Auf der Suche nach dem Diebssteig (Gutensteiner Alpen), 30.06.2012
1. Juli 2012 von Eli
Schon vor ein paar Jahren haben Günter und ich den Diebssteig gesucht, aber nicht gefunden. Für heute haben wir uns dieses Thema wieder vorgenommen – trotz der Hitze! Ich wollte ohnehin einmal ausprobieren, wie es mir geht dabei – vorweggenommen: nicht so besonders.
Wir fahren über Gutenstein ins Längapiestingtal und bei der Teilung rechts weiter bis zum Hof Zinsensteiner. Von dort gehen wir die Forststraße hinauf zum Gobenzsattel und drüben auf der Wiese hinunter bis dorthin, wo man wieder auf die Straße stößt. Hier irgendwo muß der gesuchte Weg links abzweigen – aber wo??
Wir finden noch eine rote Markierung am Waldrand, aber dann nichts mehr. Es gibt hier sehr viele kleine „Pfaderln“, mehr oder weniger deutlich – wir verfolgen mal diesen, mal jenen, aber der gesuchte ist nicht dabei. Wieder wird das Ganze zu einer „Steilhang-Ruachlerei“ – so gar nicht das, was ich mag. Mittels GPS stellen wir dann fest, daß wir etwas zu hoch, aber auch noch zu weit links vom ursprünglichen Weg sind.
Wir arbeiten uns weiter durch den Wald, jetzt wieder in leichterem Gelände – und stoßen bald auf die rote Markierung, die von unten kommt. Aber von wo genau? Das müssen wir wohl ein anderes Mal in der Gegenrichtung herausfinden. Ich vermute ja, daß der alte Weg nicht mehr „in Betrieb“ ist bzw. umgelegt wurde. Günter kannte den Diebssteig früher so gut, daß er ihn auch im Winter fand. Kann nicht sein, daß der jetzt nimmer zum Finden ist.
Die Hitze setzt mir jetzt schon ziemlich zu, etwas langsam gehen wir weiter hinauf bis zum Sattel bei der Schoberkapelle. Die Sucherei hat auch viel Zeit gekostet, sodaß wir uns hier trennen. Günter geht obenrum, über Schober und Öhler, zum Öhlerhaus, ich nach einer kurzen Pause bei der Schoberkapelle untenrum über den Imitzersteig. Allein ist er natürlich viel schneller unterwegs und so treffen wir wenige Minuten vor der Hütte wieder zusammen.
Eine ausgiebige Pause in der Hütte läßt meine Lebensgeister wieder erwachen. Jetzt wartet auch nur mehr der Abstieg auf uns – der aber auch noch Tücken auf Lager hat! Wir gehen zunächst am Öhlerkreuz vorbei Richtung Öhlersimmerl, oberhalb von diesem jedoch über (gemähte) Wiesen nach links zum Hof Hödl. Hier konnte man bisher durch den Hof durch und auf der Zufahrtsstraße wieder zum Zinsensteiner gehen.
Aber heute versperrt uns ein Tor den Weg, das auch nicht zu öffnen ist und eine Tafel verbietet das Betreten des Privatgrunds! Was soll denn das? Etwas ratlos schauen wir uns um, wo wir den Hof umgehen können. Rechts scheint es Lücken in den Zäunen zu geben. Hier steht das Gras zwar recht hoch, aber es sind Spuren drin – andere Wanderer sind vor uns auch schon hier gegangen. Geschieht dem Hödl ganz recht, wenn er das Tor versperrt. Was interessantes haben wir dort gesehen: Zwerg-Zebus!
Und wir haben ein zweites Thema zu klären: es kommt nämlich weiter unten ein grün markierter Weg zur Straße, mit einer Tafel „zum Öhlerschutzhaus“! Aber wo kommt dieser Weg oben heraus? Also müssen wir die Tour nächstens genau umgekehrt gehen, um beide Fragen einer Beantwortung zuzuführen.
Es dauert dann nicht mehr lang, bis wir wieder beim Auto sind – das leider in der prallen Sonne steht. Aber Schattenplatz gibt’s hier keinen. Ich bin ziemlich „fertig“, erfange mich erst nach längerem. Zum Glück habe ich aber heute einen Chauffeur. Gebraucht haben wir insgesamt 4 Std., ca. 600 Höhenmeter (Günter einige mehr) und 11 km waren zu bewältigen. Trotz allem war’s ok, wieder einmal eine gemeinsame Tour, ein Hitzetest für mich – und eine kleine „Belohnung“ gabs auch: ich habe wieder ein rotes Waldvögelein gesehen und diesmal konnte ich es auch fotografieren!
Fotos teilweise von Günter Berhart.