Kleiner “Ötscherlandtrail” 20/21.08.2010
23. August 2010 von Robert
Letztes Wochenende war es endlich soweit. Sage und Schreibe fünf Versuche (drei davon im Vorjahr) waren notwendig, um dieses Unterfangen erfolgreich abschließen zu können. Zugegeben, bei den ersten vier kamen wir nicht eimal von zu Hause weg, katastrophale Wetterbedingungen ließen damals keine Chance auf eine halbwegs vernünftige Durchführung aufkommen und schließlich sollte das Ganze ja auch noch Spaß machen.
Wie erwähnt, die Planung erfolgte meinerseits bereits im Vorjahr, galt es doch einen Mix aus vernünftiger Länge, gepaart mit zu besuchenden “highlights” (schon alleine zwecks Auflockerung der Tour) auf de Beine zu stellen und das Wichtigste, das Ganze verteilt auf zwei Tage.
Übernachtungsziel war mehr oder weniger fix – das Gasthaus am Hochbärneck, schon vor vier Jahren Quartiergeber, sollte das Herzstück der Tour bilden. Vordere Tormäuer (vorallem aus bade-/spieltechnischen Gründen), Trefflingfall und als “krönender” Abschluß die Ötschertropfsteinhöhlen sollten zudem “passiert” werden, möglichst so, das kein Weg unbedingt zweimal begangen werden mußte.
Somit viel der damalige Startpunkt im Trefflingtal weg, welcher zugegebener Maßen auch nicht wirklich kinderwanderfreundlich ist ( 95 % Forststrassen im eher aussichtslosem Wald ).
Blieb eigentlich nur mehr die Schindlhütte im Erlauftal als Start- und Endpunkt über. Ein erster Blick auf die Karte zeigt hier jedoch, dass dann die Asphaltstrasse bis zum Naturparkeingang zweimal hätte begangen werden müssen – quasi eine Höchststrafe für alle Beteiligten. Alternativ hätte man das Auto beim Naturparkeingang parken können und am zweiten Tag das Stück (ca. 1,5 km) zurückfahren können, aber bitte, was ist dass denn für eine Moral, fast schlimmer als künstlicher Sauerstoff!
Also blieb nur mehr die Möglichkeit die Karten etwas genauer anzuschauen und abseits der bunten Linien zu suchen und siehe da – da gibt es so Einiges.
Jetzt ist es allerdings so, dass es oft schon mit den (angeblich) markierten Wegen, die wenig begangen werden ein “Gwirx” ist, sie überhaupt zu finden, was für unmarkierte Wege/Steige, Karrenwege tw. noch mehr zutrifft. Und wenn eines unausstehlich bei Kinderwanderungen ist, dann ist es ein Verhatscher.
Da es mir zeitlich nicht möglich war die Runde vorab abzugehen und im Internet sich dazu genau nichts findet, ging es nur auf die gute alte Art… Literatur in Buchform. Hier hatte ich das Glück vor einiger von Hr. Baumgartner Bernhard einen Ötscherland Wanderführer (Wandererlebnis ÖTSCHER (Baumgartner * Tippelt)) geschenkt bekommen zu haben, wo interessanterweise wirklich alle gewünschten Wege auch beschrieben waren. Ist wie mir nochmals persönlich versichert wurde auch keine Garantie (no-na) über die momentane Begehbarkeit ( letzte Auflage auch schon wieder 12 Jahre alt), aber zumindest ein guter Anhaltspunkt – das Suchen und Finden, bleibt einem immer noch selber überlassen.
Nach langer Einleitung gehts jetzt aber los und zwar “pünktlich” um 11 Uhr 25 erfolgte der Start bei der Jausenstation Schindlhütte ( kann man übrigens ab 2011 käuflich erwerben) gegen Osten. Ich hatte es mir zwar kurz überlegt Freund und Kinder ( waren übrigen “nur” zu zweit mit 5 Töchtern, die Ehefrau/Lap durften jeweils mit der/dem Jüngsten daheim bleiben) zum Naturparkeingang zu führen, aber da war doch noch so etwas mit künstlichem O2 oder so und einmal und noch dazu zu Beginn einer Wanderung ist so ein Asphaltwegerl schon ok. Dass die Zeiten sich ändern war mit dann spätestens nach dem Passieren des “Mauthütterls” klar, weil sich seit meinem letzten Begehens dieses Teilabschnittes vor eben vier Jahren zwischenzeitlich eine zarte Asphaltdecke über die Schotterstrasse gelegt hatte, welche augenscheinlich zumindest bis zum Unteren Eibenhof gehen dürfte und somit den Asphaltanteil der Strecke nochmals um ein Drittel erhöhte.
Aber dann gelangt man endgültig in das Herz der Vorderen Tormäuer und nach dem passieren der alten Eibenmühle galt es einen passenden Mittagsrastplatz zu finden, was nicht ganz einfach ist, weil man immer glaubt, nach der nächsten Biegung kommt vielleicht ein noch besserer. Die Kombi Essen und Baden verwarfen wir sowieso recht rasch – da hier in der Klamm kein einziger sonniger Abschnitt zu finden war. Zudem zeichnet sich hier der Flußverlauf durch eine eher ungebremste Fließstrecke aus wogegen sich besonders in den Ötschergräben immer wieder schöne Gumpen finden.
Relativ bald ist man dann bei der Einmündung des Trefflingbaches und dem Toreck, letzteren statten wir noch einen kurzen Besuch ab ( danach weitet sich ja das Tal und läßt auch wieder Sonne bis in den Talgrund vordringen) von einem durchschwimmen nahm ich aber aus diversen Gründen heute Abstand.
Nun gings die wenigen Meter wieder retour und entlang des Trefflingfalles bergauf, für die Kinder ist diese “Steiganlage” natürlich ein Hit und ein Abschnitt, wo man als Erwachsener schon aufpassen muß nicht den Anschluß zu verlieren.
Nach Überwindung der Steilstufe wird das Trefflingtal wieder flacher und der Bachverlauf ruhiger, hier wurde zwecks Wasserspielchen wieder eine Pause gemacht, ehe der weitere Wegabschnitt in Angriff genommen wurde. Waren wir bis hierher noch auch touristisch einfach strukuierten Wegen unterwegs sollte sollte nun der erste etwas “anspruchsvollere ” Teilabschnitt erfolgen – der Übergang zum Hochbärneck über das Robitzsteinerkreuz – eine Kombination aus verwachsenen Karrenwegen und Forststrassen, welche wie aber auch im Ötscherführer beschrieben auf jedenfall lohnender (aussichtsreiche) ist, als der direkte Übergang vom Trefflingtalparkplatz . Für die Kinder wäre dieser Abschnitt dennoch zäh gewesen ( Aussichtsreichtum ist kein wirklicher Pluspunkt für eine Kinderstrecke) aber Jägeransitze und vorallem eine freundliche Jungkuhherde gestatteten dennoch ein rasches Vorankommen bis hin zum Robitzsteinerkreuz (Rast – schönes Almgebiet mit Terrassenaussicht zum Ötscher) .
Vom Robitzsteinerkreuz steigt man noch ein kurzes Stück “wild” über die Wiese aufwärts, bis bei einem hölzenen Gatter ein stark verwachsener Karrenweg beginnt, welcher zur Fosrtstrasse welche vom Trefflingtal zum Hochbärneck leitet, führt. Von hier in ca. 25 Minuten zum Hochbärneckhaus (großer Spielplatz, einfache Zimmer und Lager, sehr gutes Essen und eigentlich sehr günstig) . Nächtigung.
Am nächsten Tag, erfolgte zuerst ein Abstecher zum Aussichtsturm und dann (10 Uhr 30) der Abstieg retour zur Schindlhütte.
Zuerst den markierten Wanderweg(605) hinunter in Richtung Oberer Eibenhof , beim zusammentreffen mit dem rechts abzweigenden Kirchensteig jedoch eher gerade weiter zu der Wiese und entlang einer zunächst schwach angedeuteten Traktorspur/Karrenweges über die Weise in westlicher Richtung. Der Karrenweg für mehr oder weniger stark verwachsen, immer deutlich oberhalb “parallel” zur Asphaltstrasse im Tal gegen Westen und trifft in der Folge auf die Schotterstrasse, welche zum Unteren Falkensteinhof führt.
Mit ein Grund , dass dieser Weg quasi nicht begangen wird, dürfte sein, dass bei der Brücke über die Erlauf ein dezentes Tor ein Zutritt verhindert, für uns stellte es eher ein Hindernis zum Verlassen dar.
Die Schindlhütte wurde um 12 Uhr 15 erreicht und hier konnte auch endlich die geplante Badepause erfolgen. Die Erfrischung war notwendig sollte noch noch der Aufstieg zur Ötschertropfsteinhöhle erfolgen (letzte Führung um ca. 16 Uhr) .
Für den Aufstieg rechnete ich gute 1h15 min (offiziell 45 min für touristische Erwachsene) – dank der neuen Steiganlage durch die Roßklamm kamen wir auch in 1 h oben an .
Führung durch die Tropfsteinhöhle fast 1 h 15 min – wirklich empfehlenswert und für Kinder bestens geeignet.
Da es nach Ende der Führung schon nach 17 Uhr war und es eigentlich keinen wirklich sinnvollen Gegenabstieg gibt, erfolgte der Abstieg wieder durch die Roßklamm und um 18 Uhr wurde die Schindlhütte erreicht.
Da habt ihr ja Glück gehabt, den Kirchensteig vom Obereibner westwärts überhaupt begehen zu können – der Grundbesitzer von Falkenstein möchte den unbedingt abbringen, mein Freund Werner war sogar schon bei Gerichtsterminen dabei, weil die Gemeinde Gaming das verhindern will.
Robitzsteinkreuz – einer der schönsten Plätze visavis Ötscher – keine Rindviechergefahr dort?
Grüße! BB
aha der teil heißt auch kirchensteig – in der literatur findet sich nur jener als solcher beschrieben der zwar auch westwärts aber zur falkensteinhöhe zieht ( in deinem buch r49) – erklärt das dezente tor auf der brücke – was ich allerdings nicht verstehe … gehen da wirklich so viele leute ich hatte da nicht den eindruck diesbzgl auch was spuren etc. angeht und solange von obereiben nicht ersichtlich ist, dass ein durchgang nicht erlaubt ist, ist mir alles andere egal …
robitzsteinerkreuz : doch – haben bereits beim zusammentreffen der forststrasse vom trefflingtal mit jener vom talbauer besagte jungviehherde aufgelesen welche uns bis zu den wiesen beim kreuz voran ging.
allessamt eine tolle runde – für erwachse auch an einem tag locker möglich
@ robert
Da gibt es zwei Kirchensteige: Einer von Nestelberg hinab in die Tormäuer, über den Kirchensteg (jetzt Eisenkunstwerk neu), hinauf in die Brandgegend und durch das Trefflingtal zur seinerzeitigen (für Nestelberg) zuständigen Pfarrkirche und zum Friedhof (Särge wurden dorthin getragen!!! dazu gibt es ein Gschichtl, das Frau Gross immer in Rage bringt – neugierig?).
Der andere Kirchenstein führt von den Eibenhöfen um die scharfe Bergecke herum zur Falkensteinhöhe und nach St. Anton an der Jessnitz (Pfarrzugehörigkeit dorthin). Viel begangen wird dieser ohnehin nicht, soll aber auch weiterhin markiert und begehbar bleiben.
Grüße! BB
genau wir sind aber niocht den kirchensteig wieder hinauf sondern einen unbezeichneten ( bei dir im führer auch erwähnten alternativweg zur asphaltstrasse) weg in richtung unterfalkenstein und schindlhütte gegangen ( kommt ca. 300 meter westlich der schindlhütte auf die tormäuerstrasse und ist dort durch ein massives tor abgesperrt)
Zum Kirchensteg: war gestern dort und glaube, die alte Brücke etliche Meter flußabwärts im Fluß liegen gesehen zu haben! Bericht und Fotos folgen am WE!
Edit: gerade gesehen, der Karl hat eh auch ein Bild vom alten Steg reingestellt!
Ist mir gar nicht bewusst, dass der alte Kirchensteg damals vom Hochwasser nicht völlig zerstört worden ist – also höchste Zeit für eine Tormäuertour! Der neue eiserne Kirchensteg ist ja ein ebensolches “Eisenkunstwerk” wie jener in der Not bei Ybbsitz (glaube sogar vom selben Schmiedemeister).
LG BB