Erfüllung der to-do-Liste 2011 – die Leiden des jungen Lado am Sölkpass 10.07.2011
25. Juli 2011 von Robert
Der Sölkpass war immer schon mein Lieblingsrennradberg und stand in früher Zeit zumind. einmal jährlich am Programm. Vorallem wegen des traumhaften Bergpanoramas und der doch (dort wo es wichtig ist) sehr guten Strassenverhältnisse, wenn gleich die beiden Rampen wo die Höhenmeter “gefressen” werden, nicht gerade “ohne” sind.
Inzwischen war viel Zeit seit der letzten Befahrung (1999) vergangen und vorallem die Kondition hat natürlich in diesem Jahrzehnt enorm gelitten. Aber als wir letztes Jahr am Weg zu den Kaltenbachseen eben den Sölkpass überquerten, stand der Entschluß für das Jahr 2011 fest.
Und da es eine Revivaltour werden sollte, sollte das Material dem der damaligen Zeit entsprechen, soll heißen, die Übersetzung mit 39 -25 limitiert.
Vorweg die Vorbereitung heuer bzgl. Radfahren war jetzt nicht übel und verglichen mit dem letzten Jahrzehnt gab es kaum Jahre wo ich mehr gemacht hatte, aber abgesehen von der kleinen Runde in der Buckligen Welt, waren die Ausfahrten doch eher auf die niedrigen Wienerwaldhügel limitiert.
Und selbst die erste Urlaubswoche und den paar MTB-Runden mit Berni zeigten mir dann – Rennradfahren ist etwas Anderes.
Zurück zur Runde. Sonntag früh: Traumhaftes Wetter und angenehme Temperaturen. Da Petra vorher noch laufen war ging es für mich um 9 Uhr 30 los. Da es sich geographisch anbot – startete ich über St. Lambrecht und Steir. sowieso Kärntn. Lassnitz nach Murau, welches nach genau 40 Minuten erreicht wurde.
Dort wurde die Murtalbundesstrasse gequert und es ging dem Rantenbach entlang, minimalst steigend bis zur Abzweigung nach Schöder, so daß der Beginn der Sölkpassstrasse nach ziemlich genau 1h 05 Minuten erreicht wurde.
Netterweise befindet sich dort gleich der Friedhof von Schöder, anscheinend ein Pendant der Radfahrer zu Johnsbach(Bergsteigerfriedhof) und dem Berg Isel ( Sprungstation mit Blick auf den Friedhof).
Dort angekommen freut sich der ambitionierte Rennradler natürlich sofort über sie südseitige Ausrichtung , welche einem um diese Zeit schon ein gewisses Maß an Wärme vermittelt.
War es bis hier her ein wahrlich lockeres Einrollen (mit Negativhöhemeter) so gehts beim Einstieg mit 250 Höhenmeter gleich ordentlich zur Sache, zumal hier Kehren Mangelware sind und bewirkt , dass man nicht zu fir zur finalen Rampe gelangt.
Mit dem erreichen des ersten Flachstückes , bekommt man auch die ersten wunderschönen Ausblicke ins Katschtal ( die namentlichen Sölktäler befinden sich ja im Norden des Passes) . Hier hat man allerdings die Anfangsschwierigkeiten noch nicht ganz geschafft, sondern erst nach dem passieren des Gehöftes Gröbler ( ca. 1150) wo noch ein netter “Stieg” wartet und einem nochmals einen Vorgeschmack auf die noch fehlenden Höhenmeter abliefert. Ab hier geht es aber eher sanft steigend dafür auf mässig gutem Asphalt vorbei am Augustinerkreuz zum Dorfer Moos (Aussichtspunkt) und zu der Dorfer Hütte (1268m). Beim Dorfer Moos sieht man schon rechter Hand und 500 hm darüber den Übergang ins Ennstal.
Und nach dem passieren der Dorfer Hütte geht es auch schon bergan, bereits beim passieren der Kreuzer Hütte (1376m) will die Kette beim Zahnkranz nicht mehr die einser Position verlassen. Nun gilt es einen möglichst gleichmässigen Tritt zu finden … möglichst. Im unteren Bereich ist der Kehrenabstand ( in der Kehre Erholung möglich) quasi ideal – etwas störend ist, dass an diesem Tag das Säumerfest am Pass stattfindet und von der südseite ca. 30 – 40 Reiter über den alten Säumerweg aufsteigenund dabei immer wieder die Strasse queren, was dem konstanten Trittfluß nicht unbedingt förderlich ist.
Dennoch wurde die letzte Kehre auf 1500 m Höhe ganz gut erreicht, nur der Zusammenhang “1500″ und “letzte Kehre” kostete mich zu diesem Zeitpunkt gefühlte 50 % meiner Restkräfte. Ich wußte zwar noch zu gut, dass die letzte “Gerade” kein Honiglecken werden würde, aber 190 Hm auf vielleicht 1500 m Länge ohne Kehre sind nun mal kein “Bemmal”.
Die doch etwas härtere Übersetzung von eben 39-25 forderte hier dann auch langsam ihren Tribut, sodaß speziell die letzten 300 Meter “stehend k.o. ” “gefahren” wurden. Eigentlich ging da nichts mehr und wenn das Ziel nicht schon so knapp vor Augen gewesen wäre, ich hätte darauf gepfiffen. So erreichte ich aber dennoch, taumelnd durch ein Spalier ala Tour de France ( nur halt leider nicht wegen mir) nach 2 h 01 min bzw. 56 min Auffahrtszeit komplett fertig ”meinen” Sölkpass – in der dort befindlichen Kapelle gab´s von mir glaube ich mehr als drei Kreuzzeichen und die Erleichterung über das Geschaffte, war mehr als überwältigend.
Nach kurzer Pause gings wieder heimwärts – diesmal durch das komplette Katschtal – also retour nach Schöder und dann aber links über Baierdorf, St. Peter am Kammersberg , Katsch und Frojach nach Teufenbach (778m). Die Rückfahrt durch das Katschtal erfolgte aus körperlichen Gründen schon sehr schaumgebremst , hier in Teufenbach hieß es allerdings nochmals “die Hosen runter zu lassen “, galt es doch noch 250 Höhenmeter zum Startpunkt zurück zu legen. Nachdem es sowieso schon egal war nahm ich allerdings nicht den Neumarkter Sattel sondern fuhr die schönere Nebenstrasse über Lessach ( allerdings etwas mehr Hm) hinauf – wobei fahren hier nicht ganz richtig war – kriechen wäre richtiger gewesen.
Eckdaten der (Tor)Tour:
Distanz: 87,65km Fahrzeit: 3h 34 min
Durchschnitt: 24, 65 km/h Max. Geschw.: 74,0 km/h
Höhenmeter: 1551m
WOW !
Super !
HB