Rad hat mit keine Aufschlüsse gebracht und ausser einer historischen Aufnahme findet sich auch nichts im Netz oder der Literatur darüber. Eine Rücksprache mit den Inhabern bestätigte auch ein solches Nichtvorhandensein. Um die Kinder und (vorallem) die Väter nicht unnötig zu quälen, wurde daher das Vorort ansässige Taxiunternehmen in Anspruch genommen und dieses 2,5 km lange eher unspektakuläre Teilstück per Automobil überbrückt.
So konnte um 10 Uhr 15 in Erlaufboden der tatsächliche Start in die Hinteren Tormäuer erfolgen. Hier weniger( bedingt durch die beim Stausee Stierwaschboden erfolgte Teilableitung zum Kraftwerk Erlaufboden), dafür glasklares Wasser .
Herrlicher Verlauf unterhalb der imposanten Felswände (inkl. Stierschwanz). Die Erlauf wieder zweimal überquert, wobei beim zweiten Steg knapp vor der Gamsluckenhöhle die erste “gscheite” Badepause erfolgte.
Danach Weiterweg unterhalb der Stierwaschmäuer zum Stausee Stierwaschbodenbzw. Kraftwerk Wienerbruck. Hier bestünde die Möglichkeit über den Lassingfall die Runde abzukürzen und in Wienerbruck/Lassing die Rückfahrt anzutreten. Dies wäre in unserem Fall nur bei der Variante B ( Übernachten in Nestelberg) schlagend geworden. So gings weiter, nun dem Ötscherbach folgend und dank Feiertag auch mit wesentlich mehr wanderfreudigen Gleichgesinnten zum Ötscherhias. Da dort schlangestehen an der Theke angesagt gewesen wäre, gings gleich hinunter zum Bach, zum krönenden Abschlußbad. Nach kurzer Jause erfolgt gegen 15 uhr 30 der Anstieg zur Ötscherstrasse (eigentlich der einzig etwas “Längere” der gesamten Tour) und die finalen Schlußmeter zum Bahnhof Erlaufklause ( ca. 16 Uhr 40) . Mit dem Zug ( 17 Uhr 07) in 30 kurzweiligen Minuten retour zum Bahnhof nach Puchenstuben ( ein bisserl Kraftreserven einplanen für den steilen Anstieg vom Bahnhof ins Ortszentrum ) .
Streckenlänge pro Tag ca. 12 km – ohne Taxi würden am Tag 2 noch mal 2,5km dazu kommen . Höhenmeter vernächlässigbar.
Ein Genuß, Euch zu begleiten !!