Zwei Tage auf der Rax – Karl Ludwighaus 27/28.08.2011
2. September 2011 von Robert
Wie immer bei “großen” Ladounternehmungen, etwas ausschweifender!
Samstag war es wieder so weit – ein Kinderzweitagestrip. Heuer eher spontan , als geplant, irgendwie ist mir nix “gscheites” eingefallen, zumal erstmals Marie mit durfte, was zwangsläufig wieder zu einer “Radiusverminderung” führte.
Da ich für Frau Lado (hat einen “Bastelworkshop organisiert) noch eine Bekannte vom Flughafen abholen durfte, wars für diese We sowieso nix mit entfernten Ausflugszielen.
Bleibt die Rax-Schneebergregion.
Das Hallerhaus, dass ich heuer eigentlich gerne wieder einmal besucht hätte, ist ja leider noch etwas zugig, Fischerhütte zu weit oben (bzw. zu teuer wenn man Aufstiegs-/ Absteigshilfen benutzt (NÖ-Card leiste ich mir im nächsten Jahr) ) , Ottohaus zu nahe an der Seilbahn , Habsburghaus zu langwierige / schwierige Anstiege, Waxriegelhaus zu weit unten /kurz, bleibt nur mehr das ……..Karl Ludwighaus.
Schließlich sollten die aufwendigen Renovierungsmaßnahmen gewürdigt werden und die Zustiege sind auch recht kinderfreundlich und da kann ich sogar aus einem eigenen Erfahrungsschatz sprechen.
Also gings nach besagter Flughafenaktion – und dadurch natürlich wieder einmal ohne “Muttertier”, knapp nach 9 Uhr von daheim los, was bei mir zusätzlich zu etwas “Bauchweh” führte, hatte ja nicht nur unser Exilfranke von einem drohenden Wettersturz gesprochen – Klartext: zuerst ist es noch ur heiß , aber trödeln ist nicht, sonst kommst in ein Berggewitter. Also wie es scheint – ganz ohne Druck gehts bei Lado nicht.
So ging es bei 25 Grad/Grat vom gebührenpflichtigen Parkplatz (die 2 E für 48 h habe ich mit einem Lachen im Gesicht bezahlt, nachdem ich zuvor 3,70€ am Flughafen berappen? musste) am Preiner Gscheid (1070)m los.
Der gelben Markierung des Unteren Reisstalersteiges folgend,vorbei an der Hetzelquelle ( erste Pause) gelangten wir zur Reisstalerhütte (1445m lt. Amap- zweite Pause), welche gegen 12 Uhr 15 erreicht wurde.
Die hier bereits aufziehenden Wolken wurden zwar einerseits angenehm wahrgenommen, andererseits auch mit einem gewissen Argwohn (s.o) – da der Wind allerdings noch aus Süden kam, vertraute ich den Prognosen der Wetterfrösche. So ging es alsbald weiter. Dieses Mal aber nicht direkt den Gretchensteig hinauf ( habe diese Variante von der letzten Kinderbegehung auf Grund ihrer direkten Wegführung etwas unguter in Erinnerung ), sondern vorerst noch den Reisstalersteig folgend, bergwärts.
Irgendwie fand ich es schade, dass mir keinerlei “Bergkollegen” über den Weg liefen, da hätte ich mir bestimmt einiges anhören können… Vater mit vier Kinder ungesichert über den Reisstalersteig …….unverantwortlich!
So gings jedoch unbehelligt zur Imhofrast (Pause 3) und von dort dem fast noch unbekannten Murmeltiersteig hinüber zum interessanten Teil des Gretchensteiges.
Wetter hielt was es versprach – Sonne und Wolken wechselten und der Wind wurde erst am Gretchensteig heftiger und drehte dabei schön langsam auf West ( leider hat man hier keine “Aussicht” auf die Wetterseite). Aber hier angekommen, war ich mir nicht mehr bange, da das Ziel quasi schon greifbar ist, weil auch wenn Kinderaufstiegszeiten deutlich hinter den offiziellen Wegangaben her hinken, sobald der Weg anspruchsvoll = interessant wird, ändert sich dieses Missverhältnis.
Und so konnte gegen 14 Uhr 40 die Hochfläche beim Karl Ludwighaus erreicht werden. Zu diesem Zeitpunkt war der Schneeberg schon in Wolken gehüllt und auch die niedrigeren Gipfel im Norden (Reisalpe und Co), waren noch niedriger als sonst.
Nach der ersten Stärkung im neu renovierten Karl Ludwighaus (mir gefällts) gingen wir nochmals hinaus…..Wetterschauen (praktische Unterweisung über das Bergwetter ) .
Gegen 16 Uhr wurde das KLH in Wolken gehüllt samt gleichzeitiger deutlicher Abkühlung und gegen 17 Uhr setzte der erste Regen ein – Gewitter kamen zwar auch, ich habe diese als nicht so dramatisch empfunden).
So wurde der Rest des Tages indoormässig verbracht – soll ja auch das Familienleben fördern.
Leider wurde bei Tochter Nr.2 während des Aufstieges ein Hautausschlag (Form der Neurodermitis) akut schlechter, was meine Apotheke an die Grenzen ihrer Möglichkeiten brachte und mich vor allem wegen Tag zwei bzw. den zumind. bevorstehenden Abstieg zur Sorge veranlasste.
Die Nacht im 6er Zimmer ansonst war perfekt, leider gab es dann generell Probleme mit der Brauchwasserzisterne, aber die waren soweit vernachlässigbar.
In der Nacht klarte es dann auf und wie angekündigt herrschte am Sonntag herrliches (zwar frisches) Bergwetter.
Da Julias Ausschlag wie erwartet nicht besser wurde, wurden sämtliche Pläne (Predigtstuhl und dann entweder Waxriegelsteig oder Seehütte und Göbl-Kühn) verworfen und es wurde ein „ geordneter“ Rückzug angeordnet über den Schlangenweg angeordnet.
Auf Grund des Handicaps und des Umstandes, dass wir heute keinerlei Streß hatten, gelangten wir nach drei Stunden Gesamtabstieg wieder beim Preiner Gscheid an.
Fazit: Renovierung am KLH ist m.M. nach ein voller Erfolg, etwas exklusiver als meine bisherigen Kinderübernachtungshütten, aber was die Ausstattung angeht auch wesentlich neuwertiger und schöner und dass, obwohl diese hier die alpinste Hütte war.
Aufstieg: für ein Kind mit nicht mal vier Jahren ist die gewählte Route natürlich jetzt kein Spaziergang, aber machbar, der Bereich des Gretchensteiges mit den „Versicherungen“ stellte gar keine Probleme dar, eher doch der etwas langwierige Zugang ( gilt auch für die älteren Kinder)
Abstieg: Schlangenweg ist natürlich die einfachste Variante und für noch nicht übersättigte Berggeher auch mit einer schönen Bergkulisse ausgestattet. Die oben angeführten, nicht durchgeführten Alternativen, sollten aber durchaus lohnende Strecken sein, welche mit Kindern dieses alters am zweiten Tag durchaus machbar sind.
Generell: bis auf das standartisierte Anfangsgemaule und die gesundheitlichen Probleme wieder zwei superschöne Tage, sodaß ich es nicht bereut habe diese zwei Tage gegen eine Solorennradtour getauscht zu haben.
Und dazu das Edelweiß! Ich erinnere mich, was für ein besonderes Erlebnis “das erste Edelweiß” für unsere Tochter Irene war…
Jedenfalls eine überaus tüchtige Wanderriege samt der Jüngsten, und das Maulen gehört ganz einfach dazu!
Grüße! BB