Drei Tälerrunde im Mostviertel 03.10.2011
6. Oktober 2011 von Robert
Was für Kinderwanderungen gut ist, muß zwar nicht zwangsläufig auch für Rennradrunden gelten, in diesem Fall ist es aber so! War ich mit dem Großteil der Familie schon am Samstag im Bezirk Lilienfeld, so galt es nach abgediehntem Sonntagsdienst persönliche Freiräume auszukosten, welche ich in den letzten Jahren so gut wie gar nicht genossen hatte. Kein night-walk, kein prä- oder postwork-Gestresse, nein, ein richtiger, freier Tag von den Lieben daheim ( ok 16 Uhr sollte ich zwecks Autobedarf wieder daheim sein, aber das ist ja quasi der ganze Tag).
Eine ähnliche Runde (damals plus 35km) hatte ich 1999 schon mit 2 Freunden durchgeführt, nun galt es längst verblasste Erinnerungen wieder aufzufrischen, weil Fotos usw. wurden damals natürlich nicht gemacht … wozu auch, damals war sowas ja quasi Standard und jederzeit wiederholbar….denkste?!
Start war bei knackigen 11°, beim Bahnhof in Lilienfeld. Hier besteht die Möglichkeit, gegen eine Gebühr von 50 Cent, gewichtsreduzierende Maßnahmen durch zu führen , was ich sogleich in Anspruch nahm, lauerte doch bereits nach einer kurzen Einfahrstrecke von 3 km, der erste 300 Hm-Anstieg, von Schrattenbach zum Moarigrabensattel ( 698m) . Ich muß gestehen, ich bin ihn zwar schon mal gefahren, aber die Erinnerung daran ist genau Null oder noch weniger gewesen. Er ist auch nicht sonderlich spektakulär oder schwierig, schön ist die Kehre im oberen Bereich. Für die erste Abfahrt nach Tradigist und ins Pielachtal, galt es noch sich wieder mit einer Windjacke gegen die Kälte zu schützen, die restliche Strecke war dann aber kein Bedarf mehr gegeben – zu herrlich war das Wetter.
Im Pielachtal angekommen, erfolgte die Abbiegung ( beim Steinschalerhof) nach links, Richtung Kirchberg an der Pielach, welches nach dem Passieren der Andreaskirche, recht rasch erreicht wird. Das Anfangs noch recht weite Tal, verengt sich immer wieder, extrem im Bereich der Ruine Weissenstein und man gelangt in der Folge zur Strassenteilung Frankenfels/Schwarzenbach an der Pielach. Hier weißt ein Schild auf die Nichtpassierbarkeit des Abschnittes Gösing- Reith/Annaberg wegen Asphaltierungsmassnahmen hin. Umleitung wäre eben über Schwarzenbach. Nachdem ich aber nicht über das Gscheid fahren will, folge ich nun dem Natterbach, zuerst nach Frankenfels und dann zur Laubenbachmühle, wo der Anstieg nach Puchenstuben bzw. Übergang nach Scheibbs beginnt.
Nach 150 Hm erreicht man besagte Übergang/Strassenteilung, wieder der Hinweis der Sperre und wieder fahre ich daran vorbei. Es geht vorbei beim Hotel Winterbach ( kurzer Abstecher zwecks Erkundung und für einen Tiefblick nach Laubenbachmühle) dann kurz mit 10 % bergauf, ehe die Strasse zusehends “verflacht” und man locker nach Puchenstuben rollt. Hier verläßt mich zwar nicht nicht Kraft und schon gar nicht der Mut wegen der Strassenarbeiten, dennoch fahre ich nicht auf der Bundesstrasse weiter, sonder schwenke rechts ins Trefflingtal hinunter, um die Panoramastrasse abzufahren. Auf schmaler Strasse, aber in durchgehend ganz gutem Zustand ( auf Steinschlag ist allerdings zu achten) erfolgt die Abfahrt bis zum Naturparkeingang Treffling. Hier ein knackiger ( schätze mal so 15% +) Gegenstieg in Richtung Brandgegend, welcher aber dann doch wiederum in eine Abfahrt wechselt. Viel zum Fahren komme ich hier heute nicht – Fotographieren hat ausnahmsweise einmal Vorrang und vorallem Eindrücke sammeln sowie der Versuch, div. zu “verarbeiten”.
Kurze Pause beim Rastplatz oberhalb des “Toten Mannes” – Panorama wirken lassen, noch tief unter mir die Erlauf und am Gegenhang schon die Abfahrt nach Trübenbach sichtbar – schnurgerade wirkt sie und relativ steil. Bei der “Alten Schule” angelangt gehts weiter nach Erlaufboden, wo der Anstieg nach Reith auf mich wartet, nicht ganz 300 hm , aber die vielen Fotopausen wirken sich auch nicht unbedingt positiv aus - der Tritt wird schon etwas zach und ich überlege die Runde etwas (drastisch) abzukürzen. Oben in Reith angelangt, wieder herrliches Bergpanorama, beherrscht natürlich vom Ötscher und mit leichtem Rückenwind gehts in Richtung Sägemühle/Annaberg. Hier stellt sich nun die Qual der Wahl – über Annaberg und das Tal der Türnitzer Traisen retour ( kurz) oder über Ulreichsberg – Gscheid und Unrecht Traisen (etwas länger). Da es bzgl. Höhenmeter fast “wurscht” ist und der Tag einfach nur herrlich ist – schwenke ich gegen Osten und wähle die Langvariante.
Die zwei “Schupfer” bis zum Gscheid merk ich zwar schon ziemlich, aber die wiederum ganz gegensätzliche Landschaft entschädigt für sämtliche Qualen.
Beim Gscheid angelangt ist Schluß mit Höhenmeter sammeln , ab hier geht es nur mehr bis Lilienfeld bergab oder flach, der Wind kommt zwar strategisch ungünstig von Nordwesten , ist aber generell schwach. So lasse ich diesen herrlichen Tag über Kernhof, St. Ägyd und Hohenberg ausklingen.
Länge: 115 km
Hm: 1625m
Bist du narrisch – das ist eine Monstertour! Damit mein ich natürlich nicht, dass du narrisch bist, eine solche Tour zu strampeln, sondern = Ausdruck der Bewunderung für so viel Kondition und Unternehmungsgeist!!!
Ich bin einmal mit damaligen Freunden vom Bahnhof Puchenstuben über Trefflingtal – Erlaufboden – Reith – Schmelz – Sabel – Fadental – nach Mariazell geradelt, zurück dann mit der Mariazellerbahn nach Puchenstuben. Das hat mir vollkommen genügt (meinen Händen und den besessenen Körperteil war es fast schon zu viel).
Grüße (und locken leicht immer mehr die Voralpen?)! BB
danke – monstertouren schauen zwar anders aus , aber mit dem eher geringem training ist diese größenordnung wie beschrieben gerade richtig.
die voralpen locken immer wieder – aber mein problem ist nach wie vor die zeit und daran wird sich noch lange wenig ändern – bin aber sehr zufrieden mit heuer, habe mehr “erreicht” als geplant war. alleine beim rad 5 touren um die 100 km … das hatte ich schon lange nicht mehr ( früher 2-3 in der woche ) . bergtouren waren zwar kaum dabei aber die eine (wildes gamseck) war dafür um so intensiver und vielleicht kommt ja noch ein goldener herbst . und wenn nicht … gsund bleiben und auf 2012 hoffen und schauen was es so bringt
Jetzt kannst ohnehin bald eher die Schneeschuhe (oder du bist ja auch ein Schitouren-Geher) und die Schi hernehmen. Denn oben wird´s nachhaltig weiß, und herunterbei – verrate ich – wachsen die Herren Pilze!!! Auf in die Wälder, vor allem am Sandstein…
Grüße und warm anziehen fürs Wochenende! BB
ja dieses we wollte ich noch eine zwei-tagestour im ötschergebiet mit den kindern machen …….werd ich wohl erst nächstes jahr nachohlen können ( zumind. versuchen). wahrscheinlich eh besser so, weil da ist marie wieder etwas größer – tag 1 wäre schon recht lange geworden .